ta hat geschrieben:Wie ist denn das jetzt genau mit dem Wirkungsgrad?
Ich dachte immer, wenn mein Amp mit meinen 85dB(W/m) schon brauchbare Ergebnisse liefert (auch der olle Sony 60W-Receiver war schon irgendwie "brauchbar"), dann müßte er doch mit 86 dB(W/m)-Boxen wie einer Nuwave 125 oder so ner Europa eigentlich auch gut klingen, sofern das Impedanzverhalten halbwegs OK ist?
Mit einem 60 Watt Amp und 86 dB/2 V/1 m-Boxen kommt man auf einen
Kennschalldruck einer Box in 1 m Entfernung von:
86 dB + 10 dB * lg(60) = 104 dB
Dies entspricht auch etwa dem maximalen Schalldruck von zwei Boxen in ca. 2,5 bis 3 Meter Entfernung in normalen Wohnräumen.
Man kann alle üblichen Kombinationen durchrechnen und landet zu 98% immer im
Bereich zwischen 100 und 110 dB. Ausreißer nach unten sind meist batteriebetriebene
Verstärker oder Elektro/Magnetostaten, nach oben sind es wenige, hochbelastbare
Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad.
Für "normale" Menschen, die sich außer bei massivem Drogenkonsum immer unter
100 dB bewegen, ist es damit meist egal, wie groß der Wirkungsgrad der Box und die
Leistung des Verstärkers ist.
Für "anormale" Menschen, die sich immer oberhalb 110 dB bewegen, gilt ähnliches ;-)
Nur wer häufig ordentlich aufdreht und im Korridor zwischen 100 und 110 dB landet,
merkt die Effekte von Lautsprecherwirkungsgrad und Verstärkerleistung.
Mit 83,5 dB Kennempfindlichkeit und 300 Watt Nennbelastbarkeit und einem
300 Watt-Verstärker kommt man dann an Grenzen, an die man mit einer KEF Reference 207 nicht gekommen wäre.
Für Diskolautstärken sind Hifi-Lautsprecher ohnehin ungeeignet. Für diesen Krach
muß man Verstärker und Lautsprecher ganz anders konstruieren.