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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Diskussionen zum Thema Filme
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Blap
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Beitrag von Blap »

Supermänner gegen Amazonen

Fiese Amazonen drangsalieren die friedfertige Landbevölkerung. Wenn die Damen es zu sehr übertreiben rufen die Geknechteten den Darma an, einen gottähnlichen und unsterblichen Typen mit grosser Macht. Der wird es dann schon richten und die aggressiven Weiber vertreiben, dafür verlangt er nur ein wenig Obst und Gemüse als Opfergaben. Zu blöd, dass der Darma aber lediglich ein Aufschneider ist, ein Normalsterblicher der sein "Amt" seit Jahrhunderten von Generation zu Generation überträgt. Es kommt wie es kommen muss, eines Tages wird der aktuelle Darma von einem Speer der Amazonen getroffen und wirft den Löffel weg. Sein Nachfolger wusste noch gar nicht von seinem Glück, im Todeskampf weiht ihn der sterbende Darma in sein Geheimnis ein. Was solls, der Pöbel durchschaut den Betrug sowieso nicht, zusammen mit seinen Gefährten Chung und Moog will der neue Chef die Amazonen in ihre Schranken weisen...

In Deutschland trug der Film früher auch den Titel "Sie hauen alle in die Pfanne". Hört sich noch bekloppter als "Supermänner gegen Amazonen" an und passt ebenso perfekt zu diesem groben Unfug. Das Teil ist in erster Linie Italo-Trash, doch auch die Shaw Brothers aus Hong Kong hatten ihre Finger mit im Spiel, ihr Star Yueh Hua darf als einer der "Superhelden" fleissig mit auf den Putz hauen. Marc Hannibal prügelt als Vertreter Afrikas mit um die Wette, die Hauptrolle versucht der etwas blasse Aldo Canti auszufüllen. Der Plot verspricht dem geneigten Trashfan eine gepflegte Sause, doch irgendwie ist der Film einfach zu zahm ausgefallen. Die Amazonen sind nicht sonderlich scharf, die Möpse bleiben ärgerlicherweise verborgen, sehr unangenehm. Die Dialoge sind zwar in der Tat extrem bekloppt, leider aber nicht wirklich witzig, an Mettgut ist sowieso nicht zu denken. Kein Sex, kaum Witz, keine Gewalt. Was bleibt da noch bei einem Film dieser Art? ...? Ja, richtig... Mehr oder weniger: NICHTS!

Immerhin zeigt sich die DVD von Simple Movie in ordentlicher Verfassung. Die erste Auflage aus 2007 war ein Fehlgriff -cut und falsches Bildformat- die neue Auflage aus 2008 präsentiert sich uncut, im richtigen Bildformat und glänzt mit solider Bildqualität, sogar ein paar Extras sind vorhanden. Meine Anmerkungen zu "Supermänner gegen Amazonen" mögen recht ungehalten wirken, soooo schlimm war es dann aber doch nicht. Insgesamt hat mich dieser Mist leidlich unterhalten, ab und an musste ich wirklich lachen. Allerdings weniger über den Film, sondern eher über meine teilweise absurden Einkäufe.

Ich krame erneut -die rein fiktive- objektive Instanz aus: 2/10

Das Blap™ sagt: 5/10
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Blap
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Beitrag von Blap »

King Kong (Remake von 1976)

Die Story dürfte bekannt sein, daher verzichte ich diesmal auf die ansonsten übliche Inhaltsangabe.

