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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Diskussionen zum Thema Filme
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Blap
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Beitrag von Blap »

Walking Tall - Auf eigene Faust

Nach acht Jahren beim Militär kommt Chris Vaughn (Dwayne "The Rock" Johnson) nach Hause. Die Freude seiner Familie ist gross, denn Chris möchte nun wieder in seiner Heimat Wurzeln schlagen. Auch seine Freunde freuen sich über die Heimkehr des alten Kumpanen, besonders sein bester Kumpel Ray (Johnny Knoxville) ist begeistert. Recht schnell fällt Chris jedoch auf, dass die Uhren in seiner kleinen Heimatstadt inzwischen anders ticken. Jay Hamilton (Neal McDonough) hat das ortsansässige Sägewerk geerbt, dieses jedoch umgehend geschlossen und ein Casino eröffnet.

Da auch Jay früher mit Chris gut konnte lädt er den Heimkehrer in sein Casino ein. Dort fällt Chris auf, dass die Kunden an einem Tisch betrogen werden. Daraufhin gibt es eine deftige Schlägerei bei der Chris ordentlich austeilt, letztlich aber per Elektroschock ausser Gefecht gesetzt wird. Damit nicht genug, die sadistische Security des Casinos mißhandelt den Wehrlosen und fügt ihm lebensbedrohliche Verletzungen zu. Nach seiner Genesung schiebt Chris erstrecht eine dicke Hasskappe. Seine Stadt von Glücksspiel und Drogenmißbrauch versaut, nicht mit ihm. Er sucht das Casino erneut auf, richtet dort erheblichen Sach- und Personenschaden an. Der fiese Jay nimmt es mit einem Grinsen hin, sieht er den Störenfried doch bereits im Gefängnis schmoren. Es kommt jedoch völlig anders, Chris wird vor Gericht freigesprochen, zu allem Überfluß kurze Zeit später zum neuen Sheriff gewählt. Nun wird die Luft für Jay und seine Gauner dünner, eine weitere Eskalation scheint gewissermaßen unumgänglich...

Tja, der gute "The Rock" ist irgendwie ein symphatischer Bursche. Als "Scorpion King" wusste er zu gefallen, in "Welcome to the Jungle" sorgte er ebenfalls für gute Unterhaltung. Auch diesmal kann der mächtige Brocken überzeugen, Johnny Knoxville kommt in der Rolle des symphatischen Losers ebenfalls ansprechend rüber. Neal McDonough kennt man durch zahlreiche Film- und Fernsehrollen, so war er z.B. in "Band of Brothers" und "Medical Investigation" zu sehen. Auch in etlichen Kinoproduktionen war er dabei (Minority Report, Flags of our Fathers und viele mehr), in solchen Fällen oft in mittleren und grösseren Nebenrollen. Hier kommt er als skrupelloser Fiesling daher, füllt seine Rolle solide und wirklich herrlich ätzend aus.

Der Plot ist eine simple "Ein Mann räumt auf" Story, Gesetz und Ordnung, notfalls mit Blutwurst. Das ganze Spektakel ist ohne überflüssige Schnörkel auf den Punkt inszeniert, jedoch wirkt das Finale ein wenig überhastet, da hätte ich mir noch ein wenig mehr gewünscht! Ich bin ja einer dieser Fanatiker, die auch den Abspann bis zum letzten Atmenzug schauen. Meiner Meinung nach gehört sich das einfach, schon allein um den Schauspielern und allen anderen Beteiligten den ihnen gebührenden Respekt zu zollen. Schliesslich rennt man ja auch nicht aus einer Theateraufführung, während sich das Ensemble noch vor dem Publikum verneigt und den Applaus geniesst. Bei "Walking Tall" endet die Handlung nach rund 70 Minuten, danach werden ca. 12 Minuten Abspann runtergespult. 12 Minuten Abspann bei einer Gesamtlaufzeit von 82 Minuten, da kommt mir das Verhältnis etwas unausgewogen vor. Für fünf, sechs Minuten mehr Handlung scheint wohl keine Zeit und/oder Geld vorhanden gewesen zu sein. Schade, denn wie bereits erwähnt hätte man das Finale noch ein wenig ausführlicher zelebrieren können.

