Ein paar Tipps auch von mir...
Also, es macht einen Riesenunterschied, ob man
geschlossenen oder
halboffenen Kopfhörer nutzt.
Die halboffenen sind angenehmer länger zu tragen. Klar, weil die Luft atmen kann. Dafür dringt Musik nach außen bzw. Außengeräusche nach Innen. Also ist nichts, wenn nebenher die Partnerin TV gucken oder ein Buch lesen möchte. Auf der anderen Seite, ist man "ansprechbar"
Der Bass ist konstruktionsbedingt, niemals stärker als bei geschlossenen Kopfhörern.
Alle Grados sind offene Kopfhörer, daher tendenziell bassschwach. Wobei man definieren muss, was das bedeutet. Die meisten jüngeren Hörer bevorzugen mehr Tiefbass. Übertriebenen Bass...
Der
SR325i ist super verarbeitet und klingt je nach Musik und Laune sehr lebendig, direkt und anspringend. Es ist "halt ein Grado". Man ist Mitten drin auf der Bühne, wie manche so schön beschreiben. Man sagt auch, dass kein Kopfhörer (E-)Gitarren so toll wiedergeben kann wie die Grados. Der Bass des SR325i ist nicht schlecht, im Gegenteil sehr gut für seine offene Bauweise. Kickt sehr schön. Allerdings können viele Aufnahmen durchaus spitz klingen, insb. Frauenstimmen, z.B. "Eva Cassidy - Live at Blues Alley". Um den Klang der Grados kennenzulernen kann man den kleinsten SR 60 mal ausprobieren. Ist recht günstig und hat weltweiten Ruhm. Der Tragekomfort ist Ansichtssache. Man kann keine schnellen Kopfbewegungen machen oder liegend hören etc. Leichte Verschiebungen der Hörmuscheln verändern den Klang erheblich. Wenn sie aber auf der Birne gut sitzen, dann machen Sie sehr viel Spass. Ich mag die Grados.
Alternative zu den Grados bietet
Alessandro an. Vom Hause Grado. Sollen etliche Hollywood Studios einsetzen. Aussehen und Klang fast identisch (nicht "so spitz", neutraler aufspielend), aber günstiger. Mein Geheimtipp ist der Alessandro
MS1i. Für insg. 100 EUR direkt aus USA importierbar. Ein toller KH! Gerade ist einer in der Bucht für 70 EUR weggegangen, sogar mit Modding mit den gelben Sennheiser HD414 Pads. Sowohl Grados als auch Alessandros haben geringen Impedanz (<32 Ohm) und sind daher problemlos an Portablen zu betreiben. Auch an einem iPod oder iPad.
Der
AKG K701 ist ein exzellenter KH in allen Disziplinen. Aber z.B. "Yello" oder "Dire Straits" hören sich mit einem
HD 650 "mächtiger" an, weil der Bass recht stark ist. Aber nicht übertrieben würde ich sagen. Etwas neutraler spielt der HD 600, der auch deutlich günstiger zu haben ist. Hat einen 3,5/6,3mm Adapteranschluss, während der HD 650 nur mit einem 6,3mm Anschluss daher kommt und somit "professionelleren" Anspruch andeutet. Nicht umsonst ist der HD 650 seit mehr als ein Jahrzehnt in vielen Studios in Anwendung. Der HD 600 klingt auch an einem guten mp3 Player (iRiver, cowon) ganz ordentlich. Letzterer wird bei etlichen "High Endern" ggü. HD 650 bevorzugt. Beide KH sind vom Tragekomfort her sehr gut, dennoch ist ein "Schraubstock"-Gefühl vorhanden. An einem KHV kann der HD 650 wirklich toll aufspielen. Im Übrigen haben beide Sennis auswechselbare Kabel, wie es sich gehört.
