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Beitrag von OL-DIE »

'SuperSonic' hat geschrieben:das gleiche phänomen, wie von JoS beschrieben, tritt auch bei herbert grönesmeyers - der weg auf, aber erst bei höherer lautstärke, dann entstehen jedoch enorme membranhübe, wobei die bass wiedergabe doch recht gering bleibt.
ist dem forrest bei seinen nuline80 schnell aufgefallen ;)
Gut beobachtet SuperSonic! Diese Eigenheiten sind typisch für Bassreflexboxen: Im Bassbereich hat die Bassreflexbox einen höheren Wirkungsgrad als die geschlossene Box. Aber: Unterhalb einer bestimmten Frequenz fällt der Übertragungsbereich der Bassreflexbox sehr steil ab. Dann gibt es zwar noch etwas zu sehen (Membranhub), aber nichts mehr zu hören.

Gruß
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

luke hat geschrieben:
Frank Klemm hat geschrieben:Kennt jemand vom Debutalbum von Lamb "Merge"?
die scheibe ?
www.cdcd.ch/sites/lamb.htm

Gruß Luke :)
Ja.
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Master J
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Beitrag von Master J »

OL-DIE hat geschrieben:Früher verwendeten Lautsprecherbauer gern das Prinzip der "geschlossenen Boxen": Da sorgte die komprimierte Luft in der Box für eine Rückstellwirkung der Tieftonmembran ("Bremse"). Heute bevorzugen die Lautsprecherbauer das Prinzip der Bassreflexboxen: Hier nutzt man auch die rückwärtig vom Lautsprecher abgestrahlten Schallschwingungen aus und leitet sie über das Reflexrohr nach außen. Die große "Bremswirkung" wie vorstehend beschrieben tritt hier natürlich nicht auf.
Haltet mal die Bassreflex-Öffnung zu und beobachtet den Membranhub.

Gruss
Jochen
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

OL-DIE hat geschrieben:ich schließe mich dem Beitrag von Master J an. Ergänzen möchte ich noch, dass es durchaus Signale unter 20 Hz gibt, die bis zu den Lautsprechern durchgeleitet werden. Insbesondere im Analogbereich gibt es nach wie vor so tieffrequente Signale. Ich denke da insbesondere an den guten alten Plattenspieler. Man nennt das Vorhandensein solcher Signale "Rumpeln". Und das gelangt auch über die (passive) Frequenzweiche bis zum Tieftonchassis, wenn der Verstärker nicht über ein sogenanntes "Rumpelfilter=Subsonicfilter" (zuschaltbar) verfügt.
Tiefstfrequente Signale gibt es bei Analog- wie bei Digitaltechnik.
Bei Analogtechnik stammt sie aber häufig nicht aus dem Studio, bei Digitaltechnik sind diese Signale schon im Studio vorhanden.
Die passiven Frequenzweichen sind in der Regel so konstruiert, dass keine Begrenzung des Tieftonsignals nach unten hin erfolgt.
Meistens, es gibt aber genügend Ausnahmen.
Wollte man diese Begrenzung in passiver Form realisieren, so bräucht man einen Hochpass, der zumindest aus einem seriell zum Tieftöner geschalteten Kondensator hoher Käpazität bestünde, der sehr teuer wäre und akustische Nachteile mit sich brächte. Wollte man für die heute üblichen 4 Ohm Tieftonchassis einen einfachen Hochpass realisieren, so bräuchte man eine Kapazität von ca. 800µF um die Frequenzen unterhalb von 50 Hz langsam abfallend vom Tieftöner fern zu halten. So ein Kondensator ist als bipolarer Elko schon teuer und als Folienkondensator schlicht unbezahlbar.
Parallelschaltung aus hochwertigem Elko und Folie ist praktikabel. Ganz so groß müssen die Teile auch nicht sein, im entscheidenden Bereich sind Tieftöner etwas hochohmiger und der Strom eilt der Spannung hinterher, so daß der Gesamtwiderstand von Chassis und C kleiner als der des Chassis ist.
Technisch und wirtschaftlich also Unsinn. So ein Hochpass (Rumpelfilter) gehört tatsächlich in den Verstärker.
Steht bei mir zu Hause.
Meines Wissens nach endet der Übertragungsbereich der CD aber nach unten steilflankig bei 20Hz.
Der Übertragungsbereich von CDs endet ziemlich abrupt bei 0 Hz.
CD-Spieler haben meist einen Hochpaß 1. Ordnung am Ausgang mit einer Grenzfrequenz zwischen 0,5 und 1 Hz. -20 dB hat man da bei 0,05 bis 0,1 Hz.
Tiefere Frequenzen kommen also heutzutage kaum noch an die Boxen. Das ist so eine Art Sicherheit für die Lautsprecher.
Gefährlicher ist die Benutzung des Plattenspielers ohne Subsonicfilter: Wenn die Nadel "ausrutscht" oder unsanft auf die LP aufsetzt, kommen durchaus Frequenzen weit unterhalb von 20Hz vor, die zu extremen Auslenkungen der Tieftonmembranen bis zum Anschlagen führen können!
Du findest alles. Von hochpaßgefilterten Pop-Produktionen mit scharfer Abbruchkante bis hin zu ungefilterten Produktionen mit mittleren Pegel auch in tiefen Lagen bis hin zu Produktionen mit abartigen synthetischen Tiefsttonanteilen.
Eine Box, die sich darauf verläßt, daß unterhalb der Tunnelresonanzfrequenz nichts mehr kommt, ist heutzutage todesgeweihter denn je. Nimm eine DVD und stell die Fronts auf "Big" und den Subwoofer aus. Ein unpassendes Chassis (im Highendbereich findet man so was), eine BR-Box und etwas mehr Pegel als Zimmerlautstärke, und das Chassis ist hinüber. Siehe auch letzte Bemerkungen am Ende.