Nun aber genug Gemecker. Dieser kleine Actioner bietet gute Popcorn-Unterhaltung, ist kurzweilig und verschreckt zarte Gemüter nicht durch übermäßig harte Gewalt. Die DVD von MGM/Fox bietet sogar ein paar Extras, nervt aber ein wenig mit sinnfreien User Prohibitions. Die Scheibe ist für kleines Geld zu haben, jeder Action-Fan darf einen Griff in die Geldbörse wagen.

Gut = 7/10

Es wäre übrigens eine sehr schöne Sache, wenn die drei Originalfilme aus den Siebzigern endlich auf DVD veröffentlicht würden. In Deutschland lief der erste Walking Tall (1973) unter dem Titel "Der Große aus dem Dunkeln".
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Blap
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Beitrag von Blap »

BloodRayne

Rayne (Kristianna Loken) wird gegen ihren Willen in einem Zirkus gefangengehalten. Sie verfügt über besondere Fähigkeiten, wird daher als Attraktion mißbraucht. Rayne entstand aus der Paarung eines Menschen mit einem Vampir, sie selbst ist eine Grenzgängerin zwischen diesen Lebensformen, halb Mensch, halb Vampir, ein sogenannter Dampir. Rayne entkommt aus den Fängen der grausamen Zirkuswelt, sie verfolgt konsequent ein einziges Ziel, sie will ihren Vater töten. Kagan (Ben Kingsley) vergewaltigte Raynes Mutter, zeugte dabei Rayne. Wenige Jahre später kam er zurück und wollte Rayne ihrer Mutter entreissen. In ihrem Versteck wurde das kleine Mädchen Zeugin, wie der sadistische Kagan ihre Mutter ermordete.

Verständlich das die nun erwachsene Dampirin (lol, was für ein Wort) nach Rache sinnt. Es gibt nur ein kleines Problem, denn Kagan ist der mächtigste aller Vampire, will die gar die Weltherrschaft an sich reissen. Rayne trifft auf den Vampirjäger Vladimir (Michael Madsen) und dessen Helfer. Zunächst ist das Verhältnis von gegenseitigem Mißtrauen geprägt. Jedoch erkennen beide Seiten die Aufrichtigkeit des Gegenüber, eine sinnvolle Sache, denn letztlich verfolgen Rayne und Vladimir das gleiche Ziel. Doch bis dahin ist es ein steiniger, blutiger Weg...

Nun habe ich es also getan. Meine erste Begegnung mit einem Film des Herrn Uwe Boll. Von etlichen Kritikern und Filmfreunden an den Pranger gestellt, totale Verrisse und teilweise regelrechte Hassattacken prasseln auf die Werke Bolls und seine Person hernieder. Nachdem ich "BloodRayne" gesehen habe erscheinen mir diese Anfeindungen völlig übertrieben. "Bloodrayne" hat durchaus Stärken, ohne Zweifel auch etliche Schwächen. Die Atmosphäre wirkt angenehm finster, teils wirken die Kulissen sehr überzeugend, teils recht steril und unecht. Gleiches gilt für die Action- oder nennen wir es lieber Metzel-Sequenzen, auch hier gibt es Licht und Schatten zu sehen. Der Plot ist anspruchslos, ursprünglich handelt es sich bei "BloodRayne" um ein Computerspiel. Mir ist völlig egal wir nah oder fern sich Spiel und Film tatsächlich sind, ich betrachte Filme grundsätzlich als eine eigenständige Schöpfung.

