AndyRTR hat geschrieben: Fr 10. Dez 2021, 10:48
T. Bien hat geschrieben: Do 9. Dez 2021, 11:20
nB B-70.gif
Einzel- und Summenfrequenzgänge der
nuBoxx B-70.
Täuscht das oder der Hochton gemessen ziemlich überhöht
Ja, rein
optisch betrachtet ist der Hochton hier überhöht. Aber nochmal:
Wir können Klang nicht direkt messen! Nicht alles, was wir
optisch in einer Kurve sehen, wirkt sich
akustisch genau so aus, wie wir es sehen!
Ich versuche es mal, im Detail zu erläutern: Der Hochton wird mit ansteigender Frequenz immer mehr gebündelt (=gerichtet) abgestrahlt. Für den Klang bedeutet das: Wir bekommen
nur dann ein zu helles, hochtonreiches Klangbild, wenn wir uns in Höhe des Hochtöners
ganz nahe (näher als 1m) vor den Lautsprecher setzen und diesen
ganz genau auf uns ausrichten. Dieses zu helle Klangbild nimmt aber in der Helligkeit sehr schnell ab, sobald wir uns a) weiter weg befinden und b) der Lautsprecher nicht genau auf einen einzelnen Sitzplatz eingewinkelt ist.
Was noch hinzu kommt: Im Hochton ab ca. 10 kHz werden starke Pegelschwankungen selbst von geübtesten Hörern nicht mehr wahrgenommen. Die Empfindlichkeit des Gehörs nimmt bereits oberhalb von 10 kHz so extrem stark ab, dass auch die geübtesten Hörer keinen Unterschied mehr hören können zwischen 3dB zu viel oder 3 dB zu wenig Pegel.
Zurück zur B-70: Dieser Lautsprecher (nuBoxx B-70) ist exakt so abgestimmt, dass er bis ca. 15 kHz genau die richtige Schallenergie abstrahlt, welche bei
paralleler Aufstellung zu einem sehr homogenen Schallfeld führt.
Es zeigt wieder einmal, das es generell immer schwierig ist, Frequenzgänge zu veröffentlichen. Sie werden gerne zu schnell falsch interpretiert, und schnell entsteht der Eindruck, dass womöglich etwas nicht so ist, wie es sein sollte.