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Re: Heizung schon an??

Verfasst: Mi 7. Sep 2022, 11:40
von DukeNukem
OL-DIE hat geschrieben: Mi 7. Sep 2022, 10:59 Hallo,

um zum Thema "Heizung" zurückzukommen: Weiß jemand, wie tief man die Warmwasserkesseltemperatur absenken kann/ sollte? Auch in Hinblick auf Legionellen.

Beste Grüße
OL-DIE
Das sollte dir wohl dein örtlicher Heizungsspezialist sagen, in welchen Temperatur Bereich man deinen Heizungskreislauf bringen kann um die entsprechenden benötigten Temperaturen in deinem Haus im Winter noch halten zu können.

Niemand kennt deine genauen Verbräuche, Dämmung, Fassadenaufbau usw. usw.

Niemand kennt deine Hochtemperaturbereiche, deine Heizkörper, die Verteilung im Haus usw.

Auch weiß niemand, wie es bei dir mit einem hydraulischen Abgleich aussieht, die Einstellung der Pumpen usw.

Möglicherweise führt die Kombination aus niedrigerem Regelkreislauf in Verbindung mit einem hydraulischen Abgleich zu einer effektiven, gleichmäßigen Wärmeabgabe an allen Heizkörper, was wohl das Minimal Kriterium einer funktionierenden Heizungsanlage darstellen sollte.

Bzw. ob du die Temperaturen im Heizungs und Warmwasserkreislauf seperat verändern kannst?

Bzgl. Legionellen:
https://www.energie-experten.org/news/s ... len-risiko

Bei Wärmepumpen, also Niedertemperaturbereichen wird ein Heizstab mit Automatikprogramm empfohlen... um die Anlage zwischenzeitlich in Temperaturbereiche zu bringen, dass eben keine Legionellen entstehen.

Also ob du nun in deinem Hochtemperaturkreislauf unter 60 Grad gehst, wirst du selbst entscheiden müssen.

Darüber streiten sich die Geister, der eine sagt ist gefährlich, der andere nicht.

Re: Heizung schon an??

Verfasst: Mi 7. Sep 2022, 13:30
von Indianer
OL-DIE hat geschrieben: Mi 7. Sep 2022, 10:59 Weiß jemand, wie tief man die Warmwasserkesseltemperatur absenken kann/ sollte? Auch in Hinblick auf Legionellen.
bei mir 50°C, dann können die Bakterkeln sich "kaum noch vermehren", bei einer ordentlich sauberen Trinkwasserversorgung ist das imho ok und trotzdem noch schön "öko"

"offiziell" bekommt man nicht weniger als 60°C empfohlen, aber dass sich das Wasser in den Leitungen und erst recht an den Armaturen bei mehreren oder oft auch vielen Stunden ohne Entnahme unter 50°C abkühlt, wo's dann gute Vermehrungsbedingungen gibt, kann auch eine höhere Speichertemperatur im wirklichen Leben nicht verhindern

also etwa jeden Monat ein mal auf 65°C aufheizen, das killt mehr als alles im Speicher, und (hoffentlich :wink: ) brav an allen Entnahmestellen 3 Minuten laufen lassen, das tötet auch alles in den Leitungen und an den Armaturen ab

:twocents-mytwocents:

Re: Heizung schon an??

Verfasst: Mi 7. Sep 2022, 14:17
von OL-DIE
DukeNukem hat geschrieben: Mi 7. Sep 2022, 11:40... Möglicherweise führt die Kombination aus niedrigerem Regelkreislauf in Verbindung mit einem hydraulischen Abgleich zu einer effektiven, gleichmäßigen Wärmeabgabe an allen Heizkörper, was wohl das Minimal Kriterium einer funktionierenden Heizungsanlage darstellen sollte. ...

... ob du die Temperaturen im Heizungs und Warmwasserkreislauf seperat verändern kannst? ...
Um den Heizungskreislauf geht es mir momentan nicht. Wir haben drei Kreise (Keller, EG und DG), welche jeweils mittels Absperrschieber in der Durchflussmenge eingestellt werden können. Die für uns korrekten Einstellungen habe ich schon länger vorgenommen, so dass jedes Geschoss die für uns richtige Wärmemenge bekommt.

