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Re: Vergleich nuVero 60 vs nuVero 140

Verfasst: Sa 31. Dez 2022, 14:18
von burlie
@Don Kuleone

Kam es denn zu diesem Vergleich bei Dir?
Wenn ja, magst die Eindrücke hier teilen?

Re: Vergleich nuVero 60 vs nuVero 140

Verfasst: Sa 31. Dez 2022, 14:28
von Don Kuleone
burlie hat geschrieben: Sa 31. Dez 2022, 14:18 @Don Kuleone

Kam es denn zu diesem Vergleich bei Dir?
Wenn ja, magst die Eindrücke hier teilen?
Na, wenn es denn sein muss :)

Mit bereinigtem Tiefton hören sich die beiden im Bass sehr ähnlich an. Insbesondere bei geringer Lautstärke. Die 140 geht natürlich weiter runter. Bei höheren Lautstärken bleibt der Grundcharakter absolut gleich aber die 140 schiebt ganz klar stärker an und spielt unangestrengter.

Es war aber ohne DSP ein stärkerer Unterschied zu hören. Beide klangen schlechter als mit DSP. Sollte nicht wundern. Gibt ja Leute, die auf Moden und ihre Klangverfärbungen stehen.

Re: Vergleich nuVero 60 vs nuVero 140

Verfasst: Sa 31. Dez 2022, 14:53
von anphex
Ohne ABX-Test kann man subjektiv sowieso nur schlecht urteilen. Ich bin selber da ganz oft in Fallen getappt. Da allein Raumbeleuchtung und Müdigkeit schon "Klang" ausmachen können, hab ich subjektive Eindrücke fast komplett fallen gelassen und orientiere mich fast nur noch an Messdaten.

Mich wundert immer, wenn jemand an der NuVero 140 oder NuVero 170 zweifelt - von den Eckdaten ist es der empirisch perfekteste Lautsprecher den es gibt, ohne dafür 2 Nieren verkaufen zu müssen.
Maximalpegel, Impulsantwort, Rundstrahlverhalten, Verzerrung, Linearität, Basstiefe. Man kann diese Boxen mit jeglichen Effekten und EQ bewerfen und sie werden nahtlos wiedergegeben. Und das alles in Passiv-Bauweise. Nach Einmessen und Anwenden einer Loudness-Korrektur geht es kaum noch besser. Alles andere sind EQs nach Vorliebe (mehr Höhen, mehr Bass, whatever). Allerdings enttarnen die großen NuVero auch schnell Probleme in der davorliegenden Signalkette.

Allein heute habe ich für die Silvestersause nachher die NV170 auf die Tanzfläche kalibriert, die Delays angepasst und der Bass knallt schön. Witzigerweise wette ich, dass durch die Kalibrierung auch die Nachbarn nur minimal oder gar nichts gestört sein werden. :mrgreen:

Wenn man es absolut chirurgisch neutral haben will, muss man zu den neuen großen Neumann oder Genelecs greifen. Aber die kriegen diese Tricks ja auch nur mit DSP Entzerrung und einem dicken Preisschild hin - mal ganz abgesehen, das die Boxen jener Hersteller 0 WAF haben. :mrgreen:

P.S. Ich will keine Krieg anzetteln, Musik ist immer sehr emotional und subjektiv, aber rein Objektiv ist die NuVero 60 der NuVero 140 um einiges unterlegen. Ich tippe auch mal auf Probleme der Kalibrierung aka Einmessung.

Re: Vergleich nuVero 60 vs nuVero 140

Verfasst: Sa 31. Dez 2022, 16:48
von burlie
Don Kuleone hat geschrieben: Sa 31. Dez 2022, 14:28
burlie hat geschrieben: Sa 31. Dez 2022, 14:18 @Don Kuleone

Kam es denn zu diesem Vergleich bei Dir?
Wenn ja, magst die Eindrücke hier teilen?
Na, wenn es denn sein muss :)

Mit bereinigtem Tiefton hören sich die beiden im Bass sehr ähnlich an. Insbesondere bei geringer Lautstärke. Die 140 geht natürlich weiter runter. Bei höheren Lautstärken bleibt der Grundcharakter absolut gleich aber die 140 schiebt ganz klar stärker an und spielt unangestrengter.

Es war aber ohne DSP ein stärkerer Unterschied zu hören. Beide klangen schlechter als mit DSP. Sollte nicht wundern. Gibt ja Leute, die auf Moden und ihre Klangverfärbungen stehen.
Super, vielen Dank für Deinen Bericht.
Werde wohl doch mal über DIRAC-Live nachdenken... hatte es schon abgeschrieben...

Re: Vergleich nuVero 60 vs nuVero 140

Verfasst: Sa 31. Dez 2022, 18:55
von Funnystuff
Ich habe den Wechsel von der NV60 auf die NV140 vor einigen Monaten vollzogen.

Mein Eindruck war und ist von Anfang an -quasi vom ersten Ton-, dass die Gruncharakteristik zwar ähnlich, aber die 140er der 60er in allen Belangen überlegen ist. Über die Tieftonfähigkeiten brauchen wir nicht zu reden, schon die 60er ist hier absoluter Wahnsinn, aber die 140er ist nochmals ein ganz anderes Biest.

Darüber hinaus ist sie keinesfalls „nur“ eine große 60er, sondern hat besonders im Hoch- & Mittelton Qualitäten, die sie deutlich von der 60er abheben. Alleine die Art, wie bspw. Transienten abgebildet werden, lässt mich immer wieder staunend -um nicht fassungslos zu sagen!- vor den Lautsprechern sitzen. Räumlichkeit und Transparenz (so versuche ich das mal zu umschreiben) sind bei der 140 ganz klar ein Sprung nach vorne.

Der sweetspot ist bei der 140er wörtlich zu nehmen, es gibt einen exakt definierten Punkt für die perfekte Stereoabbildung. Da sind die 60er weniger streng.

Ich finde, die 140er klingt so, wie sie aussieht: souverän. Besonders laut wirkt sie viel weniger angestrengt als die 60er. Eine „live“-Charakteristik bspw. Bei Konzerten wirkt deutlich glaubwürdiger mit den großen.

Re: Vergleich nuVero 60 vs nuVero 140

Verfasst: Mo 2. Jan 2023, 16:26
von Ernst_Reiter
Funnystuff hat geschrieben: Sa 31. Dez 2022, 18:55Der sweetspot ist bei der 140er wörtlich zu nehmen, es gibt einen exakt definierten Punkt für die perfekte Stereoabbildung. Da sind die 60er weniger streng.
Das ist der punkt, wo ich schon überlegte an Nubert zu schreiben, ob es eine möglichkeit gäbe (nach 2 jahren) in meinem PLZ-bereich von Nubert so eine art qualitätskontrolle zu bekommen, weil - doppelpunkt.

Die 60er haben in beiden räumen, an beiden ketten(amps), egal bei welcher quelle, bei welchem track, bei welcher lautstärke, den klarer definierten sweetspot als die 140er. Kann sein, daß die runder abstrahlenden 140er den bereich vergrößern, aber ich würde soweit gehen zu sagen - die 60er klingen mehr nach stereo.

Außerdem: ich muß vorschreibern widersprechen. Die 140er ist nicht eine große 60er, ja, das stimmt, aber im sinne von "leider"!!!

Der gesamte bassbereich ist in all meinen betrachtungen vollkommen ausgeklammert. natürlich hat die 140er mehr davon, das ist gar kein thema, auch mitten, höhen, es ist von allem "mehr da". Wie ich schon im eingangsposting schrieb, die klangfarbe ist gleich, aber die characteristic ist total anders.

So, es wird nun trotzdem eine weile dauern bis zu - von MEINER seite neuen erkennntissen, da ich nicht so bald die beiden paare im selben raum werde testen können. was als nächstes in nicht vergleichbaren räumen verglichen wird ist klassik: das Neujahrskonzert hat mich inspririert. Habe 2 versionen davon auf CD und werde vergleichen.

Re: Vergleich nuVero 60 vs nuVero 140

Verfasst: Mo 2. Jan 2023, 17:22
von anphex
Ernst_Reiter hat geschrieben: Mo 2. Jan 2023, 16:26
Funnystuff hat geschrieben: Sa 31. Dez 2022, 18:55Der sweetspot ist bei der 140er wörtlich zu nehmen, es gibt einen exakt definierten Punkt für die perfekte Stereoabbildung. Da sind die 60er weniger streng.
Das ist der punkt, wo ich schon überlegte an Nubert zu schreiben, ob es eine möglichkeit gäbe (nach 2 jahren) in meinem PLZ-bereich von Nubert so eine art qualitätskontrolle zu bekommen, weil - doppelpunkt.

Die 60er haben in beiden räumen, an beiden ketten(amps), egal bei welcher quelle, bei welchem track, bei welcher lautstärke, den klarer definierten sweetspot als die 140er. Kann sein, daß die runder abstrahlenden 140er den bereich vergrößern, aber ich würde soweit gehen zu sagen - die 60er klingen mehr nach stereo.
Wenn ich mir die Trennfrequenzen angucke, ist dein Argument sehr berechtigt. Alle Chassis der NuVero 140 spielen ungefähr eine Drittel-Oktave höher als bei der NuVero 60, womit sie auch gerichteter sind. Durch das D'Appolito sind sie auch vertikal etwas unflexibler, da Interferenzen möglich. Dass die NuVero 60 den Raum rundförmig anregt und nicht wie die NuVero 140 eher "Sanduhr-Förmig" kommt wohl auch noch dazu.

Aber das sind physikalische gegebene Umstände. Das ist kein Designfehler und hat einfach individuelle Vor- und Nachteile. Die NuVero 60 wird dafür wahrscheinlich viel eher an das noch-verzerrungsfreie Maximum im Pegel kommen als die NuVero 140. Die NuVero 140 haben einen kleineren Sweet-Spot, aber dafür mehr Headroom - weniger Verzerrung und auch geringere Gruppenlaufzeit.

Die Sache wird auch sein, dass die NuVero 140 für einen Hörabstand von mindestens 2,5m gedacht sind. Die NuVero 60, da kleiner und schon Regaltauglich, eher für mindestens 1m+. Wie sieht es da bei dir aus? Ich würde ehrlich gesagt mal richtig gerne mit dem Messmikrofon, REW, einem RME ADI und RMAA bei dir durchrennen. :mrgreen:

Re: Vergleich nuVero 60 vs nuVero 140

Verfasst: Mo 2. Jan 2023, 20:13
von Ernst_Reiter
Trenn-fq MT/HT: 60er = 2 100 Hz; 140er = 2 300 (bzw. 2 380 lt einer aussage von Nubert staff in einem thread im forum hier)
D.h. die 140er sollte mehr richten; dem scheint aber nicht so zu sein. Auch David 09 schreibt auf der ersten seite des threads, dass die 140er die am breitesten abstrahlende nuVero wäre.

Wobei ich schon einmal erklärte, daß ich einen unterschied höre zw. breit abstrahlen und die instrumente breit darstellen. Aber ich werde das mit klassik noch weiter austesten. Hatte noch nicht genug zeit dafür.

Zu pegel: wie auch bass; ist nicht teil der bisherigen betrachtung; außerdem spielte ich die 60er seit ich sie besitze noch nie laut (sicher nie mit mehr als 2 x 10 Watt).

Hörabstände: die 140er stehen in parkposition 3 x 36 dm, in idealposition 3 x 28 dm, die 60er 3 x 29 dm, wobei die 60er immer etwas "näher" klingen.

Re: Vergleich nuVero 60 vs nuVero 140

Verfasst: Mo 2. Jan 2023, 20:40
von Funnystuff
Hallo nochmal,

bzgl. Der Stereoabbildung bzw. Des Höreindrucks am sweetspot habe ich mit meinen bisherigen Nuberts folgende Erfahrungen gemacht:

Nubox 383: Fast schon überdeutlich stark ausgeprägte Stereo-Mitte (nennt man das so?), Ortung zwischen oder leicht vor der gedachten Linie zwischen den LS, sehr unkritisch bzgl. Der Hörposition.

Nuvero 60: zurückhaltend ausgeprägte Stereo-Mitte, Prägnanz sehr stark vom Quellmaterial abhängig, zwischen bzw. Leicht hinter der gedachten Linie der LS zu orten, relativ „stabil“ abhängig von der Hörposition.

Nuvero 140: ebenfalls eher zurückhaltende Stereo-Mitte, ziemlich genau zwischen den Lautsprechern zu orten, Prägnanz nochmals stärker vom Quellmaterial abhängig als bei der NV60, Zustandekommen extrem von der Hörposition abhängig
Ein Effekt, den ich bisher nicht kannte und am ehesten so beschreiben würde: Hier „wandert“ die Mitte -und nur diese!- sehr schnell nahezu vollständig zu dem Lautsprecher hinüber, welcher der Hörposition näher ist, dafür reicht es schon den Kopf zur Seite zu neigen. So bleibt auch an einer sehr seitlichen Hörposition ein ziemlich vollständiges Klangbild erhalten, aber für die optimale Hörposition gibt es halt nur einen einzigen mittigen Punkt.

Re: Vergleich nuVero 60 vs nuVero 140

Verfasst: Di 3. Jan 2023, 05:16
von burlie
Bezüglich des Quellmaterials, es heißt doch, je "besser" der Lautsprecher um so er erkennt man schlechte Aufnahmen....

(Ich möchte zum Beispiel keinen "Haupt-"Lautsprecher
besitzen wo alles drüber gut klingt. Das würde aber auch nicht zu Nubert's Werbeslogan passen.)

Wenn der Sweetspot recht "klein" ausfällt bedeutet es doch, dass die Box doch gerichteter spielt und weniger zu der Seiten abstrahlt, es zu weniger Reflexion kommt was wiederum die Qualität des Hörens zu Gunsten kommt, oder liege ich da falsch?