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Re: Endstufe sinnvoll?

Verfasst: Mi 22. Mai 2013, 13:44
von ThomasB
Im Stereobetrieb hab ich bei meinem AVR schon mehr GEMESSEN. Heimkino sollte ich mal nachholen.

Re: Endstufe sinnvoll?

Verfasst: Mi 22. Mai 2013, 13:54
von lontano
ThomasB hat geschrieben:Im Stereobetrieb hab ich bei meinem AVR schon mehr GEMESSEN. Heimkino sollte ich mal nachholen.
Im Stereo kommen die AVRs bei Hollywoodzuhause ja problemlos auf mehr als 100 Watt (auch nicht üppig für die Preisklasse, aber egal).

Dabei ist der 8 Ohm-Widerstand ja offenbar nur eine Krücke, schwierige Lautsprecher machen einem Verstärker noch deutlich mehr zu schaffen, wenn ich es richtig verstehe.

Re: Endstufe sinnvoll?

Verfasst: Mi 22. Mai 2013, 14:58
von laurooon
Lautsprecher können mehr Probleme oder weniger Probleme als der 8 Ohm Widerstand machen. Es ist eben eine lineare Last, während ein LS eine komplexe Last darstellt.

Re: Endstufe sinnvoll?

Verfasst: Mi 22. Mai 2013, 15:50
von Logan68
Gruesse,
der Zug ist ja schon weit gefahren, springe aber trotzdem drauf.
Habe seit meinem Surroundeinstieg vor ca. 11 Jahren immer irgendwie diverse separate StereoVV oder Endstufen mit den verschieden AVRs betrieben. Dabei kam durchaus Teures aus den Häusern Arcam, NAD,SAC zum Einsatz.

Hintergrund waren subjektiv wahrgenommene Klangunterschiede sowie Sorge wegen eventuell ungenuegender Leistung (ein AVR hat sich mal bei mir nur bei Center und Rearbetrieb abgeschaltet). Der Denon 2808 hat mich seinerzeit erstmalig auch ohne externe Endstufe bei Stereo gluecklich gemacht. Habe aber dennoch eine Endstufe von Alesis zwecks ATM Einbindung rangeklemmt (Endstufe als ATM kann ja auch als Subersatz dienen z.B.: bei Stellproblemen, WAF etc. insofern sinnvoll). Mein jetziger AVR laeuft nach Umzug ohne die Alesis. Der Nachfolger PIO SC 2022 kommt bald hier an, weil ich endlich in die "Digitalverstaerkung" eintauchen will. Waere albern, den nun mit einer analogen Endstufe zu versehen. Lange Schreibe kurzer Sinn:

Wesentlichster Einschnitt in meiner Hoerphilosophie war die Benutzung der Einmesssyteme. Hoere nicht mehr nach dem akustischen "Reinheitsgebot". Der Raum ist der Musikwiedergabe schlimmster Feind. Den zu verbessern ist nicht immer machbar. Einmessung hat bei mir in den letzten Jahren immer Verbesserung gebracht. Das sollte bei vielen der Fall sein. Von daher: Endstufe ausschliesslich aus Klangpuristik wenig sinnvoll.

Was Leistungsbedarf angeht, moechte ich das nicht so allgemeingueltig bewerten. Bei einigen hochaufloesenden FLAC Stuecken hat sich die Alesis bisweilen etwas aus dem Fenster lehnen muessen. Da gibt es doch sowas wie Dynamikspruenge. Kaum noch zu glauben im Loudnesszeitalter. Bei Filmen kommt das noch eher vor.

Hoffe der Pio haelt, was die Pegelfestigkeitstests der "Fachpresse" vollmundig ankuendigten. Benutze z.Zt. auch kein ATM. Sollte Erleichterung verschaffen. Stelle beim Verfassen dieses Beitrages fest, dass ich vom Premium High End Puristen zum billigheimenden Klangverbieger geworden bin. "Down Sizing" überall. Egal. Hauptsache es schmeckt.

Re: Endstufe sinnvoll?

