einen Dissens haben. Es ging eher um die Frage, ob unter der unstreitigen Diktatur alle gleich gelitten haben oder ob man auch da ein ruhiges Leben haben konnte. Ja, man konnte, unter den von mir mit dem Schrebergarten-Vergleich beschriebenen Prämissen.caine2011 hat geschrieben:ich muss ganz ehrlich sagen, das ich nicht verstehen kann wie irgendwer der in dem system tatsächlich involviert war, sagen kann, das ja alles gar nicht so schlimm war. man hat es ja schließlich selbst erlebt, was überwachung und politische indoktrination im alltag hießes ist eben keine nette anekdote für grillabende und familienfeiern. das ist ein terrorregime nicht mehr oder weniger. nur weil die freunde und bekannte die das falsche dachten und sagten "nur" überwacht, oder schlimmer ins gefängnis kamen, ist es nicht besser als in einer x-beliebigen diktatur, die standrechtlich andersdenkende erschießen lässt
Das stimmt. Und diese Diskussion führe ich mit meinem immer ostalgischer und latent antidemokratischer argumentierenden Schwiegervater dauernd, solange bis einer von uns Bluthochdruck hat. Oder - meistens - beide. Ich bekomme dann zur Antwort: "Was nützt es mir denn, dass ich sagen darf, dass ich Merkel doof finde? Es ändert sich ja doch nichts. Das ist doch keine Demokratie hier!" Ist natürlich vollkommen absurd, als gäbe es in der Demokratie einen Anspruch darauf, dass sich sofort was ändert, wenn ein Einzelner oder eine Minderheit ihren Unmut äußert. Aber da laufe ich immer mehr gegen Wände.caine2011 hat geschrieben:freiheit zu sagen was man denkt und zu tun was man möchte, ist ein gut, was viele viel zu gering und selbstverständlich einschätzen
Gruß CT