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"James Bond jagt Dr. No"
Blu-ray
Ton DTS 5.1
Bild 16:9 Full 24p
eine Augenweide dieser Film.Liebevoll gemastert und super umgesetzt.Man erkennt in vielen (nicht allen)Szenen jedes Detail.Eine absolute Empfehlung.
Blu-ray
Ton DTS 5.1
Bild 16:9 Full 24p
eine Augenweide dieser Film.Liebevoll gemastert und super umgesetzt.Man erkennt in vielen (nicht allen)Szenen jedes Detail.Eine absolute Empfehlung.
Front Nubert 2x311,Center 1xHeco Mythos1,Rear: 2xMagnat 2.1Cubus,Rear Back: 2x Magnat Cubus,SW:Nubert AW850,Denon 2809,Denon 2500bt,Harmony ONE,Sony HDD,Technisat Digit Kabel,Philips 46Pfl 9704/H12
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Poltergeist (USA 1982, Originaltitel: Poltergeist)
Steve Freeling (Craig T. Nelson) arbeitet erfolgreich im Immobiliengeschäft. Mit seiner Frau Diane (JoBeth Williams) und den drei gemeinsamen Kindern, bewohnt Steve ein Haus in der Neubausiedlung, die von seinem Arbeitgeber aus dem Boden gestampft wurde. Eine zufriedene, ja durchaus glückliche Familie, gebettet auf das bequeme Polster des Mittelstandes. Doch plötzlich gehen seltsame Dinge vor. Das Nesthäckchen Carol Anne (Heather O'Rourke) spricht mit dem Fernseher, was zunächst niemand aus der Familie ernst nimmt. Als sich allerdings die Küchenstühle selbst aufstapeln, wird auch Diane klar, dass in ihrem Haus fremdartige Kräfte walten. Das Grauen soll bald mit allem Nachdruck zupacken. Als ein Gewitter tobt, wird die kleine Carol Anne von einem Sog erfasst und bleibt einfach verschwunden. Die verzweifelten Eltern ziehen Dr Lesh (Beatrice Straight) und deren Helferlein hinzu, das Team gilt als erfahren im Umgang mit parapsychologischen Phänomen. Carol Anne meldet sich aus einer anderen Dimension (?) bei ihren Eltern, doch wer kann das kleine Mädchen zurück in die Welt der Lebenden holen? Gibt es überhaupt eine Rettung für Carol Anne? Welchen Hintergrund haben die Vorfälle?
Die Story zu "Poltergeist" stammt von Steven Spielberg, der die Regie Tobe Hooper überliess. Hooper machte die Filmwelt 1974 auf sich aufmerksam, als er mit "The Texas Chain Saw Massacre" einen fiesen und intensiven Terrorfilm vom Stapel schickte, der heute längst zum Klassiker avanciert ist, dabei aber nichts von seiner durchschlagenden Wirkung eingebüsst hat. Aber kommen wir zu "Poltergeist", immerhin eines der wichtigsten Werke des US-Mainstreamhorrorkinos der achtziger Jahre. Mit Craig T. Nelson und JoBeth Williams fährt der Film zwei solide Hauptdarsteller auf, die perfekt in die Rolle des glücklichen Elternpaares passen. "Poltergeist" spielt ein wenig mit den Klischees, denn die Eltern pflegen einen angenehm unverkrampften Umgang mit ihren Zöglingen, am Abend dampfen Mami und Papi gern ein gepflegtes Tütchen. An der Leistung von Nelson und Williams gibt es überhaupt nichts zu meckern, die wahren Glanzpunkte setzen allerdings einige Nebendarsteller. Die kleine Heather O'Rourke spielt für ein Kind ihres Alters erstaunlich glaubwürdig -leider verstarb das Mädchen bereits 1988, sie wurde keine 13 Jahre alt- Beatrice Straight trumpft in der Rolle der Parapsychologin auf, Zelda Rubinstein -leider vor wenigen Tagen verstorben- kann als Medium rundum überzeugen.
Wer nun glaubt, Tobe Hooper würde ein Mettgut-Festival veranstalten, ist völlig auf dem Holzweg. "Poltergeist" setzt nicht auf Gewalt und Gedärm, neben den Schauspielern stehen die Atmosphäre und die unblutigen Special Effects im Mittelpunkt. Oft gelingt es dem Film eine intensive und faszinierende Gruselstimmung aufzubauen, leider hält er diese Form nicht über die gesamte Spielzeit aufrecht. So gibt es Szenen die für unglaublich wohlige Gruselschauer sorgen, während andere der Stimmung eher ein wenig abträglich sind. Ich liebe z.B. den Moment, in dem die "Lichterscheinung" die Treppe hinuter schwebt, Gruselschauer der allerbesten Sorte! Wenn allerdings in einem Raum das Mobilar umherfliegt und ein Zirkel als Plattennadel dient, dann ist mir das einfach ein wenig zu albern, zu sehr vordergründige Effekthascherei. Das ist aber mein persönliches Problem, denn die humorige Note ist ja durchaus gewollt, gereicht aber IMHO nicht immer zum Vorteil. Die handwerkliche Qualität der Special Effects ist fraglos ohne Fehl und Tadel. Ein weiterer -kleiner- Kritikpunkt bleibt noch anzumerken. Natürlich stellt man sich ständig die Frage nach dem "warum". Hier wird der entscheidende Hinweis eindeutig zu früh gegeben, was ich ein wenig schade finde.
"Poltergeist" ist ein zeitloses Vergnügen und bereitet mir "alle Jahre wieder" Freude. Auf Blu-ray präsentiert sich der Film in sehr schöner Qualität. Man hat das Material glücklicherweise nicht "zu Tode gefiltert", sondern auf eine angemessene, sorgfältige Aufbereitung gesetzt. Das Bonusmaterial fällt recht dünn aus, es gibt nur eine fragwürdige Dokumentation zu sehen, in der sich diverse Wirrköpfe über "echte" Geistererscheinungen auslassen.
Ein guter bis sehr guter Film = 7,5/10
Lieblingszitat:
"Sie sind hier."

Steve Freeling (Craig T. Nelson) arbeitet erfolgreich im Immobiliengeschäft. Mit seiner Frau Diane (JoBeth Williams) und den drei gemeinsamen Kindern, bewohnt Steve ein Haus in der Neubausiedlung, die von seinem Arbeitgeber aus dem Boden gestampft wurde. Eine zufriedene, ja durchaus glückliche Familie, gebettet auf das bequeme Polster des Mittelstandes. Doch plötzlich gehen seltsame Dinge vor. Das Nesthäckchen Carol Anne (Heather O'Rourke) spricht mit dem Fernseher, was zunächst niemand aus der Familie ernst nimmt. Als sich allerdings die Küchenstühle selbst aufstapeln, wird auch Diane klar, dass in ihrem Haus fremdartige Kräfte walten. Das Grauen soll bald mit allem Nachdruck zupacken. Als ein Gewitter tobt, wird die kleine Carol Anne von einem Sog erfasst und bleibt einfach verschwunden. Die verzweifelten Eltern ziehen Dr Lesh (Beatrice Straight) und deren Helferlein hinzu, das Team gilt als erfahren im Umgang mit parapsychologischen Phänomen. Carol Anne meldet sich aus einer anderen Dimension (?) bei ihren Eltern, doch wer kann das kleine Mädchen zurück in die Welt der Lebenden holen? Gibt es überhaupt eine Rettung für Carol Anne? Welchen Hintergrund haben die Vorfälle?
Die Story zu "Poltergeist" stammt von Steven Spielberg, der die Regie Tobe Hooper überliess. Hooper machte die Filmwelt 1974 auf sich aufmerksam, als er mit "The Texas Chain Saw Massacre" einen fiesen und intensiven Terrorfilm vom Stapel schickte, der heute längst zum Klassiker avanciert ist, dabei aber nichts von seiner durchschlagenden Wirkung eingebüsst hat. Aber kommen wir zu "Poltergeist", immerhin eines der wichtigsten Werke des US-Mainstreamhorrorkinos der achtziger Jahre. Mit Craig T. Nelson und JoBeth Williams fährt der Film zwei solide Hauptdarsteller auf, die perfekt in die Rolle des glücklichen Elternpaares passen. "Poltergeist" spielt ein wenig mit den Klischees, denn die Eltern pflegen einen angenehm unverkrampften Umgang mit ihren Zöglingen, am Abend dampfen Mami und Papi gern ein gepflegtes Tütchen. An der Leistung von Nelson und Williams gibt es überhaupt nichts zu meckern, die wahren Glanzpunkte setzen allerdings einige Nebendarsteller. Die kleine Heather O'Rourke spielt für ein Kind ihres Alters erstaunlich glaubwürdig -leider verstarb das Mädchen bereits 1988, sie wurde keine 13 Jahre alt- Beatrice Straight trumpft in der Rolle der Parapsychologin auf, Zelda Rubinstein -leider vor wenigen Tagen verstorben- kann als Medium rundum überzeugen.
