Re: Gibt es Verstärkerklang ?,1000 oder 10 Watt,alles Einbil
Verfasst: Sa 30. Nov 2013, 00:13
von caine2011
wisst ihr, ihr könnt gerne solang ihr möchtet an den klang glauben und ihn auch hören...das ist euer bier
ich habe auch nen avr der 1000€ klasse, bei dem ich aber keinen unterschied zu meinem vorherigen der 400€ klasse gehört habe
ich habe aber auch kein problem zu sagen: ich hole mir neue geräte weil ich es kann, ich muss für mich selber nciht das ganze mit einem "besseren", "runderen" oder "volleren" klang beweisen, das die investition sich gelohnt hat
der raum klingt, die boxen klingen, aber welche komponente an einem stereoamop ist denn bitte anders, so dass die phänomen zu stande kommen sollte
und ganz ehrlich: wenn ich mir über wochen tests und berichte zu einem bockteurem gerät durchlese, will ich dass es besser klingt als vorher...dieses maß an autosuggestion kann wohl kaum einer in abrede stellen
und das argument: ich höre, dass es besser klingt ist halt auch nicht sonderlich nachvollziehbar, da man auch immer in den eigenen 4 wänden das angeschlossene gerät sieht...allein deshalb kommt autosuggestion schon zum tragen....
Re: Gibt es Verstärkerklang ?,1000 oder 10 Watt,alles Einbil
Verfasst: Sa 30. Nov 2013, 00:31
von Rank
mtt hat geschrieben::::
Vielleicht reden wir aneinander vorbei Wenn du Nuancen schreibst, denke ich an die viel zitierten klanglichen Nuancen die dieser und jener Verstaerker besser macht. So wie sie meist völlig übertrieben in den hiesigen Publikationen zu finden sind. Ist dem so? Also Nuancen die den Klang verbessern?
Ich habe gesagt, dass es bis dato nicht einmal gelungen ist Verstaerker überhaupt voneinander zu unterschieden.
Klar kann man Verstärker klanglich unterscheiden - zumindest gelegentlich.
Bevor ich meine NAD Kombi gekauft hatte, hatte ich zahlreiche Verstäker zum Testen hier - zeitweise sogar bis zu 4 Verstärker zeitgleich
Die meisten dieser Verstärker klangen in der Tat (so sehr) ähnlich, dass es bei relativ niedrigem Pegel (gemäßigte Zimmerlautstärke) mir oft nicht möglich war diese Verstärker auseinander zu halten.
Bei deutlich höheren Pegeln trennte sich allerdings fast immer die Spreu vom Weizen - da gab's dann relativ gut hörbare Unterschiede im Impulsverhalten, bzw. bei der Basspräzision (z.B. bei sehr schnellen Trommeln), aber auch teilweise kleine Unterschiede durch leichte Härte im Klangbild oder kratzigen Höhen (möglicherweise Verzerrungen ).
Es gab allerdings auch zwei bis drei Verstärker, die für mich selbst bei "normaler" Lautstärke recht gut unterscheidbar waren.
Zum Beispiel einen Cambridge 840A von einem NAD375BEE zu unterscheiden, würde ich mir (in gewohnter Hörumgebung nach zwei bis drei Stunden intensivem Training) auch heute noch zutrauen.
Vielleicht solltest Du einfach mal kurz Deine "Wiener-Blindtest-Brille" abnehmen und von der grauen Theorie zur Praxis übergehen indem Du dir mal selbst verschiedene Geräte im Direktvergleich anhörst?
Das hätte den Vorteil, dass Du die Antwort dann nicht mehr bei anderen suchen musst (mit schier endlosen Diskussionen), sondern Dir selbst die Antwort geben kannst.
Der große Vorteil beim selber Testen:
Man weiß auch ganz genau, ob man lieber Pils, Weissbier, Rotwein oder sonst was bestellen möchte.
Gruss Rank
Re: Gibt es Verstärkerklang ?,1000 oder 10 Watt,alles Einbil
Verfasst: Sa 30. Nov 2013, 01:35
von mtt
Rank hat geschrieben:
Klar kann man Verstärker klanglich unterscheiden - zumindest gelegentlich.