Kommen wir zur Riege der Darsteller. Die aus dem dritten Terminator bekannte Kristianna Loken passt eigenlich recht gut in die Rolle der Hauptfigur, teils wirkt sie allerdings ein wenig hölzern. Michael Madsen spielt unaufgeregt seinen Stiefel runter, Ben Kingsley wird kaum etwas abgefordert, aber in einem Film wie "BloodRayne" reicht ein finsterer Gesichtsausdruck völlig aus. In grösseren und kleineren Nebenrollen gibt es viele weitere, allseits bekannte Gesichter zu sehen: Geraldine Chaplin, Udo Kier, Billy Zane, Michelle Rodriguez, Meat Loaf usw. Die meisten Akteure sehen so aus als hätten sie an dieser Sause durchaus ihren Spass gehabt.

Tja, was hat es nun mit dem Phänomen Uwe Boll auf sich? Der Mann scheint ein grosser Junge zu sein, der Spass an dem Unfug hat den er verzapft. Teils wirkt "BloodRayne" durchaus stilvoll inszeniert, teils bricht der pure Dilettantismus hervor. Popcorn-Kino der etwas blutigeren Seite, niveaulos, sinnfrei und auf symphatische Art herrlich bescheuert, eine moderne Form von Trash. Was soll ich sagen, ich hatte Spass mit "BloodRayne". Irgendwie habe ich das unbestimme Gefühl, dass man in dreissig, vierzig Jahren weitaus milder gestimmt auf die Film des Herrn Boll zurückblicken wird und sie eine Art "Kultstatus" erlangen werden. Das war mein erster Boll. Es wird nicht mein letzter Böller gewesen sein! Achja, Uwe Boll englisch reden zu hören ist der absolute Kult...! Übrigens, Herr Ittenbach durfte panschen, sehr angenehm!

Uwe, Uwe, Uwe, Du bist ein alberner Sack. Aber ich mag dich, irgendwie... Mehr Spass als der fiese Emmerich machst Du mir allemal!

Auf besondere Art "gut". Leckt mich quer! 7/10

Beim Kauf auf die "richtige" Version achten. Die "R-Rated" Fassung wurde ab 18 freigeben, der "Director's Cut" ist indiziert und hat eine JK-Freigabe. Die "XXL 2-Disc Director's Cut" Fassung ist inzwischen zum fairen, einstelligen Preis erhältlich. Wobei die Ergänzungen des "Director's Cut" völlig dämlich in den Film integriert- bzw. hauptsächlich an die Handlung drangehangen wurden. Dafür splattert es aber schön... ;)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Beitrag von Vin_Superbleifrei »

"Der rote Baron" <Bluray>

Die Geschichte des deutschen Fliegerasses aus dem 1. Weltkrieg dürfte bekannt sein. Diese jüngsten Neuverfilmung mit Matthias Schweighöfer als Manfred von Richthofen, hat mir gut gefallen.

Der "Pathospegel" ist erfreulicherweise niedrig ("Patriotismus ist die Tugend der Boshaften"), die obligatorische Liebesgeschichte nicht zu schmalzig und die Sinnlosigkeit des Krieges wird auch ohne drastische Bilder deutlich. OT: Wer sich näher über die Folgen und das Grauen des Krieges informieren möchte, empfehle ich das illustrierte Buch "Krieg dem Kriege". OT off

Die Luftkämpfe sind im Computer entstanden, ich störe mich daran nicht. Sound und Bild sind beeindruckend und somit bleiben unter dem Strich 8 von 10 Punkten.


Berlin, Berlin-Collection

Eine wunderbar witzige und nicht überzogene Comedy-Serie über das "Landei Lolle" (Felicitas Woll), die es nach dem Abitur nach Berlin verschlägt.

Besonders gut gefallen mir die Comiceinblendungen, die den Empfindungen der Haupdarstellerin Ausdruck verleihen. Als Beispiel sei angeführt, wie Lolle sich als Luke Skywalker mit ihrer als Darth Vader dargestellten Mutter ein Laserschwertduell liefert, während es in der Realszene um eine Meinungsverschiedenheit bezüglich der Lebensplanung von Lolle geht...

Ein prima Drehbuch, gut gelaunte Schauspieler, nicht rundgespülte Charaktäre und ein erfrischender Humor ergeben von mir gute 8,5 von 10 Punkten.

