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Auf der Flucht im eigenen Land

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Klapskalli
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Beitrag von Klapskalli »

Gruß

Christian
Dueren
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Beitrag von Dueren »

g.vogt hat geschrieben: Da verweigert die Bäckersfrau dann zwar nicht die Bedienung, bedient aber in einer Art und Weise, dass man sich mindestens genauso beschissen fühlt.
Genau so wie zitiert läuft es, wie meine Frau schon oft am eigenen Leib erfahren musste. Wie ich ja in meinem Eingangsstatement schrieb läuft es bei uns eher unterschwellig. Das Beispiel welches Du anbringst ist ein IMHO perfektes.

Ansonsten realiisere ich gerade erst das wir aneinander vorbeireden. Für Dich und Homer ist es das der Artikel gegen die "Ossis" geht und für mich ist das Thema Fremdenfeindlichkeit.
Man liest und sieht täglich das das Thema Fremdenfeindlichkeit im Osten ein größeres ist als im Westen - wenn sie dort allerdings ebenfalls vorhanden ist.

Man darf doch wohl noch über so einen Fall wie geschildert bestürzt sein. Wo leben wir denn? Das eine Familie wegen der Hautfarbe "weggemobbt" wird.
Sie beobachten Dich.....
.....und Du bemerkst es nicht......
......es ist alles noch viel schlimmer als gedacht......
..............ein Alptraum.............
Homernoid

Beitrag von Homernoid »

Im Spiegel findet man jetzt die gleiche unausgegorene Grütze wieder. :roll:
Von Anfang an sei ein "Kulturunterschied" zu spüren gewesen, sagt Reiner Neuschäfer. Die Rheinländer werden nicht warm mit den Menschen, finden nur wenige Freunde, wenn, dann kommen diese meist auch aus dem Westen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 13,00.html

Da frage ich mich, WER ist hier "Rassist"?
Homernoid

Beitrag von Homernoid »

Düren hat geschrieben:
Homernoid hat geschrieben:Dummfug der Artikel

Meist sind die "Wessis" einfach nur ignorant und herablassend in ihrer Art.
:?: :?: :?: Was soll so was :?: :?: :?:
Hast Du den Satz nicht verstanden? Deine Posts deuten darauf hin.
Homernoid

Beitrag von Homernoid »

Düren hat geschrieben:
g.vogt hat geschrieben: Da verweigert die Bäckersfrau dann zwar nicht die Bedienung, bedient aber in einer Art und Weise, dass man sich mindestens genauso beschissen fühlt.
Genau so wie zitiert läuft es, wie meine Frau schon oft am eigenen Leib erfahren musste. Wie ich ja in meinem Eingangsstatement schrieb läuft es bei uns eher unterschwellig. Das Beispiel welches Du anbringst ist ein IMHO perfektes.

Ansonsten realiisere ich gerade erst das wir aneinander vorbeireden. Für Dich und Homer ist es das der Artikel gegen die "Ossis" geht und für mich ist das Thema Fremdenfeindlichkeit.
Man liest und sieht täglich das das Thema Fremdenfeindlichkeit im Osten ein größeres ist als im Westen - wenn sie dort allerdings ebenfalls vorhanden ist.

Man darf doch wohl noch über so einen Fall wie geschildert bestürzt sein. Wo leben wir denn? Das eine Familie wegen der Hautfarbe "weggemobbt" wird.
Lies doch einfach nur mal die Artikel. Die strotzen nur so vor unterschwelligem Rassimus! Aber nicht von den Ostdeutschen her, sondern vom "Wessi" her, der einfach unter "Wessis" sich wohler fühlt, weil die "Ossis" einfach alle nur schlimm sind und überhaupt alle nur Nazis sind und die Ausländer als "Untermenschen" sehen!
Sowas ist für mich Rassismus in Reinstkultur. Dann Deine Kommentare dazu, dass Du nicht in den Osten willst.
Was soll ich dazu sagen, zu so vielen gequirlten Mist?
Das ist schlichtweg Käse. Dann kann ich auch sagen, die Bayern sollen mir fern bleiben! Dann dürfte sich hier KEINER aufregen!

Dein letzter Satz ist auch Unsinn. Sie können das schlichtweg nicht beweisen. Prügel bezieht auch ein dt. Kind. Eingeladen zum Geburtstag werden auch deutsche Kinder nicht, weil sie dick sind oder sonstwas sind. Das sind für mich keine Beweise auf Fremdenfeindlichkeit.
Und ich habe bisher noch NIE einen Verkäufer gesehen, der keine Russen, Vietnamesen, Schwarzafrikaner oder sonstwen bedient hat.
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Beitrag von ta »

g.vogt hat geschrieben:Aber nur weil "die Wessis" (ich werde jetzt mal bewusst polemisch) 40 Jahre Vorlauf im Sichverstellen haben heißt das noch lange nicht, dass sowas "im Westen" nicht auch gedacht würde.
:?

Also sind Wessis deiner Meinung jetzt im Schnitt genauso rechtsradikal, aber Meister der Verstellung? :roll: Vielleicht liegts aber auch daran, dass wir im Zusammenleben mit Menschen aus anderen Ländern seit den 60ern Erfahrungen haben.