Verfasst: Mi 22. Mai 2013, 22:19
von Mr.NiezUfRieden
Hallo allerseits,

ohne den ganzen Thread gelesen zu haben, möchte ich gern zu einigen Punkten ein paar statements abgeben, da hier meiner Meinung nach einiges etwas "falsch" niedergeschrieben wurde.
Es sei erwähnt, dass ich noch relativ neu in dieser Szene bin und sich garantiert der ein oder andere Fehler einschleichen wird.
Hifier hat geschrieben: Sehr spannende Diskussion!

Ich plane derzeit den Upgrade meiner Front von 3 x nuLine WS-12 auf 2 x nuLine 284 und 1 x nuLine CS-174, dabei denke ich natürlich auch darüber nach was ich zum Ansteuern der neuen Front sinnvoll investieren sollte. Reicht ein Denon 3313 oder dessen HDMI 2.0 Nachfolger oder muss ich dazu noch eine Endstufe wie eine Emotiva XPA-5 einplanen?

Ich habe den 3313 zwar nicht gehört, habe aber vor kurzem die Stereo-Amps 720AE und 1510AE dagehabt.
Nach den dort vorhandenen Höreindrücken und der Produktinformation, dass der 3313 noch etwas mehr Watt unter der Haube hat, sollte dieser ziemlich dick ausreichen.


Eine nuLine 284 hat einen Wirkungsgrad von 85,5db bei 1 W auf 1 Meter. Nach Rechner komme ich mit nur 30 Watt Leistung beim Receiver bei 2 Meter Hörabstand bereits auf 97 db. Für meinen geplanten kleinen Abhörraum von nicht mal 12qm wird das absolut ausreichend sein. Ein Standard AVR sollte also reichen, oder nicht?

Dieser Rechner vom HiFi-Forum ist mMn nicht sinnvoll zu verwenden. Warum nicht?

Ich besitze ein paar NuBox 681 mit 88,5 dB (1W/ 1m). Habe diese gerade wie bereits erwähnt an einem Denon PMA-720AE (2x85W@4Ohm) und einem PMA 1510AE (2x140W@4Ohm) getestet und betreibe sie gerade an einem NAD C375-BEE (2x"150"W@4Ohm). Betreibe diese in einem Hörabstand von ca. 2,5m bis 3m in einem ca. 24m² Raum.
Ich besitze ein SPL-Meter und habe damit bereits problemlos an der Hörposition 105dB messen können (2x Front (Vollspektrum + ATM)). Ich besitze weiterhin kein professionelles Leistungsmessgerät, jedoch eine recht zügige Messsteckdose mit Maximalwert-Anzeige.

Habe gerade nochmal gemessen (nur NAD & ATM am Messgerät), kein Softclipping am NAD und SPL-Meter C-Wertung, fast:

_________________________

bei Within Tempation, Black Symphonie, Track 2
107 dB SPitzenwert in 2,5m Entfernung, durchschnittswert ca. 93dB +/-5dB
Leerlaufleistung: 70W, Maximalleistung: 193W, Durchschnittsleistung 150-180W. (also die an der Dose gemessene LeistungsAUFNAHME des VV).

Infected Mushroom, Converting Vegetarians, CD2, Track 4, Avratz (geht ziemlich in den Basskeller, kann ich nur empfehlen :D)
110dB Spitze in 2,5m Entfernung, Durchschnittswert, 92dB +/- 8dB
Leerlaufleistung: 70W, Maximalleistung: 270W, Durchschnittsleistung 180-220W. (also die an der Dose gemessene LeistungsAUFNAHME des VV).
_________________________

Laut dem Rechner müsste die etwas vereinfachte Tabelle zum Erreichen der Lautstärke hier gelten:

89dB = 1W
92dB = 2W
95dB = 4W
98dB = 8W
101dB = 16W
104dB = 32W
107dB = 64W
110dB = 128W
113dB = 256W
116dB= 512W

Da es sich ja um zwei Lautsprecher handelt, müssten 110dB 2x107dB entsprechen, also 2x64W.
Da ich allerdings in 2,5m Entfernung gemessen habe, müsste die Leistung bei +7,5dB abgelesen werden, also bei 117,5dB = 2x 114,5dB.
Das macht theoretisch ziemlich genau 512W, oder eben 2x256W, was ja bei weitem über der Leistungsfähigkeit des NADs liegen müsste.
Die Leistungsaufnahmenspitze lag bei 270W für die 110dB. (Die maximale Leistungsaufnahme des Gerätes sollte bei ca. 530W liegen).

