Fachkundige und individuelle Beratung ist für uns selbstverständlich - rufen Sie uns an!
Sie erreichen unsere Hotline werktags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter der 07171 8712 0 (Samstags: 10:00 bis 12:00 Uhr). Außerhalb Deutschlands wählen Sie +49 7171 87120. Im Dialog finden wir die optimale Klanglösung für Sie und klären etwaige Fragen oder Schwierigkeiten. Das nuForum ist seit dem 19. Juli 2023 im read-only-Modus: Das Ende einer Ära: Das nuForum schließt

Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Diskussionen zum Thema Filme
Nolli
Star
Star
Beiträge: 1277
Registriert: Do 25. Mär 2004, 20:05

Beitrag von Nolli »

Gestern auf dem Fantasy Filmfest:

Get Shorty
Die übliche Kurzfilmveranstaltung, dieses mal mit nem großartigen kanadischen Beitrag "Next Floor" und nem überraschenderweise richtigen gutem deutschen Short mit Dirk Bach!

Deliver Us From Evil
Der neue Bornedal. Nach dem unglaublichen geilen Just Another Love Story dieses mal wieder ein sensationell gemachter, sehr ernster und auch politischer/gesellschaftskritischer Thriller der mich total runtergezogen hat. Echt sehr düster und gnadenlos konsequent!
Benutzeravatar
Blap
Star
Star
Beiträge: 8773
Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
Wohnort: Sofa des Todes
Been thanked: 1 time

Beitrag von Blap »

Cobra Gang

Zwei Brüder in den besten Jahren. Die beiden trinken gern ab und an über den Durst und beherrschen den Umgang mit Handfeuerwaffen. Zwei gestandene Kerle in Jeans, mit Rotzbremse auf der Oberlippe und dem Herz am rechten Fleck. *g* Eines Tages findet ein Bruder in seiner Lieblingskneipe ein übles Gemetzel vor. Sämtliche Gäste und der Wirt wurden wie räudige Köter abgeknallt. Der Sheriff taucht auf und verhaftet die Hälfte unseres Heldenduos. Der vermeintliche Gesetzeshüter ist ein übler, korrupter Drecksack, er macht mit dem örtlichen Drogenboss krumme Geschäfte und steht unter dessen Fuchtel. Nicht zu vergessen, dass der zu Unrecht Verdächtige ein alter Rivale ist, war er doch früher mit der Frau des Sheriffs zusammen, ergo verschwindet der Bursche zunächst im Knast. Sein Bruder lässt sich jedoch nicht lumpen und startet eine waghalsige Befreiungsaktion. Den Drogenboss beunruhigen diese Vorfälle zunehmend, er möchte den Sheriff und die Brüder gern endgültig aus der Landschaft tilgen. Alles läuft auf einen blutigen Showdown hinaus...

"Cobra Gang" (Ráfaga de plomo, 1985) ist ein unterhaltsamer Action-Trasher aus Mexiko. Die Filmbrüder sind auch im echten Leben Brüder, in Mexiko sind Mario und Fernando Almada sehr bekannt, sie haben hunderte(!) Filme auf dem Konto. Dieser Streifen beginnt flott und mit Geballer, während des Finales rauchen die Schiesseisen natürlich erneut kräftig. Es wird geblutet und gestorben, fiese Fratzen und dämliche Dialoge gehören selbstverständlich dazu. Herrlich ist der Auftritt der "Cobra Gang" zu Beginn, zwei der Kerle tragen Eishockey-Masken wie mein Freund Jason Voorhees, klasse! Leider wird dem Zuschauer diese Freude im weiteren Verlauf des Werkes nicht mehr gegönnt. Der Mittelteil des Werkes verfällt manchmal ein wenig in Behäbigkeit, wird jedoch immer wieder rechtzeitig aufgelockert. So ist die Befreiungsaktion aus dem Strafvollzug ein echter Brüller, ähnlich durchgeknallt wie im Dänenkracher "Old Men in new Cars".

