Das meinte ich z.B. mit "Vorurteilen". Diesen Absolutheitsanspruch gibt es spätestens seit dem II. Vatikanischen Konzil nicht mehr.teite hat geschrieben:Etwas mehr Demut und weniger Absolutheitsanspruch wuerde ich mir von einer religioesen Struktur, wie einer Kirche, schon wuenschen.
Auch die Enzyklika "Dominus Jesus" zur Ökumene scheint mir in manchen Fällen falsch verstanden zu werden (wenn man sie denn überhaupt kennt). Allerdings muss man in Anbetracht der unscharfen Formulierungen schon fast den Verdacht hegen, dass es die Römisch Katholische Kirche darauf anlegt, falsch verstanden zu werden.
Das Wort "katholisch" wird zudem in vielen Fällen möglicherweise falsch interpretiert. Das Wort "katholisch" kommt von griechisch καθολικός (katholikos) und bedeutet das Ganze betreffend, allgemeingültig. Mit der "heiligen katholischen Kirche" im Glaubensbekenntnis ist also nicht zwingend die Römisch Katholische Amtskirche gemeint!
Insgesamt scheint mir der Unfehlbarkeitsanspruch anderer Religionen, z.B. des Islam, größer als der der katholischen Kirche.
Mit dem oft angeführten Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit (seit dem I. Vatikanischen Konzil 1870) ist es auch nicht so weit her; das gilt nämlich nur sehr eingeschränkt und nicht für die persönlichen Ansichten des Papstes. Das soll nun nicht heißen, dass allein dies nicht auch schon Anlass zur Kritik böte, jedoch dürfte das vielen nicht bewusst sein.
Meinem Eindruck eines der erwähnten Vorurteile. Kein ernstzunehmender katholischer Theologe würde heutzutage z.B. die "unbefleckte Empfängnis" als biologischen Tatsachenbericht deuten! Dass es auch in der katholischen Kirche Uneinigkeit, Sektiererei und "religiös Verblendete" gibt, ist eine andere Sache.Frank Klemm hat geschrieben:Der Hauptwiderspruch der Kirche (nach Klemm) ist das Festhalten an längst
sauber widerlegten Legenden.
Würde ich voll zustimmen. Wenn man es denn schafft, diese Ideale auch in der Erziehung zu vermitteln. Gerade hier scheint mir die Vermittlung christlicher Werte mit Hilfe der oben angesprochenen schönen Geschichtchen eine gute Möglichkeit und kein schlechter Leitfaden. Man darf die Kinder natürlich nicht gleich "verblenden".Frank Klemm hat geschrieben:Statt starrer Regeln
verstandene Regeln, wobei humanistische Ideale z.B. eine gute
Grundlage bieten können (aber natürlich auch hinterfragt werden dürfen und
sollten).
Papst Johannes Paul II. wird dieser Tage übrigens ja auch als großer Humanist geehrt.
Irgendwie hat der Papst natürlich auch was mit der Geschichte der Kirche zu tun. Warum man aber ausgerechnet in einem Thread um Papst Johannes Paul II. immerwieder so auf die Verfehlungen der Kirche im Mittelalter kommt, verstehe ich nicht ganz (einmal davon abgesehen, dass sich auch andere Glaubensrichtungen im Laufe der Zeit nicht unbedingt immer mit Ruhm bekleckert haben).
Was mich gerade fast ein wenig pisackt:
Eigentlich stehe ich der (Amts-)Kirche eher kritisch gegenüber. Obwohl katholisch erzogen, habe ich z.B. so meine Schwierigkeiten ausgerechnet mit Ostern. Die Hirachie einer Kirche, deren Papst so für Menschenrechte, Gleichstellung der Frauen und Demokratie eingetreten ist, sehe ich sehr skeptisch. Von katholischer Sexualmoral möchte ich gar nicht anfangen . Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass ich die katholische Kirche hier verteidigen muss .