Die Vorlage aus dem Jahre 1933 ist ohne Zweifel ein Meilenstein des Monsterfilmes. So tritt das unter der Regie von John Guillermin entstandene Remake -im wahrsten Sinne des Wortes- in grosse Fußstapfen. Während Peter Jacksons Version von 2005 die Handlung in die dreissiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts verlegt -also zu der Zeit spielt in der das Original enstand- sind die siebziger Jahre Schauplatz des ersten Remakes. So spielt im Finale das 1973 eröffnete World Trade Center eine entscheidende Rolle, der Film zeigt das Affentheater -sorry, ich konnte mir das einfach nicht verkneifen- also ganz im Stil der damaligen Zeit. Die für die Special Effects zuständigen Leute haben gute Arbeit geleistet, der fette Affe kommt durchaus recht "lebendig" daher. Des Kongs Kampf mit einer Riesenschlange räumt sogar einer kleinen Monster vs. Monster Klopperei ein wenig Raum ein. Doch in dieser Disziplin haben die Japaner mit ihrem Godzilla Universum ganz klar die Nase vorn, keiner zeigt derartig herrliche Prügeleien gigantischer Ungetüme. (Ok, ich gebe es zu, Godzilla lag mir schon immer mehr am Herzen als der haarige Affe!)

Die Schauspieler machen ihren Job ordentlich. Jeff Bridges -als Wissenschaftler mit grünem Gewissen- trägt lustigerweise eine ähnliche Bart- und Haarpracht wie 22 Jahre später in seiner Paraderolle als "The Dude". Das holde Weib -begehrt vom Dude äähmm... ...und vom Affen- wird von Jessica Lange dargestellt, die bei ihrem Debut sogar recht nett anzusehen ist. Charles Grodin darf den gierigen Geschäftmann geben, die Rolle passt prima zu ihm. Das übrige Fussvolk überzeugt ebenso, was will man mehr. Lobte ich eben noch die Special Effects, so hätte ich mir im Finale dann tatsächlich etwas mehr Action gewünscht, der "Showdown" ist fast ein wenig schlapp ausgefallen. Insgesamt stimmt der Unterhaltungswert des Werkes aber, auch wenn Peter Jackson -knapp dreissig Jahre später- seine Version um einiges ausufernder, bunter und lauter gestalten durfte. Wirklich "besser" ist sie deshalb nicht.

Die DVD von Kinowelt präsentiert den Film in ordentlicher Qualität. Die Extras sind nicht der Rede wert, doch der moderate Preis der DVD stimmt milde. Wäre das Finale ein wenig packender ausgefallen, würde ich an dieser Stelle sehr gern dicke 8/10 ziehen. Letztlich verbleiben solide 7,5/10, gute bis sehr gute Unterhaltung. Als Monsterfan sollte man sich diesen Titel sowieso nicht entgehen lassen.
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Blap
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Beitrag von Blap »

Das Dorf der Verdammten

Der kleine Ort Midwich liegt friedlich und beschaulich irgendwo im Hinterland der USA. Eines Tages kommt es zu einem extrem merkwürdigen Vorfall. Sämtliche Bewohner des Ortes fallen ohne ersichtlichen Grund in Ohnmacht. Sofern sie durch die Ohnmacht nicht in Unfälle verwickelt wurden -was ein paar Unglücklichen leider passiert- stehen die Menschen nach ein paar Stunden unversehrt wieder auf. Dr. Alan Chaffee (Christopher Reeve) ist als Mediziner natürlich besonders an den Ursachen des unglaublichen Vorfalls interessiert, doch selbst die auswärtige Expertin Dr. Susan Verner scheint keinen Rat zu wissen. Es kommt jedoch noch dicker, wenige Wochen nach der kollektiven Ohnmacht sind etliche Frauen des Ortes schwanger, teils völlig rätselhaft, da nicht alle Damen den Zugriff auf einen Saftspender geniessen durften. Als die Kinder schliesslich geboren werden, ist die Freude der betreffenden Familien zunächst gross. Die Kurzen erweisen sich rasch als sehr gelehrig und ausserordentlich begabt. Im Grundschulalter sind sie längst zum Albtraum von ganz Midwich geworden, sie sehen sich allesamt sehr ähnlich und rotten sich ständig zusammen, scheinen über eine unheimliche Macht zu verfügen. Eine Macht die selbst den eigenen Eltern Angst macht. Die Tochter von Doc Chaffee scheint eine Art Anführerin, Sprachrohr der Gruppe zu sein. Chaffee erkennt nach und nach die gigantischen Ausmaße der tatsächlichen Bedrohung, kann ihm Dr. Verner die entscheidenden Hinweise liefern...???