Mir ist dieser billige, kleine Film sehr sympathisch. Die "Helden" sind irgendwie liebenswert, die Bösewichter kommen unterschiedlich daher, die Palette reicht von brutal über hinterlistig bis schleimig, oder eben von all diesen Eigenschaften etwas. Ein hysterisches Gemetzel und eine Orgie des Irrsinns sollte der geneigte Trash-Fan hier nicht erwarten. Der Film ist auch deshalb so knuffig, weil er offensichtlich völlig ohne Selbstironie daherkommt, was die Freude über das ein wenig groteske Treiben noch vergrössert. Die DVD aus der Trash Collection von CMV ist gut gelungen. Der Film wird so präsentiert wie ein solcher Film aussehen muss. Eine hochwertige Restauration wäre in diesem Fall nahezu ein Sakrileg und würde das Genusserlebnis stören!

Ich mag den Film. Daher gibt es freundliche 6,5/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Benutzeravatar
AndiTimer
Star
Star
Beiträge: 3975
Registriert: Mi 25. Dez 2002, 21:43

Beitrag von AndiTimer »

Daddy ohne Plan Blu-Ray

Für mich eine erfrischende Komödie, vermutlich weil ich selbst ne kleine Tochter habe, dazu sehe ich eben auch Dwayne "The Rock" Johnson sehr gerne. Bild und Ton sind für eine Komödie ganz in Ordnung.


Madagaskar 2 Blu-Ray

Bild ist schon Referenz, Ton ist auch ganz gut für einen Animationsfilm. Der zweite Teil gefällt mir besser als der erste, der bessere Humor für mich 8)

Gruss
Andi
Benutzeravatar
Blap
Star
Star
Beiträge: 8773
Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
Wohnort: Sofa des Todes
Been thanked: 1 time

Beitrag von Blap »

Against the Dark

Es ist wieder passiert! Ein Virus macht aus Menschen untote, blutgierige Monster. Die Überlebenden der Katastrophe taumeln durch eine düstere Welt, hinter jeder Türe kann der Tod lauern, aus jedem Gebüsch ein Unhold springen. Ein junges Paar hat sich in einem ehemaligen Krankenhaus versteckt und möchte nun weiterziehen. Dabei treffen sie auf vier weitere Überlebende, gemeinsam will man sich nun zum Fahrzeug des Paares durchschlagen. In dem riesigen Gebäude lauern allerdings diverse Blutgeier, die Gruppe wird bald attackiert und getrennt. Da trifft es sich gut, dass der Jäger Tao (Steven Seagal) und seine kleine Eingreiftruppe gerade in der Gegend unterwegs sind um Untote zu schlachten. Die Gefahr ist aber nicht gebannt, denn Militärköppe wollen das Viertel per Luftschlag desinfizieren...

Hui! Mein Kampfklops in einem Horror-Streifen, eine schöne Abwechslung... ...oder? Zunächst ein paar aufklärende Worte. Mehrfach war zu lesen, hier müsste Herr Seagal gegen Vampire antreten. Tatsächlich handelt es sich aber um Zombies, dies nur der Ordnung halber. Beginnen wir mit den positiven Aspekten des Filmes. Die Kamera fängt das Geschehen überwiegend durchaus stimmungsvoll ein. Die Farbgebung und die daraus resultierende Atmosphäre machen Freude, auch die endlosen Gänge und Räumlichkeiten der Location fallen positiv auf. Mettgut -wie es sich für einen solchen Film gehört- wird ebenfalls geboten. Das Gepansche ist optisch gut gelungen. Nur hätte ich gern häufiger abgetrennte Teile fliegen sehen, man bekommt meist lediglich die am Boden und Wänden befindliche Biomasse zu Gesicht. Stevie rennt mit scharfer Klinge durch die Gegend, das schreit regelrecht nach Köppen, Armen und Beinen die gekürzt werden müssen und dabei mindestens zehn Meter weit durch die Luft fliegen! Naja, hier musste wohl den geringen finanziellen Mitteln Tribut gezollt werden. Übrigens ist Herr Seagal zwar der bekannste Schädel, doch seine Rolle würde ich -zumindest von Länge seiner Auftritte her- mehr als grosse Nebenrolle einordnen. Nett ist übrigens auch die Sache mit der Weiterentwicklung der Untoten, obwohl man diese Idee schon vorher verbraten hat.

