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Re: Welche Kabelquerschnitt

Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 12:18
von Krypton
alp650 hat geschrieben:Da klinke ich mich doch mal schnell ein. Wenn der Strom auf der Oberfläche fließt, wäre es doch sinnvoller ein Kabel zu nehmen, das aus vielen Litzen gedreht ist, als eines aus einem Einzeldraht (mal übertrieben dargestellt).
Warum denn?


Ich versteh' nicht, was Du Dir davon versprichst. Litzen sind beweglicher, das ist ihr Vorteil.

Re: Welche Kabelquerschnitt

Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 12:36
von alp650
Es geht mir eigentlich mehr um die Theorie. Je mehr Oberfläche -> desto bessere Möglichkeiten hat der Strom zu fließen. Hat es irgendwelche "messtheoretische" Auswirkungen, wenn die Oberfläche aus vielen Einzeladern verdrehten Litze besteht oder meherre solcher Litzen, die gegenseitig isoliert sind? Oder eben "single core" mit entsprechender Oberfläche (durch Dicke des Drahts, bzw. mehrere Adern "verflochten").
Von Hörunterschieden spreche ja gar nicht.

Re: Welche Kabelquerschnitt

Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 13:27
von Krypton
Was könnte sich dann ändern, denkst Du? Der Widerstand?
Dazu kannst Du auch den Querschnitt ändern, fertig.

Re: Welche Kabelquerschnitt

Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 14:22
von BlueDanube
OleM hat geschrieben:Aber da der Strom nicht mitten im Draht fließt sondern eher an der Oberfläche, "sieht" der Strom mehr von der Kupferbeschichtung als vom Aluminiumkern.
alp650 hat geschrieben:Wenn der Strom auf der Oberfläche fließt, wäre es doch sinnvoller ein Kabel zu nehmen, das aus vielen Litzen gedreht ist, als eines aus einem Einzeldraht (mal übertrieben dargestellt).
Wenn der Strom an der Oberfläche fließen würde, dann müsste man Litzen verwenden (je dünner desto besser). Das wäre aber nur bei Hochfrequenz der Fall.
Musiksignale sind aber aus Sicht des HF-Technikers nur "Gleichstrom" :wink: - der Stromfluss ist weitgehend gleichmäßig über den Drahtquerschnitt verteilt. Daher kann man die Lautsprecher auch mit einem 4mm² Kupferstab verdrahten....ist aber mechanisch etwas unpraktikabel.

Übrigens, bei ganz hohen Frequenzen wie zB im Richtfunk wird die Signalübertragung über Hohlleiter (also Kupferrohre) gemacht. Seid froh, dass das bei NF bei weitem nicht nötig ist! :sweat:
Deshalb ist eine Sat-Antenne mit einem Frequenzkonverter im selben Gehäuse kombiniert (LNB), damit man von der Schüssel zum Empfänger im Wohnzimmer keine Rohre verlegen muss. :lol:

Re: Welche Kabelquerschnitt

Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 14:59
von alp650
High-End!


Wie krieg ich die in die nuVero-Klemmen? :mrgreen:

Re: Welche Kabelquerschnitt

Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 20:35
von halbstark
"Kabelklemme auf - Leitung rein - Kabelklemme zu" :wink:

noch weitere Fragen? :mrgreen:

Gruß Detlef

Re: Welche Kabelquerschnitt

Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 21:10
von Inder-Nett
OleM hat geschrieben:Der Widerstand von Aluminium ist in etwas doppelt so hoch wie der von Kupfer.
http://www.8ung.at/elektrotechnik/AM/1f.htm
Ist nur das 1,5-fache, wenn man es mal nachrechnet! :P
OleM hat geschrieben:Aber da der Strom nicht mitten im Draht fließt sondern eher an der Oberfläche, "sieht" der Strom mehr von der Kupferbeschichtung als vom Aluminiumkern.
Bei NF ist der Skin-Effekt noch nicht so ausgeprägt, bei 20 kHz haben wir immerhin noch ca. 0,5 mm "Skin-Tiefe", dafür ist so eine Kupferbeschichtung viel zu dünn, um da was auszumachen.