Also entweder ich hab hier einen groben Denkfehler drinne, oder der NAD müsste von der Theorie her seine Leistungsgrenze schon grob erreicht haben. Das Poti stand jedoch gerade mal bei ca. 40%.



Folgendes sehr günstiges Experiment macht mich diesbezüglich stutzig. Vielleicht könnt ihr mir sagen ob folgendes Experiment und Schlussfolgerung valide ist?

Ich habe hier einen Sennheiser HD600 Kopfhörer mit 300 Ohm Impedanz und einem Schalldruckpegel von 97 db bei 1 kHz. Als AVR habe ich aktuell einen Yamaha RX-V663.

Schließe ich den Kopfhörer direkt an den Kopfhörerausgang des AVRs an, und lasse darüber hochauflösende basslastige Musik abspielen, kann ich den Regler bis zur Schmerzgrenze aufdrehen, ohne dass es zu Störgeräuschen wie Kratzen oder Clipping kommt. An reiner Lautstärke mangelt es nicht! Nach Handbuch ist der Standard Kopfhörerausgang wie folgt spezifiziert: "AV 5 etc. (1 kHz, 50 mV, 8 Ohm) .... 100 mV/560 Ohm."

Schalte ich eine "Endstufe" dazwischen, in meinem Fall einen Creek OBH-11 Kopfhörerverstärker und stelle dabei per Pegelmessgerät sicher, dass die Lautstärke in etwa die selbe ist (im Test etwa 77 dB), lässt sich folgender Unterschied nicht leugnen: Die gleiche Musik ist nicht lauter, sie ist jedoch deutlich "größer", "dynamischer" und irgendwie "musikalischer", weniger "blechern" als ohne "Endstufe". Laut genug ist beides.

Dieser These würde ich prinzipiell erstmal zustimmen. Verstärker mit höherer Leistung haben meist auch größere Netzteile, größere Kondis etc.. Dadurch kann der Strom für Impulse z.T. schneller bzw. höher geliefert werden, was dann irgendwie in einem unangestrengterem Klang zu resultieren scheint ...

Als ich den 720AE vs. 1510AE antreten lassen habe, konnte ich ohne Messung deutlich heraushören, dass der 720 bei selber Lautstärke (also Pegel über 100dB) geklirrt hat, wo es der 1510er nicht tat.


Meine These: Ein großer Standlautsprecher wie eine nuLine 284 kann mit einem einfachen AVR der mindestens 30 Watt Leistung pro Kanal liefert auf 2 Meter zwar 97 dB Pegel liefern, aber nicht in allen Frequenzen! Insbesondere tiefe Frequenzen brauchen mehr Leistung und rechtfertigen eine dedizierte Endstufe mit Watt < 200 für < 100 dB.

Das wiederrum würde ich nicht so verallgemeinern. Bass braucht natürlich etwas mehr Leistung, aber das ist ja wirklich von LS zu LS unterschiedlich und vor allem von der Musik abhängig.
Wenn ich Pegel um die 105dB mit viel Bass fahre, dann ist bei mir der Raum schonmal viel zu klein. Da kommt dann bei normaler Musik sowieso kein klarer Ton mehr durch, weil der Raum einfach schwingt.
Dazu kommt, dass gerade kleinere Satelliten bei solch einer Beanspruchung im Bass mitunter schon garnicht mehr sauber reproduzieren können.

