Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

@ Blap!

Vielem von dem, was du sagst, kann ich zustimmen. Natürlich geht es nicht um Monokausalität.
Es sind vielschichtige Wechselbeziehungen, die auch noch an das alte Problem von Henne und Ei erinnern: Was war zuerst da?
Insofern ist die wachsende Toleranz der Gesellschaft für körperliche und auch verbale Brutalitäten (siehe Bohlen und co) Ursache und Wirkung zugleich. Daher gibt es m.E. durchaus einen Zusammenhang zwischen Filmen und Spielen auf der einen und dem Zustand unserer Gesellschaft auf der anderen Seite. (Dazu gehören für mich auch menschenverachtende Texte mancher Rapper)

Man kann es doch nicht leugnen: Die aus der Presse bekannten Amokläufer der jüngeren Vergangenheit HABEN Gewaltspiele konsumiert. Verbieten würde ich sie deshalb nicht. Da muss man anders ansetzen: Perspektiven für die Jugend, soziale Kontakte stärken, Arbeitslosigkeit verringern, Ausbildung verbessern etc.
Ich bleibe dabei: Es gibt eine Verrohung in unserer Gesellschaft, die ich für zutiefst besorgniserregend halte.

Damit meine ich natürlich nicht dich und die anderen, die hier posten. Ich erkenne durchaus an, dass man als stabile Persönlichkeit so etwas konsumieren kann. Da habe ich absolut nichts gegen. Nur gibt es m.E. zu viele Dumpfbacken, die das gedankenlos und auch aus niederen Motiven tun. Das halte ich für ebenso entsetzlich wie gefährlich.
Bei viel zu vielen Menschen ist die "Beißhemmung" gegen Artgenossen schon gefährlich verkümmert.

Noch einmal: Ich meine nicht dich und die anderen hier!

Was mir im Bezug auf Horrorfilme in den letzten Jahren auffällt ist, daß man immer weniger vor sadistischer Gewaltdarstellung zurückschreckt. Wo man vor einigen Jahren die Gewalt nur andeutete wird heutzutage voll draufgehalten und von Produktion zu Produktion noch versucht die Darstellung noch zu verschärfen.

Film wie "The Hills Have Eyes", "Texas Chainsaw Massacre - The Beginning" oder auch die Saw Reihe enthalten doch viele Szenen wo ich mir auch als hartgesottener Horrorfan denke, hoppla sowas hat es seit den 70er und frühen 80er Jahren nicht mehr gegeben. Ich meine hier doch einen gewissen neuen Trend zu erkennen.

Die vergleichbaren alten Filme sind mittlerweile eigentlich alle auf dem Index, obwohl sie meiner Meinung nach wesentlich "harmloser" sind.

Raico hat geschrieben:@ Blap!


1. Man kann es doch nicht leugnen: Die aus der Presse bekannten Amokläufer der jüngeren Vergangenheit HABEN Gewaltspiele konsumiert. Verbieten würde ich sie deshalb nicht. Da muss man anders ansetzen: Perspektiven für die Jugend, soziale Kontakte stärken, Arbeitslosigkeit verringern, Ausbildung verbessern etc.
Ich bleibe dabei: Es gibt eine Verrohung in unserer Gesellschaft, die ich für zutiefst besorgniserregend halte.

2. Nur gibt es m.E. zu viele Dumpfbacken, die das gedankenlos und auch aus niederen Motiven tun. Das halte ich für ebenso entsetzlich wie gefährlich.
Bei viel zu vielen Menschen ist die "Beißhemmung" gegen Artgenossen schon gefährlich verkümmert.

3. Noch einmal: Ich meine nicht dich und die anderen hier!

Moin Raico,

1. Die Amokläufer haben aber vermutlich auch Corn-Flakes gegessen. Oder vielleicht sogar bösen Metal gehört. (So wie Das Blap™ ) Aber ich muss darauf bestehen, dass diese Dinge nicht der Grund für derartig perverse Auswüchse sind. Bei diesen Menschen muss im Elternhaus einiges völlig aus dem Ruder gelaufen sein. Natürlich ist es dann einfach die Schuld auf "Killerspiele" und "Gewaltvideos" zu schieben, anstatt sich ernsthafte Gedanken über die wirklichen Ursachen zu machen.

Ich will mal eine ähnliche, völlig bescheuerte Therorie spinnen. Hitler hörte gern Wagner. Über die Taten des Herrn A.H. besteht Klarheit. Muss nun Wagner verboten werden? Oder vielleicht die gesamte klassische Musik? Oder ist Musik eventuell sowieso Teufelswerk?