Der Stoff wurde bereits in den sechziger Jahren zweimal verfilmt, 1995 nahm sich der geschätzte John Carpenter die Story vor. Christopher Reeve liefert in "Village of the Damned" die vielleicht beste Leistung seiner Karriere ab, doch die eigentlichen "Stars" sind natürlich die fremdartigen Kinder. Das die Blagen wahre Monster sein können wissen nicht nur gestresste Erzieher(innen), doch der "Kindsterror" nimmt in diesem Film noch weitaus bedrohlichere Ausmaße an. Dagegen ist selbst die wöchentliche Frage nach dem überhöhten Taschengeld nur Kleinkram. Wie dem auch sei, die Kinder kommen in der Tat sehr bedrohlich und kalt rüber, gute Arbeit! Die Fangemeinde ist geteilter Meinung über Carpenters Werk, einige halten den Film für einen der schwächeren Titel des Meisters. Ich bin da anderer Meinung und sehr zufrieden mit dem Streifen. Sicher, hier spielt Mettgut keine Rolle, auch die Spannung baut sich eher schleichend auf. Jedoch überzeugt der Film mit dem was Carpenter noch immer am besten kann, er lässt eine unglaublich intensive, dichte Atmosphäre entstehen. Dieser Atmosphäre kann und will ich mich nicht entziehen, mich hat der Film von der ersten bis zur letzten Sekunde begeistert.

Die Qualität der Universal DVD geht in Ordnung, als Extras gibt es einen Trailer und diverse Texttafeln. Sicher keine vorbildliche Ausstattung, jedoch hat man schon geiziger bestückte Titel gesehen. Mir hat "Das Dorf der Verdammten" sehr zugesagt, daher ist der Film für mich unverzichtbar.

Dicke 8/10 (sehr gut)
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Beitrag von Selbst »

Ein Tag ohne deine 'Filmvorstellung' ... undenkbar. :lol:

Auch wenn man wie ich momentan kaum Filme schaut, macht es einfach Freude deine kleinen Reviews zu lesen. Da bin ich glaube ich nicht alleine.

btw: Leider haste ja keine Lust mehr dich in dieser Hinsicht in gleichem Maße um Musik zu kümmern ... wirklich sehr schade.
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Beitrag von Blap »

Danke. Was die Ausführungen zu Musik angeht... ...es gäbe noch viele wundervolle Scheiben die es verdienen vorgestellt zu werden, ich fühle mich jedoch in dieser Richtung irgendwie "leer geschrieben". Keine Ahnung wann, aber irgendwann geht es bestimmt weiter.
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Beitrag von Blap »

Night Train Murders

Eine Studentin aus Italien lebt bei einer deutschen Kommilitonin und deren Familie in München. Über Weihnachten wollen die beiden Freundinnen mit dem Zug nach Italien fahren, die Familie der Gaststudentin besuchen. Der überfüllte Zug zwingt Margaret und Lisa dazu sich mit einem Stehplatz im Gang zu begnügen. Dabei fallen ihnen zwei abgebrochene Typen auf, die ganz offensichtlich auf Gebagger und Randale aus sind. Einer der Kerle verschwindet mit einer gut gekleideten Dame in der Toilette, die beiden schieben eine Nummer auf dem Lokus. Die Studentinnen sind ein wenig angeekelt von dieser Aktion, denn sehen sie die beiden notgeilen Gestalten in der Kabine verschwinden und nach getaner Arbeit wieder herauskommen. Als der Zug eine ungewollte Pause einlegen muss -es gab eine anonyme Bombendrohung- weist ein freundlicher Bahnbediensteter die jungen Damen auf einen anderen Zug hin. Dieser ist nicht hoffnungslos überfüllt und sie würden sogar etwas früher auf dem Zielbahnhof eintreffen. Erfreut nehmen die beiden Reisenden den Rat an, machen es sich in einem Abteil des Zuges gemütlich. Der gesamte Wagen scheint nicht besetzt zu sein, doch plötzlich hören die Mädchen seltsam bekannte Geräusche aus einer Mundharmonika. Tatsächlich haben die beiden widerlichen Typen auch den Zug gewechselt, die schmierige Dame in feiner Kleidung ist auch dabei. Für Margaret und Lisa wird die Bahnreise zu einem unbeschreiblich grausamen Albtraum, während Lisas Familie bereits mitten in den Feierlichkeiten schwelgt und völlig arglos ist, denn die Mädchen sollen erst am früh am nächsten Morgen eintreffen...

