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Verfasst: Di 12. Okt 2010, 13:17
von g.vogt
alp650 hat geschrieben:Also, der Einfluss von Kabeln auf das übertragende Signal ist vorhanden – aber im HiFi-Bereich ohne Bedeutung, da (vom Ohr) nicht wahrnehmbar und messtechnisch nicht von Bedeutung?
Wenn du nun noch "im Hifi-Bereich" richtig meinst, würde ich dem zustimmen. Mach dir doch einfach mal gedanklich klar, worin der Unterschied zwischen 0,75m Cinchkabel und hunderten Meilen Seekabel besteht.

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 13:23
von alp650
Gibt es auch die Möglichkeit "im HiFi-Bereich" falsch zu meinen? Ich hatte da jetzt keine Hintergedanken.

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 13:31
von Inder-Nett
alp650 hat geschrieben:Einzige Ausnahme – äußere Störeinflüsse auf das Kabel wegen mangelnder Abschirmung.
In den meisten Fällen sind nicht einmal Probleme wegen mangelnder Abschirmung wahrnehmbar.

Aber es gibt eben eine Reihe von Ausnahmen.
Ich will mal ein paar Beispiele nennen:
  • In der Nähe von starken AM-Sendern... da ist die Abschirmung von essentieller Bedeutung!
    Dann aber eben nicht nur die Abschirmung der Kabel, sondern auch die Abschirmung der Geräte selbst!
    Und auch da wird ein 3-fach abgeschirmtes Kabel lächerlich, wenn man bedenkt, dass die Geräte selbst nur einfach geschirmt sind und drin die Signale offen auf ungeschirmten Leiterzügen der Platine weiter laufen.
  • Bei Übertragung von extrem niedrigen Pegeln aus vergleichsweise hochohmigen Quellen... da ist nicht nur die Abschirmung, sondern auch die Kabelkapazität von Bedeutung.
    Beispiele: Mikrofonkabel (sofern kein Mikrofon-Vorverstärker im Mikrofon integriert ist), Kabel von Plattenspieler-Tonabnehmern zum Vorverstärker oder von Gitarren-Tonabnehmern etc.
  • Bei der Übertragung zwischen "hochgradig sensiblen" Geräten (um es mal nicht "Fehlkonstruktion" zu nennen).
    Beispiel: Boxen mit extremen Impedanz-Verläufen (meist die besonders "audiophilen" Mehrwegeboxen) an Röhrenendstufen.
    Hier wirken quasi die Induktivität und die parasitären Kapazitäten des Ausgangs-Übertragers der Röhrenendstufe verfälschend in die Frequenzweichen der Box ein... da können bereits geringe Abweichungen im Kabel dafür sorgen, dass sich diese Verfälschungen hörbar ändern.
Gemeinsam ist allerdings allen Anwendungen, dass selbst bei wirklich ungünstigsten Kombinationen aller Faktoren z.B. die Dynamik der Musik völlig unangetastet bleibt, denn darauf kann ein Kabel keinen Einfluss haben.
Wenn also ein Goldöhrchen anfängt, von höherer Dynamik oder mehr Detailreichtum zu plappern, dann weiß man mit Gewissheit, dass die Märchenstunde begonnen hat. :wink:

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 13:36
von Uwe M
alp650 hat geschrieben: Aber es bleibt ein Dilemma: Ich kann mich selbst praktisch nicht davon überzeugen, dass Kabelklang nicht vorhanden ist, da ein wirklich verlässlicher Blindtest zu Hause kaum durchführbar ist.
Hallo,