Bescheuerte Thesen? Natürlich. Aber nichts anderes als die heutigen Hetzereien gegen "Killerspiele" und "Gewaltvideos".

2. Diese "Dumpfbacken" gibt es. Leider! Aber auch hier stellt sich die Frage wo die Ursachen zu finden sind? Was ich z.B. ganz, ganz schlimm finde, sind diese grauenhaften "Talkshows" am Mittag. Leider habe ich diese schon in Auszügen gesehen, da in der Verwandtschaft eine Minderheit diesen Schmutz konsumiert. Wenn sich Kinder und Jugendliche dies anschauen, sehe ich in der Tat eine massive Gefährdung für die soziale Entwicklung dieser jungen Menschen. Ein Spiel oder Film kann von Kindern ganz klar als Fiktion eingestuft werden. Diese Art "Reality-TV" wird aber vermutlich tatsächlich als eine bizarre Realität angenommen. Dort gibt man dem übelsten Pöbel die Möglichkeit sich zu präsentieren und weidet sich an guten Einschaltquoten. Die gleichen Sender jedoch, prangern mit widerwärtiger Pseudo-Betroffenheit "böse" Killerspiele an. Diese Art von Doppelmoral empfinde ich als zutiefst abstossend, geradezu pervers!


3. Ich habe mich in keinster Weise von Dir angegriffen gefühlt.


Mmmpppff.... Jetzt geht es völlig OT. Ich ziehe nun die Notbremse.

@ Blap!

Hmmm..
Bin nicht ganz einverstanden.

Dein Vergleich hinkt ziemlich deutlich, denn "Wagner" und "A.H." aus deinem Beispiel verhalten sich in etwa wie
"Cornflakes" und "Amokläufer".
In beiden Paarungen hat der eine mit dem anderen Begriff tatsächlich nichts zu tun.

Aber wie ist es mit der Paarung "Amokläufer" und "Gewaltspiele"?
Das sieht schon eher nach einer verhängnisvollen Beziehung aus.

Woher nimmst du die Gewissheit, dass dem nicht so ist?
Woher willst du wissen, dass die Täter es nicht geil fanden, endlich einmal nicht nur die virtuelle Knarre in den Händen zu halten, sondern eine richtige?
Dieser Gedanke liegt doch eigentlich ziemlich nahe.

Ich finde, du machst es dir zu leicht.

Wer heutzutage Nachrichten im Fernsehen guckt ist meiner Meinung nach schon deutlich "abstumpfgefährdet". Ständig irgendwelche zerstückelten Menschen. Da gehts los, nicht bei Filmen oder Spielen.

Raico hat geschrieben:
Aber wie ist es mit der Paarung "Amokläufer" und "Gewaltspiele"?
Das sieht schon eher nach einer verhängnisvollen Beziehung aus.

Woher nimmst du die Gewissheit, dass dem nicht so ist?
Woher willst du wissen, dass die Täter es nicht geil fanden, endlich einmal nicht nur die virtuelle Knarre in den Händen zu halten, sondern eine richtige?
Dieser Gedanke liegt doch eigentlich ziemlich nahe.

Ich finde, du machst es dir zu leicht.

Ich bin da anderer Meinung. Ich zocke seit es Computerspiele gibt. Damals nannte man das Zeug noch "Telespiele".

Es herrscht noch immer in vielen Köpfen das Klischee, der "Computerspieler" sei vereinsamt und menschenscheu. Was für ein völliger Blödsinn. Man spricht per Teamspeak oder einem ähnlichen Programm miteinander. Man hat eine Menge Spass zusammen und trifft sich regelmäßig im realen Leben.

Wie dem auch sei, heute zocke ich eigentlich nur noch 3D-Shooter. In meinem Clan sind überwiegend alte Knacker (wie ich), aber wir haben auch ein paar "Nesthäkchen" an Bord. Gewaltbereitschaft oder Drang nach echtem Geballer? Mitnichten! In keiner Alltagsklasse.

Natürlich kann ich nicht wissen, ob vielleicht nicht doch Einer von zehn Millionen durch solche Spiele durchdreht. Aber will man deshalb alle Spieler als potentielle Mörder diffamieren? Jedes Opfer der Gewalt ist eines zu viel. Aber man macht es sich zu leicht, will man die Schuld dafür Spielen oder Filmen in die Schuhe zu schieben.