Der Italo-Fan verdankt Regisseur Aldo Lado erstklassige Werke wie "Malastrana" (1971) und "The Child - Die Stadt wird zum Albtraum" (1972). "Night Train Murders" (1975) trägt in Deutschland den Titel "Mädchen in den Krallen teuflischer Bestien". Lado gelingt es eine extrem intensive Atmosphäre zu erschaffen, einen Terror zu verbreiten der in einem fürchterlichen Desater gipfelt. Später ist der "Racheteil" deutlich straffer erzählt, steigert sich aber ebenfalls unaufhaltsam und entlädt sich in einem Ausbruch der Gewalt. Obwohl Lado auf allzu ausufernde Darstellungen körperlicher Gewalt verzichtet, kommt der Film unbarmherzig und packend daher. Das wird sicher auch an den sehr gut ausgearbeiteten Charakteren liegen. Die Figuren lassen den Zuschauer nicht kalt, man erlebt die gesamte Palette tiefgreifender Gefühle, leidet und hofft mit den Opfern, erfreut sich an den Folgen für die Täter. Lado wedelt nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, er lässt den Zuschauer weitgehend auf sich allein gestellt. Die Frage wie weit Rache gehen darf muss jeder für sich selbst beantworten. Mich hat der Film sehr beeindruckt und im Nacken gepackt. Daher gibt es einerseits eine dicke Empfehlung, andererseits wird das Werk sicher manchen Filmfreund abstossen, verschrecken. Oft wird der Film mit Wes Cravens -ebenfalls unverzichtbaren- Rape & Revenge Klassiker "The last House on the left" (1972) verglichen. Sicher, die Filme sind sich thematisch sehr ähnlich, jedoch toppt Aldo Lado den amerikanischen Kollegen in allen wichtigen Belangen. Übrigens stammt der erstklassige Score zu "Night Train Murders" von Altmeister Morricone, der hier -wie in den meisten Fällen- ganz vorzügliche Arbeit abgeliefert hat.

Leider gibt es für den deutschen Markt keine brauchbare DVD. Ich habe mir die UK-Ausgabe des Labels Shameless gekauft, die etliche erstklassige Italo-Klassiker im Programm haben. Der Film liegt in sehr schöner Qualität vor, allerdings ist nur der englische Ton vorhanden -man muss also auch auf den italienschen Originalton verzichten- Untertitel gibt es ebenfalls nicht. Die DVD zeigt den Film in schöner Qualität, als Bonus ist ein Trailer zum Film vorhanden, weitere Trailer aus dem Programm des Labels sind ebenfalls mit an Bord, abschliessend soll das Wendecover nicht unerwähnt bleiben. Eine sehr ordentliche DVD, erfreulicherweise zu sehr fairen Preisen zu bekommen.