Nicht umsonst hat diese Serie diverse Preise/Auszeichnungen abgeräumt.
Der größte und sicherste Reichtum ist der, mit dem zufrieden sein zu können, was man bereits besitzt.
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Beitrag von Mark-Gor »

Crónicas – Das Monster von Babahoyo

"Der TV-Reporter Manolo Bonilla (John Leguizamo) recherchiert in Ecuador wegen einer mysteriösen Kindermordserie, als er und sein Team Zeugen werden, wie ein Lynchmob nach einem Unfall mit Personenschaden den reisenden Bibelvertreter Vinicio zu töten versucht. Manolo rettet den Mann vor dem Mob, nicht aber dem Gefängnis. Vincino bietet Bonilla einen Deal an: Insider-Informationen aus zweiter Hand über die Mordserie gegen die Ausstrahlung eines Berichtes über seine Opferrolle, welcher zu seiner Freilassung führen könnte…"

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Filme über Serienkiller gibt es reichlich, dieser bedient sich mal eines anderen Ansatzes. Die Polizeiarbeit wird großteils ausgeblendet, auch ist die Kamera dem Täter nicht bei Verübung seiner Morde auf der Spur. Vage angelehnt an den realen Fall des Pedro Alonso López, welcher in den Jahren von 1973 bis 1980 über 300 Sexualmorde an kleinen Kindern in Ecuador, Kolumbien und Peru begangen haben soll, gelangt hier ein Reporter auf die Spur des „Monster der Anden“ und gleichzeitig in den Zwiespalt, die Polizei zu informieren oder zu Gunsten seiner Story auf eigene Faust zu agieren.

Der Ansatz, das Thema auf diese Art zu präsentieren ist löblich, allerdings geht er zu Lasten der Spannung. „Crónicas“ baut durch seine erdigen, trostlosen Bilder eines verarmten Landes und seinem sehr gelungenen Score eine bedrückende Stimmung auf. Auch die Kritik an der Macht der TV-Bilder, seien sie nun wahr oder nicht, ist berechtigt. Doch leider gibt es die beeindruckenden Szenen voller Kraft und Intensität nur in den ersten 15 und dann wieder in den letzten Minuten zu sehen. Da hätte ich gerne mehr von gehabt.

6/10 P.
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Beitrag von Blap »

Gewalt rast durch die Stadt

In Rom nehmen schwere Straftaten ein sehr bedenkliches Ausmaß an. Die Polizei ist in den meisten Fällen überfordert, die dringend nötige Unterstützung von Justiz und Politik lässt zu wünschen übrig. Commissario Betti (Maurizio Merli) hat die Nase gestrichen voll, er geht mit Härte und Konsequenz gegen den Abschaum vor. Bei seinen Vorgesetzten eckt er mit seinen Methoden ständig an. Da er auf offiziellen Wegen ständig Steine in den Weg gelegt bekommt, schliesst er sich einer Bürgerwehr an...

"Gewalt rast durch die Stadt" aka "Verdammte, heilige Stadt" (Roma violenta) ist ein typischer Poliziesco aus den siebziger Jahren. Marino Girolami setze den Stoff gekonnt in Szene, Maurizio Merli ist in seiner Paraderolle zu sehen. Der Commissario hat den Finger schnell am Abzug, Fäuste und Tritte bekommt der Pöbel ebenfalls zu spüren. Es gibt deftige Ballereien und Verfolgungsjagden zu sehen, Personen- und Blechschäden inklusive.

Zwar erreicht dieses Werk nicht ganz die Klasse der Spitzen des Genres, aber jeder Italo-Fan sollte seine Freude an diesem feinen Action-Thriller haben. Gute und kurzweilige Unterhaltung, gehört in jede gepflegte Italo-Sammlung.

