Ich komm zu nichts dieser Tage und entschuldige mich für die Wartezeit. Wer trotzdem noch ein Statement erwartet, hier bitte - es ist meine Ansicht, und natürlich darf jeder (Surround-Opa) auch anderer Meinung sein.
Ich möchte Surround-Opa auch nicht angreifen oder so - nur, wir hatten die "Diskussion" schon mal vor längerer Zeit und sind auch nicht auf einen grünen Zweig gekommen. Zudem sitzen wir (teilweise) im gleichen Boot, ich bin nämlich begeisterter Synology-NAS-Nutzer und möchte keinesfalls seine Syno - ja, er hat auch eine - in den Dreck ziehen.
Er besitzt mit der 1010er ein Top-Gerät, das viel kann und für das, was heutzutage als NAS verkauft wird, praktisch mit den Massstab darstellt. Ein schönes Teil, zweifellos, und bräuchte ich sie - ich würd' ihn auch darum beneiden. Nun aber zu meinem Senf - den jeder natürlich Punkt für Punkt zerpflücken kann, sollte es sich um "Halb-Wissen" handeln (O-Ton). Wobei - wenn ich auch nur Halbwissen beisteuere, so reicht es zusammen mit Surround-Opas Hälfte für ein ganzes...
1. Ausgangssituation
Ein PC, der alle Daten beherbergt, und ein Player (bald evtl. mehrere), der die gleichen Daten abspielen möchte. Allenfalls auch mal ein Laptop, der darauf zugreifen können soll. Da bietet sich ein NAS an - in der ursprünglichen Definition heisst das Netzwerkspeicher - es kann also nichts, ausser die Daten im Netz verfügbar zu machen. Das reicht ja auch. Kein Overkill nötig.
Heutige NAS der Einsteiger- oder Heimanwender-Klasse bieten einige nützliche Zusatz-Features wie Backup-Routinen und downloading, und auch ein Squeezeserver lässt sich installieren. Nice to have.
Wichtig: OttonormalNAS-er will ein möglichst leises, sparsames, billiges, aber stabiles Teil.
Klammer auf:
(die DS-1010 ist ein verdammter SERVER. Für's selbe Geld kauft man, wenn man die Performance braucht, einen "richtigen" PC, der erst noch weniger Strom säuft. Und hat zigfach mehr Leistung, ist viel flexibler. Teures Spielzeug und im eigentlichen Sinne des "network attached storage" ist eine DS-1010 gar kein NAS mehr...)
)Klammer zu!
2. Warum kein RAID
RAID wurde und wir von vielen Halbwissern immernoch als Sicherungsmöglichkeit betrachtet. Dabei ist der eigentliche Sinn von RAID die Datenverfügbarkeit im Falle eines Plattenausfalles. Oder die Performance. Oder beides. NIE NIE NIE aber Datensicherheit oder Backup. Es braucht IMMER zusätzlich ein Backup - das kann ein NAS machen, automatisch, aber nicht mit RAID.
- Plattenausfall/Datenverfügbarkeit:
Wer darauf angewiesen ist, beim Abrauchen einer HD weiterarbeiten zu können (weil er 4 Leuten Lohn dafür zahlt, z.B.), der braucht ein RAID - oder anderweitige Redundanz. Wer daheim Musik hört, wird beim Plattencrash eh fluchen, selber Ersatz besorgen müssen, und kann i.d.R warten. Oder - falls was ganz wichtiges ansteht - die Backup-Platte hervornehmen.
- Performance:
In der Preisklasse von 2-HD-NAS ist immer software-RAID implementiert. Flaschenhals beim Lesen und Schreiben ist der Prozzi, der, wenn für RAID ausgelastet, teilweise sogar EINBRICHT in der Performance. Zudem: NAS bedeutet Datenablage, nicht High-Speed-Anwendung. Wer schnellen Plattenzugriff braucht, soll die Datei für die Arbeit lokal speichern.
- Fehlerquellen:
Ein richtiges BACKUP lässt Dateien zurückspielen, wenn ein Fehler passiert. Der RAID-User schaut aber ganz gewaltig in die Röhre, wenn er aus Versehen "DEL" gedrückt hat. Im RAID 1 (und höher) ist der herrliche Gesichtsausdruck durch nichts zu ersetzen, wenn der Anwender bemerkt, dass das RAID seinen Dienst ordnungsgemäss verrichtet und die Datei auf allen Platten gleichzeitig ins Nirvana geschickt wird.
Ich nehm dann halt die Backup-Platte hervor/schmeisse NAS 2 an (Papierkorb vorbehalten).
So, muss weg, ergänze bei Nachfragen. Nur so viel, zusammengefasst:
Bei gegebenem Budget für Datensicherheit und NAS-Dienste sind zwei kleinere NAS einem grossen praktisch immer vorzuziehen.
Und tschüss