BTW sind Subsonic-Filter im Verstärker auch nicht das Gelbe vom Ei.
- nicht auf den Lautsprecher abgestimmt
- meist so flach, daß fast wirkungslos
- keine Erweiterung des Frequenzganges durch Interaktion mit induktiver Reaktanz, sondern nur ein schon ziemlich weit "oben" anfangender Abfall.

ABL oder Aktivmodul sind da deutlich besser.
Früher verwendeten Lautsprecherbauer gern das Prinzip der "geschlossenen Boxen": Da sorgte die komprimierte Luft in der Box für eine Rückstellwirkung der Tieftonmembran ("Bremse"). Heute bevorzugen die Lautsprecherbauer das Prinzip der Bassreflexboxen: Hier nutzt man auch die rückwärtig vom Lautsprecher abgestrahlten Schallschwingungen aus und leitet sie über das Reflexrohr nach außen. Die große "Bremswirkung" wie vorstehend beschrieben tritt hier natürlich nicht auf.
Ja.
Man ist auf die Steifigkeit der Membranaufhängung angewiesen. Das Luftpolster hat zumindest für tiefe Frequenzen keine mehr.
Chassis für Baßreflexboxen sind aber anders als die für geschlossene. Das fängt bei einer geeigneten Aufhängung an und geht weiter zu einer hohen elektrischen Dämpfung von 0,25 bis 0,35. Auch diese ist gefährlich. Verläßt einmal die Schwingspule teilweise das Magnetfeld, entstehen ungeahnte Kräfte, die die Membran noch weiter auslenken.

Das fehlende Luftpolster macht auch Ärger bei geradzahligen Harmonischen. Neben Summenfrequenzen entstehen auch Differenzfrequenzen, die schlecht gedämpft werden.
US
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Beitrag von US »

Master J hat geschrieben:
OL-DIE hat geschrieben:Früher verwendeten Lautsprecherbauer gern das Prinzip der "geschlossenen Boxen": Da sorgte die komprimierte Luft in der Box für eine Rückstellwirkung der Tieftonmembran ("Bremse"). Heute bevorzugen die Lautsprecherbauer das Prinzip der Bassreflexboxen: Hier nutzt man auch die rückwärtig vom Lautsprecher abgestrahlten Schallschwingungen aus und leitet sie über das Reflexrohr nach außen. Die große "Bremswirkung" wie vorstehend beschrieben tritt hier natürlich nicht auf.
Haltet mal die Bassreflex-Öffnung zu und beobachtet den Membranhub.