Dazu kommt ja noch, dass es eine angepasste Gehörkurve des Menschen gibt und Musik / Filmton ja dementsprechend abgemischt sind.
Im Bassbereich sind wir ja bei geringen Pegeln weniger empfindlich, wie bei den Höhen, wogegen sich das bei höheren Pegeln linearisiert.

Ich würde daher die Verstärkerleistung immer mit Wirkungsgrad, Raumgröße, Hörabstand und einer für das Zimmer geeigneten Durchschnittslautstärke (nicht maximal) abwägen.
Dabei kann man sich eigentlich auch immer im Hinterkopf behalten, dass der Unterschied zwischen 100 und 200W prinzipiell nur 3dB Unterschied ausmachen können. Wenn man also einen guten VV hat, der die 100W auch wirklich verzerrungsfrei bringt, dann kann man den getrost nehmen, denke ich.

Erst wenn man wirklich schlechte Wirkungsgrade oder Sitzabstände > 4m hat / Räume > 35m² hat, wird man sich wahrscheinlich in einen Bereich von Endstufen ab 300W / Kanals rantasten müssen. (Annahme von mir, aufgrund der von mir verwendeten Verstärker / Pegeln)
Dafür würde ich dann aber eher Subwoofer als Unterstützung einsetzen, anstatt die Standboxen mit Extremhüben zu betreiben.


Bei den Sennheiser Kopfhörern ist auffällig, dass der Schalldruckpegel explizit für 1 kHz angegeben wird. Welchen Schalldruck habe ich bei gleicher Verstärkerleistung bei 20, bei 50 Hz? Für welche Frequenz gilt der Wirkungsgrad bei den nuLines? Kaum über alle Frequenzbereiche oder? Sinusrauschen?

Ist die Analogie so korrekt, scheint es durchaus lohnenswert eine Endstufe mal testweise anzuschaffen und einzubinden, um zu testen, ob diese einen Unterschied macht.
Fazit: Für 12m² sollte der 3313 LOCKER reichen. Auch für einen 25m² Raum und auch für 35m².
Erfahrungsgemäß klinen Stereo-VV aber besser, wie Surroundreceiver.
Zweck0r hat geschrieben:
Hifier hat geschrieben:Meine These: Ein großer Standlautsprecher wie eine nuLine 284 kann mit einem einfachen AVR der mindestens 30 Watt Leistung pro Kanal liefert auf 2 Meter zwar 97 dB Pegel liefern, aber nicht in allen Frequenzen!
Die Lautsprecher liefern sie, aber 97 dB hören sich nicht bei allen Frequenzen gleich laut an:

http://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6r ... .C3.A4rken

Zum Problem wird das aber erst, wenn man am Bassregler dreht, oder der Basspegel einer Aufnahme wesentlich größer ist als der Mittenpegel. Das kommt bei neueren Kinofilmen häufiger vor, bei Popmusik eher weniger.

100 mV an einem 300-Ohm-Kopfhörer sind übrigens ganze 33 Mikrowatt, das ist schon sehr mager. Kopfhörerverstärker können auch schon durch unterschiedliche Ausgangsimpedanzen den Frequenzgang verändern.
Also wenn der Verstärke nicht genug Leistung hat, hört sich der Bassbereich mitunter schon deutlich anders an, als bei einem Verstärker mit genug Reserven.
Und die Gehörkurve spielt ja für die praktische Anwendung keine Rolle, da Musik / Filmton ja schon daraufhin angepasst wurden.
Deswegen ist ja der Bassbereich auch i.d.R. mit größerer Amplitude gespeichert.
Daher ist es ja das Ziel, dass ein LS so linear wie möglich ist.

Die Ausgangsimpedanz von Kopfhörerverstärken beeinflusst deren Frequenzverlauf i.d.R. nur in relevantem Maße, wenn die Impedanz der KH kleiner als das 8-fache der Ausgangsimpedanz des KH-Verstärkes ist.
Hifier hat geschrieben:
Zweck0r hat geschrieben:100 mV an einem 300-Ohm-Kopfhörer sind übrigens ganze 33 Mikrowatt, das ist schon sehr mager.
Stimmt, hatte ich nach Formel P = I^2 / R noch gar nicht nachgerechnet. Wirklich sehr mager. Wenn das der alleinige Grund wäre, könnte dies jedoch meine These bestätigen. Selbst mit dieser mageren Leistung konnte ich am Kopfhörer einen hohen Pegel erzeugen.

