TBien hat geschrieben: Fr 4. Mär 2022, 10:08
Schelle21 hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 20:09
Hundi.L hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 13:04
...Woher kommt eigentlich der leichte Hochtonanstieg (bei Stereoplay eher nur ein Buckel) ab 15 kHz bei der Nuboxx b-40 zustande? Irgendeine kleine Resonanz des Hochtöners vielleicht?
ich hatte die B40 zum Probehören. Nach kurzer Einhörzeit ist mir eben genau dieser Hochtonanstieg ab 15 kHz diskret aufgefallen. Offenbar ein Konstruktionsfehler.
Kleines "Schmankerl" nebenbei für diejenigen, welche diesen Beitrag tatsächlich ernst nehmen: Im Zuge der Einführung des UKW-Rundfunks (vor ca. 70 Jahren) wurden großangelegte Hörversuche zu der Hörbarkeit der oberen Frequenzgrenze bei Musik und Sprache durchgeführt. Man wollte damit herausfinden, wie hoch die obere Grenzfrequenz bei UKW sein sollte, um keine Klangeinbußen bei der Übertragung befürchten zu müssen. Das Ergebnis: Bei 10 kHz wurde von den meisten Hörpersonen ein geringer Klangunterschied bemerkt. Bei 12,5 kHz konnten manche Probanden noch sagen, dass sie einen winzigen Unterschied hören, konnten aber nicht eindeutig sagen, was sie als besser empfanden. Bei 16 kHz konnte keine der Hörpersonen mehr irgend einen Unterschied heraushören.
Der "Konstruktionsfehler" bei der B-40 (ha ha
![Biggrin :D](./images/smilies/nuforum/icon_biggrin.gif)
) ist eine sogenannte Diffusfeld-Entzerrung, welche man aus dem Mikrofonbau bereits seit Jahrzehnten kennt: Oberhalb von ca. 7-8 kHz kommt es im Hochton prinzipbedingt zu einer leicht gerichteten Schallabstrahlung - sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Wiedergabe: Die Hochtonenergie, welche in den Raum abgegeben wird, nimmt also mit steigender Frequenz immer weiter ab. Diesem Effekt kann man entgegentreten, indem man den Hochtonpegel auf Achse leicht ansteigen lässt:
Hier ein Ausschnitt aus der Frequenzgang-Kurvenschar der B-40:
0°+30°+45°+60°.png
Grün ist die Messung auf Achse, Rot bei 30° seitlich, blau bei 45° seitlich und grau bei 60° seitlich.
Hier ist deutlich erkennbar, wie der Schallpegel oberhalb von ca. 8 kHz bei Winkeln größer als 30° trotz vielerlei Maßnahmen der Optimierung des Rundstrahlverhaltens schnell an Intensität verliert. Interessant ist, dass aufgrund dieses Effektes der Hochtonanstieg selbst auf Achse bei Hörabständen von mehr als ca. 1m nicht als solcher wahrgenommen wird.
Hallo Herr Bien,
ich habe lange über diesen Beitrag nachgedacht und verstehe es technisch nicht.
Wenn Sie eine Diffusfeld-Entzerrung am Lautsprecher vornehmen, dann brauchen Sie doch ein gemitteltes Aufnahmesignal dieses Lautsprechers in einem Diffusfeld, also in einem diffusen Raum?
Bzw. genauer gesagt nicht nur in einem diffusen Raum sondern im Diffusfeld dieses Raumes, außerhalb des Direktschalls.
Ihr Messraum ist aber genau auf das Gegenteil ausgelegt, also null Reflexionen.
Wie funktioniert das in diesem Raum, bzw. bauen Sie dann den Raum akustisch um?
Und was ich ebenfalls nicht verstehe:
Wie genau erzeugen Sie dann im Diffusfeld das Signal, lassen Sie den Lautsprecher einfach im Diffusfeld ein Signal erzeugen, oder drehen Sie den Lautsprecher jeweils um seine eigene Achse auf mehrere Positionen, geben ein Signal raus und Mitteln dann die Gesamtsignal Messung im Diffusfeld? Damit Sie von allen Wänden ein gleichmäßiges diffuses Abstrahlergebnis der Wände erhalten.
Oder nimmt man einen Oktaeder bzw. Doedekaeder Lautsprecher und "schießt" damit ein Signal in den Raum, um das Ergebnis dann für sämtliche Lautsprecher zu verwenden?
Bzw. bauen Sie den Raum um, auf Diffus, messen und dann stellen Sie den Lautsprecher rein und passen die Diffusfeldentzerrung an?
Ach und was nimmt man denn dann für ein Mikrofon?
Ein entzerrtes oder ein nicht entzerrtes?
![Redface :oops:](./images/smilies/nuforum/icon_redface.gif)
Totale Verwirrung.
Ich hoffe das ist nicht zu sehr ein Betriebsgeheimnis.
![Cool 8)](./images/smilies/nuforum/icon_cool.gif)