Ein überragender, intensiver Film. 9/10
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Beitrag von Blap »

Coffy

Coffy (Pam Grier) ist sauer. Ihre kleine Schwester wurde von einem miesen Dealer in die Sucht getrieben, liegt nun krank in der Ecke herum. Coffy rächt sich blutig, der kleine Dealer kommt in den Genuss einer Überdosis, seinem Boss fliegt dank Schrotflinte die Rübe weg. Ein alter Jugendfreund der entschlossenen Dame ist Polizist. Als fiese Gangster den sauberen Bullen killen -er verweigert die Mitwirkung bei illegalen Schweinereien, bleibt unbestechlich- beschliesst Coffy weiteres Gesindel zu killen. Sie schleicht sich als Freudenmädchen bei King George ein, da dieser auch als Dealer einträgliche Geschäfte macht. Die Rächerin will an noch grössere Fische heran, dabei gerät sie in grosse Gefahr und ein vermeintlicher Freund zeigt sein wahres Gesicht...

Ein Jahr vor "Foxy Brown" (1974) inszenierte Regisseur Jack Hill den Blaxploitation-Reisser "Coffy". Die Filme schlagen in eine Kerbe, wer "Foxy Brown" mag wird auch "Coffy" mögen. In beiden Produktionen räumt Pam Grier mit dem Abschaum auf, teilt fleissig aus, steckt aber auch einiges ein... ...und weg. Frau Grier ist natürlich ein absoluter Knaller, die Frau bringt die Leinwand zum kochen. In "Coffy" ist übrigens auch Eierschädel Sig Haig zu sehen, wie zu erwarten als Fiesling, jüngeren Filmfans wird er aus Rob Zombies Ergüssen ein Begriff sein. Insgesamt kommt "Coffy" etwas härter und dreckiger als "Foxy Brown" daher, dies unterstreicht der Originalton nachdrücklich. Die deutsche Synchro ist zwar durchaus unterhaltsam, wird aber teilweise der Thematik nicht gerecht und nimmt dem Film einen Teil seiner Atmosphäre. Daher bitte auf jeden Fall auch den englischen Ton geniessen, es lohnt sich wirklich!

Zur DVD habe ich einen heissen Einkaufstipp. Bei Amazon.co.uk gibt es ein Boxset mit dem Titel "The Best of Soul Cinema". Darin sind enthalten:

- Black Mama, White Mama (Frauen in Ketten)
- Foxy Brown
- Coffy

Das Teil kostet momentan lachhafte £8.48, also keine zehn Euronen! Die DVDs sind mit den deutschen Ausgaben identisch, enthalten daher auch deutsche Tonspuren. Anstatt in normalen Amarays stecken sie in etwas schmaleren Cases, zusammengefasst durch einen Pappschuber. Die feinen Blaxploitation Ergüsse sind für Fans absolute Pflicht, der aufgerufene Preis geradezu lachhaft! KAUFEN!

Pam lässt die Glocken läuten, räumt auf, tritt alle in den Arsch! Sehr gut = 8/10 (Also noch ein wenig stärker als "Foxy Brown!.


Pam rockt das Haus!
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Argaween

Beitrag von Argaween »

Nightmare on Elmstreet 5 - Dream child (Das Trauma)
Bild

Die Handlung des Filmes knüft direkt an den 4 Nightmare on Elmstreet - Dreammaster Teil an. Alie Johnson führt wieder ein halbwegs normales Leben und ist mit Dan Jordon zusammen. Als sie allerdings schwanger wird, gehen die Probleme vom neuen los und diesesmal versucht Freddy über die Träume ihres ungeborenen Kindes zurückzukehren.

Die Handlung von Dreamaster, welcher übrings sehr witzig war, war jetzt nicht gerade das Gelbe vom Ei. Dream Child allerdings gefällt mir von der Handlung wieder besser, weil es was anderes, neues ist.
Trotzdem hat der Film ein ganz großes Problem.