Bevor ich meine NAD Kombi gekauft hatte, hatte ich zahlreiche Verstäker zum Testen hier - zeitweise sogar bis zu 4 Verstärker zeitgleich
Die meisten dieser Verstärker klangen in der Tat (so sehr) ähnlich, dass es bei relativ niedrigem Pegel (gemäßigte Zimmerlautstärke) mir oft nicht möglich war diese Verstärker auseinander zu halten.
Das ist ja höchstinteressant und habe ich so vorher noch nie hört. Du solltest es genauer dokumentieren. Wahrscheinlich bist du da etwas grossem auf der Spur.
Wie hast du denn Einbildung ausgeschlossen? Hast du einen Pegelabgleich gemacht? Ach ich vergass, das war gar nicht nötig da man die Unterschiede auch so sofort hören konnte. Übrigens sollte der Pegelunterschied unter 0.3dB bei einem Vergleich liegen. Hast du die Verstaerker vorher gemessen um einen evtl. Defekt auszuschliessen? Nein, sah wohl von aussen alles gut aus.
Rank hat geschrieben:
Bei deutlich höheren Pegeln trennte sich allerdings fast immer die Spreu vom Weizen - da gab's dann relativ gut hörbare Unterschiede im Impulsverhalten, bzw. bei der Basspräzision (z.B. bei sehr schnellen Trommeln), aber auch teilweise kleine Unterschiede durch leichte Härte im Klangbild oder kratzigen Höhen (möglicherweise Verzerrungen ).
Es gab allerdings auch zwei bis drei Verstärker, die für mich selbst bei "normaler" Lautstärke recht gut unterscheidbar waren.
Zum Beispiel einen Cambridge 840A von einem NAD375BEE zu unterscheiden, würde ich mir (in gewohnter Hörumgebung nach zwei bis drei Stunden intensivem Training) auch heute noch zutrauen.
Ich glaube du liest zu viel "Schwurfel-Presse" und bringst hier einiges durcheinander. Ansonsten kann es natürlich sein, das einer der Verstaerker verzerrt oder defekt ist. Du hast leider weder etwas zum Testaufbau gesagt, noch zur Abhörlautstärke. Im übrigen hat schon eine leicht veränderte Abhörposition messbaren Einfluss auf den Klang.
Aber alles das was du beschreibst kann man messen oder auch nicht und damit belegen ob es einen hörbaren Einfluss haben kann. Selbst bei messbar schlechten Verstärkern fällt es nicht leicht einen Unterschied zu hören und schon gar nicht in dem Ausmass wie du es beschreibst. Es ist auch interessant das dein Gehör scheinbar bei hohen Lautstärke noch sensibler ist. Wahrscheinlich weil die Unterschiede auch "lauter" werden - leider das übrige Signal auch, sodass es eher schwerer als leichter ist. Ohne genauen Pegelabgleich sind solche Vergleiche leider nicht zu gebrauchen - auch wenn ich an dein Wunder glauben moechte. Ich persönlich bin mir dagegen ziemlich sicher, dass du einen 50,- Euro Verstärker nicht von einen 10000,- Accuphase unterscheiden kannst, solange beide in ihrem angegebenen Leistungsbereich verglichen werden. Natürlich im Blindtest mit Pegelabgleich. Du darfst auch das Publikum fragen.
Rank hat geschrieben:
Vielleicht solltest Du einfach mal kurz Deine "Wiener-Blindtest-Brille" abnehmen und von der grauen Theorie zur Praxis übergehen indem Du selbst verschiedene Geräte im Direktvergleich anhörst?
Das hätte den Vorteil, dass Du die Antwort dann nicht mehr bei anderen suchen musst (mit schier endlosen Diskussionen), sondern Dir selbst die Antwort geben kannst.