Wer nun glaubt, Tobe Hooper würde ein Mettgut-Festival veranstalten, ist völlig auf dem Holzweg. "Poltergeist" setzt nicht auf Gewalt und Gedärm, neben den Schauspielern stehen die Atmosphäre und die unblutigen Special Effects im Mittelpunkt. Oft gelingt es dem Film eine intensive und faszinierende Gruselstimmung aufzubauen, leider hält er diese Form nicht über die gesamte Spielzeit aufrecht. So gibt es Szenen die für unglaublich wohlige Gruselschauer sorgen, während andere der Stimmung eher ein wenig abträglich sind. Ich liebe z.B. den Moment, in dem die "Lichterscheinung" die Treppe hinuter schwebt, Gruselschauer der allerbesten Sorte! Wenn allerdings in einem Raum das Mobilar umherfliegt und ein Zirkel als Plattennadel dient, dann ist mir das einfach ein wenig zu albern, zu sehr vordergründige Effekthascherei. Das ist aber mein persönliches Problem, denn die humorige Note ist ja durchaus gewollt, gereicht aber IMHO nicht immer zum Vorteil. Die handwerkliche Qualität der Special Effects ist fraglos ohne Fehl und Tadel. Ein weiterer -kleiner- Kritikpunkt bleibt noch anzumerken. Natürlich stellt man sich ständig die Frage nach dem "warum". Hier wird der entscheidende Hinweis eindeutig zu früh gegeben, was ich ein wenig schade finde.
"Poltergeist" ist ein zeitloses Vergnügen und bereitet mir "alle Jahre wieder" Freude. Auf Blu-ray präsentiert sich der Film in sehr schöner Qualität. Man hat das Material glücklicherweise nicht "zu Tode gefiltert", sondern auf eine angemessene, sorgfältige Aufbereitung gesetzt. Das Bonusmaterial fällt recht dünn aus, es gibt nur eine fragwürdige Dokumentation zu sehen, in der sich diverse Wirrköpfe über "echte" Geistererscheinungen auslassen.
Ein guter bis sehr guter Film = 7,5/10
Lieblingszitat:
"Sie sind hier."
Eine Augenweide ist vor allem Ursula Andress. Egal ob in HD oder vom ollen VHS-Tape! *lechz*uncut hat geschrieben:"James Bond jagt Dr. No"
Blu-ray
Ton DTS 5.1
Bild 16:9 Full 24p
eine Augenweide dieser Film.Liebevoll gemastert und super umgesetzt.Man erkennt in vielen (nicht allen)Szenen jedes Detail.Eine absolute Empfehlung.

Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Zombieland
Amerika wurde wiedermal von Zombies überrant. Also ein typischer Zombiefilm? Bei weitem nicht.
Es ist eher eine blutige Komödie über 4 Menschen die in dieser Katastrophe versuchen auf ihre eigene Weise zurecht zukommen.
Der eine hat sich strikte Regeln erstellt an die er sich hält um zu überleben, der andere ist z.B. ein haudrauf welcher in bester Rambomanier locker als 1-Mann Armee durchegehen könnte.
Gruselmomente sucht man hier eher vergebens aber der Unterhaltungswert ist imens und wer mal wieder Lust auf
eine Zombiekomödie der anderen Art hat kann sich diesen Film ruhig mal zu gemüte führen.
8,5/10 da ich positiv überrascht wurde
Amerika wurde wiedermal von Zombies überrant. Also ein typischer Zombiefilm? Bei weitem nicht.
Es ist eher eine blutige Komödie über 4 Menschen die in dieser Katastrophe versuchen auf ihre eigene Weise zurecht zukommen.
Der eine hat sich strikte Regeln erstellt an die er sich hält um zu überleben, der andere ist z.B. ein haudrauf welcher in bester Rambomanier locker als 1-Mann Armee durchegehen könnte.
Gruselmomente sucht man hier eher vergebens aber der Unterhaltungswert ist imens und wer mal wieder Lust auf
eine Zombiekomödie der anderen Art hat kann sich diesen Film ruhig mal zu gemüte führen.
8,5/10 da ich positiv überrascht wurde

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Das Geheimnis der drei Dschunken (Deutschland, Italien 1965, Originaltitel: Das Geheimnis der drei Dschunken)
In Hongkong erwischt es Mitarbeiter des FBI und des amerikanischen Geheimdienstes. Diese Schweinerei kann natürlich nicht ungesühnt bleiben, ergo holt man Michael Scott (Stewart Granger) kurzerhand aus dem verdienten Urlaub, er soll die Morde und sonstigen Umtriebe vor Ort aufklären. Die hübsche Carol (Rosanna Schiaffino) wird unter einer falschen Identität in die verdächtige Organisation eingeschleust. Dank modernster Übertragungstechnik kann sie per Armband Kontakt mit Scott halten, dessen Armbanduhr ebenfalls ein entsprechendes Funkgerät enthält. Norman (Paul Klinger) ist in Hongkong der Ansprechpartner für Michael, er stellt ihm seinen Mitarbeiter Smoky (Harald Juhnke) zur Seite, da dieser über Orts- und Sprachkenntnisse verfügt. Drei Dschunken stehen im Mittelpunkt des Ermittlerinteresses, doch bisher konnte bei keiner Kontrolle verdächtiges Ladegut gefunden werden. Derweil nimmt Carol ihre Arbeit bei Pierre Milot (Sieghardt Rupp) auf, der mit der Koordination der drei Schiffe bedacht ist. Auch wenn sich der gute Pierre gern als grosser Boss präsentiert, scheint er trotzdem nur der Handlager eines grossen Unbekannten zu sein, den wahren Drahtzieher kennt niemand persönlich. Scott ist unerklärbarerweise längst enttarnt worden, man verübt umgehend Anschläge auf sein Leben. Der fiese, sadistische Killer Pereira (Horst Frank) erledigt solche Aufgaben mit grosser Passion, doch an Scott beisst er sich die Zähne aus. Je dünner die Luft für die Gauner wird, desto grösser wird die Lebensgefahr für die Ermittler. Wird Michael Scott die Oberhand gewinnnen können...???
Die grossen Erfolge der James Bond Filme, weckten selbstverständlich diverse Begehrlichkeiten anderer Produzenten. So entstand ein unter "Eurospy" geläufiges Genre, welches auch ein wenig vom Rahm abschöpfen wollte. Dieser Trend förderte einige interessante Beiträge zu Tage, so erlebte die "OSS 117" Reihe vor kurzem gar eine Neubelebung. "Das Geheimnis der drei Dschunken" ist ein weniger bekannter Film, der vor allem mit seiner prächtigen Besetzungsliste beindrucken kann. Stewart Granger war damals ein Topstar in Deutschland, Paul Klinger auch alles andere als ein Unbekannter. Der Name Sieghardt Rupp mag nicht mehr sehr geläufig sein, doch ich bin mir sicher, dass fast jeder Filmfreund sein Gesicht kennt und schon mehrfach gesehen hat. Harald Juhnke und Horst Frank sahen damals noch einigermaßen frisch aus. Die beiden Herren sorgen in ihren Nebenrollen für einige herrliche Momente. Juhnke kommt als Knallschote daher, scheint sich selbst auf die Schippe zu nehmen. Horst Frank darf mal wieder richtig böse und abgründig sein, wundervoll! Es wäre ermüdend nun alle Mitwirkenden aufzulisten, aber auf die sehr attraktive Rosanna Schiaffino sei noch hingewiesen. Die Dame erfreut das Auge des Betrachters, ihr böses Gegenstück wird von Margit Saad dargestellt, die auch recht ansehnlich ist.