Einerseits bietet er Szenen, die eine gelungene Gruselstimmung aufbauen und teilweise sogar an der Intensivität von dem ersten Film kratzen. Gemeint sind hier besonders die Szenen in der Irrenanstalt wo man unseren Robert Englund übrings auch mal ohne Maske sehen kann und die Szenen mit dem kleinen Jakob so wie der Einführungsszene mit der Dusche. Dann wiedderum bietet er Szenen wo man nicht weiß ob man sich nun ekeln soll (Tischszene & Motorrad) oder laut los lachen soll.

Aber eines ist der Film auf alle Fälle. Sehr unterhaltsam!

Die Morrorad und Essszene sind übrings leider um 32 Sekunden in der Kinofassung gekürzt worden. Die längeren Fassungen gibt es nur als Bootleg, wenn mich nicht alles täuscht.

Wenn man mal daran denkt, dass der Film ab 18 Jahren erst frei gegeben ist und was heute bei Filmen, die ab 16 schon frei gegeben werden, gezeigt wird, wirkt das hier dagegen nahezu lächerlich harmlos!
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Blap
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Beitrag von Blap »

Frauen in Ketten

Rittmeisterin Lee (Pam Grier) und die Revoluzzerin Karen (Margaret Markov) werden in einen Frauenknast gesperrt, irgendwo auf einer Insel die zu den Philippinen gehört. Die beiden Damen sind sich nicht besonders grün, doch als ein Gefangenentransport überfallen wird nutzen sie die Gelegenheit zur Flucht. Das Problem an der Sache ist, die beiden Perlen sind mit einer massiven Armfessel aneinander gekettet. Das nächste Problem folgt auf dem Fusse, denn während Lee in die eine Richtung will, möchte Karen in an das andere Ende der Insel, zu ihren Revoluzzer-Kumpanen. Ergo gibt es zunächst eine zünftige Klopperei, doch nach und nach beginnen die Flüchtigen an einem Strang zu ziehen, da sind selbst Nonnen nicht mehr vor ihnen sicher. Allerdings ist ihnen diverses Gesindel auf der Spur, vor allem der schmierige Ruben (Sid Haig) ist auf das saftige Kopfgeld aus...

Was hier abgeht macht Freude. Pam ist mal wieder in ihrem Element, lediglich die Glocken dürften etwas häufiger läuten. Blondchen Margaret Markov gibt den idealen Gegenpart zu unserer beliebten Blaxploitation-Köngin. Sig Haig ist ebenfalls wieder ein Knaller, diesmal springt er gar in der Unterhose umher *aargh*... Die übrigen Fatzken runden das Spektakel ab, schleimige Behördenfuzzis, glibbrige Zuhälter und diverses Kanonenfutter. Auch die lesbischen Wärterinnen des Gefangenenlagers dürfen nicht unerwähnt bleiben, obwohl sie sich leider recht früh aus der Handlung verabschieden müssen. Hier vermischen sich mehrere Genres auf angenehme Art und Weise. Blaxploitation trifft auf Women in Prison, dazu Action und eine deftige Prise Trash, ein verdammt schmackhafter Cocktail für Kenner.

Bezüglich der DVD weise ich erneut auf das UK-Boxset "The Best of Soul Cinema" hin. "Frauen in Ketten" aka "Black Mama, White Mama" ist dort in solider Qualität samt deutscher Tonspur enthalten. Mir hat der Film jede Menge Spass gemacht. Von daher ist das gesamte Set als echter Knaller zu bezeichnen, denn "Foxy Brown" und "Coffy" sind ebenfalls unverzichtbar, Pam regriert!

Frisuren, Fratzen, Folter!

Dicke 7,5 mit Tendenz zu 8/10!