Gruss
Jochen
Ein anderer Tipp (Nur für Leute, die wissen, was sie tun!):
20Hz Sinus mit ordentlich Pegel auf die Reflexbox geben; anschhließend dasselbe bei zugehaltener Reflexöffnung.

Gruß, Uwe
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Beitrag von OL-DIE »

Hallo Frank Klemm,

Danke für deinen sehr informativen Beitrag. Einige Fragen habe ich an dich:
Die passiven Frequenzweichen sind in der Regel so konstruiert, dass keine Begrenzung des Tieftonsignals nach unten hin erfolgt.

Meistens, es gibt aber genügend Ausnahmen.
Kannst du einige Ausnahmen nennen? Wie wurde in diesen Lautsprechern der Hochpass in Passivausführung realisiert? In 6 dB Steilheit/ Oktave (einfaches C-Glied) oder mit 18 dB Steilheit/ Oktave (L-C-Glied) ?
Wollte man diese Begrenzung in passiver Form realisieren, so bräucht man einen Hochpass, der zumindest aus einem seriell zum Tieftöner geschalteten Kondensator hoher Käpazität bestünde, der sehr teuer wäre und akustische Nachteile mit sich brächte. Wollte man für die heute üblichen 4 Ohm Tieftonchassis einen einfachen Hochpass realisieren, so bräuchte man eine Kapazität von ca. 800µF um die Frequenzen unterhalb von 50 Hz langsam abfallend vom Tieftöner fern zu halten. So ein Kondensator ist als bipolarer Elko schon teuer und als Folienkondensator schlicht unbezahlbar.
Parallelschaltung aus hochwertigem Elko und Folie ist praktikabel. Ganz so groß müssen die Teile auch nicht sein, im entscheidenden Bereich sind Tieftöner etwas hochohmiger und der Strom eilt der Spannung hinterher, so daß der Gesamtwiderstand von Chassis und C kleiner als der des Chassis ist.
...so daß der Gesamtwiderstand von Chassis und C kleiner als der des Chassis ist. :?:
Sorry, versteh' ich nicht. Bitte erklären. Schließlich handelt es sich um eine Serienschaltung.

Parallelschaltung aus hochwertigem bipolarem Elko (oder Back to Back Schaltung mit polaren Hochvoltelkos) und Folienkondensatoren ist eine clevere Lösung. Trotzdem bleibe ich dabei: Gute Folienkondensatoren im Kapazitätsbereich von ca. 800µF kosten ein kleines Vermögen. Siehe hier:
http://www.visaton.de/deutsch/chassis.htm

5339 MKT 68,0 µF Abmessungen 48 x 45 x 35 mm 18,92 EURO
10 Stück davon parallel pro Box ergeben neben 680µF auch eine Geldausgabe von 189,20 € .
(Das reicht glatt für eine nuBox 380, und ich schwinge nicht mal den Lötkolben...)

Pro Box, versteht sich. Und überlege mal den Einbauraum, der benötigt wird! Weiterhin: Ein Elko dieser Kapazität hat einen ESR von wenigen mOhm und ist kleiner. Wenn du 2 gleiche Hochvoltelkos (polare) nimmst, und Back To Back schaltest erhältst du die halbe Käpazität und eine wirklich hochwertigen Frequenzweichenkapazität. Kleiner Tipp: Hochvoltelkos enthalten oftmals einen zäheren Elektrolyt als Niedervoltelkos und trocknen deswegen viel langsamer aus. Bei meinen Standpyramiden habe ich knapp 190µF mit dieser Lösung realisiert, funktioniert gut.

Aber der Ausgangspunkt war ja ohnedies ein anderer: Wie halte ich Tiefstfrequenzen von den Tieftönern fern, und aufgrund meiner Ausführung bleibe ich dabei: Elektronisch im Verstärker oder natürlich auch im ABL-Modul, aber bei solchen Kapazitäten bitte nicht in der Box als Passivlösung...
Der Übertragungsbereich von CDs endet ziemlich abrupt bei 0 Hz.
CD-Spieler haben meist einen Hochpaß 1. Ordnung am Ausgang mit einer Grenzfrequenz zwischen 0,5 und 1 Hz. -20 dB hat man da bei 0,05 bis 0,1 Hz.
Ich hätte schwören können, dass ich mal irgendwo gelesen habe, dass systembedingt die CD unterhalb von 20Hz sehr steilflankig im Übertragungsbereich endet...
DVD und SACD sind natürlich andere Standards, die ich in meiner HiFi-Konfiguration aber nicht verwende.