Die Dschunken schippern ohne grosse Höhepunkte vor sich hin. Für viele Zuschauer mit "aktuellen Sehgewohnheiten" mag der Film schlicht und ergreifend langweilig erscheinen, vor allem weil Regisseur Ernst Hofbauer recht behäbig inszeniert. Für den üblichen "Bond Bombast" war das Budget ganz sicher nicht ausgelegt, viel Kabumm und wilde Verfolgungsjagden sollte man also eher nicht erwarten. Doch gerade diese vorgründige "Kleinheit" macht einen grossen Teil des Reizes aus, den dieser Film auf mich ausübt. Es macht einfach Freude Stewart Granger beim nichtschauspielen zu beobachten, die -heute politisch völlig inkorrekten- Verhaltensweisen der tragenden Figuren gegenüber den Einheimischen zu belächeln, den teils ein wenig debilen Dialogen zu folgen. Selbst für die Mehrheit der Eurospy-Fans mag der Streifen einfach zu wenig Tempo und Schauwerte bieten, ich fühlte mich allerdings rund 85 Minuten angenehm unterhalten. Sicher, ein "grosser" oder "wichtiger" Film ist "Das Geheimnis der drei Dschunken" keinesfalls. Ich finde das Teil jedoch sehr sympathisch und bin sehr erfreut darüber, dass auch kleine Filme dieser Art vor der Vergessenheit bewahrt werden.
E-M-S hat im Spätsommer 2008 eine sehr schöne DVD auf den Markt gebracht, die den Film in sehr ansprechender Verfassung präsentiert. Das Material wurde sorgfältig aufbereitet, im Bonusmenü findet man interessante Informationen zu diesem Thema. Das Amaray Case steckt in einem schicken Schuber, ein kleines Booklet ist vorhanden, ein Interview mit Horst Frank -kurz vor dessen Tod aufgezeichnet- rundet das schöne Paket ab! Ich bin sehr dankbar dafür, dass man diesen Film in derartig liebenswerter Form auf einer DVD veröffentlicht hat. Von Magic Picture (die hinter dieser Produktion stecken) erschien vor ein paar Tagen "OSS 117 - Heisse Hölle Bangkok" (1964), den ich mir auf jeden Fall demnächst zulegen werde!
Für die drei Dschunken ziehe ich sehr subjektive 7/10 Liebhaberpunkte! Die DVD an sich ist eigentlich unbezahlbar, ich möchte den Machern an dieser Stelle meinen Dank für diese tolle Veröffentlichung aussprechen!
Mord und Modelleisenbahn! Was könnte schöner sein?
Lieblingszitat:
"Das Ding sieht aber gefährlich aus. Ist das geladen?"
In Hongkong erwischt es Mitarbeiter des FBI und des amerikanischen Geheimdienstes. Diese Schweinerei kann natürlich nicht ungesühnt bleiben, ergo holt man Michael Scott (Stewart Granger) kurzerhand aus dem verdienten Urlaub, er soll die Morde und sonstigen Umtriebe vor Ort aufklären. Die hübsche Carol (Rosanna Schiaffino) wird unter einer falschen Identität in die verdächtige Organisation eingeschleust. Dank modernster Übertragungstechnik kann sie per Armband Kontakt mit Scott halten, dessen Armbanduhr ebenfalls ein entsprechendes Funkgerät enthält. Norman (Paul Klinger) ist in Hongkong der Ansprechpartner für Michael, er stellt ihm seinen Mitarbeiter Smoky (Harald Juhnke) zur Seite, da dieser über Orts- und Sprachkenntnisse verfügt. Drei Dschunken stehen im Mittelpunkt des Ermittlerinteresses, doch bisher konnte bei keiner Kontrolle verdächtiges Ladegut gefunden werden. Derweil nimmt Carol ihre Arbeit bei Pierre Milot (Sieghardt Rupp) auf, der mit der Koordination der drei Schiffe bedacht ist. Auch wenn sich der gute Pierre gern als grosser Boss präsentiert, scheint er trotzdem nur der Handlager eines grossen Unbekannten zu sein, den wahren Drahtzieher kennt niemand persönlich. Scott ist unerklärbarerweise längst enttarnt worden, man verübt umgehend Anschläge auf sein Leben. Der fiese, sadistische Killer Pereira (Horst Frank) erledigt solche Aufgaben mit grosser Passion, doch an Scott beisst er sich die Zähne aus. Je dünner die Luft für die Gauner wird, desto grösser wird die Lebensgefahr für die Ermittler. Wird Michael Scott die Oberhand gewinnnen können...???
Die grossen Erfolge der James Bond Filme, weckten selbstverständlich diverse Begehrlichkeiten anderer Produzenten. So entstand ein unter "Eurospy" geläufiges Genre, welches auch ein wenig vom Rahm abschöpfen wollte. Dieser Trend förderte einige interessante Beiträge zu Tage, so erlebte die "OSS 117" Reihe vor kurzem gar eine Neubelebung. "Das Geheimnis der drei Dschunken" ist ein weniger bekannter Film, der vor allem mit seiner prächtigen Besetzungsliste beindrucken kann. Stewart Granger war damals ein Topstar in Deutschland, Paul Klinger auch alles andere als ein Unbekannter. Der Name Sieghardt Rupp mag nicht mehr sehr geläufig sein, doch ich bin mir sicher, dass fast jeder Filmfreund sein Gesicht kennt und schon mehrfach gesehen hat. Harald Juhnke und Horst Frank sahen damals noch einigermaßen frisch aus. Die beiden Herren sorgen in ihren Nebenrollen für einige herrliche Momente. Juhnke kommt als Knallschote daher, scheint sich selbst auf die Schippe zu nehmen. Horst Frank darf mal wieder richtig böse und abgründig sein, wundervoll! Es wäre ermüdend nun alle Mitwirkenden aufzulisten, aber auf die sehr attraktive Rosanna Schiaffino sei noch hingewiesen. Die Dame erfreut das Auge des Betrachters, ihr böses Gegenstück wird von Margit Saad dargestellt, die auch recht ansehnlich ist.
Die Dschunken schippern ohne grosse Höhepunkte vor sich hin. Für viele Zuschauer mit "aktuellen Sehgewohnheiten" mag der Film schlicht und ergreifend langweilig erscheinen, vor allem weil Regisseur Ernst Hofbauer recht behäbig inszeniert. Für den üblichen "Bond Bombast" war das Budget ganz sicher nicht ausgelegt, viel Kabumm und wilde Verfolgungsjagden sollte man also eher nicht erwarten. Doch gerade diese vorgründige "Kleinheit" macht einen grossen Teil des Reizes aus, den dieser Film auf mich ausübt. Es macht einfach Freude Stewart Granger beim nichtschauspielen zu beobachten, die -heute politisch völlig inkorrekten- Verhaltensweisen der tragenden Figuren gegenüber den Einheimischen zu belächeln, den teils ein wenig debilen Dialogen zu folgen. Selbst für die Mehrheit der Eurospy-Fans mag der Streifen einfach zu wenig Tempo und Schauwerte bieten, ich fühlte mich allerdings rund 85 Minuten angenehm unterhalten. Sicher, ein "grosser" oder "wichtiger" Film ist "Das Geheimnis der drei Dschunken" keinesfalls. Ich finde das Teil jedoch sehr sympathisch und bin sehr erfreut darüber, dass auch kleine Filme dieser Art vor der Vergessenheit bewahrt werden.
E-M-S hat im Spätsommer 2008 eine sehr schöne DVD auf den Markt gebracht, die den Film in sehr ansprechender Verfassung präsentiert. Das Material wurde sorgfältig aufbereitet, im Bonusmenü findet man interessante Informationen zu diesem Thema. Das Amaray Case steckt in einem schicken Schuber, ein kleines Booklet ist vorhanden, ein Interview mit Horst Frank -kurz vor dessen Tod aufgezeichnet- rundet das schöne Paket ab! Ich bin sehr dankbar dafür, dass man diesen Film in derartig liebenswerter Form auf einer DVD veröffentlicht hat. Von Magic Picture (die hinter dieser Produktion stecken) erschien vor ein paar Tagen "OSS 117 - Heisse Hölle Bangkok" (1964), den ich mir auf jeden Fall demnächst zulegen werde!
Für die drei Dschunken ziehe ich sehr subjektive 7/10 Liebhaberpunkte! Die DVD an sich ist eigentlich unbezahlbar, ich möchte den Machern an dieser Stelle meinen Dank für diese tolle Veröffentlichung aussprechen!
Mord und Modelleisenbahn! Was könnte schöner sein?
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"Das Ding sieht aber gefährlich aus. Ist das geladen?"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Die seltsame Gräfin (Deutschland 1961, Originaltitel: Die seltsame Gräfin)
Die hübsche Sekretärin Margaret Reedle (Brigitte Grothum) wird von einem seltsamen Anrufer (Klaus Kinski) tyrannisiert, der ihren baldigen Tod androht. Margaret zeigt sich davon zunehmend beunruhigt, ihre Mitbewohnerin Lizzy (Edith Hancke) hat grösste Mühe die junge Frau zu beschwichtigen. Zu allem Überfluss wird an einer Baustelle tatsächlich ein Anschlag auf Margaret verübt, ein sympathischer Fremder namens Mike Dorn (Joachim Fuchsberger) kann sie vor einem Unglück bewahren. Da die Sekretärin in den nächsten Tagen zu einer neuen Arbeitgeberin wechseln wird, sie soll für Gräfin Leonora (Lil Dagover) tätig werden, hofft sie auf eine Entspannung der Lage. Zuvor schickt ihr alter Chef, der angesehene Rechtsanwalt Shaddle (Fritz Rasp), seine Mitarbeiterin dienstlich ins Frauengefängnis, eine zu entlassende Insassin soll ein wichtiges Dokument unterzeichnen. Die Gräfin empfängt ihre neue Angestellte sehr freundlich, doch Mike Dorn, der seine Brötchen als Polizei-Inspektor verdient, macht sich noch immer grosse Sorgen um die Sicherheit Margarets. Völlig zu Recht, denn ein weiterer Anschlag erfolgt umgehend. Wer trachtet der jungen Frau nach dem Leben? Warum fühlt sich Margaret zu der angeblichen Giftmörderin Mary Pinder (Marianne Hoppe) hingezogen? Welche Rolle spielt der groteske Bursche Selly (Eddi Arent), der Sohn der alten Edeldame...???
Bei der achten Wallace Verfilmung aus dem Hause Rialto Film, führte ein gewisser Josef von Báky Regie. Es sollte seine einzige Regiearbeit im Rahmen der Reihe bleiben, sogar die letzte seiner gesamten Karriere. "Die seltsame Gräfin" fährt erwartungsgemäß eine recht beeindruckende Besetzung auf. Erneut ist Joachim Fuchsberger in der Rolle des Ermittlers und "Helden" zu sehen. Die weibliche Hauptrolle bekleidet Brigitte Grothum, deren Auftritt man heute mit dem Siegel "Scream Queen" belegen würde. Klaus Kinski zeigt sich hier völlig durchgedreht, spielt den massiv manipulierten Patienten eines fragwürdigen Mediziners. Lil Dagover überzeugt in ihrer Rolle als verschrobene, undurchsichtige Edeldame, Eddi Arent ist weniger albern als man es erwartet. Alle anderen Mitwirkenden spielen ihren Part solide, lediglich Edith Hancke ging mir ein wenig auf die Nerven. Das ist aber kein spezielles Problem dieses Films, Frau Hancke nervt mich grundsätzlich. Die Handlung erscheint ein wenig verworren, nicht wirklich gut erdacht und umgesetzt. Statt einen wirklich cleveren Kriminalfilm zu präsentieren, verliert man sich hier teils in Nebensächlichkeiten, an echter Spannung und Atmosphäre mangelt es ebenso recht häufig. War bisher "Der grüne Bogenschütze" das Schlusslicht meiner persönlichen "Wallace Hitliste", nimmt die Gräfin dem Bogenschützen die rote Laterne nun aus der Hand. Auch wenn die Akteure vor der Kamera ihre Jobs ordentlich ausüben, fehlen dem Film echte Glanzlichter, die das Gesamtbild ein wenig positiver gestalten könnten. "Der grüne Bogenschütze" konnte durch den phantastischen Gert Fröbe einige Schwächen kaschieren. Dies gelingt bei "Die seltsame Gräfin" nicht, da kann Kinski chargieren wie er will.
Selbst die musikalische Untermalung hat mir bei dieser Wallace Verfilmung nicht sonderlich zugesagt. Sie kommt teils unpassend und vor allem recht belanglos daher. Insgesamt bietet der Film -trotz einiger Kritikpunkte- durchaus sehenswerte Kriminalfilmunterhaltung, im Vergleich zu den vorherigen Beiträgen der Reihe fällt er aber spürbar ab. Für die "Edgar Wallace Edtion 2" spreche ich trotzdem eine ganz klare Empfehlung aus, denn die drei anderen Beiträge sind weitaus stärker geraten! Ergo kann man sich auf:
- Die toten Augen von London
- Das Geheimnis der gelben Narzissen
- Der Fälscher von London
ohne Reue freuen! "Die seltsame Gräfin" geht als nette Beigabe und Vorspiel zur nächsten Box durch. Nicht mehr, aber auch nicht weniger! Für diesen "Mittelklasse-Krimi" reicht es für 6/10. Ein kleines Zwischentief, welches ich dieser herrlichen Filmreihe gern verzeihe!
Lieblingszitat:
"Ich bin doch völlig gesund!"
Die hübsche Sekretärin Margaret Reedle (Brigitte Grothum) wird von einem seltsamen Anrufer (Klaus Kinski) tyrannisiert, der ihren baldigen Tod androht. Margaret zeigt sich davon zunehmend beunruhigt, ihre Mitbewohnerin Lizzy (Edith Hancke) hat grösste Mühe die junge Frau zu beschwichtigen. Zu allem Überfluss wird an einer Baustelle tatsächlich ein Anschlag auf Margaret verübt, ein sympathischer Fremder namens Mike Dorn (Joachim Fuchsberger) kann sie vor einem Unglück bewahren. Da die Sekretärin in den nächsten Tagen zu einer neuen Arbeitgeberin wechseln wird, sie soll für Gräfin Leonora (Lil Dagover) tätig werden, hofft sie auf eine Entspannung der Lage. Zuvor schickt ihr alter Chef, der angesehene Rechtsanwalt Shaddle (Fritz Rasp), seine Mitarbeiterin dienstlich ins Frauengefängnis, eine zu entlassende Insassin soll ein wichtiges Dokument unterzeichnen. Die Gräfin empfängt ihre neue Angestellte sehr freundlich, doch Mike Dorn, der seine Brötchen als Polizei-Inspektor verdient, macht sich noch immer grosse Sorgen um die Sicherheit Margarets. Völlig zu Recht, denn ein weiterer Anschlag erfolgt umgehend. Wer trachtet der jungen Frau nach dem Leben? Warum fühlt sich Margaret zu der angeblichen Giftmörderin Mary Pinder (Marianne Hoppe) hingezogen? Welche Rolle spielt der groteske Bursche Selly (Eddi Arent), der Sohn der alten Edeldame...???
Bei der achten Wallace Verfilmung aus dem Hause Rialto Film, führte ein gewisser Josef von Báky Regie. Es sollte seine einzige Regiearbeit im Rahmen der Reihe bleiben, sogar die letzte seiner gesamten Karriere. "Die seltsame Gräfin" fährt erwartungsgemäß eine recht beeindruckende Besetzung auf. Erneut ist Joachim Fuchsberger in der Rolle des Ermittlers und "Helden" zu sehen. Die weibliche Hauptrolle bekleidet Brigitte Grothum, deren Auftritt man heute mit dem Siegel "Scream Queen" belegen würde. Klaus Kinski zeigt sich hier völlig durchgedreht, spielt den massiv manipulierten Patienten eines fragwürdigen Mediziners. Lil Dagover überzeugt in ihrer Rolle als verschrobene, undurchsichtige Edeldame, Eddi Arent ist weniger albern als man es erwartet. Alle anderen Mitwirkenden spielen ihren Part solide, lediglich Edith Hancke ging mir ein wenig auf die Nerven. Das ist aber kein spezielles Problem dieses Films, Frau Hancke nervt mich grundsätzlich. Die Handlung erscheint ein wenig verworren, nicht wirklich gut erdacht und umgesetzt. Statt einen wirklich cleveren Kriminalfilm zu präsentieren, verliert man sich hier teils in Nebensächlichkeiten, an echter Spannung und Atmosphäre mangelt es ebenso recht häufig. War bisher "Der grüne Bogenschütze" das Schlusslicht meiner persönlichen "Wallace Hitliste", nimmt die Gräfin dem Bogenschützen die rote Laterne nun aus der Hand. Auch wenn die Akteure vor der Kamera ihre Jobs ordentlich ausüben, fehlen dem Film echte Glanzlichter, die das Gesamtbild ein wenig positiver gestalten könnten. "Der grüne Bogenschütze" konnte durch den phantastischen Gert Fröbe einige Schwächen kaschieren. Dies gelingt bei "Die seltsame Gräfin" nicht, da kann Kinski chargieren wie er will.
