Genussmensch hat geschrieben:
Das ist jetzt aber kein sehr überzeugendes Argument gegen meinen Test, oder? Zu behaupten, da es keine Unterschiede in Nuancen geben könne, sei ein Test, der genau diese Behauptung überprüft, von vornherein sinnlos.
Vielleicht reden wir aneinander vorbei
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Wenn du Nuancen schreibst, denke ich an die viel zitierten klanglichen Nuancen die dieser und jener Verstaerker besser macht. So wie sie meist völlig übertrieben in den hiesigen Publikationen zu finden sind. Ist dem so? Also Nuancen die den Klang verbessern?
Ich habe gesagt, dass es bis dato nicht einmal gelungen ist Verstaerker überhaupt voneinander zu unterschieden. Das heisst überhaupt irgend einen noch so kleinen / nicht mal genau zuortbaren Unterschied einem Verstaerker anzulasten. Das würde als ersten Schritt überhaupt Sinn machen. Erst muss der Nachweis kommen, dass man 2 Geräte im Blindtest voneinander unterscheiden kann. Dann wenn dieser Nachweis erbracht ist, macht es in meinen Augen und Ohren Sinn sich über die Nuance im Klangbild zu unterhalten. Ob diese nun heller, dunkler oder mittenbetonter spielt und wenn ja wie im Verhältnis zu anderen Geräten.
Genussmensch hat geschrieben:
Mich irritiert zuweilen ein wenig, dass die überzeugten Verstärkerklanggegner ähnlich apodiktisch urteilen ("es kann keine Unterschiede geben, also gibt es keine, basta!") wie die Klangbefürworter ("ich höre es aber, basta!").
Der Einwand stimmt natürlich und wie alles in der Wissenschaft sind Dinge es nur solange Gültig bis das Gegenteil bewiesen wurde. Es gibt zu diesem Thema zahlreiche / unterschiedliche Untersuchen bzgl. der Hörschwelle und man hat natürlich auch hochpräzise Messinstrumente. Des weiteren hat sich an dem Design der Schaltungen grundlegend in den letzten 10 Jahren nichts geändert. Ein Verstaerker ist für die Leute die ihn verstehen eine nicht sonderlich komplexe und unerforschte Angelegenheit. Warum zweifelst du Wissenschaft und Physik an und auf der anderen Seite schenkst du leeren Worthülsen deine Aufmerksamkeit.
Genussmensch hat geschrieben:
Dabei fände ich es wirklich interessant, ob all die Entwickler - gleichsam in einer ungeheuren, geradezu epischen Verschwörung, die alle Zeitschriften und auch die meisten Händler umfasst - nur von Unterschieden fabulieren und die gesamte Entwicklung eine einzige riesige Farce ist. Immerhin eine recht sportliche Behauptung, bei Lichte betrachtet.
Das ist es natürlich zum grossen Teil. Wobei seriöse Entwickler Verstaerkerklangbehauptungen garnicht aufstellen - geschweige denn damit werben. Evtl. innerhalb ihrer eigenen Gerätefamilie, aber niemals zu Konkurrenzprodukten. Das wird ihnen von den Audio Magazinen abgenommen und dem widersprechen sie besser nicht. Das könnte dann noch schlimmer Enden.
Was sollen sie denn auch machen bei einer Technik die vor 10 oder mehr Jahren weit unter der menschlichen Hörschwelle angekommen ist. Wie gesagt, ich rede nicht davon, dass man keine Unterschiede zwischen den Verstärkern messen kann, sondernd vielmehr davon das die Technik unsere Ohren als Messinstrument schon vor Jahren überholt hat.
Genussmensch hat geschrieben:
Was spräche also dagegen, einen solchen Entwickler bei der Ehre zu packen und sich die angeblichen Unterschiede vorführen zu lassen? Ich glaube tatsächlich, wie Prince und Rank andeuteten, dass ein unvorbereiteter Blindtest ein unzureichendes Vorgehen sein könnte. Denn wenn ich Unterschiede subtiler Art mangels Gehörschulung nicht unverblindet hören kann - wie will ich sie dann verblindet erkennen? Der Test eignet sich somit von vornherein nicht dazu, klangliche Nuancen zu unterscheiden! Er ergibt eben erst dann einen Sinn, wenn solche Nuancen zuvor unverblindet und unter Anleitung erhört wurden. Erst ab diesem Moment wird es spannend. Ich wundere mich ein wenig, dass die Verstärkerklanggegner dies nicht ebenso sehen; denn dieser Test birgt die Chance, Einwände gegen ihre Position nachhaltig zu entkräften.
Die Macht des Unbewussten also. Wenn dir jemand etwas lange genug einredet dann hörst du es evtl auch. Das ist doch tägliche Strategie der High End Studios. Die legen dir doch die Worte auch in den Mund wie sich das neue Kabel anhört oder der andere Verstaerker. Warum glaubst du ihnen denn nicht? Da kannst du als ersten mal probe hören gehen. Dazu braucht es keinen Entwickler, der nur weil er sich mit der Physik auskennt auch ein besonderes Gehör haben muss. Ein richtiger Ingenieur wird sich seinen Verstaerker doch nicht anhören um zu urteilen ob er gut oder schlecht ist. Er wird ihn messen
![Exclaim :!:](./images/smilies/nuforum/icon_exclaim.gif)
Er ist sich bewusst, das auf sein Gehör überhaupt kein Verlass ist. Zumal das so vielen Einflüssen und Schwankungen unterliegt.
Natürlich will dein Gehirn mit neuen Reizen gefüttert werden und so sind in letzter Zeit teilweise auch seriöse Hersteller dazu übergegangen mit leicht blumigen Beschreibungen zu werben. Das verkauft sich halt besser als nüchterne Tatsachen. Ich weiss, die meisten HiFi Hersteller sind ja nicht in diesem Geschäft um Geld zu verdienen, sondern aus Überzeugung.
Was sollen die denn auch machen? Ihren Kunden sagen, das der Klang von allgemeinen HiFi Geräten (Verstärkern, CD Spieler, DAC etc) seit Jahren an einem Punk angekommen ist, wo das menschliche Gehör keinen Unterschied ausmachen kann
![Question :?:](./images/smilies/nuforum/icon_question.gif)
Ich bitte dich - so dumm ist wohl niemand und das kann ich natürlich auch verstehen.
Man könnte natürlich argumentieren das, solange wir verarscht werden und uns dabei glücklich fühlen alles in Ordnung sein. Mhhh....die meisten Leute zeigen allerdings nicht so viel Einsicht wenn sie die Wahrheit erfahren. Ich weiss nicht warum sie dann immer gleich so unstimmig werden, wenn sie merken das sie 20 mal soviel für etwas bezahlt haben aber doch vorher glücklich damit waren.