Gruß
OL-DIE
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

US hat geschrieben:Ein anderer Tip (Nur für Leute, die wissen, was sie tun!):
20Hz Sinus mit ordentlich Pegel auf die Reflexbox geben; anschhließend dasselbe bei zugehaltener Reflexöffnung.
Drei Sweps:

http://www.personal.uni-jena.de/~pfk/mp ... den.mp3.gz (177 KB)
http://www.personal.uni-jena.de/~pfk/mp ... den.mp3.gz (184 KB)
http://www.personal.uni-jena.de/~pfk/mp ... den.mp3.gz (1031 KB)

Abtastraten für die ersten beiden ist 11,025 kHz, 44,1 kHz für die letzte.
Ich übernehme keine Garantie für defekte Lautsprecher, Hörschäden, Membranteile in anderen Möbelstücken oder Lebewesen, unangenehme Gerüche.

Empfehlung ist, mindestens ein Voltmeter parallelzuschalten und maximal 8 Volt im Tieftonbereich und 4 Volt im Hochtonbereich an die Lautsprecherklemmen zu lassen.
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Beitrag von g.vogt »

Hallo Frank,
...keine Erweiterung des Frequenzganges durch Interaktion mit induktiver Reaktanz...
aber ist das nicht gerade eine Variante, die andere Nachteile mit sich bringt (Stichwort passive Entzerrung, schwingkreisähnliche Effekte, die die Basspräzision verschlechtern).

Übrigens hab ich Zweifel, dass die Windows-Benutzer unbedingt was mit deinen GZ-Dateien anfangen können.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
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Beitrag von Frank Klemm »

OL-DIE hat geschrieben:Hallo Frank Klemm,

Danke für deinen sehr informativen Beitrag. Einige Fragen habe ich an dich:
Die passiven Frequenzweichen sind in der Regel so konstruiert, dass keine Begrenzung des Tieftonsignals nach unten hin erfolgt.

Meistens, es gibt aber genügend Ausnahmen.
Kannst du einige Ausnahmen nennen? Wie wurde in diesen Lautsprechern der Hochpass in Passivausführung realisiert? In 6 dB Steilheit/ Oktave (einfaches C-Glied) oder mit 18 dB Steilheit/ Oktave (L-C-Glied) ?
- die gesamte Ergo- und Karat-Reihe von Canton (außer die RC-A, das ist noch was anderes)
- einige System von T+A, z.B. die TAL X3, Talis Mini, Pulsar TAR 520
- viele Kleinboxen, wie. die Canton Movie CD 1, Magnat Symbol 5100 A, Cabasse Xo, Quadral Surround 5000, Elac Cinema Pipe

Ein einfacher C kommt zum Einsatz. Das ganze ergibt elektrisch einen Filter mit einem zusätzlichen Pol. Bei Baßreflex kommt man so auf ein hochpaßgefiltertes System 5. Ordnung.

Die Wirkung ist aber stärker, als man durch diese Beschreibung erahnt. Zum einen werden die Impedanzmaxima nach unten verschoben, zum anderen bekommt die Box gerade dort Erleichterung, wo ihr Übertragungsbereich endet. Dort fällt die Impedanz nämlich auf den Gleichstromwiderstand. Darüber steigt der Widerstand deutlich an und ist induktiv, d.h. er verringert sich durch die Reihenschaltung eines C.
Wollte man diese Begrenzung in passiver Form realisieren, so bräucht man einen Hochpass, der zumindest aus einem seriell zum Tieftöner geschalteten Kondensator hoher Käpazität bestünde, der sehr teuer wäre und akustische Nachteile mit sich brächte. Wollte man für die heute üblichen 4 Ohm Tieftonchassis einen einfachen Hochpass realisieren, so bräuchte man eine Kapazität von ca. 800µF um die Frequenzen unterhalb von 50 Hz langsam abfallend vom Tieftöner fern zu halten. So ein Kondensator ist als bipolarer Elko schon teuer und als Folienkondensator schlicht unbezahlbar.
Parallelschaltung aus hochwertigem Elko und Folie ist praktikabel. Ganz so groß müssen die Teile auch nicht sein, im entscheidenden Bereich sind Tieftöner etwas hochohmiger und der Strom eilt der Spannung hinterher, so daß der Gesamtwiderstand von Chassis und C kleiner als der des Chassis ist.
...so daß der Gesamtwiderstand von Chassis und C kleiner als der des Chassis ist. :?:
Sorry, versteh' ich nicht. Bitte erklären. Schließlich handelt es sich um eine Serienschaltung.[/quote]
Wenn man es mit Gleichspannung zu tun hat, ist alles leicht verständlich.
Der Widerstand ist durch eine Zahl charakterisiert, dem ohmischen Widerstand.