Selbst die musikalische Untermalung hat mir bei dieser Wallace Verfilmung nicht sonderlich zugesagt. Sie kommt teils unpassend und vor allem recht belanglos daher. Insgesamt bietet der Film -trotz einiger Kritikpunkte- durchaus sehenswerte Kriminalfilmunterhaltung, im Vergleich zu den vorherigen Beiträgen der Reihe fällt er aber spürbar ab. Für die "Edgar Wallace Edtion 2" spreche ich trotzdem eine ganz klare Empfehlung aus, denn die drei anderen Beiträge sind weitaus stärker geraten! Ergo kann man sich auf:
- Die toten Augen von London
- Das Geheimnis der gelben Narzissen
- Der Fälscher von London
ohne Reue freuen! "Die seltsame Gräfin" geht als nette Beigabe und Vorspiel zur nächsten Box durch. Nicht mehr, aber auch nicht weniger! Für diesen "Mittelklasse-Krimi" reicht es für 6/10. Ein kleines Zwischentief, welches ich dieser herrlichen Filmreihe gern verzeihe!
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"Ich bin doch völlig gesund!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Mercenario - Der Gefürchtete (Italien, Spanien 1968, Originaltitel: Il Mercenario)
Der Mexikaner Paco (Tony Musante) und seine Kumpanen haben es satt. Sie werden in einer Mine ausgebeutet und proben den Aufstand. Natürlich geht die Sache gewaltig in die Hose und Paco soll gekillt werden. Er kann gerade noch rechtzeitig entkommen, hat aber nun Häscher an den Hacken kleben. Kowalski (Franco Nero) wird respektvoll "Der Pole" genannt. Er stellt seinen Verstand und seinen Colt dem zu Verfügung, der ihn am besten bezahlt. Als Paco und Kowalski aufeinandertreffen, hat der Söldner gerade seinen Auftraggeber verloren. Kurzerhand greift er Paco und dessen Leuten unter die Arme, selbstverständlich nur gegen gute Bezahlung. Das gemeine Volk kürt Paco nach und nach zu einem Hoffungsträger, woran dieser mehr und mehr Gefallen findet. Er begreift recht schnell, dass Kowalski ihn zwar viel Zaster kostet, seine Dienste aber sehr wertvoll sind, denn der kühle, vortreffliche Verstand des Söldners ist ohne Konkurrenz. Während dem Duo auch der fiese Sadist Ricciolo (Jack Palance) auf den Fersen ist, kommen sich Paco und Kowalski ein wenig näher, doch der Söldner kennt keine Freundschaft, ergo entzweit man sich bald wieder...
Sergio Corbucci erschuf mit "Django" (1966) und "Leichen pflastern seinen Weg" (Il grande silenzio, 1968) zweifellos zwei der grössten und wichtigsten Klassiker des Italo Western. Als seine dritte Großtat wird allgemein "Mercenario" betrachtet, der kurz nach "Leichen..." entstand. Franco Nero spielte schon in "Django" erstklassig auf, in "Mercenario" zeigt er sich schauspielerisch weiter gereift, kann noch mehr Klasse und Charakter in die Waagschale werfen. Tony Musante hat erwartungsgemäß keinen leichten Stand, vor allem weil auch noch Jack Palance ab und an durchs Szenario poltert. Musante löst die schwere Aufgabe aber durchaus überzeugend. Palance gibt natürlich einen Bösewicht, dabei steht ihm Eduardo Fajardo zur Seite. Für das Auge bietet Giovanna Ralli erfreuliches, die hier mehr als nur ein armes, kleines Weiblein spielen darf, im doppelten Sinn sehr schön. Frau Ralli ist mir besonders aus Massimo Dallamanos "Der Tod trägt schwarzes Leder" (1974) in bester Erinnerung, dort spielte sie eine aufrechte, engagierte Staatsanwältin. Generell machen alle Schauspieler ihren Job sehr gut, in dieser Hinsicht ist "Mercenario" ein Volltreffer. Lediglich Jack Palance hätte ich ein wenig mehr Raum zur Entfaltung gewünscht, seine fiese Fratze ist einfach ein (Alb)traum der besten Sorte.
Nun kann man sicher jede Menge politische Anspielungen und Systemkritik in dem Film lesen. Die späten sechziger Jahre waren -in jeder Hinsicht- eine wilde Zeit, was sich selbstverständlich auch in der Filmkunst ausführlich und mit allem Nachdruck bemerkbar machte. Der "Kleine Mann" wird unterdrückt und begehrt auf, doch: "Die Reichen sind nie am Arsch" (Zitat aus "Mercenario"). Der Film zeigt die Wandlung der Hauptfiguren auf, ihre Siege und ihr Scheitern. Doch wenn sich dieser Film zu den Grössten seines Genres zählen möchte, dann muss er sich auch mit den Platzhirschen messen können. In der Disziplin "Revolutions-Western" gefällt mir "Töte Amigo" (¿Quien sabe? (1967) etwas besser, denn dort wird der Stoff konsequenter umgesetzt, und Mit Gian Maria Volonté ist ein unfassbar guter Hauptdarsteller am Werk. Das finale Duell in "Mercenario" erinnert in seiner Konstellation an "Für ein paar Dollar mehr" und "Zwei glorreiche Halunken", von denen ich "Für ein paar Dollar mehr" bevorzuge. Das Finale von "Für ein paar Dollar mehr" ist für mich DIE Referenz in Punkto "dramatische Duelle wichtiger Charaktere gegen Ende des Films", an Dramatik, kunstvoller Inszenierung und Göttlichkeit nicht zu überbieten. Diese überragende Qualität hat "Mercenario" einfach nicht! Geht es um die Entwicklung/Wandlung der Hauptfiguren, bleibt für mich Sollimas "Von Angesicht zu Angesicht" (Faccia a faccia, 1967) der Überflieger. Auch im Vergleich mit anderen Werken Corbuccis, kann sich der Streifen nicht gegen seinen "grossen Bruder" namens "Leichen pflastern seinen Weg" durchsetzen. Sicher, "Mercenario" bietet immer wieder feinen Humor und treffenden Zynismus, doch die bösartige Bitterkeit von "Leichen pflastern seinen Weg" erreicht der Film zu keiner Zeit. Keine einzige Szene von "Mercenario" kann in ihrer Intensität mit dem Hammerschlag "Leichen..." mithalten. Das Ende von "Mercenario" kommt versöhnlich, fast weichgespült daher, während sich die Boshaftigkeit von "Leichen..." mit allem Nachdruck durch die Eingeweide des Zuschauers wühlt, sich wie ein räudiges Kampfschwein im Nacken des gepeinigten Betrachters verbeisst.
Für mich ist "Mercenario" ein guter, vielleicht sogar sehr guter Vetreter seiner Zunft. Ein Film, den sich kein Fan des Genres entgehen lassen darf, für höchste Weihen reicht es dann aber leider doch nicht. Koch Media hat dem Film eine schöne Veröffentlichung gegönnt, die den Fan gewissermaßen zum Kauf nötigt! Das Bild hinterlässt teils einen etwas zu "weichen" Eindruck, während man kaum Kratzer und Verunreinigungen feststellen kann. Ich weiss nicht wie es um die Vorlage bestellt war, mir wäre allerdings ein Bild mit mehr Schärfe lieber, dafür würde ich Kratzer etc. gern in Kauf nehmen. Da auch das Filmkorn weitgehend abwesend bleibt, scheint mir hier zu sehr mit Filtern gearbeitet worden zu sein. Da man bei Koch aber mit Filmen umzugehen weiss -wie viele andere Veröffentlichungen unter Beweis gestellt haben- vermute ich die Ursache beim verwendeten Ausgangsmaterial. "Schlecht" ist das Bild keinesfalls, nur die "Form" gefällt mir persönlich nicht ganz so gut. Das Set ist ansonsten sehr gut geworden, ein dickes Digipak steckt in einem Schuber, ein Booklet liegt bei, im Bonusmaterial findet man eine über 40 Minuten dauernde Featurette, sowie ein paar nette Kleinigkeiten wie Trailer. Daher gibt es für diese Veröffentlichung eine klare Kaufempfehlung, eine schmerzhaft klaffende Lücke wurde mit dieser DVD zu "Mercenario" geschlossen!
