Seite 4 von 5

Verfasst: Do 19. Aug 2004, 14:03
von K.Reisach
Ab einer gewissen Größenordnung bzw. Verbreitung des Projekts wäre es eben nicht mehr von Privat zu Privat, und dann kann die Frage des Urheberrechts schon relevant werden :wink:
Ich denk' nicht, dass es dafür soviele interessenten gibt, dass man eine Firma aufmachen kann :wink:

Verfasst: Do 19. Aug 2004, 16:03
von g.vogt
Hallo,
G. Nubert hat geschrieben:Es erstaunt mich, dass das hier keiner gemerkt hat:

Elac gibt die Empfindlichkeit nicht bei 1 W sondern bei 2 Watt an!
Empfindlichkeit 90 dB bei 2.83 V und 1 m


So leicht kann's gehen, ohne sonstige Nachteile plötzlich den Wirkungsgrad zu verdoppeln!
verflixt, da muss man ja wirklich immer wieder aufpassen.

Wie kommt es zu solch unterschiedlichen Angaben? Fehlt es an entsprechend normierten Parametern in der Hifi-Branche? Werden Vorgaben bewusst unterwandert oder Normierungen behindert, um eine objektive Vergleichbarkeit der Produkte zu verhindern?

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Do 19. Aug 2004, 16:18
von K.Reisach
Hallo,
Ich hab gerade mal getestet, wieviel Pegel die 380er mit der linearisierten CD noch mitmacht.
Ich kann nur sagen: nicht wirklich weniger als bei normalen CDs!!
Nur mit dem Unterschied, dass der Bass für mein 12 qm Räumchen viel zu stark ist, der Bass ist sogar noch um einiges pegelfester als der meines Canton Subs. Laut ABL-Datenblatt soll man damit bis zu mittelgroßen Lautstärken an Sub Systeme rankommen. Wenn das, was ich da gehört habe, nur eine mittelgroße Lautstärke gewesen sein soll, dann würd' mich ein AW 880 wohl umbringen :wink:

Wenn ich richtig aufdrehe, habe ich das Gefühl, dass meine Möbel auseinanderfallen (kein Scherz) :D

Verfasst: Do 19. Aug 2004, 17:00
von Koala
G. Nubert hat geschrieben:Es erstaunt mich, dass das hier keiner gemerkt hat:

Elac gibt die Empfindlichkeit nicht bei 1 W sondern bei 2 Watt an!
Ich habe es bemerkt, ebenso die fehlende Angabe der Frequenz, aber nur letztere angesprochen :wink:
g.vogt hat geschrieben:Wie kommt es zu solch unterschiedlichen Angaben?
Drei Parameter sind wichtig, um Kennschalldruckangaben vergleichen zu können:
  • Frequenz, IIRC 1kHz, fehlt fast immer
  • Leistung, i.d.R. 1 Watt
  • Entfernung des Meßpunkts, i.d.R. 1 Meter
Es steht natürlich jedem frei, den einen oder anderen Parameter zu verändern, nur sollte er alle drei Parameterwerte aufführen...

greetings, Keita

Verfasst: Do 19. Aug 2004, 21:11
von G. Nubert
Hallo,
im Din-Normblatt DIN EN 60268-5 steht schon, dass bei der Angabe "Schalldruck" die angelegte Spannung und der Messabstand beliebig sein kann, wenn sie dabei angegeben werden.

Bei der Angabe von Kennschalldruck muss die angelegte Spannung auf eine Eingangsleistung von 1 Watt bezogen werden und der Messabstand beträgt 1 m.

In beiden Fällen wird mir rosa Rauschen und mit Frequenzbändern in "Terzen" gemessen.

Für die Schalldruck-Angabe wird eigentlich die Angabe eines Frequenzbandes gefordert, was im HiFi-Bereich aber kaum jemand macht.
Es gibt aber eine Art "Übereinkunft", dass man den Schalldruck im mittleren Frequenzbereich "meint" (etwa 400 bis 1000 Hz), wenn nichts anderes angegeben ist; - erst recht, wenn ein (glaubwürdiger) Frequenzgang mit +- dB-Angabe vorhanden ist.

Bei linearen Boxen ist es natürlich egal, welchen Frequenzbereich man für diese Angabe auswählt.

HiFi-Boxen mit "hohen" Schalldruck-Angaben haben diesen Schalldruck aber oft nur im Mitten- und Höhenbereich; - die Bässe kommen dabei oft "zu kurz".

Wir werden in Zukunft den Schalldruck "1W / 1 m" auch mit dem zugehörigen Frequenzbereich verbinden, obwohl das die Sache für die meisten HiFi-Fans wohl eher komplizierter macht.

Die Umstellung der Technischen Daten kann aber "Jahre" dauern, weil viele neue Bedienungsanleitungen gerade frisch gedruckt wurden.

