@Gianni
Dein Beitrag war (zumindest in meinen Augen) der bisher Beste zum Thema.
Wenn ich jetzt trotzdem nochmal nachsetze, dann nur, weil Du so gute Stichworte gegeben hast
Gianni hat geschrieben:kann ich mich mit dieser Engstirnigkeit die so mancher "Theoretiker" an den Tag legt, auch nicht richtig anfreunden. Vorstufen klingen nicht, Endstufen klingen nicht, Quellgeräte klingen nicht, LS haben nicht zu klingen...
tun sie aber - wenn auch (wie gesagt) nicht in dem Masse, wie manchmal beschrieben wird (ausser bei gewissen LS
).
Natürlich tun sie das!
But it's not a feature, it's a bug! würden wir auf denglish sagen!
95% dieser "individuellen" Klangeigenschaften lassen sich mit dem internen EQ eines jeden Mittelklasse-Receivers täuschend echt nachahmen; man muss nur die Bedienungsanleitung lesen und wissen was man tut.
Ein Großteil der jeweils besonderen "Features" von Hai-Ente-Gräten (der gefällt mir) bezieht sich wiederum auf Details, die für die Hörschall-Wahrnehmung völlig irrelevant sind. Dann stellt sich der ökonomisch denkende und technisch aufgekläre Nutzer die Frage, welchen Sinn eine digitale Glättung der Quantisierungsstufen wohl haben könnte, wenn dadurch nachweislich lediglich Oberwellen der Abtastrate (44kHz) unterdrückt werden... (aber der Preis des Gerätes dadurch um 500 in die Höhe getrieben wird).
Auch der Trend zur "Schwermechanik" kommt sicherlich der Grobmotorik zusehens alternder zahlungsfähiger Kundschaft nach, hat aber ansonsten keinerlei Einfluss auf den Klang.
Gianni hat geschrieben:...dennoch sehe ich nicht ein, was an Leuten die sich solche Geräte leisten wollen/können (aus welchen Gründen auch immer) auszusetzen gibt.
Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden.
Wenn jemand das Geld wirklich übrig hat (warum auch immer) und sich eine Anlage hinstellen möchte, die nicht nur akustisch, sondern auch bzgl. "Wertanmutung" (d.h. Protzfaktor) stimmig ist, dann ist Das seine Sache.
Hier geht es aber darum, dass solche Leute versuchen, diese Entscheidung Anderen (deren Vermögensverhältnisse sie nicht kennen) mit technischen oder akustischen Argumenten zu empfehlen. Und sowas ist einfach unseriös.
Wenn ein Hersteller oder Händler sowas macht, dann sollte das für den aufgeklärten Kunden leicht zu durchschauen sein.
Wenn ein Journalist sowas macht, dann versteht man das auch sehr schnell, wenn man mal die Struktur des Anzeigen-Teils studiert.
Aber in einem öffentlichen Forum für Anwender sei es schon erlaubt, dass man den energischen (und übertriebenen) Hai-Enten-Verfechtern genauso energisch (und übertrieben) entgegentritt... in der Hoffnung, dass sich der aufgekläre Mitleser daraus eine eigene Meinung bilden kann.
Gianni hat geschrieben:BTW: Nur weil die Wissenschaft (noch) keine Antwort auf sämtliche "Phänomene" parat hat, heisst das noch lange nicht, dass solche nicht existieren (können/müssen/dürfen).
Nur weil die meisten Menschen den derzeitigen Stand der Wissenschaft nicht übersehen, nicht ansatzweise verstehen und stichhaltig nachgewiesene wissenschaftliche Erkenntnisse nicht akzeptieren wollen, heisst das noch lange nicht, dass die Wissenschaft keine Antworten hat.
elchhome hat geschrieben:Beispiel: aus 1..1..0..1 würde durch die Übertragung 1..1...0.1 dadurch landet dann im Speicher 1100 anstatt 1101
Selbst wenn Du mit dieser These Recht hättest würde sich dadurch nicht das Klangbild verändern, sondern es würden vereinzelte Knack-Geräsche eingestreut werden.
Die von den Hai-Vieh-Liebhabern immer wieder blumigst beschriebenen "klareren/volleren/wärmeren Klangbilder" können nur auf analogem Wege nach der Wandlung entstanden sein.
Dagegen wäre ja eigentlich auch nichts einzuwenden, wenn sie nicht so schoziphren wären; einerseits muss es am Verstärker "Pure Direct" sein, da darf nicht mal 'ne Klangregelung mehr im Pfad gewesen sein und auch ein in 96/24 durchgereichtes Signal genügt nicht den eingebildeten Qualitätsansprüchen.
Andererseits werden Röhrenverstärker oder CD-Spieler mit individuellem Klangbild als das NonPlusUltra propagiert.
Da tickt doch was nicht richtig!
Eine offene Schranktür hat einen stärkeren Einfluss auf das Klangbild, als es jeder noch so billige CD-Spieler jemals haben kann.