Und ja, wir können die Temperaturen im Heizungs und Warmwasserkreislauf separat verändern.
Indianer hat geschrieben: Mi 7. Sep 2022, 13:30... bei mir 50°C, dann können die Bakterkeln sich "kaum noch vermehren", bei einer ordentlich sauberen Trinkwasserversorgung ist das imho ok und trotzdem noch schön "öko"

"offiziell" bekommt man nicht weniger als 60°C empfohlen, aber dass sich das Wasser in den Leitungen und erst recht an den Armaturen bei mehreren oder oft auch vielen Stunden ohne Entnahme unter 50°C abkühlt, wo's dann gute Vermehrungsbedingungen gibt, kann auch eine höhere Speichertemperatur im wirklichen Leben nicht verhindern

also etwa jeden Monat ein mal auf 65°C aufheizen, das killt mehr als alles im Speicher, und (hoffentlich :wink: ) brav an allen Entnahmestellen 3 Minuten laufen lassen, das tötet auch alles in den Leitungen und an den Armaturen ab

:twocents-mytwocents:
@Indianer
Danke für diese Hinweise. Die 50°C hatte unser Heizungsbauer auch eingestellt, das scheint ein guter Wert zu sein, den wir jahrelang so hatten. Legionellenprobleme gab es nie.

Ich denke, es ist tatsächlich ein praxistauglicher Wert. Könnte ich natürlich auch auf z.B. 40°C absenken.

Das scheint aber in Hinblick auf Legionellen eher ungünstig zu sein.

Nochmals Danke an alle, die mir hier weitergeholfen haben.

:obscene-drinkingcheers:

Beste Grüße
OL-DIE

Re: Heizung schon an??

Verfasst: Do 8. Sep 2022, 09:33
von S. Hennig
Wir möchten auf unsere Forenregeln hinweisen, in denen wir explizit darum bitten keine politische Aussagen zu machen.
Das Thema unseres Forums ist HiFi.

Gleichzeitig bitten wir aber auch darum, dass alle Teilnehmer dieser Diskussion, nicht in anderen Threads künstlich Stunk machen, mit Aussagen wie "User XXXXX ist doch sowieso ein Verfechter der politischen Strömung YYYY".

Wer möchte kann sich die Beiträge noch 5 Tage auf der Spielwiese ansehen:

https://www.nubert-forum.de/nuforum/vie ... 29&t=47980

Wir löschen sie bewusst nicht, damit ganz klar ist, was für uns eine "politische" Aussage ist. Wir bitten darum solche Themen einfach hier nicht (oder auch generell) zu diskutieren. Ich kenne einige der an der Diskussion beteiligten persönlich und bin mir sicher, dass bei einem Treffen in der Realität hätten sich die Fronten nicht so verhärtet.

Bei Zuwiderhandlung gegen die einfachen Spielregeln, werden wir temporär User sperren.

Re: Heizung schon an??

Verfasst: Do 8. Sep 2022, 20:42
von EnricoDre
OL-DIE hat geschrieben: Mi 7. Sep 2022, 14:17
@Indianer
Danke für diese Hinweise. Die 50°C hatte unser Heizungsbauer auch eingestellt, das scheint ein guter Wert zu sein, den wir jahrelang so hatten. Legionellenprobleme gab es nie.

Ich denke, es ist tatsächlich ein praxistauglicher Wert. Könnte ich natürlich auch auf z.B. 40°C absenken.

Das scheint aber in Hinblick auf Legionellen eher ungünstig zu sein.

Nochmals Danke an alle, die mir hier weitergeholfen haben.

:obscene-drinkingcheers:

Beste Grüße
OL-DIE
Unsere relativ neue Heizung hat ein Legionellenprogramm das einmal die Woche das Brauchwasser im Kessel auf 60 Grad erhitzt. Ansonsten ist 45 Grad eingestellt. Und seit gestern auf 40 Grad, mal schauen ob es Beschwerden gibt.

Um zum eigentlichen Thema noch was zu sagen:
Gasheizung ist noch aus, WW wird per Solarthermie gemacht. Derzeit ist der 600l Schichtspeicher noch 64 bis 70 Grad warm.

Gruß
Gruß

Re: Heizung schon an??

Verfasst: Fr 9. Sep 2022, 06:29
von Viktor Novyy
Also bei 50 Grad hätte ich schon ein schlechtes Gefühl bezüglich der Ausbreitung von Legionellen, permanent 40 Grad erscheinen mir zu niedrig. Die Frage, die sich mir in diesem Zusammenhang stellt - reicht dieses einmalige Erhitzen in der Woche auf 60 Grad aus, um die Bakterien komplett abzutöten?

Ich habe bei uns 55 Grad Celsius eingestellt, 22:00 Uhr - 05:00 Uhr wird abgeschalten. Die Zirkulationspumpe ist zeitlich noch enger begrenzt.