Nun zu den Schäwchen von "Against the Dark", die den Film leider sehr deutlich nach unten ziehen. Zunächst wäre das häufig extrem bescheuerte Verhalten der Überlebenden zu vermelden. In einem Teenie-Slasher gehört ausufende Blödheit ja quasi zum guten Stil, hier stört das unglaubwürdige Benehmen der Figuren jedoch sehr. Leider fehlt es Regisseur Richard Crudo an Gespür für Spannung und Dramatik, wodurch die optisch gelungene Atmosphäre zu einem erheblichen Teil zerstört wird. Wenn der Bursche dann im "Making of" darüber berichtet, wie schwer es doch ist die Handlung im Überblick zu behalten und auf die richtige Entwicklung der Charaktere zu achten, dann beschleicht mich das Gefühl, dass der Mann als Regisseur nicht taugt. Normalerweise ist der Kerl als Kameramann tätig, dabei sollte er vermutlich lieber bleiben. Kommen wir erneut kurz auf den Film zurück. Das Gebäude -in dem sich die Sause zum grössten Teil abspielt- ist zwar eine stimmungsvolle Kulisse, es wirkt aber schon ein wenig albern, wenn man die ganze Nacht für den Weg bis in die Tiefgarage braucht, obwohl man eigentlich fast ständig in Bewegung ist. Naja, diese Unstimmigkeit hätte ein fähiger Regisseur sicher in den Hintergrund drängen können, Herr Crudo ist dazu leider nicht in der Lage.

Einerseits ist "Against the Dark" ein besonderer Titel in der Filmographie des Actionhelden Steven Seagal, andererseits ist der Streifen vor allem eine vertane Chance. Schade, schade, denn hier war wirklich eine Menge Potential vorhanden, welches man leider überwiegend vergeudet hat. An der DVD gibt es nichts zu meckern, die Bildqualität ist sehr gut!

Für "normale" Zuschauer wird der Film ein totaler Fehlgriff sein. Für mich -den leidgeprüften, unerschütterbaren Seagal Fan und Zombie Liebhaber- ist diese vertane Chance irgendwie traurig, lässt mich den Regisseur verfluchen und den Drehbuchautor möchte ich ebenfalls bestrafen!

Keine totale Gurke -ein gewisser Unterhaltungswert ist nicht zu leugnen- aber doch deutlich von einem wirklich gelungenen Film entfernt. Was erlauben Crudo?

5/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Benutzeravatar
Germerman
Profi
Profi
Beiträge: 299
Registriert: Mi 16. Jul 2003, 17:38
Wohnort: München

Ferris macht blau

Beitrag von Germerman »

Ferris Bueller's Day Off
Blap hat geschrieben:Ferris macht blau

Netter Teeniefilm aus den längst vergangenen Achtzigern. Überwiegend unterhaltsam, obwohl sich ein paar Längen eingeschlichen haben.

6,5/10

Bisher nur als Kurzrezension von Blap, daher noch ein paar zusätzliche Worte.

Ferris Bueller (Matthew Broderick) schafft den täglichen Spagat zwischen Auflehnung (Schuleschwänzen) und Anpassung (Mama's Liebling) gegenüber der Gesellschaft. Und so beschließt er, den wunderschönen Sommertag statt in der Schule mit einem ausgedehten Besuch der Chicagoer Innenstadt zu verbringen. Mit dabei seine Flamme Sloane (Mia Sara) und sein neurotisch depressiver Freund Cameron (Alan Ruck). Er verlädt seine Eltern und seinen Schuldirektor (Jeffrey Jones als ein herrlicher Ed Rooney), borgt sich den historischen Ferrari von Cameron's Eltern und prescht los in Wolkenkratzer, Edelrestaurants, Museen und dem Ufer des Lake Michigan. Parallel muss sich seine Schwester beherrrschen, die beinahe fanatische Verehrung der Mitschüler für ihren Bruder zu ertragen, da sie ahnt, dass er wieder schwänzt. Doch ein emotionaler Sinneswandel in Form von Charlie Sheen kurz vor Ende lässt Sie Ferris doch noch vor dem Direktor beim abendlichen Showdown im elterlichen Haus retten.

