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Katastrophe in den USA

Hier dreht es sich um (fast) alles...
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

Homernoid hat geschrieben:In Japan rumsts aber auch alle paar Stunden erdbebenmäßig. Da ist es logisch dass sie solche Vorwarnungen haben.
Wenn in D. sowas passieren würde, ich würde mich nicht wohlfühlen. ;)
Die Tornado-Häufigkeit und die Erdbeben-Häufigkeit sind nicht so unterschiedlich.
Aber die Mentalität der Japaner und der Amerikaner sind völlig unterschiedlich, man
könnte meinen, man hat es mit zwei unterschiedlichen Spezies zu tun.

Japaner haben so gut wie keine Probleme mit Fehlalarm (nur mit einem fehlenden
Alarm), Amerikaner beten lieber zu Gott und hoffen, daß sie auch diesmal verschont
bleiben.

Die Tsunami-Warnungen sind meist Fehlalarme. Trotz murrt keiner oder kommt nur
auf die idee zu murren. In Amerika würde nach dem dritten Fehlalarm keiner
mehr in die Schutzbunker eilen.

Wenn das Jahrhundert-Erdbeben in CA kommt, sollte man es mit ähnlichen
Erdbeben in JPN vergleichen. BTW wackelt es sowohl in CA wie in JPN am laufenden
Band.

Zu einem Katastrophenplan gehört BTW auch das Reagieren auf Ereignisse, bei denen
nicht mehr alles geordnet ablaufen kann. Eine fatale Erscheinung ist es, nur Katastrophenpläne
bis zu Ereignissen zu haben, bei denen es 100 Tote gibt und darüber keinen Plan mehr zu haben.

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einsgehtnoch
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Beitrag von einsgehtnoch »

In den USA werden zur Zeit massenweise Waffen verkauft, um gegen die ums Überleben ringenden mittellosen Flüchtlingen das Eigentum verteidigen zu können. Da muss man nix mehr zu sagen.

Gruss Dieter
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Beitrag von Uwe »

Frank Klemm hat geschrieben:...

Insoweit ist das Hochwasser 2002 in D vergleichbar mit den Wasserschäden des
Hurricans 2005 in USA.
...
So ganz läßt sich das nicht vergleichen!

Bei der Elbeflut war "nur" ein relativ schmaler Streifen entlang des Flusses davon betroffen. Die Infrastruktur jenseits des damaligen Überschwemmungsgebietes war ja intakt und auch in der unmittelbaren Nähe zum Unglücksgebiet. In den USA sind sehr weite Landstriche davon betroffen (ca. 2/3 der Fläche von Deutschland).
D. h., die intakte Infrastruktur befindet sich nicht in unmittelbarer Nachbarschaft der Schadensgebiete. Neben der Überschwemmung gab es auch noch einen Hurrikan, der neben den Überflutungsgebieten die Infrastruktur in einem sehr großen Radius zerstört hat.
Gruss
Uwe
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bony
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Beitrag von bony »

Frank Klemm hat geschrieben:Die verwüstete Fläche ist (weitgehend) uninteressant.
Ich könnte mir vorstellen, dass es einen riesen Unterschied bei der Organisation der Hilfe macht, ob man Menschen helfen muss, die auf einer Fläche von 235.000 km² mit zerstörter Infrastruktur verteilt sind oder auf beispielsweise 5.000 km². Auch die Situation bei Tsunamis ist in sofern anders, als dass sich die Zerstörung da auf einen eher schmalen Küstenstreifen beschränkt, die Infrastruktur des Hinterlandes aber weitestgehend intakt bleibt.
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HeckMc
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Beitrag von HeckMc »

Mein letzter Beitrag zu diesem Thema ist ein Artikel auf Spiegel Online der für mich abschliessend klar macht, dass die Amerikaner schwerwiegende Fehler gemacht haben:

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,373274,00.html

In weiteren Artikeln ist die Rede davon, dass Rettungstrupps kranke und in lebensgefahr schwebende Menschen zurücklassen mussten. Vor diesem Hintergrund kann ich nicht nachvollziehen, warum man diesen Menschen die notwendige Hilfe verwehrt. Grausam.
Homernoid

Beitrag von Homernoid »

Weil die Amis einfach zu stolz sind um zuzugeben, dass sie einfach versagt haben daheim!
Bush sollte ganz schnell abtreten. Ich hoffe nur, die Leute begreifen endlich mal, was sie da für ne Lusche gewählt haben! :roll:
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Koala
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Beitrag von Koala »

Kning hat geschrieben:Was aber die Organisation und Schlagkräftigkeit unseres Katastrophenschutzes angeht, ich glaube da sind wir Weltmeister. Ob Oderfluit, Elbflut, Hochwasser, schwere Zugunglücke (Eschede), Weltjugendtag, immer war schnell Hilfe da, und man hatte stets den Eindruck, die wissen was sie tun.
Irrtum. Sobald ein Schadensfalls eine überschaubare Dimension überschreitet, kann man auch in Deutschland nur hoffen nicht unter den Geschädigten zu sein. Notfallmedizinische Hilfe ist nur für eine geringe Kapazität verfügbar, ferner ist Landesgrenzen überschreitende Kommunikation zwischen Einsatzkräften immer noch ein abenteuerliches Kapitel. Wenn's dann auch noch über Staatsgrenzen geht, ist Chaos pur angesagt...

greetings, Keita
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

Uwe hat geschrieben:
Frank Klemm hat geschrieben:...

Insoweit ist das Hochwasser 2002 in D vergleichbar mit den Wasserschäden des
Hurricans 2005 in USA.
...
So ganz läßt sich das nicht vergleichen!