Gut bis sehr gut = 7,5/10
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Beitrag von Blap »

Der weiße Hai

Amity ist ein kleiner Urlaubsort, gelegen auf einer Insel vor der Westküste der Vereinigten Staaten. Als ein übel verstümmelter Leichnam an den Strand gespült wird, vermutet Sheriff Brody (Roy Scheider) das ein Hai für die Schweinerei verantwortlich ist. Bürgermeister und Leichenbeschauer wiegeln mit Nachdruck ab, solch negative Schlagzeilen kann kurz vor der Hauptsaison niemand brauchen. Jedoch kommt es zu weiteren Todesfällen, immer eindeutiger weisen die Spuren auf einen gewaltigen Hai hin. Nach kurzer Zeit fängt man einen stattlichen Hai, der inzwischen angereiste Experte Hooper (Richard Dreyfuss) bezweifelt aber das es sich um das richtige Tier handelt. Nach seinen Berechnungen muss das Tier noch erheblich grösser sein.

Der Bürgermeister lehnt es ab den Mageninhalt der Beute zu überprüfen. In einer Nacht- und Nebel-Aktion gehen Brody und Hooper der Sache auf den Grund. Hoopers Theorie bestätigt sich, es ist nicht der gesuchte Killer-Hai. Der Bürgermeister zeigt sich nicht erfreut über die Nachforschungen, Sheriff Brody beisst sich an den Würdenträgern der Stadt die Zähne aus. Schliesslich ist Brody erst vor kurzem zugereist, wer hört schon auf einen Neuling!? Die Badesaison kommt in Gang, doch kaum sind etliche Menschen im Wasser sorgt der monströse Hai für Panik. Brody, Hooper und der kauzige Schipper Quint (Robert Shaw) wollen nun gemeinsam Jagd auf den Menschenfresser machen. Die Männer begeben sich in grösste Gefahr, denn der Hai wird seinem Ruf alle Ehre machen...

Eigentlich kann man sich die Inhaltsangabe sparen, denn wer kennt diesen Spielberg-Klassiker von 1975 nicht!? "Jaws" gehört ohne Zweifel zu den grossen Klassikern der siebziger Jahre, darf darüber hinaus zur absoluten Spitzengruppe des Tierhorrors gezählt werden. Knapp zwei Stunden beste Unterhaltung, auch die ruhigeren Abschnitte wissen zu gefallen. Mit Roy Scheider, Richard Dreyfuss und Robert Shaw bestreiten drei Darsteller in Hochform das grandiose Finale dieses Meilensteines. Der Hai selbst ist fantastische Arbeit, das Untier kommt extrem real und erschreckend rüber.

Dieser Film gehört in jede gepflegte Sammlung, doch bei Wahl der Version ist mit Sorgfalt vorzugehen! Die aktuellen Auflagen sind leider mit einer neuen Synchronisation verschmutzt worden. Für einen überflüssigen, dämlichen 5.1 Mix hat man die alte Synchro gekillt. Eine bodenlose Sauerei, ein echtes Ärgernis!!! Ergo plärren einem bei der neuen Fassung völlig unpassende Stimmen ist Ohr, was soll dieser Unfug? Wenigstens hätte man die alte, in Mono gehaltene Synchro, mit auf die DVD packen können. Die deutsche Erstauflage -mit der richtigen Synchro in Mono- ist als Neuware meist nur noch zu Bordellpreisen zu haben. Glücklicherweise kann man diese Klippen umschiffen, denn die DVD aus Großbritannien verfügt über die bessere, alte Synchro in deutscher Sprache. Diese Scheibe bekommt man für weniger als 10€, z.B. per Amazon-Marketplace. Die DVD ist mit der deutschen Erstauflage identisch, lediglich das Cover ist natürlich in englischer Sprache bedruckt. Aber mal ehrlich: "Jaws" liest sich doch viel cooooler als "Der weiße Hai", oder?