Aber auch diese "nur" 0,5mm fallen nicht in's Gewicht, denn der dadurch verbleibende Querschnitt ist bei 2,5mm² Kabel immer noch mehr als die Hälfte und die Impedanz von Lautsprecher steigt eh mit der Frequenz, das hebt den unterstellen Hochton-Abfall durch Skin-Effekt quasi wieder auf.
alp650 hat geschrieben:Wenn der Strom auf der Oberfläche fließt, wäre es doch sinnvoller ein Kabel zu nehmen, das aus vielen Litzen gedreht ist, als eines aus einem Einzeldraht (mal übertrieben dargestellt).

Bestünde denn auch ein Unterschied zwischen dem Kabel, das aus vielen Litzen gedreht wurde, zu einem Kabel, das aus mehreren Kabeln (gedrehte Litzen), die - gegeneinander isoliert - am Anfang und Ende verbunden werden? Ich hoffe man kann verstehen, was ich hier meine.....
HF-Litze ist genau so aufgebaut! Wer mal ein Mittelwellen-Radio ausgeschlachtet hat, der hat bestimmt reichlich Spulen mit HF-Litze gefunden.

Re: Welche Kabelquerschnitt

Verfasst: Do 18. Nov 2010, 11:54
von OleM
Inder-Nett hat geschrieben:Ist nur das 1,5-fache, wenn man es mal nachrechnet! :P
Erbsenpuler :mrgreen:
Inder-Nett hat geschrieben:Bei NF ist der Skin-Effekt noch nicht so ausgeprägt, bei 20 kHz haben wir immerhin noch ca. 0,5 mm "Skin-Tiefe", dafür ist so eine Kupferbeschichtung viel zu dünn, um da was auszumachen.
Stimmt. Ich sollte mal den Bleistift zücken, bevor ich mit "Fakten" um mich werfe.
Inder-Nett hat geschrieben:Aber auch diese "nur" 0,5mm fallen nicht in's Gewicht, denn der dadurch verbleibende Querschnitt ist bei 2,5mm² Kabel immer noch mehr als die Hälfte und die Impedanz von Lautsprecher steigt eh mit der Frequenz, das hebt den unterstellen Hochton-Abfall durch Skin-Effekt quasi wieder auf.
Für den gegebenen Fall gehen ca. 20% der Querschnittsfläche durch den Skin-Effekt "verloren".
http://www.wolframalpha.com/input/?i=%2 ... .5mm%C2%B2
Und das in einem Frequenzbereich direkt an der Hörschwelle. Dieser Einfluss ist wohl vernachlässigbar.

Die Impedanzänderung eines Lautsprechers hingegen schwankt z.B. bei der nuLine 32 zwischen 4 und 16 Ohm.
http://www.nubert.de/downloads/ts_impedanz.pdf
Dennoch ist die Box relativ linear abgestimmt. Fällt die Impedanzänderung nicht ins Gewicht, oder wird ihr Einfluss irgendwie kompensiert?


Habt ihr nicht auch das Problem, dass die Kabel im Sommer deutlich wärmer klingen als im Winter? Für Hochleistungsspulen werden zum Teil wassergekühlte Hohlleiter verwendet, um der Abwärme Herr zu werden. Wie wäre es mit wasser- oder gar stickstoffgekühlten Lautsprecherkabeln für maximale Klangstabilität? Ich wittere ein Geschäftsmodell...

Re: Welche Kabelquerschnitt

Verfasst: Fr 19. Nov 2010, 00:07
von Inder-Nett
OleM hat geschrieben:Die Impedanzänderung eines Lautsprechers hingegen schwankt z.B. bei der nuLine 32 zwischen 4 und 16 Ohm.
http://www.nubert.de/downloads/ts_impedanz.pdf
Dennoch ist die Box relativ linear abgestimmt. Fällt die Impedanzänderung nicht ins Gewicht, oder wird ihr Einfluss irgendwie kompensiert?
Im Grunde kannst du an der Impedanz die Helmholtz-Resonanz der Box und die Übergabe-Frequenzen der Weichen ablesen.
Die Impedanz-Änderung fällt bei Transistor-Verstärkern normalerweise nicht in's Gewicht, der "Dämpfungsfaktor" beschreibt quasi das Maß, wie unabhängig das Ausgangs-Signal des Verstärkers von der eigentlichen Last ist.