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In welcher Klasse spielt die nuVero14 ? - Hörberichte -

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

Dazu muss man anmerken: Es gibt auch Boxen die frequenztechnisch alles richtig machen aber keine Grob- und Feindynamik spielen können. Solche Boxen klingen in meinen Ohren langweilig, weil sie kein Live-Gefühl in entsprechender Lautstärke vermitteln können. Um einen Gegensatz zu bilden: Eine PA-Anlage kann auch verfärbt klingen aber ein entsprechendes Live-Gefühl erzeugen, wenn die Wucht und der Antritt (also die Dynamik) stimmt.

Die Ursache fehlender Dynamik kann verschiedene Gründe haben, meist ist es vielleicht das Zusammenspiel von Magnetsystem, Luftspalt und Schwingspule + Membran (also der gesamte Antrieb). Man muss sich ja vor Augen führen das ein Lautsprecher das schnell ansteigende Verstärkersignal sofort in eine richtige Bewegung umsetzen muss, die nicht taumeln oder nachschwingen darf. Das ist garnicht so einfach wie es sich eigentlich anhört, denn ein elektrodynamischer Lautsprecher ist nicht unendlich schnell in seiner Ausführung und die Probleme multiplizieren sich, wenn die kurze Schwingspule das Magnetfeld bei hoher Amplitude verlässt (eigentlich sollte sie das im Idealfall garnicht).
Audiophilius
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Beitrag von Audiophilius »

BlackMac hat geschrieben:Dazu muss man anmerken: Es gibt auch Boxen die frequenztechnisch alles richtig machen aber keine Grob- und Feindynamik spielen können. Solche Boxen klingen in meinen Ohren langweilig, weil sie kein Live-Gefühl in entsprechender Lautstärke vermitteln können. Um einen Gegensatz zu bilden: Eine PA-Anlage kann auch verfärbt klingen aber ein entsprechendes Live-Gefühl erzeugen, wenn die Wucht und der Antritt (also die Dynamik) stimmt.
Das kann ich absolut unterschreiben. Schön ist natürlich, wenn alles stimmt.
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ramses
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Beitrag von ramses »

BlackMac hat geschrieben:Dazu muss man anmerken: Es gibt auch Boxen die frequenztechnisch alles richtig machen aber keine Grob- und Feindynamik spielen können. Solche Boxen klingen in meinen Ohren langweilig, weil sie kein Live-Gefühl in entsprechender Lautstärke vermitteln können. Um einen Gegensatz zu bilden: Eine PA-Anlage kann auch verfärbt klingen aber ein entsprechendes Live-Gefühl erzeugen, wenn die Wucht und der Antritt (also die Dynamik) stimmt.
Impulsantwort. Mehr sog i ned ;)

Gruß

Hannes
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Thias
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Beitrag von Thias »

Auf dem HiFi-Markt gibt es hauptsächlich zwei Tendenzen bei den Herstellern:

1. die Neutralen
Man versucht physikalisch alles richtig zu machen, also nicht nur Frequenzgang, sondern auch Abstrahlverhalten, Zeitrichtigkeit, Impusverhalten, Resonanzarmut usw.
Typische Vertreter sind neben Nubert K+H, Geithain (also die Monitorbranche) aber auch noch viele andere wie B&M, aber auch passive...
Diesen Lautsprechern wirft man aber oft vor, dass sie langweilig klingen. Sie versuchen aber nur das wiederzugeben, was auf dem Tonträger drauf ist. Und das ist in der Tat manchmal nicht spektakulär...

2. die Schönfärber
Hier werden bewußt oder auch unbewußt Fehler eingebaut wie Interferenzen, Verfärbungen, Abstrahlfehler usw.
Typische Vertreter sind .... kann sich jeder denken.
Diesen Lautsprechern sagt man die "Musikalität", Echtheit, usw. nach.
Sie klingen erst mal spektakulär, aber nach einigen Tagen nervt es, wenn die gleiche "Verfärbung" oder besser Effekt auf jede Musik angewendet wird.
Natürlich ist jeder Lautsprecher mehr oder weniger ein Kompromiss und hat Fehler, aber bei den sündhaft teuren dürfte das eigentlich nicht sein.