Woher nimmst du denn das absolute Vertrauen in dein Gehör und bist der Meinung das es kein Messgerät auf dieser Welt gibt das genauer und präziser misst? Oder das das von dir vermeintlich gehörte gar nicht real ist sonder nur eingebildet? Das würdest du doch merken, denkst du jetzt
McGurk Effekt:
Rank hat geschrieben:
Der große Vorteil beim selber Testen:
Man weiß auch ganz genau, ob man lieber Pils, Weissbier, Rotwein oder sonst was bestellen möchte.
Gut, jetzt hast du mich. Gegen solche Argumente ist man natürlich machtlos. Ich weiss schon lange, dass grüne Verstaerker "baesser" klingen vor allem wenn ich "blau" bin.
Re: Gibt es Verstärkerklang ?,1000 oder 10 Watt,alles Einbil
Verfasst: Sa 30. Nov 2013, 08:13
von horch!
douggyheffernan hat geschrieben:
Wenn Du mir schon die Steilvorlage gibts, muss ich jetzt auch noch meine Frau ranziehen, als ich heute die erste Platte laufen ließ am neuen Amp kam sie ins Wohnzimmer und war ebenfalls sofort begeistert und konnte die Veränderung deutlich hören. Sie ist auch überhaupt kein Technikfreak, sondern nur Musikfan und sie weiß nicht was der Verstärker gekostet hat noch sonstige Leistungsdaten, also hatte ihr Gehirn nicht schon die Erwartungshaltung dass teuer auch gut sein muß.
Wunderbare Steilvorlage! Das zeigt genau, wie "Klang" funktioniert. Die Dame hat natürlich seit langem mitbekommen, wie ihr liebster an seinem Hobby hängt, wie er am "Klang" feilt, wie immer wieder Neuerwerbungen Verbesserungen bringen, wie sich die ganze Sache entwickelt - natürlich nach oben, nach vorne. Und natürlich erkennt sie sofort die Stimmungslage - hättest du auch nur ansatzweise ein saueres Gesicht gezeigt, hätte sie gesagt "Klingt komisch, oder?", d.h. sie hätte ebenfalls sofort bemerkt, dass was nicht stimmt.
Und so hat umgekehrt ihre Zustimmung bei dir wieder "Klang" erzeugt.
Das sind genau die Mechanismen, die in unserem Gehirn noch massiv "Klang" (bzw. Klangunterschiede) erzeugen, wenn es auf physikalischer Ebene schon lange nichts mehr gibt.
Re: Gibt es Verstärkerklang ?,1000 oder 10 Watt,alles Einbil
Verfasst: Sa 30. Nov 2013, 08:27
von Genussmensch
@mtt
Genau das meinte ich, als ich von "apodiktisch" sprach.
Ich lege wirklich Wert auf den Ausgangspunkt meines Testes: Die Gehörschulung, das klangliche Training. Tatsächlich kann es ja, wenn überhaupt, nur um Nuancen gehen. Diese wollen erst einmal unverblindet und unter fachkundiger Anleitung erhört werden. Und wenn es dann schon an diesem Punkt scheitern sollte: wunderbar!
Und der Einwand: diese Unterschiede kann es nicht geben, also ist das alles sinnlos, dieser Einwand ist schlicht und ergreifend unzulässig. Natürlich ist es völlig berechtigt, wenn jemand sagt, dass ihn solche Nuancen nicht interessieren. Oder wenn er sagt, dass für ihn aus technischen Gründen kein, auch noch so feiner klanglicher Unterschied denkbar ist. Oder wenn er sagt, die Blindtests lesen sich so toll, dass es keiner weiteren Verbesserung des Versuchsaufbaus bedarf.