man kann sehr wohl "im kleinen" was probieren. Mit recht geringem Aufwand sogar: Bitte einfach einen Freund mal, z.B. zwei Cinchkabel so umzustöpseln, dass du nie weißt, was gerade läuft. Z.B. indem er jeweils würfelt und bei geraden Zahlen Kabel A, bei ungeraden Kabel B anschließt. Du hörst dann einfach nur und gibst deinen Tipp ab. Hast du bei 10 Durchgängen eine Trefferquote von 9 wäre das schon ein starkes Indiz für die Existenz von Unterschieden (für die es u.U. ja auch technische Gründe geben kann) in deinem Umfeld.
Wenn die Trefferqote beim statistisch zu erwartenden Mittel liegt kannst du Sache entweder abhaken oder - je nach Temperament - dir Gedanken drüber machen, ob dieser kurze Test für Feinheiten vielleicht zu grob war. Dann kann man nochmal ins Detail gehen. Wenn ich dabei Hilfestellung leisten kann: Gerne!
Auf jeden Fall wirst du nach dem Test eine realistischere Vorstellung von den zu erwartenden Größenordnungen von Unterschieden haben.
Falls Zweifel im Falle des Nichtbestehens noch nicht ausgeräumt sind hilft vielleicht diese Fragestellung: Was ist mir persönlich ein Klangunterschied wert, der sich, wenn überhaupt, erst nach stunden- oder tagelangem Vergleichen zweifelsfrei offenbart?

Grüße,

Uwe

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 13:41
von alp650
Soweit verstanden.

Ich habe hier die Beschreibung über mein derzeit verwendetes LS-Kabel von einer Händlerseite gefunden:

Zitat:

"Typische 8-Ohm Boxen oder impedanzentzerrte Lautsprecher sind in Kabel- und Verstärkerfragen zwar nicht so kritisch, profitieren aber dennoch vom Kimber 4 TC.
Bassstarke Lautsprecher mit geringem Gehäusevolumen speziell Konstruktionen mit Bandpass erzielen ihren Wirkungsgrad durch extrem niedrige Impedanzen, deren zumeist unruhiger Verlauf starke Phasendrehungen verursacht. Solche Stromfresser, zu denen auch Elektrostaten zählen, profitieren vom Kimber 4 TC, da sie dem Verstärker ein hohes Maß an akustisch unwirksamen Blindleistungsanteilen abverlangen. Kabel- und verstärkerbedingte Induktivitäten, die dem daraus resultierenden Stromfluss entgegenwirken, wären klangschädlich.
Hinzu kommt, dass der ohmsche Widerstand aufgrund von Wirbelstrombildung zu hohen Frequenzen hin rapide zunimmt (Skin-Effekt). Hier ist das Kimber 4 TC dank seiner Vielzahl dünner, voneinander isolierter Einzelleiter deutlich im Vorteil. Denn durch die Flechttechnologie ist das 4 TC von Kimber Kable niederinduktiv.
Für stromgesteuerte Bauelemente wie Lautsprecher sind niederinduktive Anschlußkabel (Low-Inductance-Kabel) wie das Kimber 4 TC und Endstufen mit linearem Verlauf des Dämpfungsfaktors ein Muß. Denn nur dadurch gelingt die ausreichende elektrische Bedämpfung solch niederohmiger Lasten."


Sind das alles technische Selbstverständlichkeiten, die (fast) jedes LS-Kabel erfüllt oder einfach ist es einfach "Voodoo" wie ihr es so schön nennt? :)

Jedenfalls wollte ich damit demnächst die NuVero 11 (wo bleibt meine Lieferung.... :wink: ) betreiben.

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 13:49
von alp650
Uwe M hat geschrieben:
alp650 hat geschrieben: Aber es bleibt ein Dilemma: Ich kann mich selbst praktisch nicht davon überzeugen, dass Kabelklang nicht vorhanden ist, da ein wirklich verlässlicher Blindtest zu Hause kaum durchführbar ist.
Hallo,