Jeder dieser Lautsprecher hat seine Fans, die einen wollens ehrlich, die anderen schön.... und das ist auch in Ordnung so (obwohl es da viele Glaubenskämpfe gibt)

In diese Schubkästen versuche ich die HiFi-Welt einzuordnen :wink: und wundere mich über die "lagerübergreifenden Komplimente" :wink: , sie sind sicher "vertrauensbildend"

Aber nach wie vor ist es für mich verwirrend, wie man mit "nicht so richtiger" (im technischen Sinne) Wiedergabe so tolle Ergebnisse erzielt.
... mit (audio)vielen Grüßen
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Beitrag von BlackMac »

Also Schönfärber die etwas hervorzaubern was garnicht da ist sind in meinen Augen definitiv Fehlkonstruktionen auf dem HiFi-Markt. Die Faszination muss von der Aufnahme kommen und nicht durch die Box künstlich herbeigezaubert werden. Ich will ja schliesslich das hören, was der Tonmeister und die Künstler als Werk abliefern und nicht ein Zufallsprodukt eines Elektronikbauteils, das man nicht abstellen kann. Sonst trifft man sich ja nirgends in der Mitte: Der Tonmeister braucht sehr gute Werkzeuge, um das Ergebnis zu beurteilen und genau das zu hören was der Kunde später auf dem Markt auch so bekommt und der Kunde will genau das hören, was die Produktion und der Künstler geleistet hat. Sonst klappt dieser Kreislauf garnicht.

HiFi heisst doch eigentlich hohe Wiedergabetreue und das heisst dem Original so nahe wie möglich zu kommen. Das Original ist doch die Tonaufnahme. Neutrale Boxen können dann begeistern, wenn die Arbeit des Toningenieurs gut und richtig gemacht wurde. Neutrale Boxen sollen genauso klingen, wie es am Mikro abgenommen wurde, sprich das Instrument sollte sich über die Box so anhören, wie es Live mit den eigenen Ohren zu hören ist. Deshalb braucht die Tonbranche mehr Nuberts, K+H und ME Geithains. Schönfärber sind dann tolerierbar, wenn man sie als Konsument auch wieder neutral einstellen kann.
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Beitrag von Audiophilius »

Thias hat geschrieben:Auf dem HiFi-Markt gibt es hauptsächlich zwei Tendenzen bei den Herstellern:

1. die Neutralen

2. die Schönfärber
Tendenz sicher richtig, keine Frage.
In voller Absolutheit ist das aber wie schwarz und weiß.
Auch in der HiFi-Welt - oder gerade da - gibt es aber viele Zwischentöne.

Wie kommt es z. B., dass die 14 mindestens einen (nicht nur auf Achse!) so linearen/neutralen Frequenzgang hat wie z. B. eine 120, und aber "erwiesenermaßen" (sagen im Forum Einge, habe ich auch erlebt und das wurde durch die NSF bestätigt) etwas "gnädiger" ist mit - ich sage mal - "nicht optimalen Aufnahmen" - Schönfärberei? Das unterstelle ich weder der 14 noch der NSF.

Vielmehr strahlt die 14 Mitten und Höhen gleichmäßig breiter ab. So dass auch Reflexionen "runder" sind und das Gesamtklangbild inkl. Reflexionen keine Überhöhung in den Höhen erhält. Im Gegensatz etwa zu einer in den Mitten (wegen Größe MT/TT) sehr gerichtet strahlenden 120 (wo dann nur noch bzw. insbesondere die breit abstrahlenden Höhen Reflexionen bringen, die Mitten nicht = das Gesamtklangbild verrutscht / höhenlastig werden kann bei nicht optimalen Raumbedingungen, wenn ich es richtig verstanden habe).
Deswegen wird nach EINER Auffassung die 120 u. a. auch als "spitz klingender" empfunden im Vergleich zur 14. Deswegen könnte eine neutral abgestimmte Box (bei zu gerichteten Mitten) übrigens eventuell - im Verbund mit heftigen Reflexionen - nicht mehr neutral aufspielen, den Gesamtklang betrachtet, inkl. der dann nun einmal vorhandenen Reflexionen.
Die 14 scheint die Stärken (Neutralität, Antritt) der 120/122/125 beizubehalten und die "Probleme" (zu gerichtete Mitten) zu beheben (3,5-Wege, nahe Anordnung von HT/MT, kleine MTs). Und "nebenbei" vergößert sich der "Sweet Spot" erheblich!

Mess-Schriebe will ich also wenn dann in ihrer Gesamtheit sehen - mit Detailinfos zu den Messbedingungen. Das von Thias zur Wilson Audio vorgelegte Material ist nicht so hilfreich, wenn ich es richtig bewerte.

Ich glaube alle Nubert-Kunden sind sich einig, dass Schönfärberei nicht gewünscht ist.
Trotzdem freuen sich Nubert-Kunden über Wohlklang, ggf. auch bei nicht perfekten Aufnahmen (davon gibt es ja leider viele, Tendenz steigend im Pop-/Rockbereich). Für Wohlklang bedarf es keiner Schönfärberei. Bzw.: Wenn, dann darf das nicht uneinstellbar die Box machen, sondern ein Loudness-Schalter/EQ/ATM bei Bedarf. Dagegen hätte ich nichts, wenn es auch neutral geht.
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

Audiophilius hat geschrieben:Die 14 scheint die Stärken (Neutralität, Antritt) der 120/122/125 beizubehalten und die "Probleme" (zu gerichtete Mitten) zu beheben (3,5-Wege, nahe Anordnung von HT/MT, kleine MTs). Und "nebenbei" vergößert sich der "Sweet Spot" erheblich!
Streng genommen müsste man sagen das eine 120/122/125 nicht mehr das Mass der Dinge sind, da die Erkenntnisse durch Forschung und Entwicklung im Lautsprecherbau mit den Jahren gestiegen sind aber auch der Konstruktionsaufwand und damit der Preis für diese Eigenschaften gestiegen ist. Noch strenger gesehen müsste man eigentlich sagen, das eine 120/122/125 nicht alles richtig macht (es seidenn man kann durch raumakustische Massnahmen entsprechend gegensteuern, wenn man denn darin investieren möchte).
Zuletzt geändert von BlackMac am Di 14. Okt 2008, 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Thias »

BlackMac hat geschrieben:Also Schönfärber die etwas hervorzaubern was garnicht da ist sind in meinen Augen definitiv Fehlkonstruktionen auf dem HiFi-Markt. Die Faszination muss von der Aufnahme kommen und nicht durch die Box künstlich herbeigezaubert werden. Ich will ja schliesslich das hören, was der Tonmeister und die Künstler als Werk abliefern und nicht ein Zufallsprodukt eines Elektronikbauteils, das man nicht abstellen kann. Sonst trifft man sich ja nirgends in der Mitte: Der Tonmeister braucht sehr gute Werkzeuge, um das Ergebnis zu beurteilen und genau das zu hören was der Kunde später auf dem Markt auch so bekommt und der Kunde will genau das hören, was die Produktion und der Künstler geleistet hat. Sonst klappt dieser Kreislauf garnicht.

HiFi heisst doch eigentlich hohe Wiedergabetreue und das heisst dem Original so nahe wie möglich zu kommen. Das Original ist doch die Tonaufnahme. Neutrale Boxen können dann begeistern, wenn die Arbeit des Toningenieurs gut und richtig gemacht wurde. Neutrale Boxen sollen genauso klingen, wie es am Mikro abgenommen wurde, sprich das Instrument sollte sich über die Box so anhören, wie es Live mit den eigenen Ohren zu hören ist. Deshalb braucht die Tonbranche mehr Nuberts, K+H und ME Geithains. Schönfärber sind dann tolerierbar, wenn man sie als Konsument auch wieder neutral einstellen kann.
... jou, ist mein Reden :wink:

Viele Musikfans wollen aber, dass es so klingt, als ständer der Flügel oder das Kammerorchester in der eigenen Kammer :wink: . Das geht aber nicht und würde auch gaaanz anders klingen als auf CD.

Nochmal zu den "Schubkästen"

Nubert geht da einen sehr interessanten Weg.
Zunächst versucht er die physikalich richtige Wiedergabe, also neutral auf allen Gebieten mit möglichst wenigen Wiedergabefehlern, umzusetzen.
Eine NuWave 125 spielte da schon auf dem Niveau einer K+H O500, bis auf das Abstrahlverhalten. Die NuVero 14 hat da noch deutlich nachgebessert.
Also technisch von den Parametern erst mal ziemlich perfekt. Selbst mit aktiv und digitalen FIR ist nicht mehr viel herauszuholen (das bestätigt übrigens auch der Herr Kiesler von Geithain), jedenfalls nicht hörbar.
Auf Basis dieser "linearen" Box "verschönert" nubert den Klang etwas, ohne die Grundausrichtung zu verbiegen.
Die alte 125er war n.m.M. etwas zu stark verfärbt, das wurde später behoben.
... mit (audio)vielen Grüßen
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Beitrag von BlackMac »

Thias hat geschrieben:Viele Musikfans wollen aber, dass es so klingt, als ständer der Flügel oder das Kammerorchester in der eigenen Kammer :wink: . Das geht aber nicht und würde auch gaaanz anders klingen als auf CD.
Warum sollte das nicht gehen? (Mal abgesehen von der Raumproblematik).
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BlackMac hat geschrieben:
Thias hat geschrieben:Viele Musikfans wollen aber, dass es so klingt, als ständer der Flügel oder das Kammerorchester in der eigenen Kammer :wink: . Das geht aber nicht und würde auch gaaanz anders klingen als auf CD.
Warum sollte das nicht gehen? (Mal abgesehen von der Raumproblematik).
Naja,
da stehen dazwischen:

1) Raumgefühl und Raumakustik im Ganzen ("live dabei", wenn der Flügel angeschlagen wird, entsprechend reagiert der Raum)
2) Mikrofon
3) Kabelage und Mischpult
4) Nervöse Fingerchen des Tonmeisters / Kompromisse bei Aufnahmen/Aufnahmetechnik
5) Mastering-Prozess und "Beschränktheit" der CD/ des CD-Masters = 16 bit (<-> SACD)
6) Pressung der CD
7) Qualität / Verfärbung eigener Player
8 ) Qualität / Verfärbung eigener Amp
9) Qualität / Verfärbung der Box

Also nicht so einfach.
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