Schrk hat geschrieben:Strom hat eine Ausbreitungsgeschwindigkeit von 300.000 km /sec.
Leider nicht ganz richtig
Strom breitet sich nicht mit Lichtgeschwindigkeit im Medium Kabel aus, sondern mit der PHASENGESCHWINDIGEIT sowie der GRUPPENGESCHWINDIGKEIT (je nachdem was man betrachtet: harmonische Sinus-Spannungen oder Impulse, die aus unendlich vielen Einzel-Sinus-Spannungen aufgebaut sind). Und ersteres ist Frequenzabhängig
Im HF-Bereich (GHz) Bewegen sich harmonische Sinus-Spannungen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit durchs Kabel, abzüglich eines Verkürzungsfaktors, der dem Dielektrikum geschuldet ist (die Ummantelung des Kabels, also der Kunststoff oder einfach nur Luft), macht also maximal 200.000 km/s. Bei langsameren Signalen (bei Lautsprechern spricht man fast schon von Gleichstrom) ist die Phasengeschwindigkteit eher bei 150.000 km/s anzusiedeln (die Gruppengeschwindigkeit ist höher aber hier nicht von Relevanz).
Natürlich gebe ich allen recht, die sagen, dass das immer noch "ziemlich flott" ist.
Einen Klangunterschied allein aufgrund der Signallaufzeit herauszuhören ist schier unmöglich, wenn das Kabel unter 1 km lang ist, da der Mensch erst Laufzeitunterschiede im ms-Bereich "erhören" kann, was Kabellängen von 200 km erfordert.
Zum Thema "gleiche Kabellängen an allen Lautsprechern": Wie ich ganz am Anfang des Threads schon erwähnt habe, hängt das von der Länge und vom Querschnitt ab. Wenn ein Kabel 5 und das andere 10 m lang ist und man eh schon einen größeren Querschnitt gewählt hat (2,5 mm² oder höher), dann spielt das alles keine Rolle.
ABER: Wenn man z.B. die Fronts mit nur 3 m langen Kabeln angeschlossen hat und die Rears mit 20 m oder mehr (gute Kabelführung kostet manchmal viel Extralänge) und auch noch Kabel mit niedrigem Querschnitt verwendet hat (1,5 mm²), dann kann man schon eine Dämpfung bis 1 dB herbeiführen, was dann im Vergleich hörbar ist
DIe hinteren LS wären dann zum einen leiser bei gleichem Pegel am AVR und zum anderen können manche Frequenzen leicht nichtlienar werden. In der Regel korrigiert das dann die Einmessautomatik (zumindest den generellen Pegelunterschied).
Wer jedoch einen AVR ohne Einmessautomatik betreibt, muss dann die Pegel manuell angleichen (mit einem Messmikrofon) oder eben doch dafür sorgen, dass die Widerstände aller Lautsprecherkabel "in etwa" gleich sind. Dazu muss nicht unbedingt die Länge angepasst werden, es reicht auch schon der Querschnitt aus.
Zur Frage nach dem Material: Nimm einfach "Vollkupfer", da ist dann auch reines Kupfer drin! Also nicht reinfallen und "verkupfertes" Alu kaufen, da dessen Widerstand deutlich höher ist als der vom Kupfer. "OFC" ist Mumpitz, es reicht normales Vollkupfer.
LG,
Martin