man kann sehr wohl "im kleinen" was probieren. Mit recht geringem Aufwand sogar: Bitte einfach einen Freund mal, z.B. zwei Cinchkabel so umzustöpseln, dass du nie weißt, was gerade läuft. Z.B. indem er jeweils würfelt und bei geraden Zahlen Kabel A, bei ungeraden Kabel B anschließt. Du hörst dann einfach nur und gibst deinen Tipp ab. Hast du bei 10 Durchgängen eine Trefferquote von 9 wäre das schon ein starkes Indiz für die Existenz von Unterschieden (für die es u.U. ja auch technische Gründe geben kann) in deinem Umfeld.
Wenn die Trefferqote beim statistisch zu erwartenden Mittel liegt kannst du Sache entweder abhaken oder - je nach Temperament - dir Gedanken drüber machen, ob dieser kurze Test für Feinheiten vielleicht zu grob war. Dann kann man nochmal ins Detail gehen. Wenn ich dabei Hilfestellung leisten kann: Gerne!
Auf jeden Fall wirst du nach dem Test eine realistischere Vorstellung von den zu erwartenden Größenordnungen von Unterschieden haben.
Falls Zweifel im Falle des Nichtbestehens noch nicht ausgeräumt sind hilft vielleicht diese Fragestellung: Was ist mir persönlich ein Klangunterschied wert, der sich, wenn überhaupt, erst nach stunden- oder tagelangem Vergleichen zweifelsfrei offenbart?

Grüße,

Uwe
Sehr viel Aufwand .... und praktisch schwierig, da damit das "rumturnen" hinter dem Rack verbunden ist. Der von mir empfundene Unterschied zwischen den Cinchkabeln bewegt sich in Nuancen, die auf keinen Fall mit dem Unterschied zwischen Verstärkern etc. zu vergleichen sind. Dazu muss ich mir schon ein Musikstück anhören, dass ich sehr gut kenne und dann wirklich auf Feinheiten, wie Anblasgeräusche bei Instrumenten, (virtuelle) Positionierung von Hintergrundsängern achten. Dabei sind die empfundenen Unterschiede fast ausschließlich im Hochtonbereich anzusiedeln.

Ich könnte ja mal die "beste Ehefrau von allen" bitten, die Kabel zu stöpseln..... obwohl sie sehr tolerant ist (sofortiges "Ja" zur Anschaffung der NuVeros) würde sie mir wohl eine Frage stellen, die in Richtung meines Geisteszustands zielen würde... :lol:

Ich werde das wohl mal demnächst mit einem Kollegen versuchen, der ein Kabelklangverfechter ist - das wäre sehr interessant.

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 13:50
von Inder-Nett
Nubert-Lautsprecher haben einen vergleichsweise sauberen Impedanz-Verlauf, d.h. das Einzige was da zum Tragen kommt ist der Kabelwiderstand. Und der ist bei JEDEM Kabel ausschließlich abhängig von Länge und Querschnitt.
D.h. die Preisklasse und die Verarbeitung des Kabels sind in dem Falle nur für's Auge (und für die Marge der Hersteller und Händler).
alp650 hat geschrieben:Sehr viel Aufwand .... und praktisch schwierig, da damit das "rumturnen" hinter dem Rack verbunden ist.
Kannst du dir auch sparen, denn bei Cinch-Kabeln kommt es nur auf eine vernünftige Abschirmung an, solange du nicht viele Meter zu überbrücken hast und das Quellgeräte irgendwas ganz schrottiges ist.
Und ob die Abschirmung OK ist, dazu braucht man keinen Vergleich. Einfach mal am CD-Player die Pausentaste drücken und horchen, ob da Störungen sind. Wenn nicht, dann ist die Abschirmung OK.

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 13:59
von alp650
Inder-Nett hat geschrieben:Nubert-Lautsprecher haben einen vergleichsweise sauberen Impedanz-Verlauf, d.h. das Einzige was da zum Tragen kommt ist der Kabelwiderstand. Und der ist bei JEDEM Kabel ausschließlich abhängig von Länge und Querschnitt.
D.h. die Preisklasse und die Verarbeitung des Kabels sind in dem Falle nur für's Auge (und für die Marge der Hersteller und Händler).
Das wären 2 x 2,63 mm auf jeweils 4m Länge (Rack steht an Seitenwand, LS stehen an Stirnwand)




Sorry for o.T.

Edit: Bild entfernt - Danke für den Hinweis.

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 14:08
von Inder-Nett
Macht in der Summe 320€ Strafe dafür, dass man in der Schule nicht aufgepasst hat! :lol:

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 14:09
von alp650
:lol: :lol: :lol: Das habe ich noch aus DM-Zeiten.... :lol: :lol: :lol: