Seite 8 von 11
Verfasst: Do 27. Jan 2005, 12:22
von Strumpfbrand
Was meinst Du mit "Rest"? Ich dachte, die Wandnähe der Boxen hat nur Einfluss auf den Bassbereich und nicht auf den Mittel- und Hochtonbereich, oder? Und von der Breite des Raums gesehen stellte ich die Boxen ja immer noch auf die 1/4- und 3/4-Punkte.
Ich meinte jetzt nicht, dass ich die 120er mit der Seitenwand bündig an die Rückwand stelle, sondern mit der Rückwand der 120er (vielleicht ein paar Zentimeter mehr für das Bassreflexrohr).
Verfasst: Do 27. Jan 2005, 12:40
von Master J
Hast Du die Boxen nicht irgendwie auf den Hörplatz eingedreht/angewinkelt?
Hinsichtlich Reflektionen muss man auch im Hochton aufpassen; ausserdem ist auch der Bass überhalb des DBA-Arbeitsbereichs von der Wandnähe betroffen.
Das wird dann nichtmehr kompensiert.
Ausserdem müssen 1/4 und 3/4 nicht in jedem Fall die optimale Stereo-Basisbreite bilden.
Probier's halt aus.
Gruss
Jochen
Verfasst: Do 27. Jan 2005, 22:32
von Guidmo
Hallo mal `ne Frage an alle!
Das spannende Thema haben wa (Xavantes und Icke) neulich auch in der Kneipe diskutiert.
Nun die Frage meinerseits:
Das DBA funktioniert doch nur, wenn ich vor der Schallwand (bzw. Membran) des Rear-Subwoofers sitze...
oder nicht???
Bei mir zu Hause steht die Couch an der Wand und mein Kopf samt Ohren befindet sich ca. 20 cm von der Wand entfernt.
Ginge denn dann ein solches System zu installieren, ohne die Couch nach vorn in den Raum zu bewegen???
Vielen Dank
Der Guidmo
Verfasst: Fr 28. Jan 2005, 10:42
von Master J
Guidmo hat geschrieben:Ginge denn dann ein solches System zu installieren, ohne die Couch nach vorn in den Raum zu bewegen???
Das sollst Du sowieso generell.
In unmittelbarer Wandnähe ist auch beim DBA der Bass "gebläht".
Gruss
Jochen
Verfasst: Fr 28. Jan 2005, 12:18
von BlueDanube
Guidmo hat geschrieben:Das DBA funktioniert doch nur, wenn ich vor der Schallwand (bzw. Membran) des Rear-Subwoofers sitze...
Grob gesagt hat das DBA die Funktion, sämtliche Bassreflexionen an der Rückwand zu vermeiden - so als ob die Wand nicht vorhanden wäre. Gleichzeitig wird von vorne eine ebene Wellenfront abgegeben.
Daher hört man theoretisch in jeder Position im Raum nur den Schall von den vorderen Subwoofer, es entsteht keine Resonanz und der Pegel ist überall gleich.
Praktisch geht's nicht ganz so perfekt, aber es ist frappierend!
Verfasst: Fr 28. Jan 2005, 12:20
von Frank Klemm
Master J hat geschrieben:Guidmo hat geschrieben:Ginge denn dann ein solches System zu installieren, ohne die Couch nach vorn in den Raum zu bewegen???
Das sollst Du sowieso generell.
In unmittelbarer Wandnähe ist auch beim DBA der Bass "gebläht".
Nein.
Zumindest nicht für Druckempfänger.
Verfasst: Fr 28. Jan 2005, 12:28
von Frank Klemm
Master J hat geschrieben:Strumpfbrand hat geschrieben:Also selbst wenn ich meine 120er bündig an die Wand stellte, wäre der Abstand der Boxenchassis zur Rückwand noch zu groß?
Das sollen Frank oder Uwe nachrechnen. ;)
Ja. Hinzu kommt noch ein sehr ungüstiges Verhältnis aus Breite und Tiefe.
Die Tiefe sollte deutlich kleiner als die Breite sein, so wie bei LSPs vor 15 Jahren.
Aber willst Du wirklich für die optimale DBA-Aufstellung den Klang des "Rests" opfern?
Wandnahe Aufstellung erzeugt keinen schlechten Klang.
Nur erzeugt eine Box, die für wandferne Aufstellung entwickelt wurde,
bei wandnaher Aufstellung einen dicklichen Klang.
