Bevor ich jetzt meinen Vorschlag verteidige, wollte ich nu-r anmerken, dass man Namen nicht eine übermäßige Bedeutung zusprechen sollte.
Krieg ich einen Konsens dafür, dass Elfriede nicht gerade zu den beliebtesten Namen gehört?
Gehen wir mal davon aus, dass ein netter Mann eine nette Frau kennenlernt. Und die beiden gut zusammenpassen. Zufälligerweise heißt die nette Dame Elfriede. Wo ist das Problem?
Und: Mal ehrlich, jemand der die Frau nicht mögen würde oder nicht kennenlernen wollte, WEIL sie Elfriede heißt, ist doch ein Riesendepp.
Bei Produktnamen sollte man meiner Meinng nach ähnlich vorgehen. Hauptsache der Name hat Charakter und lässt sich gut aussprechen. Bei Markennamen kommt noch die Copyright-Frage usw. hinzu. Auch eine Familienzugehörigkeit kann durchaus sinnvoll sein, solange es kein Krampf wird. Nur nicht zu kompliziert werden. Alle gewünschten Inhalte und Wesensmerkmale für alle Zielgruppenmenschen nachvollziehbar in so einen Produktnamen zu integrieren, funktioniert nicht. Meine Erfahrung sagt, dass alles, was einer als positiv assoziiert, ein anderer strunzdoof findet, dass das, was bei einem die Nackenhaare hochstellt, ein anderer nett findet.
ABER AUCH NUR SOLANGE, WIE MAN ÜBER EINEN NAMEN NACHDENKT. WENN ER ERST MAL FIX IST, DANN IST ES EBEN SO UND SCHLUSS.
Und das mit dem Namensvorschlag verteidigen lass ich natürlich, denn Qualität setzt sich auch hier durch.
Oder eben nicht.
Eine kleine Exkursion: Meine These, warum es Schöller nie schaffen wird, Langnese den Schneid abzukaufen, ist, dass deren Namen alle so klingen, als wenn Horden wilder Kreativer sich die Namen ausdenken und was weiß ich für Inhalte und Lifestyl-Elemente damit verknüpfen wollen. Bei Langnese heißen die coolen Sache Capri, Nogger, Magnum, Eiskonfekt, Brauner Bär, Cornetto, Solero usw. Namensfamilie? Lifestyle? Marktforschungsresultat? Zielgruppenaffine Begriffe? Quatsch! Die heißen so, weil sie sich gut aussprechen lassen.
Jedesmal, wenn ich mir ein Schöller kaufen muss, krieg ich deren Namen nicht über die Lippen und stammele etwas wie: Ich hätte gerne das Schokedingens dahinten oder so ähnlich.
(Wer sagt schon gerne: Ich hätte gerne ein Frubetto Vivana??? Oder ein Maxibon Sandwich??? Oder im Ernst: Die haben ein Eis, das heißt: Pirulo Floshy!!! Wenn Dein Kind darauf zeigt und sagt: Papa, darf ich das, dann sagt man doch NEIN, nur damit man nicht in die Verlegenheit kommt, das aussprechen zu müssen. Wer das kauft, ist doch selber schuld, oder? Und wahrscheinlich haben sich teure Texter mit der Produktentwicklung monatelang die Köpfe zersaust, wie man den vermeintlichen Produktnutzen in den Namen reinkriegt. Und TiAmo sag ich auch nur, wenn das Verkaufspersonal das rechtfertigt.
(Ok, Flutschfinger von Langnese bring ich auch nur raus, wenn meine Kinder dabei sind, aber das ist echt ne Ausnahme.)
Macht Euch mal schön weiter einen Kopp. Ich sitz das aus.