Mich überzeugt die Versuchsanordnung der Wiener Blindtests (und der anderen in Foren publizierten Tests) nicht. Auch ich halte Blindtests zur Überprüfung zuvor gefundener Ergebnisse für unverzichtbar. Aber zuerst muss für mich eine klangliche Schulung kommen. Mag sein, dass die Verstärkerklanggegner sich allesamt für so versierte Hörer halten, dass sie das als überflüssig für sich erachten. Ich würde mir nicht zutrauen, aus dem Stand feinste Unterschiede zu erkennen, jedenfalls nicht ohne sehr langes, intensives Hin- und Herschalten bei unterschiedlichem Material. Genau dieses aus-dem-Stand-unterscheiden-können wird dann aber im Blindtest zum heiligen Kriterium erhoben. Und weil das - erwartungsgemäß - nicht gelingt, fühlt man sich in seinem vorgefassten Ergebnis bestätigt. Unvoreingenommenes Forschen sieht anders aus, oder?
Viele Grüße
Genussmensch
Re: Gibt es Verstärkerklang ?,1000 oder 10 Watt,alles Einbil
Verfasst: Sa 30. Nov 2013, 09:12
von horch!
mtt hat geschrieben:
Ich habe gesagt, dass es bis dato nicht einmal gelungen ist Verstaerker überhaupt voneinander zu unterschieden. Das heisst überhaupt irgend einen noch so kleinen / nicht mal genau zuortbaren Unterschied einem Verstaerker anzulasten. Das würde als ersten Schritt überhaupt Sinn machen. Erst muss der Nachweis kommen, dass man 2 Geräte im Blindtest voneinander unterscheiden kann. Dann wenn dieser Nachweis erbracht ist, macht es in meinen Augen und Ohren Sinn sich über die Nuance im Klangbild zu unterhalten.
Das sehe ich auch so.
@Genussmensch: Dein Gedanke ist schon nachvollziehbar - aber bezieht er sich nicht eigentlich auf den "Normalhörer"? So eine Gehörschulung muss ja von jemandem durchgeführt werden, der bereits geschult ist, der die Unterschiede bereits hört. In anderen Lebensbereichen muss jeder Lehrer, jeder Ausbilder seine Qualifikation vorweisen. Dementsprechend müsste es hier Leute geben, die per Blindtest nachweisen, dass sie tatsächlich in der Lage sind, die Unterschiede zu hören, von denen sie reden. Wenn dieser Nachweis erbracht ist, dann kommt dein Gedanke zum tragen, vorher macht es m.E. keinen Sinn. Und wie mtt sagt: die Anforderungen kann man hier durchaus niedrig ansetzen: die "Ausbilder" müssten erstmal nur nachweisen, dass sie überhaupt Unterschiede hören, nichts weiter, die konkreten Nuancen spielen hier noch keine Rolle - sie würden zwar sicherlich genau darauf achten, aber nachweisen müssten sie dies nicht.
Re: Gibt es Verstärkerklang ?,1000 oder 10 Watt,alles Einbil
Verfasst: Sa 30. Nov 2013, 09:22
von caine2011
also nochmal: mir ist das total egal ob irgendwer an verstärkerklang glaubt oder nicht, ist ja eher religion als physikalisch messbar, wenn man die hauptargumente sich so ansieht
ich gehe da ganz rational logisch ran
aber das problem steht und fällt mit suggestion
wenn dir ein tontechniker von sagen wir mal pioneer aus den air studios sagt, ok das machen wir...wie viel wert hat dann diese schulung?
und anders herum will der wahre verstärkerklang gegner die unterschiede genauso wenig hören...auch suggestion
wie genau willst du das machen? nimmst du ein stück was den hörern bekannt ist? eins was keiner kennt? eins was eigens zu diesem zweck synthetisch erzeugt wurde?
und wenn du dann tatsächlich mit einem(!!!)[evtl. eigens erzeugtem stück] unterschiede hast, was gewinnst du dadurch?