Im Falle von Wechselspannung sind Widerstände durch Zahlenpaar bzw. komplexe Zahlen bzw. Vektoren gekennzeichnet. Nur wenn diese in genau die gleiche Richtung zeigen, addieren sich diese in bekannter Weise. Zeigen sie in entgegengesetzte Richtung, subtrahieren sie sich. Dazwischen gibt es noch jede Menge Fälle, die dazwischen liegen.

Z1 = R + iwL
Z2 = 1/iwC

|Z1| = sqrt (R² + w²L²)
|Z2| = 1/wC

Z1+Z2 = R + iwL + 1/iwC = R + iwL - i/wC = R + i (wL-1/wC)
Parallelschaltung aus hochwertigem bipolarem Elko (oder Back to Back Schaltung mit polaren Hochvoltelkos) und Folienkondensatoren ist eine clevere Lösung. Trotzdem bleibe ich dabei: Gute Folienkondensatoren im Kapazitätsbereich von ca. 800µF kosten ein kleines Vermögen. Siehe hier:
http://www.visaton.de/deutsch/chassis.htm

5339 MKT 68,0 µF Abmessungen 48 x 45 x 35 mm 18,92 EURO
10 Stück davon parallel pro Box ergeben neben 680µF auch eine Geldausgabe von 189,20€ .
(Das reicht glatt für eine nuBox 380, und ich schwinge nicht mal den Lötkolben...)

Pro Box, versteht sich. Und überlege mal den Einbauraum, der benötigt wird! Weiterhin: Ein Elko dieser Kapazität hat einen ESR von wenigen mOhm und ist kleiner. Wenn du 2 gleiche Hochvoltelkos (polare) nimmst, und Back To Back schaltest, erhältst du die halbe Kapazität und eine wirklich hochwertigen Frequenzweichenkapazität.
Auf Impulsspitzen reagieren diese aber nicht so sonderlich fein.
Ob es hörbar ist, bezweifle ich zwar, aber man muß ja auch Highender zufrieden stellen.
Kleiner Tipp: Hochvoltelkos enthalten oftmals einen zäheren Elektrolyt als Niedervoltelkos und trocknen deswegen viel langsamer aus. Bei meinen Standpyramiden habe ich knapp 190µF mit dieser Lösung realisiert, funktioniert gut.

Aber der Ausgangspunkt war ja ohnedies ein anderer: Wie halte ich Tiefstfrequenzen von den Tieftönern fern, und aufgrund meiner Ausführung bleibe ich dabei: Elektronisch im Verstärker oder natürlich auch im ABL-Modul, aber bei solchen Kapazitäten bitte nicht in der Box als Passivlösung...
Wäre mir auch lieber. Aber es haben sich einige Konzepte halt durchgesetzt, die einige technisch sinnvollen Lösungen den Weg erschweren. Außerdem muß man sich immer noch fragen, ob einem der Spatz oder die Taube lieber ist.
Der Übertragungsbereich von CDs endet ziemlich abrupt bei 0 Hz.
CD-Spieler haben meist einen Hochpaß 1. Ordnung am Ausgang mit einer Grenzfrequenz zwischen 0,5 und 1 Hz. -20 dB hat man da bei 0,05 bis 0,1 Hz.
Ich hätte schwören können, dass ich mal irgendwo gelesen habe, dass systembedingt die CD unterhalb von 20Hz sehr steilflankig im Übertragungsbereich endet...
DVD und SACD sind natürlich andere Standards, die ich in meiner HiFi-Konfiguration aber nicht verwende.
Er endet oberhalb etwa 20 kHz ziemlich abrupt. Nach unten ist bei 0 Hz Schluß. Bei anderen Abtastfrequenzen sieht das oben ähnlich aus, unten aber genauso.

