hallo,
meine Meinung...sorry, dass auch ich es mir erlaube, mich mal im OT zu Wort zu melden:
1. Wenn jemand schon mit 180 km/h auf der linken Spur unterwegs ist und dann von hinten ein Drängler diesen Fahrer massiv angeht, gehört der Drängler ruckzuck aus dem Verkehr gezogen - meiner Meinung nach. Denn auch, wenn locker mehr als 180 km/h geht, dann muss sich der Highspeedracer gedulden und mit seiner Geduld zeigen, dass er auch geistig Herr über sein Vehikel ist. Ungeduldiges Gedrängel und gnadenlos dichtes Auffahren zeigt nur an, dass der Pilot geistig auf dem Niveau eines Kindergartenkindes stehen geblieben ist.
2. Wer mit Tempo 100 durch ein Wohngebiet brettert, ist derartig "uncool", dass es kaum vorstellbar ist. Solche Menschen gefährden die öffentliche Sicherheit und können durchaus Geldstrafen im 5.000 € Bereich abdrücken, vor allem wenn spielende Kinder oder Schoolkids dadurch gefährdet werden.
So, dies soll als Einführung gelten, dass mich niemand für verrückt oder bekloppt hält. Nun aber zu anderen Fakten.
Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, dass man schon, wenn man gern mal über 200 km/h fährt, direkt als "Raser" verschrieen ist. Dann wäre ich ein "Raser", weil ich, wenn die Autobahn frei ist, meist mit 200 bis 220 km/h unterwegs bin, einfach, um die Reisezeit, die sich durch die ganzen Tempolimits, Baustellen und Verkehrsknotenpunkte wie Kaugummi in die Länge zieht, wieder in einen vertretbaren Rahmen zurückzuholen. Ich würde mein Tages-Terminpensum, wenn ich im Außendienst für AREA "on tour" bin, selten schaffen, wenn ich ständig mit 140 km/h über die Autobahn zuckeln würde. Ich fahre die angesprochenen hohen Geschwindigkeiten aber nur bei freier Bahn und nötige garantiert niemanden, der mir mit 170 km/ mal "in die Quere" kommt. Ich lasse ihn selbstverständlich, ohne aufzufahren, alle Überholmanöver tätigen.
Übrigens: Man kann auch mit 60 km/h ein "Raser" sein, wenn man nicht den Verkehrsverhältnissen angepasst fährt. Daher es ist Blödsinn, den Begriff "Raser" mit einer bestimmten Geschwindigkeit zu koppen. Vielmehr ist "rasen" das Fahren mit einer zu hohen Geschwindigkeit in Bezug auf die gerade vorherrschende Verkehrssituation.
Nur: Was ich absolut inakzeptabel finde, sind selbsternannte "Oberlehrer", die mit Tempo 112, 3 den anderen PKW, der auf der rechten Spur mit 112, 1 fährt, in aller Seelenruhe überholen und ihren Hang zur Langsamkeit beim Überholen auch noch bei weiteren 15 PKWs und ca. 20 Lastzügen zeigen. Es ergäben sich zw. den Fahrzeugen immer wieder endlos lange Lücken, aber Mr. Oberlehrer zieht nicht rüber.
Dieses Verhalten hat in der verkehrsrechtlichen Praxis allerdings überhaupt gar nichts mit "Belehrung" zu tun, sondern mit schlichtem Fehlverhalten, weil man laut Straßenverkehrsordnung dazu angehalten ist, einen Überholvorgang zügig durchzuführen, dies lernt man auch in der vorbereitenden Theorie zur Führerscheinprüfung. Solche Fahrer gehören direkt aus dem Verkehr gezogen und mit saftigen Geldbußen bestraft, sie sollen ihr Bummelzugtempo bitte auf der rechten Spur fahren, wenn sie ein Überholmanöver beginnen, sollen sie dieses bitte zügig durchführen und, sollte es an Motorleistung fehlen, dies bitte sorgfältiger planen und sich nicht einem deutlich schnelleren Fahrzeug, am besten noch verbunden mit einem Blinkvorgang in allerletzter Sekunde, einfach "vor die Nase" setzen, so dass der "böse Raser" dann zu einem Notbremsmannöver genötigt wird.
Auch nervtötend sind sogenannte "Sportfahrer", die es nicht kapieren, dass sie am Hang mit ihrer durch Nockenwellen- und Luftfiltertuning überarbeiteten 1,8 Liter-Maschine null Chancen gegen den Drehmomentschub eines kräftigen Turbodiesels haben, aber grundsätzlich nicht auf die rechte Spur wechseln, sondern mit sturer Beharrlichkeit links bleiben und ihren fetten "Spochtauspuff" durch die Gegend fahren.
Zum angesprochenen Urteil in Bezug auf den Mercedes Testfahrer auch meine Meinung.
Es ist unvorstellbar traurig, dass eine Mutter und ihr Kind ihr Leben ließen. Trotzdem aber finde ich es falsch, dass die Öffentlichkeit den Testfahrer zum Sündenbock stempelte. Problemfall ist vielmehr, dass unerfahrene Fahrer und Fahrerinnen nicht fähig sind, hohe Geschwindigkeiten korrekt einzuschätzen. Das merkt man schon daran, wie naiv so mancher Fahrzeugführer einfach quer über eine dreispurige Autobahn torkelt, ohne sich um irgendwelche Folgen zu kümmern. Zudem fehlt es auch an der nötigen Fahrzeugbeherrschung in Extremsituationen, in diesem Fall hatte dies leider den Super-GAU mit doppelter Todesfolge als Ergebnis.
Noch etwas: es ist betörend, sich dem Rausch der Geschwindigkeit hinzugeben - wenn man sein Veratnwortungsgefühl nicht über Bord wirft. Ich bin selber auch schon im nicht gedrosselten BMW M5 (nicht mein eigener

) 280 km/h gefahren, es macht einfach Spaß. Dies geht natürlich nur auf einer freien Autobahn ohne Tempolimit zu bestimmten Uhrzeiten, wo wenig Verkehr herrscht. Und: Man sollte eine gewisse Erfahrung mit schnellen Fahrzeugen als Grundvoraussetzung mitbringen. Wenn man von einem VW Polo in einen M5 umsteigt mit dem Gedanken, anstatt 170 km/h nun mal über 270 km/h zu fahren, sind bereits die Rahmenbedingungen für einen üblen Crash gegeben. Ich halte es daher auch für Unfug, Führerschein-Neulinge gleich mit Fahrzeugen über 250 PS zu konfrontieren.
Genauso dümmlich ist es aber, dass man meint, 45 PS wären doch ideal, um sich "an die Verhältnisse zu gewöhnen". Mit dieser minimalen Leistung muss ich schon ein sehr besonnenes Naturell sein, welches immer Zeit en masse hat. Ansonsten wird nämlich aufgrund des Mini-Drehmoments vor allem, jeder Überholvorgang vor allem auf der Landstraße zum brandgefährlichen Roulettespiel. Daher ist ein gewisses PS-Grundpotential der aktiven Verkehrssicherheit absolut zuträglich.
Viele Grüße
CR