Ein guter bis sehr guter Italo Western = 7,5/10 (Tendenz weist leicht nach oben).
Lieblingszitat:
"Dieses Tal wimmelt von Geiern. Wie lange die armen Tiere wohl nichts mehr gefressen haben?"
Der Mexikaner Paco (Tony Musante) und seine Kumpanen haben es satt. Sie werden in einer Mine ausgebeutet und proben den Aufstand. Natürlich geht die Sache gewaltig in die Hose und Paco soll gekillt werden. Er kann gerade noch rechtzeitig entkommen, hat aber nun Häscher an den Hacken kleben. Kowalski (Franco Nero) wird respektvoll "Der Pole" genannt. Er stellt seinen Verstand und seinen Colt dem zu Verfügung, der ihn am besten bezahlt. Als Paco und Kowalski aufeinandertreffen, hat der Söldner gerade seinen Auftraggeber verloren. Kurzerhand greift er Paco und dessen Leuten unter die Arme, selbstverständlich nur gegen gute Bezahlung. Das gemeine Volk kürt Paco nach und nach zu einem Hoffungsträger, woran dieser mehr und mehr Gefallen findet. Er begreift recht schnell, dass Kowalski ihn zwar viel Zaster kostet, seine Dienste aber sehr wertvoll sind, denn der kühle, vortreffliche Verstand des Söldners ist ohne Konkurrenz. Während dem Duo auch der fiese Sadist Ricciolo (Jack Palance) auf den Fersen ist, kommen sich Paco und Kowalski ein wenig näher, doch der Söldner kennt keine Freundschaft, ergo entzweit man sich bald wieder...
Sergio Corbucci erschuf mit "Django" (1966) und "Leichen pflastern seinen Weg" (Il grande silenzio, 1968) zweifellos zwei der grössten und wichtigsten Klassiker des Italo Western. Als seine dritte Großtat wird allgemein "Mercenario" betrachtet, der kurz nach "Leichen..." entstand. Franco Nero spielte schon in "Django" erstklassig auf, in "Mercenario" zeigt er sich schauspielerisch weiter gereift, kann noch mehr Klasse und Charakter in die Waagschale werfen. Tony Musante hat erwartungsgemäß keinen leichten Stand, vor allem weil auch noch Jack Palance ab und an durchs Szenario poltert. Musante löst die schwere Aufgabe aber durchaus überzeugend. Palance gibt natürlich einen Bösewicht, dabei steht ihm Eduardo Fajardo zur Seite. Für das Auge bietet Giovanna Ralli erfreuliches, die hier mehr als nur ein armes, kleines Weiblein spielen darf, im doppelten Sinn sehr schön. Frau Ralli ist mir besonders aus Massimo Dallamanos "Der Tod trägt schwarzes Leder" (1974) in bester Erinnerung, dort spielte sie eine aufrechte, engagierte Staatsanwältin. Generell machen alle Schauspieler ihren Job sehr gut, in dieser Hinsicht ist "Mercenario" ein Volltreffer. Lediglich Jack Palance hätte ich ein wenig mehr Raum zur Entfaltung gewünscht, seine fiese Fratze ist einfach ein (Alb)traum der besten Sorte.
Nun kann man sicher jede Menge politische Anspielungen und Systemkritik in dem Film lesen. Die späten sechziger Jahre waren -in jeder Hinsicht- eine wilde Zeit, was sich selbstverständlich auch in der Filmkunst ausführlich und mit allem Nachdruck bemerkbar machte. Der "Kleine Mann" wird unterdrückt und begehrt auf, doch: "Die Reichen sind nie am Arsch" (Zitat aus "Mercenario"). Der Film zeigt die Wandlung der Hauptfiguren auf, ihre Siege und ihr Scheitern. Doch wenn sich dieser Film zu den Grössten seines Genres zählen möchte, dann muss er sich auch mit den Platzhirschen messen können. In der Disziplin "Revolutions-Western" gefällt mir "Töte Amigo" (¿Quien sabe? (1967) etwas besser, denn dort wird der Stoff konsequenter umgesetzt, und Mit Gian Maria Volonté ist ein unfassbar guter Hauptdarsteller am Werk. Das finale Duell in "Mercenario" erinnert in seiner Konstellation an "Für ein paar Dollar mehr" und "Zwei glorreiche Halunken", von denen ich "Für ein paar Dollar mehr" bevorzuge. Das Finale von "Für ein paar Dollar mehr" ist für mich DIE Referenz in Punkto "dramatische Duelle wichtiger Charaktere gegen Ende des Films", an Dramatik, kunstvoller Inszenierung und Göttlichkeit nicht zu überbieten. Diese überragende Qualität hat "Mercenario" einfach nicht! Geht es um die Entwicklung/Wandlung der Hauptfiguren, bleibt für mich Sollimas "Von Angesicht zu Angesicht" (Faccia a faccia, 1967) der Überflieger. Auch im Vergleich mit anderen Werken Corbuccis, kann sich der Streifen nicht gegen seinen "grossen Bruder" namens "Leichen pflastern seinen Weg" durchsetzen. Sicher, "Mercenario" bietet immer wieder feinen Humor und treffenden Zynismus, doch die bösartige Bitterkeit von "Leichen pflastern seinen Weg" erreicht der Film zu keiner Zeit. Keine einzige Szene von "Mercenario" kann in ihrer Intensität mit dem Hammerschlag "Leichen..." mithalten. Das Ende von "Mercenario" kommt versöhnlich, fast weichgespült daher, während sich die Boshaftigkeit von "Leichen..." mit allem Nachdruck durch die Eingeweide des Zuschauers wühlt, sich wie ein räudiges Kampfschwein im Nacken des gepeinigten Betrachters verbeisst.
Für mich ist "Mercenario" ein guter, vielleicht sogar sehr guter Vetreter seiner Zunft. Ein Film, den sich kein Fan des Genres entgehen lassen darf, für höchste Weihen reicht es dann aber leider doch nicht. Koch Media hat dem Film eine schöne Veröffentlichung gegönnt, die den Fan gewissermaßen zum Kauf nötigt! Das Bild hinterlässt teils einen etwas zu "weichen" Eindruck, während man kaum Kratzer und Verunreinigungen feststellen kann. Ich weiss nicht wie es um die Vorlage bestellt war, mir wäre allerdings ein Bild mit mehr Schärfe lieber, dafür würde ich Kratzer etc. gern in Kauf nehmen. Da auch das Filmkorn weitgehend abwesend bleibt, scheint mir hier zu sehr mit Filtern gearbeitet worden zu sein. Da man bei Koch aber mit Filmen umzugehen weiss -wie viele andere Veröffentlichungen unter Beweis gestellt haben- vermute ich die Ursache beim verwendeten Ausgangsmaterial. "Schlecht" ist das Bild keinesfalls, nur die "Form" gefällt mir persönlich nicht ganz so gut. Das Set ist ansonsten sehr gut geworden, ein dickes Digipak steckt in einem Schuber, ein Booklet liegt bei, im Bonusmaterial findet man eine über 40 Minuten dauernde Featurette, sowie ein paar nette Kleinigkeiten wie Trailer. Daher gibt es für diese Veröffentlichung eine klare Kaufempfehlung, eine schmerzhaft klaffende Lücke wurde mit dieser DVD zu "Mercenario" geschlossen!
Ein guter bis sehr guter Italo Western = 7,5/10 (Tendenz weist leicht nach oben).
Lieblingszitat:
"Dieses Tal wimmelt von Geiern. Wie lange die armen Tiere wohl nichts mehr gefressen haben?"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Star Trek
DVD 2009
Die Neuauflage mit noch weitestgehend unbekannten Gesichtern und zeitlich vor der ursprünglich bekannten Kirk-Ära
angesiedelt, sozusagen die Entstehung dieser Crew erzählend, bietet der Film auch Zuhause eine Menge Untehaltung!
