FamiliyMan hat geschrieben:@mtt:
Hahaha, wie soll das denn gehen.
Nein nein, wenn du tatsächlich auf deinem rein wissenschaftlich-technischem Standpunkt verharren willst, wird es immer ein Streitpunkt bleiben.
Nicht nur in diesem Bereich.
Möglichkeiten Einbildung auszuschliessen ist ein Blindtest mit Pegelabgleich bei zwei oder mehreren Verstaerkern - solange sie in ihrem Leistungsbereich arbeiten. Und natürlich möchte ich dieses Thema rein wissenschaftlich betrachten - denn alles andere sind persönlichen Klangeindrücke, die weder messbar noch reproduzierbar sind und mich persönlich aus nicht sonderlich interessieren.
FamiliyMan hat geschrieben:
ich stimme dir zu, dass sich unser Gehirn sehr leicht täuschen läßt (es gibt wunderschöne Beispiele von Weinverkostungen in unterschiedlich beleuchteten Räumen, wo der Wein plötzlich in jedem Rau anders schmeckt). Ich kann es also nicht ausschließen. Sage ja aber auch, das Hören eine subjektive Wahrnehmung ist. Genauso wenig beweist mir aber zB eine reine Sinustonmessung nicht, das sich der eine Verstärker im Klang nicht von dem anderen unterscheiden könnte.
Daher, ich wiederhole mich, würde ich auch nie behaupten, der oder der Verstärker ist das non-plus Ultra, weil...
Ich würde wenn immer sagen, in meinen Ohren oder für mich klingt das so und so, was ich im Übrigens in einem anderen Fred auch genauso getan habe.
Mal etwas "spitz" gefragt. Was nutzt eine persönliche klangliche Beschreibung wenn kein Mensch auf der Welt das gleiche empfindet. Wir könnten auch darüber schreiben/sprechen, was wir empfinden wenn wir uns einen Stein anschauen. Natürlich kann das tun - man kann es aber auch lassen.
FamiliyMan hat geschrieben:
Allein der unterschiedliche Aufbau eines Verstärkers, zB unterschiedliche Kapazität der Elkos, stärkerer Trafo, kürzere Signalwege o.ä., läge es mir Nahe, aus rein technischer Sicht, einen Unterschied zu vermuten (unabhängig vom Preis). Oder andersherum, nicht alle Verstärker sind völlig gleich aufgebaut, sondern unterscheiden sich (teils beträchtlich). Wieso sollte ich vermuten, dass sie alle gleich klingen?
Genau andersherum wird ein Schuh draus. Warum sollten Geräte, die alle mit dem selben Entwicklungsziel gebaut werden und messtechnisch, in allen für diese Entwicklung wichtigen Parameter, deutlich unterhalb der menschlichen Wahrnehmung / Hörschwelle liegen, warum sollten diese unterschiedlich klingen? Laut Beschreibung der HiFi Gazetten sind diese Unterscheide wie Tag und Nacht, wie Feuer und Wasser, die jeder Maulwurf unter Tage deutliche hören kann. Doch leider verpufft dieses Gelaber, wie eine Seifenblase, wenn man es hinterfragt.
Das Vorurteil, dass "Kapazität der Elkos, stärkerer Trafo, kürzere Signalwege" Einfluss auf den Klang haben, kannst du mit etwas technischem Verständnis ausräumen. Jeder Bauteil eines Gerätes ist innerhalb seiner Spezifikationen austauschbar. Natürlich lassen sich alle Bauteile messtechnisch erfassen und beurteilen ob und wie gut sie dazu geeignet sind. Deine aufgeführten Unterschiede der einzelnen Konstruktionen ergeben nur einen Vorteil, wenn sie ein Problem beheben würden das wir
hören würden. Aber genau das ist ja das Problem.
Es werden Problem gelöst die gar keine sind.
Es wäre gut zu wissen, welche Problem denn mit den vermeintlichen Verbesserungen gelöst werden.
FamiliyMan hat geschrieben:
Als Naturwissenschaftler war ich immer schon von der Haltung Karl Poppers fasziniert. Er würde in unserem Fall wahrscheinlich sagen, wenn du glaubst, das alle Verstärker gleich klingen, obwohl sie rein techisch identisch arbeiten oder aufgebaut sind etc, dann mußt du solange suchen, bis du einen findest, der es nicht tut. Wenn du keinen findest, gibt es keinen.
Was meinst du mit "als Naturwissenschaftler"?
FamiliyMan hat geschrieben:
Aber so weit sind wir ja nicht, da wir gar nicht wissen, ob wir unseren Ohren trauen können, nicht wahr? Ich weiß zB. auch gar nicht, ob ich das jetzt hier wirklich schreibe oder mein Gehirn mir nur vorgaukelt, das ich es tue. Auch hier ist, und das meine ich ganz ehrlich und ohne Sarkasmus, auch kein Beweis möglich. Ich gehe aber ganz fest davon aus, das ich es tue.
Wir können schon unseren Ohren trauen - im Blindtest geht das sehr gut. Beim unverblindeten Vergleichstest trauen wir ja nicht unseren Ohren, sondern wir bekommen einem komplexen Cocktail an Informationen das unser Unterbewusstsein für unsere Gehirn auswählt / gewichtet und vorbewertet.
FamiliyMan hat geschrieben:
Sarkasmusmodus an:
welchen 100,- Euro Verstärker hast du dir denn mal angeschafft, wenn ich fragen darf?
Ich habe keinen Verstaerker für 100,- Euro und würde mir wohl auch keinen anschaffen. Dafür lege Wert auf andere Dinge neben dem reinen Klang und das findet man leider bei den meisten günstigen Konstruktionen nicht. Wenn es aber wie so oft behauptet nur um den Klang gehen würde, dann kann man ruhig zum guestigen Gerät greifen. Solange alle anderen Anforderungen abgedeckt werden.
Trotzdem kling ein 5000,- Euro Verstaerker nicht "per se" besser als ein guestiges Gerät - egal welche Preisklasse (immer unter den genannten Voraussetzungen). Am besten klingen Verstaerker die gar nicht klingen, sondern ein Eingangssignal ohne Veraenderung verstärken. Wenn ich klangliche Änderungen haben möchte benutze ich ein DSP / EQ oder sonstige Klangregler.