Bin kein Fachmann, aber ich denke, dass diese Formel ausschließlich für Gleichstrom anwendbar ist.
Eigentlich müsste man hier mit RMS-Werten rechnen ... oder wie auch immer.
Der KH-Ausgang soll ja 100mV an 560Ohm liefern. Da der HD600 mit 300Ohm weniger als 560Ohm hat, wird der KH-Ausgang mehr als 0,33mA liefern.

KH sind ja keine ohmschen Verbraucher, daher lässt sich das glaube nicht so einfach rechnen..
Die 100mV kommen mir jedenfalls etwas wenig vor. Scheint mir eher ein Wert für eine Eingangsempfindlichkeit zu sein. Für KH bewegt man sich doch eigentlich im 10-Volt-Bereich...



In dem was ich bisher über Endstufen gelesen hatte, nahm ich an, dass ich keine benötige, wenn ich auch ohne Endstufe einen für mich ausreichend hohen Pegel erzeugen kann. Eine Endstufe ist nur dann sinnvoll, wenn ich meinen gewünschten Pegel mit bestehender Verstärkerkette NICHT ohne Clipping / Kratzfrei erzeugen kann. Ich wünschte es wäre so einfach. Ich wäre ja schon zufrieden wenn ich mit REQ und Messmikro durch Messung irgendwie sicherstellen könnte, dass meine Verstärkerlösung reicht. Stimmt die Analogie, ist es leider nicht so einfach. Denn, würde ich die gleiche Logik auf den Kopfhörer anwenden, hätte ich zwar einen zufriedenstellenden Pegel, würde auch nie über eine "Endstufe" / Kopfhörerverstärker nachdenken, würde aber dabei viel von dem verpassen was der Köpfhörer klanglich leisten kann.

Verstärkerleistung lässt sich wohl recht einfach realisieren, Stromlieferbarkeit, Impulstreue etc., Korrekturmaßnamen sind schon mehr Aufwand.
Mit guten Komponenten sollte also auch eine Entstufe mit weniger Watts in der Theorie besser klingen, als wie eine günstige.


Vielleicht mache ich mir aber unnötig Sorgen, die Kopfhöreranalogie ist evtl. viel zu extrem und damit nicht wirklich analog anwendbar. Es geht hier bei der Verstärkerleistung um den Unterschied von 33 Mikrowatt zu 10 Milliwatt. Der Unterschied hat Faktor 303! Eine Emotiva XPA-5 leistet stabil 200 Watt pro Kanal. Mein Yamaha 663 mit seinem 280 Watt Netzteil schafft bei 5.1 mit einem aktiven Sub vielleicht 280/5 = 56 Watt unter Last, zieht man noch einen Sicherheitspuffer von 30% ab, bin ich bei 39 Watt. 39 Watt zu 200 Watt ist nicht die Welt, das ist "nur" Faktor 5. Wenn ich eh keinen Maximalpegel > 97 dB benötige, sollte ein Verstärker dieser Klasse für meine Zwecke nach ausreichen und innerhalb dieser Pegelgrenzen die volle "Musikalität" der nuLine 284 entfalten können.
Sollte der Yamaha nicht ungefähr 95W / Kanal bringen?
Steht zumindest auf der Produktseite. Der Unterschied von deinen errechneten 39W zu 200W sollte am Ende ungefähr etwas mehr als 6dB ausmachen.
Nimmt man die 95W zu 200W, sind es gerade mal 3dB.
Am Ende entscheidet, wann das Teil anfäng zu tratschen.

