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Meinungen zu Class - D

Diskussionen über klassische Zwei-Kanal-Geräte wie Verstärker, CD-Player, Plattenspieler
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Frank Klemm
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Re:

Beitrag von Frank Klemm »

elchhome hat geschrieben:
ramses hat geschrieben:Ich habe ebenfalls schon Messungen mit einer realen Last gesehen (Hifi Akademie und noch eine Lyngdorf).
Die sahen aber sehr harmlos aus.
Man kann also nicht verallgemeinern. Muss also für jede Endstufe seperat untersucht werden.
Genau! Die Auswirkung der komplexen Lautsprecherlast auf den Frequenzgang ist bei weitem nicht so krass wie bei Röhrenverstärkern, aber auch nicht vernachlässigbar. Oft werden aber nur Frequenzschriebse dargestellt, die an einem Lastwiederstand 2, 4 oder 8Ohm gemessen worden waren. Die sagen nämlich gar nix aus. Messungen mit realen Lautsprechern als Last sehen teilweise ganz anders aus.
An realen Lautsprechern ist der Effekt zu vernachlässigen.

Wenn man den Hochtonlautsprecher am oberen Ende nicht impedanzlinearisiert (was man als Techniker
nicht machen würde), hat ein üblicher Lautsprecher am oberen Frequenzende selbst einen stark ansteigenden
Impedanzgang, was den Effekt des Tiefpaßfilters am Ausgang deutlich reduziert. Es ist dann bei 20 kHz
keine 4 Ohm-Impedanz mehr, sondern eine 20 Ohm (mit knapp 80° Phasenverschiebung).
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Frank Klemm
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Re: Re:

Beitrag von Frank Klemm »

An mehreren Stellen hat ein Class-D-Verstärker meßtechnisch große Vorteile gegenüber einem Class-AB.

Kein Modulationsrauschen:
Ein Class-AB fängt bei größerer Aussteuerung an, stärker zu rauschen oder zu brummen.
Ursache ist die nicht stabilisierte Betriebsspannung fast aller Class-AB-Verstärker.

Keine Übernahmeverzerrungen
Class-D-Verstärker zeigen nicht den Klirrbuckel im mittleren und oberen Leistungsbereich.

Keine Slew-Rate
Class-D-Verstärker zeigen keine zusätzlichen Verzerrungen bei Ansteuerung mit hohen
Frequenzen bei gleichzeitig hoher Amplitude.

Punkt 1 kann man unter kritischen Verhältnissen hören, Punkt 2 und 3 sind bei heutigen Verstärkern
schon lange unhörbar geworden. In den 1970er Jahren war das allerdings anders.

Noch zum Design von Class-D.
Dort wird an zwei Stellen mit der heiligen Analogtechnik gebrochen:
  • Kein riesiger Trafo mehr, sondern ein Schaltnetzteil. Klassische Netzteile sind auf Grund der grottigen Qualität für Class-D nicht verwendbar. Auch wenn der Trafo 10 kg wiegt, vergoldet ist und einen edlen Namen hat.
  • Der Verstärker arbeitet mit Pulsweitenmodulation. Das ganze funktioniert ungetaktet (hat also nichts mit Sigma-Delta-Wandlern und Bitstream-Modulatoren zu tun).
Inder-Nett

Re: Re:

Beitrag von Inder-Nett »

Frank Klemm hat geschrieben:Keine Slew-Rate
Class-D-Verstärker zeigen keine zusätzlichen Verzerrungen bei Ansteuerung mit hohen
Frequenzen bei gleichzeitig hoher Amplitude.
Wobei man der Vollständigkeit halber erwähnen sollte, dass die ggf. bessere oder schlechtere Slew-Rate von Verstärkern so ziemlich überhaupt nichts mit der unter HIGH-ENDern immer wieder gern zitierten Impulstreue zu tun hat.
Ezeqiel
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Re: Meinungen zu Class - D

Beitrag von Ezeqiel »

Ich habe seit kurzem eine Alto D4 in Betrieb. Leise gehört höre ich keine Unterschiede zu einer klassisch aufgebauten Endstufe. Laut gehört hat sie einfach Leistung ohne Ende . . . :mrgreen:

Vergleichsobjekte waren ein AVR (Yamaha RX-V650), der zwar leise genauso klang, laut gehört aber ein wenig die Übersicht verloren hat, und eine Alesis RA500, die schon wesentlich souveräner ist, aber dennoch ihre Grenzen schon gezeigt hat.

Die Alto D4 ist eine PWM-Endstufe, die mit zwei Digimod 1500 Modulen von Powersoft bestückt ist, wobei für jedes eine Leistung von 2 x 750 Watt an 4 Ohm angegeben ist (Die D4 ist eine Vierkanal-Endstufe). Die ganze Endstufe wiegt gute 8 kg. Bis jetzt hatte ich keinen Anlass, an dieser Leistungsangabe zu zweifeln.

Von mir ein klares Pro für Class D. :D

Viele Grüße,
Ezeqiel

*edit*: Ich muss noch dazu noch sagen, dass ich abseits gesoundeter Verstärker an Unterschiede nur im Leistungsgrenzbereich glaube. Dem widersprechende Erfahrungen habe ich halt noch nicht gemacht, auch wenn ich schon viel gehört zu haben glaube.
Oroperplex
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Re: Meinungen zu Class - D

Beitrag von Oroperplex »

Inder-Nett hat geschrieben:
Nehalem hat geschrieben:In diesem Beitrag beschreibt jedoch Herr Nubert, dass der Frequenzgang von Class-D-Verstärkern in den Höhen stark von der Boxenimpedanz abhängt.
...was sich durch höhere Taktfrequenzen und bei der Annahme einigermaßen "durchschnittlicher" Lastimpedanzen deutlich leicht relativiert.

Hinzu kommt, dass genau dieser Effekt (nämlich die unterschiedliche Hochton-Wiedergabe am oberen Ende der Skala) kaum jemandem auffällt. Die "angedichteten" Unterschiede reichen von "Druck und Dynamik" über besseres Impulsverhalten bis hin zu besserer Linearität... was sich allerdings auch nicht wirklich sachlich begründen lässt.

Bleibt aus technischer Sicht das Fazit, dass auch Class-D-Verstärker dem Thema "Verstärkerklang" kein neues Leben einhauchen können.
ja hat alles Vor- und Nachteile,

http://hifiakademie.de/?id=1.8.2&si=MTI ... 44Mi4yN3wg Was meinen die hier mit "- bei manchen Konzepten begrenzte Auflösung" ?
Linn Akurate DSM 3 -> XPA-2 -> NuVero 14
Cambridge BD650
Cambridge 640 P
Pro-Ject 5RPM
Cambridge 840 E+W (im Karton)
------------------------
Yamaha WXC-50 -> NuPro A20
CD: Onkyo DX 7355
Inder-Nett

Re: Meinungen zu Class - D

Beitrag von Inder-Nett »

Oroperplex hat geschrieben:http://hifiakademie.de/?id=1.8.2&si=MTI ... 44Mi4yN3wg Was meinen die hier mit "- bei manchen Konzepten begrenzte Auflösung" ?
Je nach verwendetem Modulator-Konzept kann es passieren, dass die Auflösung begrenzt ist, weil eine Änderung des Eingangspegels nur schrittweise zu einer Verlängerung/Verkürzung der Impulse führt.
Guckst du da: http://hifiakademie.de/?id=1.8.7&si=MTI ... E0LjE5N3wg
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