Puh...
Ich empfehle folgende Videos (bzw. den Kanal generell, viele gute Basics!), jeder möge sich seine Meinung zu den hier geäußerten Aussagen bilden.
Speaker Size VS Room Size Part 2:
https://www.youtube.com/watch?v=yw3sKYl-yCA
"Speaker Size IS Room Size"
EQ is Distortion:
https://www.youtube.com/watch?v=oVi_QCKmjHo
Small Room Horsepower:
https://www.youtube.com/watch?v=VBSK89Jl1PI
"Small rooms have large low frequency issues"
Ich würde daher
NIEMALS MEHR (basiert auf eigener leidvoller Erfahrung) möglichst viel Energie mit möglichst hohem EQing rausnehmen. EQ sind toll für das Finish und nicht zum Lösen grundsätzlicher Probleme. Der Argumentation, lieber möglichst tiefrunterspielende Lautsprecher zu verwenden, und dann "einfach" mit nem EQ die Moden wegzuarbeiten, kann ich mich im Grundsatz (!) partout nicht anschließen. Maximal bekommt man dann akzeptablen Klang am Sweetspot, dafür platzt dir dann ein paar Zentimeter rechts oder links, oder gar in einer Raumecke, der Schädel. Das ist keine Lösung und wer das nicht glauben will, kann gerne mal in meinen Raum kommen, ich musste das schmerzlich lernen. Ich habe lange damit experimentiert, es ist die Hölle (wünschte, es wäre anders)... Erst durch grundsätzliche Maßnahmen, zur Reduzierung des Nachhalls, was mit EQ nicht funktioniert, kommt man der Lösung näher.
Der Grundsatz, wenig Tiefgang in kleinen Räume, ist für mich deutlich "richtiger", da man sich erstmal grundsätzlich (!) weniger Probleme einfängt (da tieferliegende Moden nicht angeregt bzw. nicht so stark). Probleme, die sich durch einfaches Equalizing schlicht nicht lösen lassen (sofern die Peaks überhaupt noch im Regelbereich liegen, wir reden hier schnell von 20 db), sondern maximal mit einem hoch gesetzten HP (dann kann man sich aber auch gleich Lautsprecher mit weniger Tiefgang kaufen). Ich schreibe auch bewusst "wenig Tiefgang" und nicht "kleine Box". Wenig Tiefgang wird mit kleinen Boxen assoziiert, aber wer die Nupros kennt, weiß, dass das nicht unbedingt mit der Größe korreliert
Außerdem macht es nicht unbedingt einen Unterschied, ob ich eine kleine (nicht tief spielende) Box mit Subwoofer verwende oder einen Standlautsprecher, der von Haus aus tiefer kommt (
https://www.youtube.com/watch?v=v7-Q5oIT4Oo). Dann kann man über die diversen Vor-/Nachteile sprechen (Punktschallquelle vs. gleichmäßigere Anregung der vertikalen Moden, flexiblere Positionierung von Subwoofern usw).
Nochmal:
das gilt im Grundsatz, wenn ich NICHT die Lautsprecher auf Basis der räumlichen Gegebenheiten optimal stellen kann (was einfach bei sehr vielen Menschen der Fall ist). Und natürlich sieht die Welt nochmal anders aus, wenn man anfängt, den Raum akustisch zu optimieren (auch das können viele nicht). Aber wenn es um eine
grundsätzliche (für viele Menschen alltagstaugliche) Aussage geht, was "
einfacher" ist (die zitierte "Notlösung"),
dann ist es kleiner Raum, "kleiner" (nicht tiefspielender) Lautsprecher (was natürlich zu Lasten der wahrnehmbaren Bereiche im Tiefbass geht, weswegen ich bewusst nicht "besser" schreibe).