Es sei gesagt, ich dass ich anfangs einen Onkyo TX-SR806 AVR genutzt hatte, um mein Surround-Setup zu betreiben.
Die 681er klingen aber am NAD deutlich besser, gerade was den Bass-Bereich anbetrifft.
Man sollte sagen, dass der Onkyo sauber spielt und auch bei hohen Lautstärken absolut nicht anfängt mit klirren, aber was die Darstellung des Bassbereiches und der Schnelligkeit des NADs betrifft, kann er nichtmal ansatzweise mithalten, obwohl er sich in ähnlichen Leistungsbereichen bewegt, wie der NAD.

Den NAD benutz ich wiegesagt nur für das gute, alte Stereo-Hören. Center uns Surround-Speaker hängen alle am Onkyo.

Re: Endstufe sinnvoll?

Verfasst: Mi 22. Mai 2013, 22:46
von Hifier
lontano hat geschrieben:Ich fürchte, der kleine Yamaha wird kaum 39 Watt an die Lautsprecher liefern – beim Heimkino-Test brachten ja sogar die größten AVR-Dickschiffe (Denon 4520) nur gut 30 Watt.
[...]
Es gibt ein Video von Hollywoodzuhause dazu.

Bei Minute 28: Onkyo 5010 liefert im Mehrkanalbetrieb 30 Watt pro Kanal an 4 Ohm.
Bei Minute 30: Denon 4520 liefert 35 Watt an 8 Ohm.

Das sind, wie gesagt, die Boliden in der 3000-Euro-Klasse.
Super Test, Danke! In dem Test fällt der effiziente Pioneer SC-LX86 Receiver auf, faszinierend.
ThomasB hat geschrieben:Im Stereobetrieb hab ich bei meinem AVR schon mehr GEMESSEN. Heimkino sollte ich mal nachholen.
Interessant, wie hast du die Watt-Leistung des Receivers gemessen?

Zum Thema einfache Last, wie bei dem im Test genutzten einfachem 8 Ohm-Widerstand vs. komplexe Last wie bei echten Lautsprechern, kann ich folgenden Artikel von nubert wärmstens empfehlen.
Logan68 hat geschrieben:[...] Der Nachfolger PIO SC 2022 kommt bald hier an, weil ich endlich in die "Digitalverstaerkung" eintauchen will. Waere albern, den nun mit einer analogen Endstufe zu versehen.
[...]
Hoffe der Pio haelt, was die Pegelfestigkeitstests der "Fachpresse" vollmundig ankuendigten. Benutze z.Zt. auch kein ATM. Sollte Erleichterung verschaffen. Stelle beim Verfassen dieses Beitrages fest, dass ich vom Premium High End Puristen zum billigheimenden Klangverbieger geworden bin. "Down Sizing" überall. Egal. Hauptsache es schmeckt.
Bin gespannt auf deinen Testbericht! Auf jeden Fall danke für den Tip! Die super effizienten Pioneer AVRs mit ihrem digitalen direct energy HD Endstufen sind bei mir auf der Watchlist nun ganz oben. :D

Re: Endstufe sinnvoll?

Verfasst: Mi 22. Mai 2013, 22:53
von ThomasB
Ohmsches Gesetz :mrgreen:

Spannung/Strom an der Klemme, Rest ist bekannt.

Re: Endstufe sinnvoll?

Verfasst: Mi 22. Mai 2013, 23:35
von Hifier
Mr.NiezUfRieden hat geschrieben:Hallo allerseits,

