Überleg mal wie sich ein Raum mit dünnen Holzwänden oder einer mit 1m (übertrieben) dicken Betonwänden nach aussen hin im Bass verhält.
Tiefe Frequenzen sind sehr energiereich, so dass sie dünne Wände mit niedriger Massendichte stärker zum Schwingen anregen (je tiefer die Frequenz desto Energiereicher (hohe Wellenlängen). Es wird Luftschall in Körperschall umgesetzt. In Form einer Biegewelle durchläuft sie die Wand regt auf den anderen Seite wieder die Luftteilchen zum Schwingen an.
Also hast du vor der Wand eine Schallwelle in der Wand eine Biegewelle und hinter der Wand wieder eine Schallwelle.
Durch das starke Schwingen wird somit mehr Energie umgewandelt, also folglich lässt so eine Wand mehr Schall durch.
Man könnte auch ganz simpel sagen, dass tiefe Frequenzen aufgrund ihrer hohen Wellenlänge Hindernisse nicht "sehen".
Eine Massive Betonwand hingegen schwingt durch ihre hohe Masse deutlich geringer (um mehr Masse zu bewegen ist mehr Energie notwendig), Schallwellen werden also zum großteil reflektiert. Die Transmission ist also geringer. Die folge sind stehende Wellen (Raummoden)....
So und wie ich bereits erwähnte ist bei mir eine Wand sehr Schalldurchlässig, was dazu führt, dass viel Bass nach draussen (ins Freie) geht und auch Raummoden nicht so stark ausgeprägt sind. Weiß nicht wie ich es noch anders erklären soll. Es geht einfach viel Schallenergie nach draussen verloren, statt im Raum zu bleiben...
Die Tiefste Raummode die bei mir aufgrund der SBA Aufstellung noch auftritt ist die Längsmode 1. Ordnung bei 60Hz. Diese ist auch sehr deutlich in den Messungen zu sehen. Tiefere Moden enstehen nicht, weil die Wellenlängen dann zu groß sind um in den Raum zu passen (Tiefste Mode = Halbe Wellenlänge die in der jeweiligen Dimension in den Raum passt).
Unter dieser Raummode 1. Ordnung tritt dann der Druckkammereffekt ein. Das heißt der Druck steigt im
IDEALFALL mit 6dB/Oct an. Aber dafür müssen alle Wände komplett Schallundurchlässig (100% Reflexion, 0% Transmission) sein. Eine auf die Wand auftreffende Schallwelle wird zu 100% REFLEKTIERT, was bei mir aber nicht der Fall ist. Allein durch diesen Umstand geht schon Tiefbass flöten. In der Praxis äussert sich das so, dass die 1000er bis etwa 30Hz noch richtig Druck machen und dann der Pegel am Hörplatz sehr stark abfällt je tiefer der Bass. Um Bass im Magen (nicht im Brustkorb) zu spüren sind Raummoden die um die 30Hz oder tiefer liegen extrem förderlich, da der Pegel durch die Moden stark angehoben wird (bis zu 20dB, was wahnsinnig viel ist). Die Aufstellung spielt hierbei aber auch eine wichtige Rolle.....
Mit Außerhalb meinte ich hauptsächlich den Flur und das Bad. Hier hab ich sehr starke tieffrequente Raummoden was dann richtig drückt.
Um es nochmals klarzustellen, es geht nicht um Bässe oberhalb etwa 35Hz. Hier machen die 1000er genug Druck.
Und wie ebenfalls erwähnt hab ich schon etliche Messungen gemacht die auch belegen, dass da im Tiefbass keine Löcher sind.
So nebenbei, wenn man sehr nah an der Rückwand sitzt (wie ich) dann sitzt man praktisch im Druckmaxima sämtlicher Mode, also is da net viel mit Löchern...
Ob ich mich mit Raumakustik auseinander gesetzt habe?
Ich studiere Bauphysik. Etwa 50% des Studiums ist Akustik
Aber ich hab mich auch schon Jahre vor dem Studium mit Raumakustik beschäftigt...
Gruß Alex