Die Story selbst kann an anderer Stelle nachgelesen werden - wer interessiert ist sollte ihn einfach anschauen.
Die Warp-Spünge sind einfach nur zum genießen!
Hoffe die Geschichte bzw. der Pilotfilm der neuen Generation wird möglichst bald fortgeführt werden!
8,5/10
DVD 2009
Die Neuauflage mit noch weitestgehend unbekannten Gesichtern und zeitlich vor der ursprünglich bekannten Kirk-Ära
angesiedelt, sozusagen die Entstehung dieser Crew erzählend, bietet der Film auch Zuhause eine Menge Untehaltung!
Die Story selbst kann an anderer Stelle nachgelesen werden - wer interessiert ist sollte ihn einfach anschauen.
Die Warp-Spünge sind einfach nur zum genießen!
Hoffe die Geschichte bzw. der Pilotfilm der neuen Generation wird möglichst bald fortgeführt werden!
8,5/10
Viele Grüße
Thomas
Das Unausweichliche als solches zu leben, ist die einzig wahre Herausforderung im Leben!
https://www.facebook.com/pages/Nubert/108517409173501?sk=info
Thomas
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Hi Blap,
Du hast m.E. einen wichtigen Punkt bei "Mercenario" vergessen:
Das ist die (wieder einmal) genial angepasste Filmmusik von Ennio Morricone; sie sollte/müßte unbedingt Erwähnung finden
Den Schlußshowdown in der Arena, stelle ich persönlich auf Augenhöhe mit "Für ein paar Dollar mehr", nicht aber mit
"Zwei glorreiche Halunken". Der ist für mich von der psyologischen Seite unerreicht.
Diese geniale Filmmusik im Showdown bei Mercenario, von Morricone seismographisch in Szene komponiert, ist so stark, das selbst
Quentin Tarrantino in "Kill Bill" ihr einen großen Part einräumt
Grüße Dich
whitko
PS: Habe "Mercenario" mal im Film-Zitate-Rate-Thread angeboten. Daraus entwickelte sich eine so wilde Schnitzeljagd (mit meinem
Hinweis auf "Kill Bill"), wie man sie in diesem Thread wohl noch nie vorgefunden hatte., Muß heute noch schmunzeln
Du hast m.E. einen wichtigen Punkt bei "Mercenario" vergessen:
Das ist die (wieder einmal) genial angepasste Filmmusik von Ennio Morricone; sie sollte/müßte unbedingt Erwähnung finden

Den Schlußshowdown in der Arena, stelle ich persönlich auf Augenhöhe mit "Für ein paar Dollar mehr", nicht aber mit
"Zwei glorreiche Halunken". Der ist für mich von der psyologischen Seite unerreicht.
Diese geniale Filmmusik im Showdown bei Mercenario, von Morricone seismographisch in Szene komponiert, ist so stark, das selbst
Quentin Tarrantino in "Kill Bill" ihr einen großen Part einräumt


Grüße Dich
whitko

PS: Habe "Mercenario" mal im Film-Zitate-Rate-Thread angeboten. Daraus entwickelte sich eine so wilde Schnitzeljagd (mit meinem
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NuLine 32/ATM,Yamaha A-S2000,CD-S2000,Pro-Ject Tuner Box, KH Grado PS 1000 e, Grado GS 1000 e; AKG K812,
HiFi-Man HE 560, Audeze LCD3, KHV Lehmann BCL, Violectric 181 (für symm. Anschluß), Lehmann Rhinelander.
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whitko hat geschrieben:Hi Blap,
1. Das ist die (wieder einmal) genial angepasste Filmmusik von Ennio Morricone; sie sollte/müßte unbedingt Erwähnung finden![]()
2. Den Schlußshowdown in der Arena, stelle ich persönlich auf Augenhöhe mit "Für ein paar Dollar mehr", nicht aber mit
"Zwei glorreiche Halunken". Der ist für mich von der psyologischen Seite unerreicht.
Moin!
1. Das war beabsichtigt, denn diese Arbeit von Morricone/Nicolai gehört IMHO eher zu den durchschnittlichen Kompositionen, da haben die Herren besseres abgeliefert.
2. Für mich ist das Finale von "Für ein paar Dollar mehr", der grösste Moment den das Genre aufzubieten hat (Neben "Leichen pflastern seinen Weg", wobei dort jede Sekunde göttlich ist). Da kommen weder die "Halunken" noch "Das Lied vom Tod" mit.
"Vergessen" -aus meiner Sicht- habe ich aber schon einen Punkt. Franco Ressel -einer meiner Lieblingsnebendarsteller- spielt mit, darf wieder herrlich abstossend sein und stirbt sehr schnell.

Auch wenn "Mercenario" nicht zu meinen persönlichen Lieblingen des Genres zählt, gehört die Scheibe von Koch auf jeden Fall in die Sammlung!
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L'autre enfer (Italien 1981, Originaltitel: L'altro inferno)
In einem Nonnenkloster kommt es zu grauenvollen Todesfällen. Pater Inardo (Andrea Aureli) vermutet dämonische, teuflische Hintergrüde und will das Böse mit althergebrachten Methoden austreiben. Der zuständige Bischof zeigt sich skeptisch, er schickt den noch recht jungen Pater Valerio (Carlo De Mejo) zu den Nönnchen, denn Valerio mag nicht an übernatürliche Vorgänge teuflischer Natur glauben. Die Mutter Oberin Vincenza (Franca Stoppi) verhält sich wenig kooperativ, zeigt nach und nach gar deutlichen Zorn gegenüber Pater Valerio. Das Grauen lässt sich allerdings von den Ermittlungen nicht ausbremsen, so verwandelt sich Pater Inardo bald in eine lebendige Fackel und stirbt qualvoll. Welche Rolle spielt die Mutter Oberin tatsächlich? Kann Pater Valerio das Rätsel lösen, das schreckliche Geheimnis des Kloster lüften...???
Mit "L'altro inferno" stellt Bruno Mattei erneut unter Beweis, dass er der richtige Mann für Exploitation² ist. Man nehme eine ordentliche Dosis Nunploitation, lasse aber das übliche Gepeitsche und Gelesbel weg, addiere an dessen Stelle eine feiste Prise Horror, bediene sich für die etwas garstigeren Momente bei Lucio Fulci, schaue für "kunstvolle" Momente bei Dario Argento vorbei. Bruno Mattei klaut hier besonders auffällig bei seinen Kollegen und wildert in unterschiedlichen Genres. Dabei ist aber ein sehr schmackhaftes Süppchen entstanden, das gut zu unterhalten weiss und den Gaumen angenehm kitzelt. Wenn eine ängstliche Nonne gleich zu Beginn durch einen Gang voller Totenschädel und sonstiger Gebeine stolpert, dann kommt gar liebliche Gothic Horror Atmosphäre auf, im nächsten Moment befinden wir uns in einer Art Labor, werden Zeuge befremdlicher Ereignisse. Eine Nonne entfernt bei einer verstorbenen Ordensschwester ein "bösartiges" Körperteil -ich verzichte an dieser Stelle auf Details- das Lieblingsspielzeug des Leibhaftigen persönlich. Bei den Darstellern gelang Mattei eine prächtige Wahl. Carlo De Mejo spielte in frühen achtziger Jahren gleich in einigen extrem liebenswerten Reissern mit. Man kennt ihn z.B. aus Fulcis Werken "Ein Zombie hing am Glockenseil" (Paura nella città dei morti viventi, 1980) und "Das Haus an der Friedhofsmauer" (Quella villa accanto al cimitero, 1981). Nicht zu vergessen sein herrlich asozialer Auftritt in "Horror-Sex im Nachtexpress" (La ragazza del vagone letto, 1980) von Ferdinando Baldi. Auch Bruno Mattei griff später erneut auf De Mejo zurück, er ist in den beiden Frauenknast Brechern mit Laura Gemser zu sehen die 1982/83 ihr Unwesen trieben. Genau diese beiden Filme bringen uns zum eigentlichen Star des Streifens, der wahnsinnig intensiv aufspielenden Franca Stoppi. Im Matteis WIP Filmen ist sie als fiese Ober-Schliesserin zu sehen, hier treibt sie als Mutter Oberin ihr Unwesen. Leider beschränkt sich die Karriere der Dame auf recht wenige Filme, "Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf" (Buio Omega, 1979) von Joe D'Amato sei noch genannt, was ich sehr schade finde. Als ich vor einigen Wochen "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle" (Violenza in un carcere femminile, 1982) schaute, übte Frau Stoppi schon einen seltsamen, bizarren Reiz auf mich aus. Ähnlich erging es mir bei "Sado...". Doch seit "L'altro inferno" bin ich Franca Stoppi verfallen! Was für eine faszinierende und eigenwillige Schönheit diese Frau ausstrahlt, wie überzeugend sie die abstossensten Charaktere spielt. Herrlich! Huldigt Franca Stoppi!