Die DVD kam für 3 ₤ aus England. Ton auch deutsch, allerdings nur als Surround (englisch in 5.0). Bild ganz ok, ich kann aber nichts genaueres zu Schärfe etc. sagen (schaue noch in die Röhre). Wenig Extras, nur ein Kommentar des Regisseurs. Völlig unverständliche "15"-Einstufung für englische Mitmenschen, die FSK-12 auf der DVD sind immer noch zu hoch gegriffen, die "sexual implicit" Sprache ist selbst für 6-Jährige heute kein Problem mehr - oder geht es um das Wort "Drogen"?

Ich hatte befürchtet, dass der Film aus meiner Erinnerung hoffnungslos überbewertet war - kam aber nicht so. Die Handlung ist zwar so gut wie action- und sexfrei, es gibt einige ruhige Momente, in denen dann gar nichts mehr passiert, aber doch sind die 99min sehr schnell vorbei. (Sehr) Leichte Unterhaltung ohne Reue, die Optik ist auch zur heutigen Zeit kompatibel. Mia Sara war damals ein Feger, der später in "20.000 Meilen unter dem Meer (1997)" ebenso schön auftauchte.

Insgesamt leicht gefärbte 7/10 Punkten.


Germerman
nuForm 90 + ATM, nuWave CS-65, 3 * nuBox 311, Jamo Sub 660
Sony TA-F 690 ES, Yamaha RX-V 667, Sony CDP-911, Sony BDP-S480, LG 55LW4500
Mark-Gor
Star
Star
Beiträge: 772
Registriert: Di 21. Mär 2006, 10:10

Beitrag von Mark-Gor »

In der Kürze:

Traffic - Macht des Kartells

Ernster, wenig actionlastiger, intensiver und ungewöhnlich inszenierter Film, in dem die parallel laufenden Handlungsstränge in verschiedenen Farbfiltern gezeigt werden. "Traffic" zeigt in ernüchternden, aber nicht reißerischen Bildern den schier ausweglosen Kampf gegen die Drogen. Angesichts dessen ist das Ende fast einen Tacken zu versöhnlich geraten, daher "nur" knappe

8/10


Glaubensfrage

Auf die Leinwand gebrachtes Bühnenstück. In einer katholischen Grundschule geraten eine konservative Nonne (Meryl Streep) und ein weltoffener und lebenslustiger Priester (Philip Seymour Hoffman) aneinander. Das ist zwar schön anzuschauendes Schauspielkino, hat aber sonst nicht viele Schauwerte zu bieten. Die Frage nach Schuld und Unschuld wird eingehend und vielschichtig behandelt, doch könnte ich mir vorstellen, daß das Bühnenstück noch etwas besser funktioniert als der Film. Für Freunde von "Glaubensfragen" und der beiden tollen Schauspieler aber allemal sehenswert.

7/10 P.


Der fremde Sohn

Einfach unglaublich, mit welch schlafwandlerischer Sicherheit Altmeister Eastwood uns regelmäßig gelungene Filme vor den Latz knallt. Mit ruhiger Hand gekonnt inszeniert, mit Angelina Jolie als Mutter des vermißten Sohnes erstaunlich gut besetzt, schön ausgestattet und mit einer zwar langsam aber stetig wachsenden Spannungskurve präsentiert. Ein recht ruhiger Film, doch zu keiner Minute zu lang.

8/10 P.


Watchmen


Da reicht mir einmal Schauen nicht, erstmal 7/10 P.


Across the Universe

Musical zu etlichen Beatles-Song. Ich muss zugeben, kein großer Beatles-Fan zu sein, obwohl ich auch einige Stücke gut finde, aber mit etlichen auch recht wenig anzufangen weiß. Da mein alter Herr aber von Jugend an mit dem Beatles-Virus infiziert ist, habe ich mir "Across the universe" mit ihm angeschaut. Wie schon bei "Mamma Mia" bin ich angenehm überascht worden. Irgendwie hat man es tatsächlich geschafft, viele Lieder zu einem halbwegs zusammenhängendem Ganzen zusammen zu schustern. Etwas kitschig, aber unterhaltend und es machte Spaß die entstehenden Fantasiewelten in Verbindung mit der Musik zu bestaunen und genießen.

