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Re: Glühlampe = Klimakiller?
Verfasst: Mi 8. Dez 2010, 17:08
von Kikl
Legomann hat geschrieben:Kikl hat geschrieben:Andererseits spricht nichts außer Gewohnheit für die alte Glühlampe.
Quod erat demonstrandum. Allein dieser Fred zeigt doch einige Argumente
außer der Gewohnheit auf
Legomann
Das letzte Argument war Heizen im Winter mit Glühlampen,... Mich hat keines der Argumente überzeugt. Der Thread ist lang und ich habe vielleicht nicht jeden Beitrag gelesen.
Re: Glühlampe = Klimakiller?
Verfasst: Mi 8. Dez 2010, 17:31
von g.vogt
Kikl hat geschrieben:Das sollte jetzt kein persönlicher Angriff auf Dich sein - alles was ich jetzt sage, kommt jetzt hoffentlich nicht in den falschen Hals.
Pack das Taschentuch wieder weg
Ich finde halt, dass es die richtige Entscheidung war. Wenn selbst so etwas harmloses wie das Glühlampenverbot auf massiven Widerstand stößt, dann muss man sich nicht wundern, dass sich die Politiker an andere Gewohnheiten erst recht nicht herantrauen.
Ich sehe das anders, der Punkt ist ja auch, welchem Widerstand man nachgibt und welchem nicht.
Und beim Glühlampenverbot gibt es ja nicht nur Verlierer
Nein, ich denke, dass es hier kaum um sachliche Entscheidungen ging und um die wirkliche Absicht, etwas in Sachen Klimaschutz zu tun, es ging nur darum, diesen Eindruck zu erwecken. Und in der Edel-Thermojacke mit betroffenem Gesichtsausdruck am Gletscher vorbeizufahren reichte eben nicht.
Aber ganz so ungeschoren bleiben die Geländewagenfahrer ja auch nicht, denn die Ökosteuer verteuert die Nutzung spritschluckender Fahrzeuge erheblich.
Wenn ich mir ansehe, wie sich das Straßenbild seit Jahren ändert, wie die Zahl der großen und ganz großen (IMHO unsinigen) Karren rapide zunimmt, dann können die bisherigen "Zwangsmaßnahmen" kaum wehtun.
PS: Wir sind hier ja in einem Forum mit Schwerpunkt Hifi. Wer weiß, in Kürze könnte es uns Hifi-Freunden auch ganz gehörig an den Kragen gehen. Meine Nachbarn holen dann die Brötchen immer noch mit dem Auto, aber wir dürfen nur noch AVR mit 10-Watt-Endstufen kaufen
Re: Glühlampe = Klimakiller?
Verfasst: Mi 8. Dez 2010, 18:03
von Kikl
g.vogt hat geschrieben:Kikl hat geschrieben:....
Nein, ich denke, dass es hier kaum um sachliche Entscheidungen ging und um die wirkliche Absicht, etwas in Sachen Klimaschutz zu tun, es ging nur darum, diesen Eindruck zu erwecken. Und in der Edel-Thermojacke mit betroffenem Gesichtsausdruck am Gletscher vorbeizufahren reichte eben nicht.
Aber ganz so ungeschoren bleiben die Geländewagenfahrer ja auch nicht, denn die Ökosteuer verteuert die Nutzung spritschluckender Fahrzeuge erheblich.
Wenn ich mir ansehe, wie sich das Straßenbild seit Jahren ändert, wie die Zahl der großen und ganz großen (IMHO unsinigen) Karren rapide zunimmt, dann können die bisherigen "Zwangsmaßnahmen" kaum wehtun.
PS: Wir sind hier ja in einem Forum mit Schwerpunkt Hifi. Wer weiß, in Kürze könnte es uns Hifi-Freunden auch ganz gehörig an den Kragen gehen. Meine Nachbarn holen dann die Brötchen immer noch mit dem Auto, aber wir dürfen nur noch AVR mit 10-Watt-Endstufen kaufen
Das mag alles zutreffen, was du sagst. Die Politiker mögen die falschen Motive gehabt haben und andere Maßnahmen könnten wirkungsvoller sein, ja.
Mir geht es schlicht um die Frage: Was ist sinnvoller aus klimatischer Sicht? Der Einsatz von Glühlampen oder der Einsatz von Energiesparlampen? Es gibt zwei mögliche Argumente gegen den Einsatz von ESL. 1. Klimaschutz ist unnötig oder 2. ESP bringen nichts. Beide Standpunkte sind hier schon vertreten worden, gut das muss jeder für sich beantworten.
Jetzt gibt es noch Argumente, die ich unter "Gewohnheit" subsumiert habe - nun ja vielleicht etwas unfair. Das Licht der Glühlampe ist besonders schön. Da mag etwas dran sein, aber die Auswahl an guten Alternativen ist mittlerweile riesengroß. Ich wollte schon lange meine Wohnzimmer-ESL austauschen, weil sie mir etwas zu dunkel war. Beim nächsten Lampenwechsel, nimmste halt ne hellere. Tja, habe ich gedacht. Nur dauert das Jahre. Deshalb habe ich mir vor kurzem eine hellere ESL besorgt und die Gebrauchte? Lagert jetzt irgendwo im Handwerksschrank,...In der Metro habe ich nach längerer Beratung - fast schon eine Entscheidung fürs Leben! - einen geeigneten Ersatz gefunden.