Mattei baut bei "L'altro inferno" eine gelungene Atmosphäre auf, eine wüste Origie mit reichlich Sex und Mettgut sollte man nicht erwarten. Klar, es gibt -in der Disziplin Gewalt- ein paar kleine Boshaftigkeiten, es wird aber nie allzu ausufernd. Ich finde den Film sogar recht packend und spannend. Dies mag sicher daran liegen, dass mir die verwursteten Genres und die "bestohlenen" Regisseure sehr zusagen. Selbst eine Köterattacke nach "Suspiria Art" fehlt hier nicht. Bruno Mattei mag die Fans des italienischen Genrekinos spalten, ich möchte seine Werke aber um keinen Preis missen, für mich ist Mattei fast ein Garant für angenehme, oft angenehm geschmacklose Unterhaltung. Zarte Gemüter können hier trotzdem ein Auge riskieren, wirklich "geschmacklos" wird Herr Mattei dieses Mal nicht (Naja, sagen wir kaum). In Deutschland liegt bisher keine DVD Auswertung des Films vor, schade! Die US-DVD soll cut sein, daher habe ich auf die französische DVD von Neo Publishing zurückgegriffen, diese trägt den Titel "L'autre enfer". Das Bild ist mittelprächtig, es könnte sicher besser sein, der Filmgenuss wird aber nicht beeinträchtigt. Der Ton liegt glücklicherweise auch in englischer Sprache vor. Wer sich für den Film interessiert, wird für kleines Geld bei www.amazon.fr fündig.
Mir macht "L'altro inferno" richtig Spass und in der letzten Nacht erschien mir Franca Stoppi im Traum. Ich weiss nicht ob daran liegt, aber heute schmerzt mein Leib noch stärker als sonst. Guter Stoff = 7/10
Lieblingszitat:
"Who's there?"
"The Deviiiil!"
In einem Nonnenkloster kommt es zu grauenvollen Todesfällen. Pater Inardo (Andrea Aureli) vermutet dämonische, teuflische Hintergrüde und will das Böse mit althergebrachten Methoden austreiben. Der zuständige Bischof zeigt sich skeptisch, er schickt den noch recht jungen Pater Valerio (Carlo De Mejo) zu den Nönnchen, denn Valerio mag nicht an übernatürliche Vorgänge teuflischer Natur glauben. Die Mutter Oberin Vincenza (Franca Stoppi) verhält sich wenig kooperativ, zeigt nach und nach gar deutlichen Zorn gegenüber Pater Valerio. Das Grauen lässt sich allerdings von den Ermittlungen nicht ausbremsen, so verwandelt sich Pater Inardo bald in eine lebendige Fackel und stirbt qualvoll. Welche Rolle spielt die Mutter Oberin tatsächlich? Kann Pater Valerio das Rätsel lösen, das schreckliche Geheimnis des Kloster lüften...???
Mit "L'altro inferno" stellt Bruno Mattei erneut unter Beweis, dass er der richtige Mann für Exploitation² ist. Man nehme eine ordentliche Dosis Nunploitation, lasse aber das übliche Gepeitsche und Gelesbel weg, addiere an dessen Stelle eine feiste Prise Horror, bediene sich für die etwas garstigeren Momente bei Lucio Fulci, schaue für "kunstvolle" Momente bei Dario Argento vorbei. Bruno Mattei klaut hier besonders auffällig bei seinen Kollegen und wildert in unterschiedlichen Genres. Dabei ist aber ein sehr schmackhaftes Süppchen entstanden, das gut zu unterhalten weiss und den Gaumen angenehm kitzelt. Wenn eine ängstliche Nonne gleich zu Beginn durch einen Gang voller Totenschädel und sonstiger Gebeine stolpert, dann kommt gar liebliche Gothic Horror Atmosphäre auf, im nächsten Moment befinden wir uns in einer Art Labor, werden Zeuge befremdlicher Ereignisse. Eine Nonne entfernt bei einer verstorbenen Ordensschwester ein "bösartiges" Körperteil -ich verzichte an dieser Stelle auf Details- das Lieblingsspielzeug des Leibhaftigen persönlich. Bei den Darstellern gelang Mattei eine prächtige Wahl. Carlo De Mejo spielte in frühen achtziger Jahren gleich in einigen extrem liebenswerten Reissern mit. Man kennt ihn z.B. aus Fulcis Werken "Ein Zombie hing am Glockenseil" (Paura nella città dei morti viventi, 1980) und "Das Haus an der Friedhofsmauer" (Quella villa accanto al cimitero, 1981). Nicht zu vergessen sein herrlich asozialer Auftritt in "Horror-Sex im Nachtexpress" (La ragazza del vagone letto, 1980) von Ferdinando Baldi. Auch Bruno Mattei griff später erneut auf De Mejo zurück, er ist in den beiden Frauenknast Brechern mit Laura Gemser zu sehen die 1982/83 ihr Unwesen trieben. Genau diese beiden Filme bringen uns zum eigentlichen Star des Streifens, der wahnsinnig intensiv aufspielenden Franca Stoppi. Im Matteis WIP Filmen ist sie als fiese Ober-Schliesserin zu sehen, hier treibt sie als Mutter Oberin ihr Unwesen. Leider beschränkt sich die Karriere der Dame auf recht wenige Filme, "Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf" (Buio Omega, 1979) von Joe D'Amato sei noch genannt, was ich sehr schade finde. Als ich vor einigen Wochen "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle" (Violenza in un carcere femminile, 1982) schaute, übte Frau Stoppi schon einen seltsamen, bizarren Reiz auf mich aus. Ähnlich erging es mir bei "Sado...". Doch seit "L'altro inferno" bin ich Franca Stoppi verfallen! Was für eine faszinierende und eigenwillige Schönheit diese Frau ausstrahlt, wie überzeugend sie die abstossensten Charaktere spielt. Herrlich! Huldigt Franca Stoppi!
Mattei baut bei "L'altro inferno" eine gelungene Atmosphäre auf, eine wüste Origie mit reichlich Sex und Mettgut sollte man nicht erwarten. Klar, es gibt -in der Disziplin Gewalt- ein paar kleine Boshaftigkeiten, es wird aber nie allzu ausufernd. Ich finde den Film sogar recht packend und spannend. Dies mag sicher daran liegen, dass mir die verwursteten Genres und die "bestohlenen" Regisseure sehr zusagen. Selbst eine Köterattacke nach "Suspiria Art" fehlt hier nicht. Bruno Mattei mag die Fans des italienischen Genrekinos spalten, ich möchte seine Werke aber um keinen Preis missen, für mich ist Mattei fast ein Garant für angenehme, oft angenehm geschmacklose Unterhaltung. Zarte Gemüter können hier trotzdem ein Auge riskieren, wirklich "geschmacklos" wird Herr Mattei dieses Mal nicht (Naja, sagen wir kaum). In Deutschland liegt bisher keine DVD Auswertung des Films vor, schade! Die US-DVD soll cut sein, daher habe ich auf die französische DVD von Neo Publishing zurückgegriffen, diese trägt den Titel "L'autre enfer". Das Bild ist mittelprächtig, es könnte sicher besser sein, der Filmgenuss wird aber nicht beeinträchtigt. Der Ton liegt glücklicherweise auch in englischer Sprache vor. Wer sich für den Film interessiert, wird für kleines Geld bei www.amazon.fr fündig.
Mir macht "L'altro inferno" richtig Spass und in der letzten Nacht erschien mir Franca Stoppi im Traum. Ich weiss nicht ob daran liegt, aber heute schmerzt mein Leib noch stärker als sonst. Guter Stoff = 7/10
Lieblingszitat:
"Who's there?"
"The Deviiiil!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)