Sicher auch ein Punkt ist, dass gemäß verschiedener Quellen Rechtsradikalismus im Osten vor der Wende eine Protestform gegen den Sozialismus war. Nach der Wende und dem ideologisch bedingten ersatzlosen Schließen und Wegfallen von Jugendclubs und FDJ-Ortsgruppen war es für Naziskader aus dem Westen ein Leichtes, in dieses Vakuum zu stoßen. Dann ging überall die Arbeitslosigigkeit auch noch nach oben...

Das marschieren im Gleichschritt, das Tragen von Uniformen und das Singen seltsamer Lieder durch Jugendliche war im Osten mit Sicherheit auch weniger verpönt als im 68er-umgewälzten Westen.

Die Folge ist, dass in absoluten Zahlen die Hälfte aller rechtsextrem motivierten Straftaten in Deutschland im Osten begangen werden, obwohl dieser nur ein fünftel der Gesamtbevölkerung stellt. Wenn man sich die Alterssstrukturen von Ost und West und rechtsradikalen Schlägern betrachtet, sieht es eher noch schlechter für den Osten aus. :(

Das Problem ist einfach, dass aus den obigen Gründen die Nazis im Osten einen idealen Nährboden gefunden haben und die Jugend super verführen konnten. So haben sie sich vergleichsweise tief in der Gesellschaft festsetzen können. Im nachhinein war diese Entwicklung fast zwangsläufig.

Ich denke nicht dass Ossis schlechtere Menschen als Wessis sind. Es wurde - und wird bis heute wenig bis nichts dafür getan - die Ostdeutsche Jugend mit ihren speziellen Problemen irgendwie aufzufangen. Sie haben auch keine wirkllichen Vorbilder in ihrem Umfeld, die seit Kindesbeinen in einer Demokratie leben und diese positiv bewerten, ganz anders als die Altersgenossen im Westen.
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Beitrag von Dueren »

Homernoid hat geschrieben:
Dein letzter Satz ist auch Unsinn. Sie können das schlichtweg nicht beweisen. Prügel bezieht auch ein dt. Kind. Eingeladen zum Geburtstag werden auch deutsche Kinder nicht, weil sie dick sind oder sonstwas sind. Das sind für mich keine Beweise auf Fremdenfeindlichkeit.
Und ich habe bisher noch NIE einen Verkäufer gesehen, der keine Russen, Vietnamesen, Schwarzafrikaner oder sonstwen bedient hat.
Beweisen? Mit Videoaufnahmen oder wie? Ja, o.k., es ist alles nur erstunken und erlogen. Mich hat der Fall bestürzt weil ich bereit bin zu glauben das so etwas exisitiert. Wie gesagt, für mich war das kein Wessi-Ossi Thema.
Und ja, ich fahre mit meiner Frau nicht nach Ostdeutschland. Sie hat Angst und ich will mir das nicht antun ihr lang und breit zu erklären das das Thema Ausländerfeindlichkeit im Osten kein größeres ist als im Westen um dann zufällig genau ein übles Erlebnis zu haben.

Um das mal klarzustellen: Ich habe viele Ostdeutsche kennengelernt und habe überhaupt kein Problem mit Ihnen. Sie sind nicht besser oder schlechter als die Westdeutschen. Meine 2 Ostdeutschlandbesuche waren jedoch katastrophal. Zufall? Kann sein.
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Beitrag von g.vogt »

Hallo ta,
ta hat geschrieben:
g.vogt hat geschrieben:Aber nur weil "die Wessis" (ich werde jetzt mal bewusst polemisch) 40 Jahre Vorlauf im Sichverstellen haben heißt das noch lange nicht, dass sowas "im Westen" nicht auch gedacht würde.
:?