ohne den ganzen Thread gelesen zu haben, möchte ich gern zu einigen Punkten ein paar statements abgeben, da hier meiner Meinung nach einiges etwas "falsch" niedergeschrieben wurde.
Es sei erwähnt, dass ich noch relativ neu in dieser Szene bin und sich garantiert der ein oder andere Fehler einschleichen wird.
Woa, danke für dein sehr ausführliches Feedback, bin selbst auch noch am lernen.
Mr.NiezUfRieden hat geschrieben: Dieser Rechner vom HiFi-Forum ist mMn nicht sinnvoll zu verwenden. Warum nicht?
[...]
Sehr interessant, klingt plausibel. Mir fehlt leider noch Detailverständnis um eine definitive Aussage bzgl. der Korrektheit deiner Überlegungen machen zu können. Stimmen deine Überlegungen, wäre sogar weniger Verstärkerleistung notwendig, als der Rechner anzeigt, evtl. rechnet der Rechner also zu konservativ.
Mr.NiezUfRieden hat geschrieben:
Hifier hat geschrieben: Schalte ich eine "Endstufe" dazwischen, in meinem Fall einen Creek OBH-11 Kopfhörerverstärker und stelle dabei per Pegelmessgerät sicher, dass die Lautstärke in etwa die selbe ist (im Test etwa 77 dB), lässt sich folgender Unterschied nicht leugnen: Die gleiche Musik ist nicht lauter, sie ist jedoch deutlich "größer", "dynamischer" und irgendwie "musikalischer", weniger "blechern" als ohne "Endstufe". Laut genug ist beides.
Dieser These würde ich prinzipiell erstmal zustimmen. Verstärker mit höherer Leistung haben meist auch größere Netzteile, größere Kondis etc.. Dadurch kann der Strom für Impulse z.T. schneller bzw. höher geliefert werden, was dann irgendwie in einem unangestrengterem Klang zu resultieren scheint ...
Ja, ganz genau so klingt das, der Klang klingt weniger angestrengt! Sehr treffende Beschreibung!
Mr.NiezUfRieden hat geschrieben:
Hifier hat geschrieben: Meine These: Ein großer Standlautsprecher wie eine nuLine 284 kann mit einem einfachen AVR der mindestens 30 Watt Leistung pro Kanal liefert auf 2 Meter zwar 97 dB Pegel liefern, aber nicht in allen Frequenzen! Insbesondere tiefe Frequenzen brauchen mehr Leistung und rechtfertigen eine dedizierte Endstufe mit Watt < 200 für < 100 dB.
Das wiederrum würde ich nicht so verallgemeinern. Bass braucht natürlich etwas mehr Leistung, aber das ist ja wirklich von LS zu LS unterschiedlich und vor allem von der Musik abhängig.
Meine These war bewusst etwas provokant formulliert, ich gebe dir recht dass hier wohl gilt, wie so oft: "It depends".
Mr.NiezUfRieden hat geschrieben: Wenn ich Pegel um die 105dB mit viel Bass fahre, dann ist bei mir der Raum schonmal viel zu klein. Da kommt dann bei normaler Musik sowieso kein klarer Ton mehr durch, weil der Raum einfach schwingt.
Dazu kommt, dass gerade kleinere Satelliten bei solch einer Beanspruchung im Bass mitunter schon garnicht mehr sauber reproduzieren können.
[...]
Ich würde daher die Verstärkerleistung immer mit Wirkungsgrad, Raumgröße, Hörabstand und einer für das Zimmer geeigneten Durchschnittslautstärke (nicht maximal) abwägen.
Dabei kann man sich eigentlich auch immer im Hinterkopf behalten, dass der Unterschied zwischen 100 und 200W prinzipiell nur 3dB Unterschied ausmachen können. Wenn man also einen guten VV hat, der die 100W auch wirklich verzerrungsfrei bringt, dann kann man den getrost nehmen, denke ich.
[...]
Fazit: Für 12m² sollte der 3313 LOCKER reichen. Auch für einen 25m² Raum und auch für 35m².
Ich hoffe ich kann die Akustik im meinem Miniplex einigermaßen sauber hinbekommen. Mit Meßequipment habe ich mich schonmal eingedeckt. 100W verzerrungsfrei auf allen Kanälen bei 5.0 gleichzeitig ist jedoch auch schon ein sehr hoher Anspruch. Hier kommen mir aber die Pios mit ihren effizienten digitalen Endstufen gerade recht. Ich denke auch dass so ein Pio AVR sehr wahrscheinlich für meine Zwecke, auch im 5.1 Mehrkanal, ausreicht.
Mr.NiezUfRieden hat geschrieben: Und die Gehörkurve spielt ja für die praktische Anwendung keine Rolle, da Musik / Filmton ja schon daraufhin angepasst wurden.
Deswegen ist ja der Bassbereich auch i.d.R. mit größerer Amplitude gespeichert.
Daher ist es ja das Ziel, dass ein LS so linear wie möglich ist.
[...]
Die Ausgangsimpedanz von Kopfhörerverstärken beeinflusst deren Frequenzverlauf i.d.R. nur in relevantem Maße, wenn die Impedanz der KH kleiner als das 8-fache der Ausgangsimpedanz des KH-Verstärkes ist.
[...]
Der KH-Ausgang soll ja 100mV an 560Ohm liefern. Da der HD600 mit 300Ohm weniger als 560Ohm hat, wird der KH-Ausgang mehr als 0,33mA liefern.
[...]
Verstärkerleistung lässt sich wohl recht einfach realisieren, Stromlieferbarkeit, Impulstreue etc., Korrekturmaßnamen sind schon mehr Aufwand.
Mit guten Komponenten sollte also auch eine Entstufe mit weniger Watts in der Theorie besser klingen, als wie eine günstige.
Danke für die Infos!
Mr.NiezUfRieden hat geschrieben: Sollte der Yamaha nicht ungefähr 95W / Kanal bringen?
Steht zumindest auf der Produktseite. Der Unterschied von deinen errechneten 39W zu 200W sollte am Ende ungefähr etwas mehr als 6dB ausmachen.
Korrekt, ich ignorierte die theoretische 95W Angabe von Yamaha und habe einfach die spezifizierte maximale Leistungsaufnahme durch die Anzahl Lautsprecher geteilt (280W/5) und dann noch 30% Ineffizienzpuffer eingerechnet. Ich nahm an, mit diesem Vorgehen an realistischere tatsächlich erreichbare Werte zu kommen. Nach Review des sehr guten Youtube Tests der 3.000 Euro Highend AVRs habe ich dabei aber wohl noch zu optimistisch gerechnet, zumindest für einen klassischen, ineffizienten analogen AVR.
ThomasB hat geschrieben:Ohmsches Gesetz :mrgreen:
Spannung/Strom an der Klemme, Rest ist bekannt.
D'oh, alles klar. Danke! :)