Bei der Elbeflut war "nur" ein relativ schmaler Streifen entlang des Flusses davon betroffen. Die Infrastruktur jenseits des damaligen Überschwemmungsgebietes war ja intakt und auch in der unmittelbaren Nähe zum Unglücksgebiet. In den USA sind sehr weite Landstriche davon betroffen (ca. 2/3 der Fläche von Deutschland).
Der schmale Streifen war teilweise über 30 km breit.
Es kam weiterhin zu Ausfällen der Infrastruktur. Sobald die Mobilfunk-Stationen keinen
Strom mehr hatten, fiel die Kommunikation aus.
Es gab auch viele Fehler, schlechte Vorwarnung, fehlende Katastrophenpläne, fehlende Kommunikationspfade etc.

Ich bleibe aber dabei
* daß die betroffene Fläche relativ uninteressant ist (in erster Näherung zählen die Betroffenen und der Aufwand für die Betroffenen, irgendwo 10 km2 mit Weizen bebautes Land interessiert für die Notfallversorgung überhaupt nicht).
* die Aufwände pro Person steigen etwas bei
** sehr dichter Besiedlung, weil man keinen Platz hat und sich gegenseitig behindert
** sehr dünner Besiedlung, weil die Wege dann deutlich länger werden.
Die Angabe einer großen Fläche (die aber dünn bebaut ist) ist Augenwischerei und Mediengedöns.

Weiterhin hat die USA etwa die vierfache Einwohnerzahl. Und ich behaupte mal,
daß logistisch die Möglichkeiten vorhanden sein müßten, um Helfer von der USA
in die USA zu transportieren.
D. h., die intakte Infrastruktur befindet sich nicht in unmittelbarer Nachbarschaft der Schadensgebiete. Neben der Überschwemmung gab es auch noch einen Hurrikan, der neben den Überflutungsgebieten die Infrastruktur in einem sehr großen Radius zerstört hat.
Als Hauptproblem sehe ich ein ganz anderes.
In Deutschland kann man mit einer kalkulierbaren Gefahr ein gefährdetes Haus verlassen,
in Amiland geht das nicht. Sobald es irgendwo etwas unübersichtlich wird, denkt man, man
ist in einem Land, in das alle Kriminellen abgeschoben wurden.

Ein Studienkumpel war Anfang der 90er in die Unruhen in L.A. reingerutscht. Conan der Barbar
und Mad Max waren ein Scheißdreck dagegen. Man hat das Gefühl, in einem Dritte Welt-Land
zu sein, aber nicht in der führenden Industrienation.

Zu Funknetzen. In solchen Situationen ist so was wie Iridium zum Beispiel ein Seegen.
Das fällt in solchen Situationen NICHT aus.
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

Koala hat geschrieben:
Kning hat geschrieben:Was aber die Organisation und Schlagkräftigkeit unseres Katastrophenschutzes angeht, ich glaube da sind wir Weltmeister. Ob Oderfluit, Elbflut, Hochwasser, schwere Zugunglücke (Eschede), Weltjugendtag, immer war schnell Hilfe da, und man hatte stets den Eindruck, die wissen was sie tun.
Irrtum. Sobald ein Schadensfalls eine überschaubare Dimension überschreitet, kann man auch in Deutschland nur hoffen nicht unter den Geschädigten zu sein. Notfallmedizinische Hilfe ist nur für eine geringe Kapazität verfügbar, ferner ist Landesgrenzen überschreitende Kommunikation zwischen Einsatzkräften immer noch ein abenteuerliches Kapitel. Wenn's dann auch noch über Staatsgrenzen geht, ist Chaos pur angesagt...
Es gibt für die Medizinische Notfallhilfe Pläne bis zu Ereignissen mit 1000 Schwerverletzten.
Allerdings kam es schon beim Ungrück in Eschede mit 100 Schwerverletzten zu Problemen.

Auf der anderen Seite sind aber auch Bahnunglücke schwieriger, man hat es meist mit
schwierigen Frakturen zu tun.
Uwe
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Beitrag von Uwe »

Frank Klemm hat geschrieben:...Der schmale Streifen war teilweise über 30 km breit.
Es kam weiterhin zu Ausfällen der Infrastruktur. Sobald die Mobilfunk-Stationen keinen
Strom mehr hatten, fiel die Kommunikation aus.
Es gab auch viele Fehler, schlechte Vorwarnung, fehlende Katastrophenpläne, fehlende Kommunikationspfade etc.

Ich bleibe aber dabei
* daß die betroffene Fläche relativ uninteressant ist (in erster Näherung zählen die Betroffenen und der Aufwand für die Betroffenen, irgendwo 10 km2 mit Weizen bebautes Land interessiert für die Notfallversorgung überhaupt nicht).
* die Aufwände pro Person steigen etwas bei
** sehr dichter Besiedlung, weil man keinen Platz hat und sich gegenseitig behindert
** sehr dünner Besiedlung, weil die Wege dann deutlich länger werden.
Die Angabe einer großen Fläche (die aber dünn bebaut ist) ist Augenwischerei und Mediengedöns.
...
Die betroffenen Gebiete in den USA spielen auch unter dem Aspekt Fläche eine gewichtige Rolle. Denn viele Straßen sind durch die Hurrikanverwüstungen unpassierbar geworden. Eine leichte Anfahrt wie in Deutschland auf einem intakten Straßennetz bis 30km oder auch näher an die betroffenen Flüsse war in den US-Bundesstaaten Louisiana u. Mississippi nicht möglich! Z. B. mussten erst einmal die Straßen für die Anfahrt der Hilfskonvois freigemacht werden.

Das die USA bei der Organisation und Durchführung der Hilfeleistungen nicht gerade einen Oscar verdient haben, steht natürlich außer Frage!
Gruss
Uwe
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