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DDR geht heute offiziell in Rente

Hier dreht es sich um (fast) alles...
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Weyoun
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DDR geht heute offiziell in Rente

Beitrag von Weyoun »

Hallöchen,

aus aktuellem Anlass mal ein etwas untypischer Thread...

Heute, am 07.10.2014, geht die DDR mit 65 Jahren offziell in den Ruhestand.
Die Unbelehrsamen, "ewig gestrigen" in den Führungs-Kadern der Links-Partei (vorranig in der Ost-Linken) mögen sich doch bitte ein Beispiel daran nehmen und ebenfalls den Ruhestand genießen und dem Nachwuchs mit etwas weniger starrsinnigen Ansichten Platz machen!

Ich sage nur Thüringen: Wer da so alles in den Landtag eingezogen ist, obwohl hinlänglich bekannt war, was sie in der DDR-Zeit als STASI-Spitzel alles verbrochen haben...

Grüße, Martin
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mk_stgt
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Re: DDR geht heute offiziell in Rente

Beitrag von mk_stgt »

finanziell ist der ruhestand schon teuer genug
alles Gute und bleibt gesund!
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palefin
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Re: DDR geht heute offiziell in Rente

Beitrag von palefin »

nicht nur als Stasispitzel offenbar...
Gestern in Heute (?) gesehen, wie die in Zivil verkleideten Uniformierten gegen die Bürger bei den Demos im Okt.89 vorgegangen sind.... :(
Und.... Wo sind die alle abgeblieben? Ein damaliger Oberst der VA meinte, man habe ds damals alles falsch eingeschätzt... :?
Grüße, palefin

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Re: DDR geht heute offiziell in Rente

Beitrag von mk_stgt »

das ist ja bei jedem systemwechsel eines staates so, dass nie alle erwischt werden und viele unterschlupf finden
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Re: DDR geht heute offiziell in Rente

Beitrag von jottlieb »

Weyoun hat geschrieben: Ich sage nur Thüringen: Wer da so alles in den Landtag eingezogen ist, obwohl hinlänglich bekannt war, was sie in der DDR-Zeit als STASI-Spitzel alles verbrochen haben...
Ja, ein Trauerspiel. Dass man überhaupt noch darüber diskutieren muss (bei den Linken), ob die DDR doch kein Unrechtsstaat war...unglaublich.

Aber gut: Die Ewiggestrigen bleiben natürlich in ihrer Heimat, während hingegen viele andere kluge Köpfe in die "alten Länder" oder gar ins Ausland gegangen sind. Damit erklären sich dann wohl solche Wahlergebnisse.
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Re: DDR geht heute offiziell in Rente

Beitrag von joe.i.m »

jottlieb hat geschrieben:.....

Aber gut: Die Ewiggestrigen bleiben natürlich in ihrer Heimat, während hingegen viele andere kluge Köpfe in die "alten Länder" oder gar ins Ausland gegangen sind. Damit erklären sich dann wohl solche Wahlergebnisse.
Wobei man vieleicht doch darüber nachdenken sollte, ob die Wahlergebnisse nicht auch zu einem guten Teil gerade in der Länderpolitik nicht eher an der vergurkten Politik der bisherigen Landesführung liegt.
Ich würde vorsichtig sein mit dem Verweis auf Ewigestrigkeit bei Wahlergebnissen.
Das wäre mir etwas zu billig. In meinen Augen ist die Stärke der Linken eher die Schwäche der anderen Etablierten und ihrer Argumente. In die Richtung ordnet sich in meinen Augen auch das Ergebnis des AFD in Thüringen ein.
Und einen Anteil von 45,9% von Wählern nicht mehr zu erreichen (Und das sind dann nur die Wähler welche wählen gingen und sich für Linke,AFD, NPD und Andere Entschieden, halte ich für ein sehr deutliches Signal, wenn man dann die Nichtwähler dazunimmt, würden sich die Zahlen der Erreichten Wähler noch deutlicher zu Ungunsten der Etablierten verändern.
Eigentlich sollte das ein Signal sein, doch es scheint in der Politik noch nicht angekommen zu sein, das man die Menschen mitnehmen muß auf dem Weg, sonst wenden sie sich ab, weils sie die Politik nicht mehr verstehen.

Gruß joe
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Re: DDR geht heute offiziell in Rente

Beitrag von jottlieb »

joe.i.m hat geschrieben:
Wobei man vieleicht doch darüber nachdenken sollte, ob die Wahlergebnisse nicht auch zu einem guten Teil gerade in der Länderpolitik nicht eher an der vergurkten Politik der bisherigen Landesführung liegt.
Mit diesem Argument lügt man sich doch in die Tasche. Als ob die Linke den heiligen Gral der Politik hat. Im Gegenteil: Vieles ist einfach nur Populismus und völlig Realitätsfremd.

Das wäre mir etwas zu billig. In meinen Augen ist die Stärke der Linken eher die Schwäche der anderen Etablierten und ihrer Argumente. In die Richtung ordnet sich in meinen Augen auch das Ergebnis des AFD in Thüringen ein.
joe.i.m hat geschrieben: Eigentlich sollte das ein Signal sein, doch es scheint in der Politik noch nicht angekommen zu sein, das man die Menschen mitnehmen muß auf dem Weg, sonst wenden sie sich ab, weils sie die Politik nicht mehr verstehen.
Ich sehe das umgekehrt. Nicht die Politik muss den Menschen nach dem Mund reden, sondern die Menschen müssen einfach mit der Realität klar kommen und realisieren, was für seltsame und unrealistische Weltbilder Linke, AFD usw. zeichnen.
Aber das ist halt typisch Mensch: Die Welt wird immer komplexer, trotzdem müssen die Lösungen einfach sein und primär denkt man eh nur an sich.