-> die kritiker werden sagen: naja wenn man solange aussucht und irgendwas erzeugt dafür...naja dann muss es ja auch irgendwie klappen, ala: ein blindes huhn findet auch mal ein korn
-> die leute die eh dran glauben, werden ewige nichtrationale flamewars beginnnen aufgrund eines einzigen (und damit statistisch total unrepräsentativen) Tests
nocheinmal: wenn jemand der seine ganzen tollen verstärkerklangaussagen nicht rational und objektiv auf physikalischer ebene beweisen kann, ist das ganze haltlos, weil es wie gesagt nur suggestion ist:
ala: wunderheilungen, horoskope, andere wahrsagerreien etc.
ich möchte hinweisen, dass klang durch schall erzeugt wird, und schall lässt sich exakt und ohne jeglichen interpretationsraum messen, und in wiefern ein AVR/AMP/DAC schall verändert, lässt sich auch unabstreitbar messen, wer etwas anderes sagt, sollte evtl. seine schulbildung auffrischen
und wenn die physik sagt: der avr klingt anders als jener, hat man schlussendlich immer noch nichts...weil jeder guten klang anders definiert...
ansonsten wären die unterschiedlichen boxenhersteller mit unterschiedlichen abstimmungen total sinnlos.
was das nächste problem hervorbringt: welche ls nimmt man denn zum sensibilisieren?
und so weiter und sofort, ohne genaue reproduzierbare eindeutige bedingung ist ein solcher test nichts als ein theoretische konstrukt...
Re: Gibt es Verstärkerklang ?,1000 oder 10 Watt,alles Einbil
Verfasst: Sa 30. Nov 2013, 09:37
von mtt
Genussmensch hat geschrieben:@mtt
....
Mich überzeugt die Versuchsanordnung der Wiener Blindtests (und der anderen in Foren publizierten Tests) nicht. Auch ich halte Blindtests zur Überprüfung zuvor gefundener Ergebnisse für unverzichtbar. Aber zuerst muss für mich eine klangliche Schulung kommen. Mag sein, dass die Verstärkerklanggegner sich allesamt für so versierte Hörer halten, dass sie das als überflüssig für sich erachten. Ich würde mir nicht zutrauen, aus dem Stand feinste Unterschiede zu erkennen, jedenfalls nicht ohne sehr langes, intensives Hin- und Herschalten bei unterschiedlichem Material. Genau dieses aus-dem-Stand-unterscheiden-können wird dann aber im Blindtest zum heiligen Kriterium erhoben. Und weil das - erwartungsgemäß - nicht gelingt, fühlt man sich in seinem vorgefassten Ergebnis bestätigt. Unvoreingenommenes Forschen sieht anders aus, oder?
Viele Grüße
Genussmenschi
Hallo Genussmensch,
obwohl du es vielleicht nicht glaubst, verstehe ich dich sehr gut. Ich hatte auch mal eine Phase in der ich sehr ähnlich gedacht habe. Es wollte mir nicht so recht in den Kopf, dass das alles nur eine grosse Farce sein soll. Da musste doch etwas sein nur konnte ich es nicht sehen bzw. hören
Was ich aber nicht verstehe ist, dass du von jemandem lernen willst etwas zu hören, dass weder du noch er hören koennen bzw. wirklich hören werden - da es messtechnisch weit weit unten dem liegt was das menschliche Gehoer wahrnehmen kann. Man muss ja Ziele haben, aber warum etwas das weltweit wissenschaftlich erwiesen und anerkannt ist? Das finde ich dann etwas zu sportlich.
Wie willst du Einbildung bei dieser "hören lernen" Sitzung ausschliessen und was wir eurer Referenz gegen die ihr vergleicht?
Warum denkst du sind Verstaerker so komplex das man sie bis heute nicht verstanden hat?
Anscheinend lässt du dich davon nicht so leicht abbringen - also schlage ich dir folgendes vor. Teste doch mal das was du machen möchtest als erstes an zwei messtechnisch deutlich unterschiedlichen Verstärkern und berichte.
Als sehr schlechtes Beispiel könnte du versuchen die Jadis SE 300B RV zu hören. Die haben Messwertee das man daran zweifeln könnte über mehrere Minuten damit Musik zu hören. Kosten neu glaube ich über 20.000,- und leisten 2 x 10W.