Re: Endstufe sinnvoll?

Verfasst: Do 23. Mai 2013, 00:31
von Surround-Opa
Um Gottes Willen, bloß keine Endstufe kaufen. Das Geld ist doch zum Fenster rausgeschmissen. :mrgreen:
Das der Denon nur 30 Watt pro Kanal hat kann ich auch bestätigen, deshalb brauchte ich ja unbedingt die Endstufe. :roll:

Wer sich vom Gegenteil überzeugen möchte, bitte schön, PN schicken, Termin ausmachen und vorbeikommen. :wink:
Auf dem Nachhauseweg überlegt man wie man die Kohle zusammenbekommt. :mrgreen:

Re: Endstufe sinnvoll?

Verfasst: Do 23. Mai 2013, 08:40
von laurooon
Surround-Opa hat geschrieben:Um Gottes Willen, bloß keine Endstufe kaufen. Das Geld ist doch zum Fenster rausgeschmissen. :mrgreen:
Das der Denon nur 30 Watt pro Kanal hat kann ich auch bestätigen, deshalb brauchte ich ja unbedingt die Endstufe. :roll:

Wer sich vom Gegenteil überzeugen möchte, bitte schön, PN schicken, Termin ausmachen und vorbeikommen. :wink:
Auf dem Nachhauseweg überlegt man wie man die Kohle zusammenbekommt. :mrgreen:
Das heißt du bist auch der Meinung, das der 4520 sowas braucht? Wie sieht es bei einem Sub-Sat System aus. Angenommen du hast 5xNuvero 5 + Sub. Würdest du dann auch meinen, das der 4520 mit seinen 30W zu schwachbrüstig für die Sats ist?