Was ich nicht verstehe, ist: Es muss doch niemand im Dunkeln sitzen? Es muss doch niemand leiden?
A propos Hifi-Verstärker: Das ist ein heikles Thema hier im Hifi-Forum
5*200 Watt für 30qm sind rational nicht zu rechtfertigen! Aber im Normalbetrieb saugt die Anlage sowieso nur so maximal 20 Watt
Bei einer Einsparung ca. 10-20 Glühbirnen a 60-100 Watt kann man das vielleicht noch rechtfertigen:-)
Re: Glühlampe = Klimakiller?
Verfasst: Mi 8. Dez 2010, 18:21
von g.vogt
Kikl hat geschrieben:Mir geht es schlicht um die Frage: Was ist sinnvoller aus klimatischer Sicht? Der Einsatz von Glühlampen oder der Einsatz von Energiesparlampen? Es gibt zwei mögliche Argumente gegen den Einsatz von ESL. 1. Klimaschutz ist unnötig oder 2. ESP bringen nichts. Beide Standpunkte sind hier schon vertreten worden, gut das muss jeder für sich beantworten.
Bewusst überzogenes Gegenbeispiel:
Was ist sinnvoller aus klimatischer Sicht? Das Mitführen von Warndreiecken aus Kunststoff mit höchstens 500g Gesamtgewicht oder von solchen aus Metall mit 1,5kg? Her mit der Vorschrift für das zulässige Maximalgewicht von Warndreiecken!
Desweiteren hätte ich noch die grandiose Idee, das Volltanken im Stadtverkehr zu verbieten
Man könnte auch die Farbe von Autos vorschreiben. Rote Autos verleiten den Fahrer zu sportlich, aggressivem, damit CO2-Mehrausstoß verursachendem Fahrverhalten
Re: Glühlampe = Klimakiller?
Verfasst: Mi 8. Dez 2010, 18:35
von Kikl
g.vogt hat geschrieben:Kikl hat geschrieben:Mir geht es schlicht um die Frage: Was ist sinnvoller aus klimatischer Sicht? Der Einsatz von Glühlampen oder der Einsatz von Energiesparlampen? Es gibt zwei mögliche Argumente gegen den Einsatz von ESL. 1. Klimaschutz ist unnötig oder 2. ESP bringen nichts. Beide Standpunkte sind hier schon vertreten worden, gut das muss jeder für sich beantworten.
Bewusst überzogenes Gegenbeispiel:
Was ist sinnvoller aus klimatischer Sicht? Das Mitführen von Warndreiecken aus Kunststoff mit höchstens 500g Gesamtgewicht oder von solchen aus Metall mit 1,5kg? Her mit der Vorschrift für das zulässige Maximalgewicht von Warndreiecken!
Desweiteren hätte ich noch die grandiose Idee, das Volltanken im Stadtverkehr zu verbieten
Man könnte auch die Farbe von Autos vorschreiben. Rote Autos verleiten den Fahrer zu sportlich, aggressivem, damit CO2-Mehrausstoß verursachendem Fahrverhalten
Also gibst du mir recht, dass Energiesparlampen aus klimatischer Sicht sinnvoller sind? Mir ist noch kein Warndreieck aus Metall untergekommen, dass 1,5 KG wiegt, wahrscheinlich gibt es dazu bereits eine Vorschrift;-)
Re: Glühlampe = Klimakiller?
Verfasst: Mi 8. Dez 2010, 18:44
von g.vogt
Kikl hat geschrieben:Also gibst du mir recht, dass Energiesparlampen aus klimatischer Sicht sinnvoller sind?
Das ist vermutlich zur Genüge ausgerechnet worden; wie schon kritisiert nicht vollständig, weil die Heizwirkung vergessen wird, aber es bleibt vermutlich immer noch ein "Guthaben" übrig. Deckt sich dann zwar nicht mit meiner privaten Erfahrung, weil meine ESLs immer beizeiten die Hufe hochreißen, aber eine statistische Erhebung isses halt nicht.
Darum geht es mir aber nur sekundär. Mein Hauptärger/Hauptanliegen ist, dass diese Zwangsmaßnahme im Verhältnis zu anderen Möglichkeiten vergleichsweise wenig Wirkung hat (und als Kollateralschaden m.E. die Gemütlichkeit der heimischen Beleuchtung an die Wand fährt) und dass man die ernsthaften Probleme ganz bewusst nicht angeht.
Re: Glühlampe = Klimakiller?
Verfasst: Mi 8. Dez 2010, 18:56
von Kikl
g.vogt hat geschrieben:Kikl hat geschrieben:Also gibst du mir recht, dass Energiesparlampen aus klimatischer Sicht sinnvoller sind?