Der
K701 ist sensationell bequem zu tragen. Die Farbe ist übrigens
weiß. Das Kabel nicht(!) auswechselbar. Die
schwarze K702 Variante wirkt deutlich edler und hat auswechselbares Kabel. Beide KH sind sonst technisch = klanglich identisch. Eine Sonderedition
Q701 (Quincy Jones) ist in Farben wie grün erhältlich, ist deutlich teurer und klingt wohl noch etwas neutraler und hat etwas stärkeren Bass. Der Aufpreis lohnt sich imho nicht. Außer man möchte ein grünes Kabel
Wenn Shure, dann würde ich den
SRH 940 empfehlen. Der
geschlossene KH hat einen hervorragenden Klang und sehr guten Tragekomfort. Sehr präzise, sehr guter, trockener Bass, super Auflösung. Gilt als "Detailmonster". Hat aber wenig Räumlichkeit, im Vergleich zum K701 beispielsweise. Für ca. 230-250 EUR ist der SRH 940 ein Top-KH. Kommt mit auswechselbarem Kabel. Zwei Kabeltypen werden mitgeliefert, eine Tragetasche, Adapter und Ersatzpolster! Die Muscheln sind 90° drehbar, faltbar. Der SRH 840 ist etwas besser verarbeitet, klingt aber imho hörbar schwächer und ist design-technisch klobiger. Es gibt in US amerikanischen Foren Hörer, die den SRH 940 auf das Niveau eines Sennheiser HD 800 heben. Soweit würde ich aber nicht gehen
Ein Geheimtipp für jede Art von Musik ist der
geschlossenene Audio Technica ATH-M50. Toller Kickbass. Spass pur, damit "Yello" anzuhören. Die Mitten sind aber eher etwas zurück gesetzt, die Höhen bei manchen Aufnahmen leicht hell. Aber insg. sehr ausgewogen und für 150 EUR ein hervorragendes Preis/Leistungsverhältnis. Der KH ist faltbar, die Muscheln drehbar, mit Spiral- oder gerader Kabel zu haben, Leder-Tragebeutel, Adapter. Ist Plastik, aber extrem stabil, wirkt unkaputtbar. Sogar an einem iPhone
sehr laut(!) und völlig problemlos zu betreiben.
Der
DT 880 gilt bei "Insidern" als einer der linearsten KH überhaupt. Es gibt eine PRO Version mit u.a. dickerem Kopfband. Die "Hifi" Variante ist teurer. Die 250 Ohm Version ist ein guter Kompromiss. Für die 600 Ohm Variante ist definitiv ein KHV nötig. Dafür klingt er in Nuancen souveräner. Die Verarbeitung der beyerdynamics ist über jeden Zweifel erhaben. Die meisten Teile sind austauschbar. Super toller Service. Überragender Tragekomfort (die Ohrposter!), geniales Design und eine Qualität für die Ewigkeit. Mancher sagt, die beyerdynamics sind so gebaut, als ob sie einen Weltkrieg überstehen würden. Im Vergleich zu einem SRH 940 oder K701, HD 600 u.a. wirkt der Klang doch sehr entspannt, um nicht zu sagen manchmal etwas "langweilig". Eine Höhenlastigkeit wie Macher kann ich aber nicht attestieren. Einen beyerdynamics KH muss man haben (imho). Nicht unbedingt den absolut herausragenden
T1, aber der ist mit der beyerdynamics eigenen
Tesla Technologie (mit extrem starken Magneten) ein ganz außergewöhnlicher KH; extrem lebendig, super schnell (Stichwort: PRaT), präzise ohne Ende in allen Belangen, super tiefer Bass (messbar bis 5 Hz). Tolle Räumlichkeit. Man höre nur beispielsweise Friedemann's "Aquamarin" damit...Für mich absolut perfekt. Die Ohrpolster sind so angenehm zu tragen, dass man den KH gar nicht abnehmen mag. Auch wirkt der T1 absolut unscheinbar, im Gegensatz zu anderen High Ender wir Sennheiser HD 800 oder Audeze LCD 2/2 etc. Der individuelle Frequenzschrieb wird auf Wunsch mitgeliefert.
Auf den Sennheiser HD 800 (dynamischer 50 mm!-Treiber, unübertroffene Räumlichkeit), HifiMan HE-6 (Magnetostat, China-Kracher, über 500g schwer), Denon D7000 (dynamisch, 25 Ohm, Mahagoni Muscheln, extremst edel) oder Audeze LCD 2 (bzw. 3), der bereits jetzt "Kultstatus" erreicht hat bei vielen Besitzern...muss man vermutlich hier nicht tiefer eingehen.
Im Übrigen würde ich alle oben erwähnten KH einem Dr. Dre vorziehen
Gruesse
Tiad