Das Auge der Spinne

Paul (Antonio Sabato) greift voll ins Kot. Seine Komplizen lassen ihn nach einem Banküberfall zurück, flüchten unerkannt mit der fetten Beute, Paule darf sich auf einen ausgiebigen Aufenthalt im Knast freuen. Es kommt jedoch anders als gedacht, denn als man den Gefangenen transportiert überfallen finstere Gestalten die Hüter des Gesetzes und sacken Paul ein. Dieser wird dem "Professor" (Van Johnson) vorgestellt, der sich Paul als Ideen- und Geldgeber für den besagten Raub zu erkennen gibt. Da auch der Prof. um seinen Anteil geprellt wurde, bietet er Paul eine Zusammenarbeit an, so würde der junge Mann zu Geld und vor allem zu seiner Rache kommen. Zunächst verpasst man Paul eine neue Fratze, nun ist er nicht mehr so leicht zu identifizieren, erhält selbstverständlich auch eine vollkommen neue Identität unter dem Namen F. Vogel. Der Feldzug kann beginnen, dazu stellt der Prof. seinem Schützling die schöne Gloria (Lucretia Love) zur Seite, sie soll den Burschen unter Kontrolle halten. Bald kommt es jedoch zu Konflikten zwischen Paul und seinem Auftraggeber, denn dem Verratenen ist Rache offensichtlich wichtiger als Geld. Gefahr im Verzug, denn besonders Hans der Polacke (Klaus Kinski) ist eine harte Nuss...

Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass ich keinesfalls Vorurteile gegen Menschen aus Polen hege. Der Name "Hans der Polacke" kommt eben im Film so vor, ich habe mir das nicht ausgedacht! Regisseur Roberto Bianchi Montero gehört nicht unbedingt zu den bekannteren Vertretern des italienischen Genrekinos, kann auf seinem Konto aber immerhin mehr als zwanzig Filme verbuchen. Hauptdarsteller Antonio Sabato hat einen etwas grösseren Bekanntheitsgrad inne. Seine ernsthaft angelegte Rolle in "Das Auge der Spinne" sorgt durchaus für den einen oder anderen Schmunzler, denn die vorgegebene "Gesichtsoperation" besteht lediglich aus der Entfernung einer sichtbar angeklebten Knollennase. Überhaupt driftet Montero manchmal in fast trashige Bereiche ab, bekommt aber in den meisten Fällen die Kurve. Klaus Kinski ist in einer Nebenrolle zu sehen, der Meister ist -wie so oft- unglaublich angepisst und herablassend, einfach herrlich! Altstar Van Johnson passt prima in seine Rolle, Lucretia Love bringt ein wenig Erotik mit ein. Nett, aber in vielen vergleichbaren Filmen gibt es weitaus heissere Damen zu geniessen.

Sicher, "Das Auge der Spinne" hat diverse Schwächen, verfällt ab und an in Leerlauf. Das Endergebnis stimmt aber Milde, denn Kinski ist immer sehenswert, Sabato spielt ordentlich, der Score verdient ebenfalls Lob. Die DVD aus dem Hause NEW gehört sicher nicht zu den Highlights des Labels. Gerade im Bereich Italokino hat man einige Knaller in schöner Qualität veröffentlicht -"Der Berserker", "Der Tollwütige", "Der Mafiaboss -Sie töten wie Schakale" usw.- doch das "Auge..." kommt lediglich in VHS-Qualität daher. Kein Beinbruch, besser in dieser Form als überhaupt nicht. Die veröffentlichte Fassung entspricht der altbekannten Version die um zwei Szenen erleichtert wurde, diese Szenen sind aber nicht sonderlich relevant und immerhin im Bonusmenü zu finden. Wie gehabt kommt die DVD in einer schicken Hartbox, unterschiedliche Covermotive stehen zur Auswahl. Diese Scheibe ist für Einsteiger weniger geeignet, der gierige Italofreak wird sich über die Veröffentlichung freuen. Ein Werk mit Schwächen, jedoch letztlich sehr sympathisch und durchaus unterhaltsam.

Kinski, Kloppe, Knollennase!