Anstatt weiter an Illusionen zu stricken, sollten die "Nicht-Etablierten" Parteien auch lieber mal etwas mehr Realitässinn walten lassen - damit überhaupt noch funktionsfähige Regierungen zusammenkommen können und nicht so viele Stimmen bei den populistischen Stimmenfängern landen.
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Re: DDR geht heute offiziell in Rente

Beitrag von joe.i.m »

Also ich weiß jetzt irgendwie nicht, was Menschen mitnehmen und ihnen Politik begreiflich zu machen mit nach dem Mund reden zu tun haben.
Und Populisten können auf Dauer nur Ausnutzen, was ihnen als Lücke gelassen wird. Das Verdrängen und darauf hoffen, das es Eintagsfliegen sind, hilft so glaube ich zumindest, nicht wirklich weiter. Politik für die Menschen zu machen und ihnen unpopuläre Entscheidungen zu erklären, Visionen zu haben und die Menschen einzuladen daran mitzuarbeiten sollte der Weg sein, diese wieder zu erreicht. Aber der Weg wird steiniger, je länger man damit wartet.

Gruß joe
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Re: DDR geht heute offiziell in Rente

Beitrag von jottlieb »

Politik soll nicht unbedingt das machen, was Menschen subjektiv wollen, sondern vor allem auch das, was objektiv lang- und mittelfristig für die gesamte Bevölkerung wichtig und notwendig ist.
Und Populisten können auf Dauer nur Ausnutzen, was ihnen als Lücke gelassen wird.
Das ist nur ein Pseudoargument. Nur weil diverse Parteien halbwegs realistische Versprechen machen, kann man ihnen nicht vorhalten, dass sie Lücken bei den Themen hinterlassen, die man nur auf populistische Weise angehen kann.
Politik für die Menschen zu machen und ihnen unpopuläre Entscheidungen zu erklären, Visionen zu haben und die Menschen einzuladen daran mitzuarbeiten sollte der Weg sein,
Daran haben doch mindestens 80% der Menschen gar kein Interesse. Sie wollen keine Erklärungen, keine unpopulären Entscheide, sondern nur einfache und egoistische Lösungen für die Probleme innerhalb ihres Tellerrands. Nach dem Motto: "Oh, so viele Arbeitslose in Thüringen? Das liegt bestimmt an 2,3% Ausländeranteil, die nehmen uns nämlich die Arbeitsplätze weg. Deshalb wähle ich AfD oder NPD."
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Re: DDR geht heute offiziell in Rente

Beitrag von CarlTheodor »

Wie erklären sich die Wahlergebnisse der Linken ?

Man muss da differenzieren. Meiner Wahrnehmung nach gibt es drei Gruppen Wähler:

Da sind zuerst sicherlich eine gewisse Anzahl der sogenannten Ewiggestrigen vorhanden, die tatsächlich der Meinung sind, 1989 wurde der Sozialismus verraten und die diesen Zustand wiederhaben wollen. Das sind aber wahrscheinlich die wenigsten der Linken-Wähler, mit Tendenz zum Aussterben, einfach aus Altersgründen.

Dazu kommen - in meinen Augen eine große Gruppe - Menschen, die irgendwie ein diffuses Unbehagen bzgl. der derzeitigen politischen Zustände prägt, die finden, dass früher irgendwie alles besser war (mehr soziale Sicherheit, keine Arbeitslosen, weniger Konkurrenzkampf, keine Besserwessis, eine übersichtlich gegliederte Welt etc. etc.), einem aber eigentlich nicht richtig erklären können, wofür sie eigentlich sind. Manchmal kommt dann dazu noch eine Prise Russland(oder Putin-)bewunderung, Pazifismus und ggf. ein bisschen antiwestlicher Reflex.

Zuletzt kommen Leute - teilweise in Überschneidung zur zweiten Gruppe - die schlicht und einfach den etablierten Parteien einen Denkzettel verpassen wollen. Die muss sich die Linke scheinbar neuerdings mit der AfD teilen.


Hinzu kommt eine verfestigte Struktur: Linke, CDU und FDP hatten 1990 einen erheblichen Startvorteil, nämlich den, die Geschäftsstellen, das Vermögen und die Strukturen der bisherigen SED bzw. der Blockparteien übernehmen zu können. SPD und Grüne mussten sich neu gründen. Als im Frühjahr 1990 die Materialschlacht um die erste Volkskammerwahl so richtig losging, hat man das deutlich gesehen. Die SPD konnte das vereinzelt durch starke Köpfe (Stolpe, Höppner, Platzeck) komnpensieren. Auf Länderebene hat es aber seither nur noch Regierungswechsel gegeben, wenn einer grob was falsch gemacht hat. Da die CDU z.B. in Sachsen und Thüringen eine ordentliche Figur abgibt und die Linken aufgrund der nicht vorhandenen Alternative "Regierung" immer nur dagegen sein können und damit keine Angriffsfläche bieten, verfestigt sich das.

Was das mitnehmen der Leute angeht: Uns fehlen generell Politiker, die eine Idee haben, wohin sie mit dem Land wollen und die bereit sind, für diese Linie auch eine Abwahl in Kauf zu nehmen. Schröder war der letzte ... auch wenn ich seine heutigen Positionierungen mehr als befremdlich finde. Durch diesen Mangel an Haltung wirkt alles so auswechselbar und dadurch sind die Populisten, die vermeintlich diese Lücke füllen, nicht chancenlos.

Gruß CT
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