7/10 P.


Children of Men

Den hatte ich schlechter in Erinnerung. Wurde ich beim ersten Mal noch nicht so sehr gefesselt, geschah dies nun umso intensiver. Ein top gelungenes Szenario, gut besetzt, alptraumhaft.

Nunmehr 8,5/10 P.


Der ewige Gärtner 7,5/10 P.
Der Sturm 6,5/10 P.
Nordwand 7/10 P.
GoodFellas 9/10 P.
Das perfekte Verbrechen 8/10
[size=75]nuline 30 + ATM / CS-40 / DS-50 / PS4 [/size]
Benutzeravatar
Blap
Star
Star
Beiträge: 8773
Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
Wohnort: Sofa des Todes
Been thanked: 1 time

Beitrag von Blap »

M.A.R.K. 13 - Hardware

Die nahe Zukunft. Die Zivilisation liegt am Boden, Mutter Erde ist verseucht. Einige Menschen gehen gefährlichen Tätigkeiten nach, andere leben einigermaßen sicher in Wohnkomplexen und erhalten staatliche Unterstützung, viele vegetieren einfach vor sich hin. Moses Baxter (Dylan McDermott) besucht seine Freundin Jill (Stacey Travis), die junge Dame ist Künstlerin und arbeitet gerade an einer Skulptur aus Schrottteilen. Das passt es ganz gut, dass Moses einen ganzen Sack voll Altmetall anschleppt, darunter befindet sich auch der Schädel eines Androiden. Jill baut den Kopp in ihr Kunstwerk ein und ist mit dem Ergebnis recht zufrieden. Leider handelt es sich um die Schaltzentrale eines hochmodernen Androiden vom Typ M.A.R.K 13, eine Baureihe die noch nicht in Serienfertigung gegangen ist. Der M.A.R.K. 13 kann sich selbst rekonstruieren, ergo bastelt er sich neu zusammen. Für die schlafende Jill wird es ein böses Erwachen geben, denn der Hightech-Roboter leitet eine gnadenlose Mettgut-Produktion ein...

Hardware (1990) von Regisseur Richard Stanley ist ein düsterer Endzeitfilm um eine Art "Terminator ohne Hülle". Die Atmosphäre ist sehr gut eingefangen, obwohl ein grosser Teil des Werkes in der Wohnung der Figur Jill spielt, wird man regelrecht in diese finstere Zeit hineingezogen. Stacey Travis liefert einen guten Job ab, Dylan McDermott nehme ich den harten Burschen allerdings nur teilweise ab. Dafür gibt es ein paar schrullige Nebencharaktere zu bewundern, der verwachsene Schrotthändler fällt auf, nicht zu vergessen der perverse Spanner und Onanist aus Jills Nachbarschaft. Ein paar Musiker sind in kleinen Rollen zu sehen. Fields of the Nephilim Sänger Carl McCoy und Motörhead Ikone Lemmy haben herrliche Kurzauftritte, Iggy Pop ist als irrer Radiomoderator zu hören. Die Robotereffekte sind ganz nett gemacht, ein wenig Blut und Gedärm gibt es obendrauf. Eigentlich eine runde Sache, doch der Film braucht einfach zu lange um in die Strümpfe zu kommen. Zu lange plätschert er vor sich hin, langweilt gar mit überflüssigen Liebesszenen. Insgesamt hätte man die Handlung gut und gern um 10 Minuten straffen können, dem Film hätte dies IMHO gut zu Gesichte gestanden.

Fazit: Netter, düsterer Endzeit-Trip mit ein paar unnötigen Längen und Hängern. Tolle Atmosphäre, überwiegend gute Darsteller, etwas zu lahme Inszenierung. Die DVD aus dem Hause CMV ist gut gelungen. Das Bild ist ordentlich, das Bonusmaterial recht interessant. Die DVD kommt in einer schicken, kleinen Hartbox daher, es stehen zwei unterschiedliche Covermotive zur Wahl.