Also sind Wessis deiner Meinung jetzt im Schnitt genauso rechtsradikal, aber Meister der Verstellung? :roll:
um von meiner provozierenden Polemik wieder wegzukommen: Natürlich nicht "die Wessis", genauso wie nicht "die Ossis" rechtsradikal sind (wie es jedoch solche Zeitungsartikel unterschwellig immer wieder unters Volk bringen). Und nein, ich weiß nicht, ob Fremdenfeindlichkeit im Westen wirklich geringer ist. Ich vermute durchaus, dass die wirtschaftlich schlechte Lage vieler ostdeutscher Regionen und die persönlich aussichtlose Lage von "Ossis" ihren Teil dazu beitragen, dass vorhandene Fremdenfeindlichkeit deutlicher zutage tritt.
Wer den ganzen Tag für gutes Geld Autos zusammenschraubt, aber seine türkischen Kollegen immer schief ansieht, wird in keiner Statistik auftauchen, wem den ganzen Tag die Decke auf den Kopf fällt und der dann abends besoffen ein Hakenkreuz an die Hauswand schmiert, der schon (es sei denn, ein Innenminister fälscht die Polizeistatistik ;-)).
Vielleicht liegts aber auch daran, dass wir im Zusammenleben mit Menschen aus anderen Ländern seit den 60ern Erfahrungen haben.
Da muss ich dann doch wieder polemisch werden: Wie diese Erfahrung und das "Zusammenleben" aussehen, das kann man sich in bestimmten (West)Berliner Quartieren und in Pariser Randvierteln ansehen.
Sicher auch ein Punkt ist, dass gemäß verschiedener Quellen Rechtsradikalismus im Osten vor der Wende eine Protestform gegen den Sozialismus war.
Er ist auch heute "Protestform" bzw. teilt sich der Protest auf in Rechtsradikal und Linksradikal.
Das marschieren im Gleichschritt, das Tragen von Uniformen und das Singen seltsamer Lieder durch Jugendliche war im Osten mit Sicherheit auch weniger verpönt als im 68er-umgewälzten Westen.
Da fehlt mir jetzt irgendwie ein ";-)" - nichts war und ist mir verhasster als Uniformen, Gleichschritt und dieses unmusikalische Gebrülle :!:
Ich möchte behaupten, es ist mir und vielleicht auch anderen Neubundesbürgern verhasster als manchem Altbundesbürger, der das so nie erlebt hat.
Und ich könnte dir auch erzählen von den Erlebnissen meines Ziehsohnes bei seinem "kurzen Ausflug" in den bundesdeutschen Wehrdienst in einer Kaserne in den alten Bundesländern...
Das Problem ist einfach, dass aus den obigen Gründen die Nazis im Osten einen idealen Nährboden gefunden haben und die Jugend super verführen konnten. So haben sie sich vergleichsweise tief in der Gesellschaft festsetzen können. Im nachhinein war diese Entwicklung fast zwangsläufig.
Und die meisten Köpfe solcher Gruppierungen sind, ja was wohl ;-)
Ich denke nicht dass Ossis schlechtere Menschen als Wessis sind. Es wurde - und wird bis heute wenig bis nichts dafür getan - die Ostdeutsche Jugend mit ihren speziellen Problemen irgendwie aufzufangen. Sie haben auch keine wirklichen Vorbilder in ihrem Umfeld, die seit Kindesbeinen in einer Demokratie leben und diese positiv bewerten, ganz anders als die Altersgenossen im Westen.
Ich erlebe eine Gesellschaft, die insgesamt immer weniger tut für die Menschen überhaupt, Kinder, Jugendliche, Arbeitnehmer, von ihrer Hände Arbeit nicht leben Könnenden, Arbeitslose, Rentner, Kranke.

@Düren
Düren hat geschrieben:Man darf doch wohl noch über so einen Fall wie geschildert bestürzt sein. Wo leben wir denn? Das eine Familie wegen der Hautfarbe "weggemobbt" wird.
Aber ja, natürlich ist das bestürzend (im übrigen ist genauso bestürzend, wenn ein stellvertretender Bürgermeister solche berichteten Erlebnisse gleich in Bausch und Bogen als unvorstellbar (also gelogen?) verwirft). Mir fällt es allerdings schwer, dies getrennt zu betrachten von der Empörung darüber, dass Fremdenfeindlichkeit gerne und immer wieder als typisch ostdeutsches Problem dargestellt wird.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Zuletzt geändert von g.vogt am Fr 4. Apr 2008, 14:50, insgesamt 5-mal geändert.
Setzt die Klangsegel! Auf zu neuen Hörizonten!
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Beitrag von Selbst »

giant-viking-double hat geschrieben:@Selbst: Menschenunwürdig ist genauso unpassend wie unmenschlich. Menschiches Verhalten ist oftmals gelinde gesagt fragwürdig. Als unwürdig würde ich dies aber nicht bezeichnen. Wenn schon, dann eher typisch...
Ist natürlich Ansichts-/Definitionssache.

Klar/Logisch ist in gewisser Hinsicht jegliche vom Menschen begangene Tat - wozu auch m.M.n. der Vorgang des Denkens miteinbezogen werden sollte - als menschlich zu betrachten.

Sollte jemand die Würde eines Menschen nicht erkennen und respektieren, handelt er menschenunwürdig, so mein Gedanke.



giant-viking-double hat geschrieben:Ausländerfeindlichkeit ist ohne die Sortierung nach In- und Ausländer (wie vom Staat praktiziert) nicht zu haben.
Könntest du diesen Satz etwas näher erläutern, er will sich mir (in diesem Zusammenhang) nicht so recht erschließen. :?
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Beitrag von g.vogt »

Hallo Homernoid,
Homernoid hat geschrieben:Sie können das schlichtweg nicht beweisen. Prügel bezieht auch ein dt. Kind. Eingeladen zum Geburtstag werden auch deutsche Kinder nicht, weil sie dick sind oder sonstwas sind. Das sind für mich keine Beweise auf Fremdenfeindlichkeit.
das mag für sich genommen richtig sein, aber der kurze Zeitungsartikel ist gar nicht dafür geeignet um beurteilen zu können, ob die angerissenen Ereignisse in den Kontext Fremdenfeindlichkeit gehören oder nicht (ich sagte doch, die MZ ist ein Wurstblatt).

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
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