Du kannst du mal versuchen zu sehen wo du derzeit hörtechnisch stehst. Natürlich auch ein Gehör lernen etwas besser wahrzunehmen. Leider nur nicht in dem Bereich von dem wir hier reden
Oder wie schon gesagt...geh in das beste HiFi Studio Deutschlands oder in das um die Ecke und lass dir die "Welten" der Klangunterschiede erklären. Auch die können das so gut wie die Entwickler dieser Klangschachteln - viel besser sogar. Warum denkst du können die das nicht ? Wer soll denn bitte für dich als Referenz dienen? Nur der Entwickler einer Schaltung, einer Baugruppe oder das ganze Team? Oder beziehst du dich auf die kleinen Hinterhof Hersteller der Luxusklasse - ala SL?
Falls du nichts in der Nähe findest gehen wir zu meinem. Da werden sich Klangfarben auftun, dass ich eine Sonnenbrille brauche um nicht geblendet zu werden. Ich bringe Popcorn mit und schaue mir das ganze in Ruhe an. Und glaube mir er kann es sehr gut. Er wird dir alle noch so kleinen Nuance erklären und vorführen - mit unendlicher Geduld bis du es verstanden hast.
Ich erkläre auch nicht den Blindtest zum heiligen Kriterium sondern moderne Messtechnik. Es gibt anscheinend 2 Dinge die du anzweifelst:
1.) Die wissenschaftlich anerkannte menschliche Hörschwelle
2.) Modere Messinstrumente
Mach mal Vorschlage wie man dich überzeugen könnte
So Jungs und Mädels....ich muss los. Elvis steht vor der Tür. Ja - The King. Er hat nicht viel Zeit und wir müssen noch weit fahren.
Bis heute Abend.
Re: Gibt es Verstärkerklang ?,1000 oder 10 Watt,alles Einbil
Verfasst: Sa 30. Nov 2013, 09:39
von horch!
douggyheffernan hat geschrieben:Zitat aus der analog 02.13:
"Klang ist subjektiv und entsteht zu 100% im Gehirn des Hörers.
Das individuelle Klangempfinden basiert auf den Hörgewohnheiten
des Rezipienten und wird in hohem Maße durch optische Reize,
körperliche Befindlichkeiten, Launen und Stimmungen beeinflusst.
Das objektiv messbare Klanggeschehen wird bestimmt durch die
Interaktionen der wiedergebenden Lautsprecher mit dem Hörraum ..."
Das ist genau der Punkt - und man beachte die 100%!
Manch einer mag mit diesen 100% Probleme haben - dahinter steckt m.E. ebenso wie hinter manchen Problemen bei der Klangdiskussion, eine irrige Vorstellung: dass nämlich die menschliche Wahrnehmung eine mehr oder weniger exakte "Messung" der physikalischen Wirklichkeit sei. Dem ist nicht so. Der Mensch als lebendiger Organismus ist ein selbstorganisierendes System, Wahrnehmungen sind Änderungen des Zustandes dieses Systems - letztlich ist es zu 100% unser Zustand, den wir unmittelbar wahrnehmen, nicht unsere Umgebung. Natürlich wird dieser Zustand, und damit die Wahrnehmung, ganz wesentlich von der physikalischen Umwelt und damit auch von dem am Ohr eintreffenden Schall beeinflusst; aber eben beeinflusst - nicht determiniert! Ein Schallereignis führt i.d.R. zu einem Hörereignis - man kann aber keinesfalls aus dem Schallereignis das Hörereignis exakt ableiten; und umgekehrt kann man aus einem Hörereignis nicht logisch "zurückrechnen" und definitive Aussagen über das Schallereignis machen.
Deshalb sind jegliche Aussagen, dass eine Person Unterschiede zwischen Verstärkern hört, vor allem Aussagen über die Person und nicht Aussagen über die Verstärker.