Nett = 6/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Benutzeravatar
Blap
Star
Star
Beiträge: 8773
Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
Wohnort: Sofa des Todes
Been thanked: 1 time

Beitrag von Blap »

Diary of the Dead

Der Student Jason will mit Hilfe einiger Kommilitonen einen kleinen Horrorfilm drehen, der zuständige Professor ist ebenfalls vor Ort. Im Radio hören die jungen Leute von merkwürdigen Vorfällen. Tote erheben aus unerklärbaren Gründen, die Gruppe wird von einer gewissen Unruhe beschlichen. Zwar ist man zunächst eher skeptisch statt panisch, jedoch erscheint die Heimreise per Wohnmobil die beste Option. Auf der Fahrt kommt es bald zu dramatischen Zwischenfällen, die die Studenten langsam die Tragweite der Ereignisse erahnen lassen. Jason schultert fleissig die Kamera, er will die Vorgänge dokumentieren und der Welt zugänglich machen, ungeschminkte Berichterstattung per Internet, frei von staatlicher Zensur. Auf ihrer Reise durchs Land begegnen die Studenten bösartigen und hilfsbereiten Menschen, um sie herum versinkt die Zivilisation der gesamten Erde im Chaos, denn die Toten erheben sich auf allen Kontinenten...

Die Tatsache, dass Regisseur George A. Romero der Platzhirsch im Bereich des Zombiefilms ist, wird kaum jemand ernsthaft bestreiten wollen. "Night of the living Dead (1968) ist einer DER Kultklassiker überhaupt, mit dem phantastischen "Dawn of the Dead" (1978) setzte Romero dem Genre die Krone auf. 1986 folgte der erstklassige "Day of the Dead" und 2005 mit "Land of the Dead" ein weiterer, sehr solider Zombie Knaller. Mit "Diary of the Dead" (2007) geht Romero teilweise neue Wege. Die Geschichte wird im Dokustil erzählt, der Zuschauer soll sich gewissermaßen wie "mittendrin" fühlen. Ich war zunächst recht skeptisch, zwar ist z.B. "Cloverfield" durchaus sehr ansprechend gelungen, doch lässt sich dies auf einen Film von Romero übertragen? Es funktioniert, sehr gut sogar! Man muss hier keine Furcht vor einer exzessiven "Wackelkamera" haben. Dies hat man gut gelöst, da die Figuren "Nachwuchsfilmer" darstellen, ihr zukünftiges Handwerk also bereits recht gut verstehen. Das Ergebnis ist gut anschaubar! Sogar für ein paar Szenen von nahezu poetischer Schönheit bleibt Raum, z.B. die "Erlösung" eines zum Zombie gewordenen Freundes im herbstlichen Wald bei wunderschönen Lichtverhältnissen! Was den Inhalt anbelangt bewegt sich Romero auf seinen üblichen Pfaden. Gesellschaftskritik an allen Ecken und Enden, manchmal sicher ein wenig plump, letztlich aber immer erschreckend zutreffend und nachvollziehbar. Selbstverständlich wird nicht auf Mettgut verzichtet, wobei entsprechende Effekte jederzeit passend eingebaut sind, nicht Gedärm um des Gedärms Willen zum Einsatz kommt. Die Schauspieler bieten unverbrauchte Gesichter und erledigen ihre Arbeit sehr ansprechend.

Man kann dem alten George vorwerfen er würde immer wieder die gleiche Thematik auswalzen, lediglich an der optischen Präsentation gefeilt haben. Ja, dies kann man ohne Zweifel! Ich werde das nicht tun, ich liebe Romeros "...of the Dead" Filme, daran hat sich auch nach vielen Jahren nichts geändert. Der Mann hat einfach ein Händchen für Atmosphäre, da nehme ich ihm die Gesellschaftskritik mit dem Holzhammer nicht übel. Vielleicht ist sie gerade in der heutigen Zeit weitaus treffender und angemessener denn je zuvor, aktueller und beunruhigender denn je zuvor! Allerdings ist zu befürchten, dass sich "Diary of the Dead" ein wenig zwischen alle Stühle setzt. Wer die alten Filme mag, wird eventuell seine Probleme mit der Optik des Werkes haben. Andererseits wird der Film jüngeren Zuschauern vielleicht nicht "hip" genug sein, man sehe sich nur die -IMHO herrlich "altmodischen"- langsamen Zombies an. Mir hat der Film sehr gut gefallen. Der alte Mann hat es geschafft sein Ohr an den Puls der Zeit zu halten -z.B. spielt das Internet spielt eine wichtige Rolle-, glücklichweise ohne dabei seine Wurzeln zu kappen oder gar zu verleugnen! Klar, an "Night..." oder "Dawn..." reicht "Diary..." nicht heran, ich bin mit dem Film aber glücklich, trotz "moderner Kameraarbeit" und digitalen Effekten. Wenn einem grossen Verehrer der sechziger und siebziger Jahre Filmwelt, ein aktueller Streifen so schnell ans Herz wächst, dann muss Herr Romero einiges richtig gemacht haben! Welche Bedeutung "Diary..." in Romeros Filmographie -und dem Zombiefilm insgesamt- erlangen wird vermag ich nicht zu beurteilen, die kommenden Jahre und Jahrzehnte werden uns darüber Aufschluss geben!