DAT 32 kHz: 14,5...15 kHz
DAT 44,1 kHz / CD / MD: 20 kHz
DAT 48 kHz / DVD 48 kHz: 21...22 kHz
DVD-A 88,2 kHz: 30...40 kHz
DVD 96 kHz: 30...40 kHz
DVD-A 176,4 kHz: 40...80 kHz
DVD-A 192 kHz: 40...80 kHz
SA-CD: 30...50 kHz

(Abfall von 0,5 dB gegenüber 1 kHz)
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Beitrag von OL-DIE »

Hallo Frank,

Danke für deine tiefgehenden Erläuterungen. Du musst wohl sehr detaillierte Kenntnisse im Bereich Elektrotechnik und auch Lautsprechertechnik haben. Ich nehme an, dass du Ingenieuerwissenschaften studiert hast.

Zitat:
- die gesamte Ergo- und Karat-Reihe von Canton (außer die RC-A, das ist noch was anderes)
- einige System von T+A, z.B. die TAL X3, Talis Mini, Pulsar TAR 520
- viele Kleinboxen, wie. die Canton Movie CD 1, Magnat Symbol 5100 A, Cabasse Xo, Quadral Surround 5000, Elac Cinema Pipe


Sehr aufschlussreich, dass offensichtlich so viele LS tatsächlich eine Tieftonbegrenzung über ein C-Glied aufweisen. Ich glaube, das hat man in den 80ern und dem Zeitalter der geschlossenen Boxen noch nicht gemacht. Du hast so detaillierte Kenntnisse, dass du eigentlich Lautsprecherentwickler Abteilung Wettbewerbsanalyse sein musst. Hast du die LS alle aufgeschraubt und die Frequenzweichen analysiert? Respekt. Du brauchst diese Frage selbstverständlich nicht zu beantworten, sie liegt aber wohl nahe.

Zu meiner Frage bezüglich Reihenschaltung C und L:
Zitat:

Im Falle von Wechselspannung sind Widerstände durch Zahlenpaar bzw. komplexe Zahlen bzw. Vektoren gekennzeichnet. Nur wenn diese in genau die gleiche Richtung zeigen, addieren sich diese in bekannter Weise. Zeigen sie in entgegengesetzte Richtung, subtrahieren sie sich. Dazwischen gibt es noch jede Menge Fälle, die dazwischen liegen.

Z1 = R + iwL
Z2 = 1/iwC

|Z1| = sqrt (R² + w²L²)
|Z2| = 1/wC

Z1+Z2 = R + iwL + 1/iwC = R + iwL - i/wC = R + i (wL-1/wC)


Stimmt natürlich für die Serienschaltung von Leitungswiderstand R, induktivem Widerstand wL und kapazitivem Widerstand 1/wC.
Wobei man noch erwähnen sollte, dass wir den ohmschen Anteil R näherungsweise =0 Ohm annehmen können.
Somit bleibt nur noch die induktive und kapazitive Komponente.
Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass mit w die Winkelgeschwindigkeit omega=2*PI*f gemeint ist und das Z der sogenannte Scheinwiderstand bei einer bestimmten Frequenz ist.
i ist weiterhin definiert als Wurzel aus -1, oder sqrt(-1) (imaginärer Anteil), keine "normale" Variable.

Z1+Z2 = R + iwL + 1/iwC = R + iwL - i/wC = R + i (wL-1/wC) kann man nur verstehen, wenn man weiß, dass

folgendes definiert ist: -i=1/i

Wobei wegen der Phasenverschiebung der Teilspannung an der LS-Spule um PI/2 und am Kondensator um -PI/2 die komplexe Schreibweise natürlich anwendbar ist...

So geht's natürlich auch: Z = sqrt(R²+(wL-1/wC)²) ...
Und natürlich: Durchmessen der Schaltung :wink:.

Danke auch für die Beantwortung meiner anderen Fragen.

Gruß
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