Ein Klassiker, unverzichtbar! 9/10! (Aber bitte mit der alten Kino-Synchro!)
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Beitrag von Mark-Gor »

Blutige Seide

„Ein im Modesalon der Contessa Christina Cuomo angestelltes Modepüppchen wird brutal ermordet. Inspektor Sylvester von der römischen Polizei beginnt zu ermitteln, währenddessen sterben weitere Models auf unnatürliche Weise weg. Alles das Werk eines Triebtäters oder steht etwa ein mysteriöses Tagebuch eines der Models mit pikanten Details der Machenschaften im Hause der Contessa mit den Morden in Verbindung?“

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Mario Bravas Werk „Blutige Seide“ aus dem Jahre 1964 fällt in erster Linie durch seine Bildkomposition auf. Die Ausstattung ist prächtig und die Farben und Ausleuchtung des ganzen absolut erstklassig. Hierfür kann es nur eine eins mit Sternchen geben. Praktisch jeder Szene ist die Liebe zum Detail anzusehen, keine der gewählten Farben erscheint zufällig. So taucht z.B. die Farbe Rot immer wieder auf, sei es als Telfonhörer, Modepuppe, Tagebuch, Lippenstift oder eben… Blut. Wahrlich ein Augenschmaus.

Doch all die Pracht kann nicht über die doch "nur" durchwachsen ausgefallene Handlung hinwegtäuschen. Im Vordergrund stehen ganz klar die visuellen Reize des Films: Set, Ausleuchtung und natürlich auch die morbid-schönen Morde. Eben ein ungewöhnlich hübsch ausgestatter B-Movie, aber immer noch ein B-Movie. Auch von den Schauspielern sticht niemand hervor, gutes Mittelmaß. Hauptdarsteller ist hier die Kamera. Ebenso tritt die Handlung angesichts der optischen Pracht in den Hintergrund, zwar nicht völlig vorhersehbar, aber größere Überraschungen gibt es nicht.

Obwohl sich das Geheimnis um den maskierten Täter erst nach einer guten Stunde lüftet und selbst dann die Spannungskurve nicht merklich einknickt, hat es zum Nägelkauen an keiner Stelle gereicht. Liegt vielleicht auch daran, dass ich gestern Abend einen erstklassigen, überaus lustigen Abend im Kabarett mit Herrn Horst Evers verbracht habe und „Blutige Seide“ erst zu später Stunde in den Player wanderte und mich aus meiner Entspanntheit nicht mehr herausreißen konnte. Der Eindruck, dass hier mehr Schein als Sein – wie auch in der geschilderten Modewelt - vorherrscht, blieb bei mir zurück. Wahrscheinlich werde ich der filmhistorischen Bedeutung von „Blutige Seide“ nicht gerecht, aber von mir gibt es fürs erste lediglich

6,5/10 P.
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Beitrag von Blap »

Mark-Gor hat geschrieben: aber immer noch ein B-Movie.
Na, zum Glück! Seelenlosen Stoff für die breite Masse gibt es doch im Überfluß. Für dieses wunderschöne Werk sind weniger als 8/10 nicht akzeptabel.

Jason, Jaaasoon... ...ich habe einen Auftrag für Dich! :lol: :lol: :mrgreen:
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Beitrag von Blap »

Walking Tall - The Payback

Der Vater von Nick Prescott (Kevin Sorbo) übt in einer kleinen Stadt das Amt des Sheriffs aus. Fiese Gauner ermorden den Sheriff, doch sie haben nicht mit Nick gerechnet. Kaum ist er in seiner Heimatstadt angekommen, beginnt er damit den Seuchenpfuhl auszumisten. Der lokale Oberfiesling Harvey Morris (A.J. Buckley) gerät unter Druck, die Situation eskaliert unaufhaltsam...

Wie schon der Vorgänger "Walking Tall" kommt auch "Walking Tall - The Payback" mit einem schlichten Plot daher. Der Film ist ohne Schnörkel auf den Punkt inszeniert, mit Kevin Sorbo hat man einen guten "Ersatz" für Dwayne "The Rock" Johnson gefunden. Sorbo erlangte durch die Fernsehserie "Hercules" einen recht ansehnlichen Bekanntheitsgrad. Als B-Action Hero gefällt er mir sehr gut, ergo werde ich auch den dritten und letzten Aufguß "Walking Tall - Lone Justice" bald meiner Sammlung zuführen. Bösewicht A.J. Buckley ist inzwischen ebenfalls ein bekanntes Gesicht, er gehört zur Stammbesetzung der Fernsehserie "CSI: New York".