Da die UK Blu-ray sehr günstig zu bekommen ist - um die 7£- habe ich die Scheibe aus England geordert. Die Bildqualität ist ohne Fehl und Tadel, natürlich sollte man sich auf eine eher "erdige" Optik einstellen. Bonusmaterial wird in ordentlicher Menge angeboten, allerdings habe ich dieses noch nicht gesichtet (was ich aber mit Sicherheit noch tun werde).


Sehr guter Stoff vom Meister der Zombies! Danke dafür, George!

8/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Nubox481fan
Star
Star
Beiträge: 2037
Registriert: Fr 26. Dez 2008, 12:07

Beitrag von Nubox481fan »

Jack Brooks - Monster Slayer BD

Ne Horror Komödie vom Feinsten. Meine Güte was fürn alberner Film. Tatsächlich gerät hier der Horror ins Abseits. Die Monster sind albern, der Film klischeebeladen und die Story an den Haaren herbeigezogen. Teilweise richtig spaßige Gags und herrliche Dialoge.

Die riesen Überraschung überhaupt. Die BD hat für einen nicht Animationsfilm ne super Bildqualität. Keine Ahnung wie die das gemacht haben. Vielleicht lag es auch nur daran das hier der nicht eleminierbare schwarze Balken fehlte und das Bild auf Grund der Größe überzeugte.

Ne Empfehlung für Freunde der sinnfreien Unterhaltung.

7.8
pleio
Semi
Semi
Beiträge: 183
Registriert: So 30. Sep 2007, 04:50

Beitrag von pleio »

Ich scheine irgendwo zu gut drauf zu sein anders kann ich mir meine Filmauswahl nicht erklären.
(Oder liegt es etwa an den kommenden Wahlen?)

Schindlers Liste
Amazon
Der Sudetendeutsche Oskar Schindler zieht nach Krakau, um in den Wirren des Zweiten Weltkriegs sein Glück zu machen. Er gründet eine Emaillefabrik, in der er aus Kostengründen nur Juden beschäftigt. Doch die sich überschlagenden Ereignisse, gepaart mit seiner Aversion gegen die Brutalität der Nazis, wecken in dem lebenslustigen Frauenhelden ungeahnten Idealismus. Als "seine" Juden nach Auschwitz deportiert werden sollen, setzt Schindler Leben und Privatvermögen aufs Spiel, um sie vor dem sicheren Tod zu retten.
Ein klassiker der Filmkunst und wirklich eindrucksvoll in den Bildern. Der Soundtrack wirkt auf mich leider zu häufig etwas übertrieben und es hätte dem Film denke ich an der ein oder anderes Stelle noch besser gestanden einfach Bilder sprechen zu lassen.
8/10

Persepolis
Dieser Animationsfilm erzählt das aufwachsen eines kleinen Mädchen im Iran der 90er Jahre.
Dieses Machwerk wurde nicht umsonst mehrfach ausgezeichnet den in einem wunderbaren Erzählstil wird einem hier
eine Kultur näher gebracht die zumindest mir recht fern ist. Das traurige ist das im Gegensatz zu "Schindlers Liste"
das Geschehen im Film noch realer wirkt da es einfach von einer Zeit erzählt zu der ich selber schon gelebt habe.

Ebenfalls 8/10
Antworten