Re: Gibt es Verstärkerklang ?,1000 oder 10 Watt,alles Einbil
Verfasst: Sa 30. Nov 2013, 09:50
von Genussmensch
horch! hat geschrieben:
mtt hat geschrieben:
Ich habe gesagt, dass es bis dato nicht einmal gelungen ist Verstaerker überhaupt voneinander zu unterschieden. Das heisst überhaupt irgend einen noch so kleinen / nicht mal genau zuortbaren Unterschied einem Verstaerker anzulasten. Das würde als ersten Schritt überhaupt Sinn machen. Erst muss der Nachweis kommen, dass man 2 Geräte im Blindtest voneinander unterscheiden kann. Dann wenn dieser Nachweis erbracht ist, macht es in meinen Augen und Ohren Sinn sich über die Nuance im Klangbild zu unterhalten.
Das sehe ich auch so.
@Genussmensch: Dein Gedanke ist schon nachvollziehbar - aber bezieht er sich nicht eigentlich auf den "Normalhörer"? So eine Gehörschulung muss ja von jemandem durchgeführt werden, der bereits geschult ist, der die Unterschiede bereits hört. In anderen Lebensbereichen muss jeder Lehrer, jeder Ausbilder seine Qualifikation vorweisen. Dementsprechend müsste es hier Leute geben, die per Blindtest nachweisen, dass sie tatsächlich in der Lage sind, die Unterschiede zu hören, von denen sie reden. Wenn dieser Nachweis erbracht ist, dann kommt dein Gedanke zum tragen, vorher macht es m.E. keinen Sinn. Und wie mtt sagt: die Anforderungen kann man hier durchaus niedrig ansetzen: die "Ausbilder" müssten erstmal nur nachweisen, dass sie überhaupt Unterschiede hören, nichts weiter, die konkreten Nuancen spielen hier noch keine Rolle - sie würden zwar sicherlich genau darauf achten, aber nachweisen müssten sie dies nicht.
Das ist natürlich genau der wunde Punkt, den Du ansprichst. Man benötigt jemanden, dessen Fähigkeiten in irgendeiner Weise überprüfbar nachgewiesen sind. Am besten natürlich, indem er in der Lage ist, im Blindtest bestimmte Verstärker klanglich unterscheiden zu können - also die von Dir und mtt genannten Minimalanforderungen. Wenn es schon an diesem Punkt scheitern sollte, kann man sich alles Weitere sparen.
Noch eine Frage an die Leute, die Kontakt in die technische Szene haben: Was sagen denn die Verstärkerentwickler (oder Boxenbauer oder Toningenieure) hinter vorgehaltener Hand (falls jemand welche kennen sollte)? Lachen die über all die Unwissenden und amüsieren sich königlich über die große - weitgehend ja erfolgreiche - Täuschung? In "Technik Satt" liest man, dass es im Wesentlichen keine Unterschiede gibt mit der Ausnahme, dass manche Verstärker etwas dunkler klingen als andere (also immerhin scheint es doch irgendwelche Unterschiede zu geben!).
Wenn es wirklich überhaupt keine, auch noch so feinen Unterschiede geben sollte (und die Verstärkerklanggegner argumentieren ja so, dass es eigentlich überhaupt gar keiner Tests bedürfe, weil dies schon technisch und hörphysikalisch notwendig so sei), müssten die Entwickler ja die frustriertesten Menschen weit und breit sein, denn was sie tun, wäre ja dann seit ca. 30 Jahren (oder ab wann war offiziell die Grenze des menschlich noch Hörbaren erreicht?) völlig sinnlos.
Ich will aber nochmal betonen - es lesen ja sicher einige Interessierte mit -, dass wir uns insoweit einig sind, dass Verstärkerklang (wie auch CD-Playerklang) - wenn es ihn denn überhaupt geben sollte - neben den Faktoren Aufnahmequalität, Aufstellung, Raum und Boxen so gering zu veranschlagen ist, dass er wohl zu vernachlässigen ist. Womöglich stört mich an den ganzen Diskussionen in den diversen Foren immer nur der Ton der absoluten Gewissheit, der bei beiden Seiten - bei den Gegnern und den Gläubigen gleichermaßen - erklingt. Obwohl ich natürlich zugestehen muss, dass ich diesen Ton, wenn ich einmal von einer Sache überzeugt bin, gelegentlich auch - natürlich völlig unbewusst - anschlage ...