Eine für wandnahe Aufstellung gedachte bei wandferner einen dünnen Klang.
Aktiv-Monitore haben dafür Schalter an der Rückseite.
Ideal wäre ein (für Normalos unbedienbares) DSP-System:
* Bitte geben sie den Abstand zur Rückwand in cm ein
* Bitte geben sie den Abstand zur Seitenwand in cm ein
* Bitte geben sie den Abstand des Tieftöners zum Fußboden in cm ein
* Bitte geben sie die Raumhöhe in cm ein
Verfasst: Fr 28. Jan 2005, 14:11
von US
Die Tiefe sollte deutlich kleiner als die Breite sein, so wie bei LSPs vor 15 Jahren.
Hallo,
mal abseits der Theorie kann ich auch vom Höreindruck bestätigen, daß wandnahe Aufstellung nicht nur ganz vorzüglich funktioniert, sonder gar der Königsweg zu sein scheint.
Nach diversen inspirienden Diskussionen mit AH und dem Erwerb historischer "Spielobjekte" (ältere ARD-Großregielautsprecher) habe ich mir mal solch einen mobilen (also keine Festinstallation) optimierten Wandlautsprecher gebastelt.
Die Schallwand hat die Dimensionen (außen-außen) 160cm x 60cm, während die Bautiefe nur 16cm beträgt. Die Kanten sind über die gesamte Boxentiefe verrundet (R=8cm).
Die Aufstellung erfolgt wandbündig über eine Zimmerecke, so daß die LS im 45°-Winkel abstrahlen. Der Baffle-Step ist nicht freifeldentzerrt.
Zum einen ist frappierend wie realtiv unabhängig dieser LS vom Abstand zur Stirnseite tönt.
Zum Anderen ist der Grundton und Oberbaß unglaublich durchhörbar und knackig.
Der erhöhte Strahlungswiderstand durch die Wand, bekommt dem LS hörbar gut. Gegenüber einem "Schmalhemd" stehen immerhin 3 bis 6dB (je nach Abstimmung) Wirkungsgradgewinn zur Verfügung, so daß selbst mit nur zwei 8"ern in CB beachtliche Pegel bei geringem Hub möglich sind.
Völlig weg ist das warme, volle Klangbild üblicher LS in Wohnräumen.
Nur eine Bedingung ist bei dieser Variante strikt einzuhalten: Die Bereiche neben der Box zur Raumecke hin, müssen stark bedämpft werden, da hier Early Reflectons voll zuschlagen.
Gruß, Uwe
Verfasst: Sa 29. Jan 2005, 10:30
von Gandalf
BlueDanube hat geschrieben:Natrilix hat geschrieben:bleibt nur zu erwähnen, dass der 4000er leider weder erhältlich ist, noch von irgend jemand sonst getestet werden konnte.....
Frank Klemm hat in beispielsweise recht ausgiebig getestet....
Ohh, getestet haben mralbundy, MasterJ und ich ihn auch schon mal. Und auch über den normalen Pegel hinaus.
Der Glockenschlag war bestimmt noch auf der anderen Strassenseite zu hören bzw. wahrzunehmen.
Ausserdem haben meine Hosenbeine 'geflattert'.
Verfasst: So 30. Jan 2005, 19:02
von teite
Hallo,
Nochmal zurück zu Franks DBA-Formel.
Frank Klemm hat geschrieben:fmax = min ( ac/2x, bc/2y )
Raumbreite x
Raumhöhe y
Geometrie a:b (a Subwoofer nebeneinander, b übereinander)
Schallgeschwindigkeit c (ca. 350 m/s)
Oberhalb dieser Frequenz treten noch weitere Wellenfronten auf,
die aber anfänglich noch geringe Intensitäten haben.
Ich habe dazu noch eine Frage. Die Grenzfrequenz des DBAs trifft ja immer mit einer Raummode zusammen. Heißt das, dass diese Raummode noch in den DBA-Wirkungsbereich fällt oder nicht?
Wie siehts eigentlich mit der Chassisgrösse aus? Gilt die "ebene Welle"-Regel (Abstand von Chassis zu Chassis nicht grösser als die halbe Wellenlänge) von Chassismittelpunkt zu Mittelpunkt, oder von der Chassisaussenseite zur nächsten?
cu,
Stefan