Gruß, G. Nubert

Verfasst: Fr 20. Aug 2004, 01:04
von Koala
G. Nubert hat geschrieben:Bei der Angabe von Kennschalldruck muss die angelegte Spannung auf eine Eingangsleistung von 1 Watt bezogen werden und der Messabstand beträgt 1 m.
Liegt nicht genau hier das Problem, daß nämlich nirgends explizit von Kennschalldruck die Rede ist, sondern immer nur von Schalldruck, einige Anbieter somit bewußt und gezielt mit Werten werben, die für den Laien nicht nivellierbar sind? (vgl. Angaben von Elac)

Schönen Gruß,
Keita Ito

Verfasst: Fr 20. Aug 2004, 06:55
von g.vogt
Hallo,

bei mir ist es so, dass ich leichtsinnigerweise davon ausgegangen war, "diese dB-Angabe" würde unter einheitlichen Bedingungen gemacht, so dass ich gar nicht genauer hingeschaut habe.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Fr 20. Aug 2004, 08:57
von Gast
g.vogt hat geschrieben:Hallo,

bei mir ist es so, dass ich leichtsinnigerweise davon ausgegangen war, "diese dB-Angabe" würde unter einheitlichen Bedingungen gemacht, so dass ich gar nicht genauer hingeschaut habe.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
hi gerald,

du sprichst mir aus der seele! vor allem, weil elac normalerweise nicht mit zahlen(tricks) "blufft". siehe auch bsw. die nenn- und musikleistung der lautsprecher.

gruss phyton

Verfasst: Fr 20. Aug 2004, 11:01
von Frank Klemm
G. Nubert hat geschrieben:Hallo,
im Din-Normblatt DIN EN 60268-5 steht schon, dass bei der Angabe "Schalldruck" die angelegte Spannung und der Messabstand beliebig sein kann, wenn sie dabei angegeben werden.

Bei der Angabe von Kennschalldruck muss die angelegte Spannung auf eine Eingangsleistung von 1 Watt bezogen werden und der Messabstand beträgt 1 m.

In beiden Fällen wird mir rosa Rauschen und mit Frequenzbändern in "Terzen" gemessen.

Für die Schalldruck-Angabe wird eigentlich die Angabe eines Frequenzbandes gefordert, was im HiFi-Bereich aber kaum jemand macht.
Es gibt aber eine Art "Übereinkunft", dass man den Schalldruck im mittleren Frequenzbereich "meint" (etwa 400 bis 1000 Hz), wenn nichts anderes angegeben ist; - erst recht, wenn ein (glaubwürdiger) Frequenzgang mit +- dB-Angabe vorhanden ist.
Die alte DIN 45500 hatte festgelegt, daß die Kennempfindlichkeit (Volksmund: Wirkungsgrad) mittels Rosa Rauschen im Frequenzbereich zwischen 125 Hz und 8 kHz zu bestimmen ist.
Die DIN EN 60268-5 habe ich hier nicht rumliegen, aber dort würde ich eher erwarten, daß das ganze stärker präzisiert wurde.
Bei linearen Boxen ist es natürlich egal, welchen Frequenzbereich man für diese Angabe auswählt.
Auch eine lineare Box hat leichte Schwankungen im Frequenzgang. Und selbst mustergültige +/-1 dB können durch unterschiedliche Meßfrequenzen theoretisch bis zu 2 dB Unterschiede erzeugen.
HiFi-Boxen mit "hohen" Schalldruck-Angaben haben diesen Schalldruck aber oft nur im Mitten- und Höhenbereich; - die Bässe kommen dabei oft "zu kurz".
Auf Wirkungsgrad gezüchte Boxen (Nicht-Hifi-PA wie Hifi) haben nach meinen Erfahrungen eher einen hohen Wirkungsgrad im Baßbereich (80 Hz...150 Hz), die hämmern schon bei mittleren Laustärken schon ganz schön rum. Was man aber nie findet, ist Tiefbaß.
Wir werden in Zukunft den Schalldruck "1 W / 1 m" auch mit dem zugehörigen Frequenzbereich verbinden, obwohl das die Sache für die meisten HiFi-Fans wohl eher komplizierter macht.
Es klingt zwar komisch, aber die Angaben in "dB/2,83 V/1 m" sind präzise, die in "dB/1 W/1 m" sind unpräzise und spätestens bei Fehlen der Angabe der Nennimpedanz technisch nicht eindeutig.

Eigentlich kann man die Kennempfindlichkeit in "dB/1 W/1 m" gar nicht messen, dazu müßte
man die Box mit Leistungsanpassung betreiben. Man mißt Boxen immer an einer konstanten Spannung, die meist 2 V, 2,83 V oder 4 V beträgt. Als Meßabstände kenne ich 1 Meter und 2 Meter. Dabei wird meistens

* mit 2,00 V/1 m bei Boxen mit einer Nennimpedanz von 4 Ohm
* mit 2,83 V/1 m bei Boxen mit einer Nennimpedanz von 8 Ohm

gemessen, was nominal 1 Watt an einem ohmischen Ersatzwiderstand in Höhe der Nennimpedanz entspricht.

Verfasst: Fr 20. Aug 2004, 15:13
von G. Nubert
Hallo Herr Klemm,
Frank Klemm hat geschrieben:Eigentlich kann man die Kennempfindlichkeit in "dB/1 W/1 m" gar nicht messen,...
streng genommen haben Sie recht, ... aber ich hab' ja geschrieben, dass das auf 1 Watt bezogen wird!
Das ist im Normblatt schon definiert, da steht:

Der Schalldruck in einem angegebenen Frequenzband ..., bezogen auf eine Eingangsleistung von 1 W und einen Abstand von 1 m auf der Bezugsachse.

und weiter:
Die Messung werden nach 20.1.2.
(Anmerkung G. Nubert: "Schalldruck-Messverfahren") durchgeführt, jedoch bezogen auf eine Spannung Up, die einer Leistung von 1 W entspricht.
Up ist zahlenmäßig gleich Wurzel aus Zn, wobei Zn der Nenn-Scheinwiderstand ist.


Gruß, G. Nubert