Ich komme nochmal auf Themen wie Sport und Autos zurück. Besonders das Thema "Auto" scheint mir sehr ergiebig wenn es um sinnloses Sterben geht. Wieviele Fahranfänger töten sich und andere jedes Jahr, weil sie mit ihren getunten Klapperkisten wie die Irren über die Strassen rasen? Oder noch extremer, wieviele "gestandene" Autofahrer verunglücken schwer, weil sie wie die Irren fahren? Wo bleibt denn das Tempolimit für alle Autobahnen? Rettet Leben und schützt die Umwelt. Aber das "Auto" ist des Deutschen liebstes Kind. Da muss man eben über die paar hundert Toten hinwegsehen.

Wir kommen immer weiter vom Thema ab. Ich möchte nur auf die Doppelmoral, Scheinheiligkeit diverser Politiker und "Meinungsbildner" hinweisen.

Fakt ist doch, dass zur gesunden Entwicklung eines jungen Menschen ein zumindest halbwegs intaktes Umfeld notwendig ist.

Blap hat geschrieben: Fakt ist doch, dass zur gesunden Entwicklung eines jungen Menschen ein zumindest halbwegs intaktes Umfeld notwendig ist.

Ich denke das ist das entscheidende. Ohne da groß was rauszustellen denke ich das z.B. ich in geordneten Verhältnissen aufgewachsen bin. Mir könnte man nur Ballerspiele oder Horrorvideos geben - ich würde nicht auf die Idee kommen so was nachzuahmen oder mit der Realität zu verwechseln.

Wenn man das nem 12 jährigen gibt - klar - aber dafür sind die Sachen ja erst ab 18

Raico hat geschrieben:@ Blap!

Hmmm..
Bin nicht ganz einverstanden.

Dein Vergleich hinkt ziemlich deutlich, denn "Wagner" und "A.H." aus deinem Beispiel verhalten sich in etwa wie
"Cornflakes" und "Amokläufer".
In beiden Paarungen hat der eine mit dem anderen Begriff tatsächlich nichts zu tun.

Aber wie ist es mit der Paarung "Amokläufer" und "Gewaltspiele"?
Das sieht schon eher nach einer verhängnisvollen Beziehung aus.

Woher nimmst du die Gewissheit, dass dem nicht so ist?
Woher willst du wissen, dass die Täter es nicht geil fanden, endlich einmal nicht nur die virtuelle Knarre in den Händen zu halten, sondern eine richtige?
Dieser Gedanke liegt doch eigentlich ziemlich nahe.

Ich finde, du machst es dir zu leicht.

Tu mir nen gefallen und gehe mal auf ein Zocktertreffen hier in Deutschland.
Vielleicht denkst du dann anders drüber.
Wir sind alle friedlich, zwar sind wir manchmal bekloppt und durchgeknallt aber wir sind friedlich und tuen niemanden weh.
Da sind 15-60 Jährige, die da zocken, sich über Games unterhalten und auch miteinander grillen und draußen Fuball spielen auf ner großen Wiese in Soest.
Ach ich vergaß-Zocker sind ja Kellerkinder und haben keine Freund.
Was hälst du hier von?



Komm vorbei und sieht dir das mal an und dann behaupte das nochmal [/img]
Gilt auch für die anderen, die stänig uns Zocker kritiseren müssen wegen ein paar Vollidioten.

Und genau das gleiche gilt für SAW Permieren, Nächte und Nightmare On Elmstreet und Freitag der 13 Fans
Wir sind alle normale Menschen und haben Spaß dabei.

Argaween hat geschrieben: Wir sind alle normale Menschen und haben Spaß dabei.

Mhhhhm... Also Spass habe ich, aber normal möchte ich nicht sein.

Anzuprangern sind lediglich die CS Zocker.

Hallo Argaween!

Du hast mich nicht verstanden. Ich will dir und den vielen Spielern doch gar nichts!
Macht es! Habt Spaß daran!
Ich plädiere doch gar nicht für ein Verbot.

Aber WENN jemand ausgetickt ist und so etwas gemacht hat, und er hat zuvor solche Spiele bis zum Exzess gespielt, dann muss die Frage erlaubt sein, ob ihm das vielleicht den letzten Anstoß gegeben hat.

Es geht um die wenigen Leute, die nicht richtig damit umgehen können.
Es geht nicht um dich und die vielen völlig normalen und sicher sehr vernünftigen Menschen, von denen deine Artikel berichten.

Dass Hunderttausende oder noch viel mehr damit vernünftig umgehen, heißt nicht, dass ALLE das tun.