"Walking Tall - Tha Payback" hat mir gut gefallen. Ein netter, kleiner B-Actioner der für gute Unterhaltung sorgt, meine Erwartungshaltung wurde daher vollkommen erfüllt. Die DVD von Sony bietet ein paar kleine Extras, inzwischen ist die Scheibe für kleines Geld zu bekommen. Für mich, den nach sinnfreier B-Action lechzenden Junkie, ein ganz klarer Pflichtkauf!

Gut = 7/10
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Beitrag von Mark-Gor »

Der Mafiaboss

"Machtkampf in der Mafia. New York contra Milano. Heroin im Wert von 3 Milliarden Lire ist spurlos verschwunden. Die italienische Mafia hat einen Sündenbock: Zuhälter und Kleinganove Luca Canali (Mario Adorf). Unschuldig wird er zum Freiwild erklärt. Freunde werden zu Verrätern. Profi-Killer jagen ihn. Sie töten seine Frau. Sie töten sein Kind. Allein auf sich gestellt, wird der Gejagte zum Jäger. Sein Ziel: Rache! - Rache an Don Vito Tressoldi (Adolfo Celi), dem Mafiaboss…"

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Freudig legte ich den „Mafiaboss“ in den Player. Der Auftakt geriet dann auch verheißungsvoll: zwei Killer (Henry Silva und Woody Strode) werden beauftragt, den Zuhälter Luca Canali möglichst eindrucksvoll den Garaus zu machen. Doch dann passiert lange Zeit nicht viel, die beiden reisen nach Mailand und machen sich auf der Suche nach Canali. Dabei stellen sie sich nicht sonderlich geschickt an, aber schauen wenigstens gut aus. Vor allem Henry Silva kann seine Mimik schlagartig von finster-böse zu dümmlich-grinsend verwandeln, immer dann, wenn (vorzugsweise nackte) Mädels in der Nähe sind. Nur am Rande: „Blutige Seide“ noch im Sinn, fällt hier auch deutlich der Unterschied zwischen einer erstklassigen und der nur durchschnittlichen Ausleuchtung einer Szene auf. Während bei „Blutige Seide“ viel mit indirektem, farblich abgestimmtem Licht gespielt wurde, schaut die im ersten Viertel gezeigte nächtliche Straßenstrich-Szenerie im „Mafiaboss“ eher danach aus, als wenn man den Akteuren Baustrahler vor die Nase gesetzt hätte.

Leider entsteht im „Mafiaboss“ keine authentische Atmosphäre, etwas dass mir „Im Clan, der seine Feinde lebendig einmauert“ so gut gefallen hat. Richtig spannend ist es auch nicht, nur das überzogene Spiel der Darsteller kann gefallen. Die Actionpost geht dann erst in der letzten halben Stunde ab. Canali zieht hier alle Register eines herumwütenden Wahnsinnigen. Höhepunkt ist die Jagd nach dem Mörder von Frau und Kind. Canali schmeißt sich vor die Haube und setzt zum wiederholten Male seinen Querschädel ganz wunderbar ein, um sein Ziel auf Rache zu erreichen. Die Prügeleien und auch das Herumgeballere fallen zwar nicht unsanft aus, aber hier hätte es ruhig etwas deftiger zur Sache gehen können. Einschüsse sollten doch zumindest ansatzweise zu erkennen sein. Auch aus dem finalen Fight inkl. Kran wäre mehr herauszuholen gewesen. Hinzukommend empfand ich den Score mitunter schon als nervig. Leider nur Mittelmaß, daher…

5/10 P.

@Blap
Somit dürfte mein Ende beschlossene Sache sein. Jason, ich warte!
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