Das ist vermutlich zur Genüge ausgerechnet worden; wie schon kritisiert nicht vollständig, weil die Heizwirkung vergessen wird, aber es bleibt vermutlich immer noch ein "Guthaben" übrig. Deckt sich dann zwar nicht mit meiner privaten Erfahrung, weil meine ESLs immer beizeiten die Hufe hochreißen, aber eine statistische Erhebung isses halt nicht.
Darum geht es mir aber nur sekundär. Mein Hauptärger/Hauptanliegen ist, dass diese Zwangsmaßnahme im Verhältnis zu anderen Möglichkeiten vergleichsweise wenig Wirkung hat (und als Kollateralschaden m.E. die Gemütlichkeit der heimischen Beleuchtung an die Wand fährt) und dass man die ernsthaften Probleme ganz bewusst nicht angeht.
O.K. Das habe ich bislang gar nicht verstanden. Grundsätzlich finde ich verbote nicht so gut wie finanzielle Anreize. Daher finde ich es besser die Steuer auf Benzin zu erhöhen als Spritfresser zu verbieten, wenn im Gegenzug andere Steuern verringert werden. Aber scheinbar ist der Stromverbrauch und die damit zusammenhängenden Kosten für den Verbraucher so intransparent, dass er sein Verhalten danach gar nicht ausrichtet.
Re: Glühlampe = Klimakiller?
Verfasst: Mi 8. Dez 2010, 19:17
von g.vogt
Kikl hat geschrieben:Aber scheinbar ist der Stromverbrauch und die damit zusammenhängenden Kosten für den Verbraucher so intransparent, dass er sein Verhalten danach gar nicht ausrichtet.
Hmm. Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Die vielen so positiv beworbenen Eigenschaften hätten der ESL schon lange zum unangefochtenen Siegeszug verhelfen müssen, taten sie aber nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diesen Siegeszug nur das Preisschild der ESL verhindert hätte.
Das Glühlampenverbot ist Klimaschutz-Aktivismus, großes Kino, durchgedrückt von eher konservativen Zeitgenossen, und nebenbei tat man da sicherlich auch noch einer Lobbygruppe einen großen Gefallen, nämlich damit, endlich die billigen Leuchtkörper vom Markt zu verdrängen, was der Markt nicht geschafft hat. Wo doch sonst in unserer ins neoliberale driftenden Gesellschaft die "Freiheit des Marktes" zu den höchsten Gütern gehört.
Re: Glühlampe = Klimakiller?
Verfasst: Mi 8. Dez 2010, 19:28
von Kikl
g.vogt hat geschrieben:Kikl hat geschrieben:Aber scheinbar ist der Stromverbrauch und die damit zusammenhängenden Kosten für den Verbraucher so intransparent, dass er sein Verhalten daEben, auch Geld kann man damit sparen. Aber trotzdem wurde immer wieder gerne zur alten Glühlampe gegriffen. Meiner Meinung nach aus Gewohnheit und wegen fehlender Preistransparents. nach gar nicht ausrichtet.
Hmm. Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Die vielen so positiv beworbenen Eigenschaften hätten der ESL schon lange zum unangefochtenen Siegeszug verhelfen müssen, taten sie aber nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diesen Siegeszug nur das Preisschild der ESL verhindert hätte.
....
Eben, auch Geld kann man damit sparen. Aber trotzdem wurde immer wieder gerne zur alten Glühlampe gegriffen. Meiner Meinung nach aus Gewohnheit und wegen fehlender Preistransparents.
Natürlich kann man in vielen anderen Bereichen auch noch viel tun, aber das ist für mich kein Argument gegen die Energiesparlampe. Ist das Verbot denn wirklich eine so schlimme Freiheitsberaubung? Oder geht es hier einfach nur um das Prinzip?
Re: Glühlampe = Klimakiller?
Verfasst: Mi 8. Dez 2010, 20:05
von g.vogt
Kikl hat geschrieben:Eben, auch Geld kann man damit sparen. Aber trotzdem wurde immer wieder gerne zur alten Glühlampe gegriffen. Meiner Meinung nach aus Gewohnheit...
Aus Gewohnheit und falsch empfundener Bequemlichkeit fahren die Leute mit dem Auto zum Bäcker, ja.
Ich kenne genügend Leute, die hier nach der Wende beizeiten das eigentlich überzeugende Konzept ESL getestet haben, aber wieder zur Glühlampe zurückkamen. Aus ähnlichen Gründen wie ich sie beschrieb (Lichteindruck, Anlaufzeiten, erlebte enttäuschende Haltbarkeit).
...und wegen fehlender Preistransparenz.
Naja, dann muss man wirklich unterstellen, dass die Leute überhaupt nicht rechnen, sondern wirklich nur spontan am Regal die billigste Birne einpacken.
Ist das Verbot denn wirklich eine so schlimme Freiheitsberaubung?
Ich finde, ja. Aber vielleicht ist das ja auch alles Einbildung - müssen wir wohl mal einen Blindtest machen, ESL gegen Glühbirne
Achso. Hatten wir diese Links schon?
Einmal so rum und
wieder andersrum.