Re: Heizung schon an??

Verfasst: Fr 9. Sep 2022, 07:49
von Hänri
Viktor Novyy hat geschrieben: Fr 9. Sep 2022, 06:29reicht dieses einmalige Erhitzen in der Woche auf 60 Grad aus, um die Bakterien komplett abzutöten?
So wie ich das gelesen habe, ist das umstritten.

Re: Heizung schon an??

Verfasst: Fr 9. Sep 2022, 08:02
von dimitri
@Viktor Novyy Pauschal ist wie üblich keine Antwort möglich.
Es hängt sehr stark damit zusammen, welchen WW Speicher ihr habt. Ein 150-200l Speicher der sowieso täglich komplett verbraucht und neu erhitzt wird, wird auch bei 40Grad keine größere Gefahr darstellen, da die Legionellen nur sehr wenig Zeit haben sich zu vermehren.
Ein 500l Schichtenspeicher in einem Singlehaushalt bei 40 Grad dürfte da wieder ein größeres Risiko darstellen.
Wir sind bei 55 Grad WW und werden es auch bleiben. Die Ersparnis das abzusenken ist vergleichsweise gering weil auch der WW Anteil am Gesamtenergieverbrauch der deutlich kleinere ist.

Bist du hingegen Vermieter bist du verpflichtet am Speicherausgang 60Grad Anliegen zu haben.

Hingegen wirkt eine Zirkulationspumpe fast so als ob man die Isolierung am WW Speicher entfernt hätte.

Ideal ist natürlich eine Frischwasserstation, die über einen Wärmetauscher das Frischwasser bei Bedarf erwärmt und somit der Puffer auch nur bei 45-50 Grad liegen muss.

Re: Heizung schon an??

Verfasst: Fr 9. Sep 2022, 09:31
von OL-DIE
Hallo,

wie bereits erwähnt, hatte unser Heizungsbauer die Warmwassertemperatur am Brennwertgerät auf 50°C eingestellt. Das war 2005. Unser Warmwasserspeicher fasst nur 100 l, was uns aber gut ausreicht. Legionellenprobleme hatten wir nie.

Die Legionellenproblematik ist wohl schwierig zu fassen.

Beste Grüße
OL-DIE

Re: Heizung schon an??

Verfasst: Fr 9. Sep 2022, 09:59
von gpabarth
Warmwasser läuft bei uns auf 45 Grad. Wir haben einen Filter mit automatischer Rückspülung, sowie zwei Ringleitungen die regelmässig (72Std) komplett gespült werden inkl. temperaturabhängiger Zirkulationspumpe. Pufferspeicher ist irgendwas mit 200/300 Liter bei 4 Personen. - Ich habe bislang noch nicht auf 60 Grad hochgeheizt per Heizstab, wurde bei der Auslegung des Systems (Siehe oben) als nicht wirklich notwendig erachtet.

Das UBA hält da wohl auch wenig von:
Legionellenschaltungen
Sogenannte „Legionellenschaltungen“ sollen das Legionellenwachstum kontrollieren, indem
der Warmwasservorrat periodisch (z. B. einmal täglich) auf mehr als 60 °C aufgeheizt wird. In
den Zwischenzeiten kühlt das Wasser durch Wärmeverlust und Wärmeentnahme wieder auf
die niedrigere Betriebstemperatur ab.
Das UBA hält derartige Anlagen nicht für geeignet, eine effektive Konzentrationsminderung
der Legionellen sicherzustellen. Grundsätzlich ist zwischen dem Verhindern des Wachstums (ab
55-60 °C) und dem Abtöten bereits vorhandener Legionellenbesiedlungen zu unterscheiden:
Letzteres erfordert mindestens 70 °C. Sollte sich in dem Warmwassersystem bei niedrigen
Betriebstemperaturen die Legionellenkonzentration gesundheitlich bedenklich erhöht haben,
so würde bei einer Temperatur von 60 °C lediglich die Vermehrungsrate für einen kurzen
Zeitraum reduziert, die Konzentration der vitalen Legionellen jedoch kaum vermindert werden.
In der Abkühlphase könnten sich diese Zellen dann weiter vermehren. Erst mit einer Erhöhung
der Temperatur auf 70 °C im gesamten Warmwassersystem kann eine thermische Desinfektion,
d.h. eine Abtötung vitaler Legionellen, sicher erreicht werden.
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/de ... me_uba.pdf - Seite 3

Bleibt nach meinem Verständnis nur die Temperatur konstant bei 55-60 Grad zu halten um relative Gewissheit zu haben.