G. Nubert hat geschrieben:Hallo,
im Din-Normblatt DIN EN 60268-5 steht schon, dass bei der Angabe "Schalldruck" die angelegte Spannung und der Messabstand beliebig sein kann, wenn sie dabei angegeben werden.
Bei der Angabe von Kennschalldruck muss die angelegte Spannung auf eine Eingangsleistung von 1 Watt bezogen werden und der Messabstand beträgt 1 m.
In beiden Fällen wird mir rosa Rauschen und mit Frequenzbändern in "Terzen" gemessen.
Für die Schalldruck-Angabe wird eigentlich die Angabe eines Frequenzbandes gefordert, was im HiFi-Bereich aber kaum jemand macht.
Es gibt aber eine Art "Übereinkunft", dass man den Schalldruck im mittleren Frequenzbereich "meint" (etwa 400 bis 1000 Hz), wenn nichts anderes angegeben ist; - erst recht, wenn ein (glaubwürdiger) Frequenzgang mit +- dB-Angabe vorhanden ist.
Die alte DIN 45500 hatte festgelegt, daß die Kennempfindlichkeit (Volksmund: Wirkungsgrad) mittels Rosa Rauschen im Frequenzbereich zwischen 125 Hz und 8 kHz zu bestimmen ist.
Die DIN EN 60268-5 habe ich hier nicht rumliegen, aber dort würde ich eher erwarten, daß das ganze stärker präzisiert wurde.
Bei linearen Boxen ist es natürlich egal, welchen Frequenzbereich man für diese Angabe auswählt.
Auch eine lineare Box hat leichte Schwankungen im Frequenzgang. Und selbst mustergültige +/-1 dB können durch unterschiedliche Meßfrequenzen theoretisch bis zu 2 dB Unterschiede erzeugen.
HiFi-Boxen mit "hohen" Schalldruck-Angaben haben diesen Schalldruck aber oft nur im Mitten- und Höhenbereich; - die Bässe kommen dabei oft "zu kurz".
Auf Wirkungsgrad gezüchte Boxen (Nicht-Hifi-PA wie Hifi) haben nach meinen Erfahrungen eher einen hohen Wirkungsgrad im Baßbereich (80 Hz...150 Hz), die hämmern schon bei mittleren Laustärken schon ganz schön rum. Was man aber nie findet, ist Tiefbaß.
Wir werden in Zukunft den Schalldruck "1 W / 1 m" auch mit dem zugehörigen Frequenzbereich verbinden, obwohl das die Sache für die meisten HiFi-Fans wohl eher komplizierter macht.
Es klingt zwar komisch, aber die Angaben in "dB/2,83 V/1 m" sind präzise, die in "dB/1 W/1 m" sind unpräzise und spätestens bei Fehlen der Angabe der Nennimpedanz technisch nicht eindeutig.
Eigentlich kann man die Kennempfindlichkeit in "dB/1 W/1 m" gar nicht messen, dazu müßte
man die Box mit Leistungsanpassung betreiben. Man mißt Boxen immer an einer konstanten Spannung, die meist 2 V, 2,83 V oder 4 V beträgt. Als Meßabstände kenne ich 1 Meter und 2 Meter. Dabei wird meistens
* mit 2,00 V/1 m bei Boxen mit einer Nennimpedanz von 4 Ohm
* mit 2,83 V/1 m bei Boxen mit einer Nennimpedanz von 8 Ohm
gemessen, was nominal 1 Watt an einem ohmischen Ersatzwiderstand in Höhe der Nennimpedanz entspricht.