7/10
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Beitrag von Blap »

Die weisse Göttin der Kannibalen

Susan Stevenson (Ursula Andress) ist auf der Suche nach ihrem Gatten. Dieser ist während einer Forschungsreise irgendwo im Dschungel von Neu-Guinea verschwunden. Die örtlichen Behörden machen der verzweifelten Gattin keine Hoffnung, doch Professor Edward Foster (Stacy Keach) will bei der Suche helfen. Schliesslich machen sich Susan, ihr Bruder, der Professor und ein paar Helferlein auf den Weg in den nahezu undurchdringlichen Dschungel. Das Ziel soll ein Berg inmitten der grünen Hölle sein, man hört von einem dort angeblich lebenden Kannibalenstamm. Während ihrer Expedition stösst die Gruppe auf eine christliche Mission, dort finden sie den ortskundigen Manolo (Claudio Cassinelli), der sich dazu entscheidet Susan bei der Suche nach ihrem Mann zu unterstüzten. Immer wieder kommt es zu kleineren Übergriffen fremder Gestalten, die Träger geben nach und nach den Löffel ab oder flüchten. Manolo berichtet von seinen Erfahrungen mit den Kannibalen, doch damit stösst er bei den anderen eher auf Skepsis. Eine fatale Fehleinschätzung, denn bald könnte es den Ungläubigen ans Fleisch und Gedärm gehen...

Sergio Martino hat einen Platz auf meinem Altar sicher, er schenkte Filmfreuden den wundervollen Giallo "Der Killer von Wien" (1971). Gialli wie "Die Farben der Nacht", "Der Schwanz des Skorpions" oder "Torso" sind ebenfalls unverzichtbare Perlen in jeder Italosammlung. Auch im Bereich des Italowestern gelang Martino mit "Mannaja - Das Beil des Todes" (1977) ein grosser Wurf. "Die weisse Göttin der Kannibalen" (1978) schlägt ganz andere Töne an, darf aber ohne Zweifel zu den besseren Vertretern des Kannibalenfilmes gezählt werden. Ursula Andress spielt natürlich -wie immer- sehr limitiert, doch ich mag die Dame einfach gern. Erfreulicherweise macht sie sich auch hier nackig, wird aber leider von den Kannibalen mit Schleim beschmiert. Stacy Keach und Claudio Cassinelli passen gut ins Gesamtbild, liefern solide Vorstellung ab.

Erwartungsgemäss kommt der Film nicht ohne Mettgut aus, besonders das Finale bietet einige Leckereien auf. Martino ist ein Regisseur der sein Fach beherrscht, daher kommt der Film als durchaus interessanter Abenteuerstreifen daher, die letzte halbe Stunde bietet dann "Kannibalenaction" und gleitet in Gewalt mit trashiger Schlagseite ab. Wenn ein Kannibale durch das Entfernen seines Pillemannes bestraft wird bleibt kein Auge trocken, denn die Effekte sind teils ein wenig mau ausgefallen. Die "Erweiterte Version" bietet -im wahrsten Sinne des Wortes- ein paar kleine Schweinereien . Irgendwie blöd, zwar sorgen solche Szenen für Lacher -oder bei zarten Mägen für Brechreiz- hier passen sie nicht so ganz ins Bild, da die Inszenierung -wie erwähnt- vor dem Finale durchaus Niveau hat und die Story sogar eine interessante Wendung nimmt. Insgesamt gefällt mir der Film gut, ist für die Sammlung unverzichtbar. Auch wenn ich nicht der grosse Kannibalenfan bin, so sind ein paar Titel dieses Genres einfach Pflichtprogramm.

Die deutschen DVD Ausgaben kann man allesamt in die Tonne treten. Erneut lohnt der Blick ins Ösiland, die DVD von XT-Video zeigt den Film ungekürzt -wie bereits erwähnt sogar in einer leicht erweiterten Variante- und bietet eine erstaunlich gute Bildqualität für eine Produktion dieser Art. Die Scheibe kommt in einer kleinen Hartbox.

Guter Film, mit kleinen "Merkwürdigkeiten" garniert = 7/10
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