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Verfasst: Do 26. Mai 2005, 10:30
von Uwe
Ich finde es wirklich interessant, wie einige die CDU als "böse" bürgerfeindliche Partei betrachten und die SPD dagegen von manchen in den grünen Klee gelobt wird.
Wenn ich das Auftreten und das politische Wirken der jetzigen Regierung mit Schröder an der Spitze mal von 1998 bis heute Revue passieren lasse, dann kommen da bei mir so einige Dinge hoch.
Schröder ließ sich als "Boss der Bosse" feiern und hat ein entsprechendes Auftreten an den Tag gelegt. Seine Brioni-Anzüge und die exclusive Mitgliedschaft in einem Zigarrenclub, etc.. Auch die Unternehmenspolitik war vor allem auf die Großkonzerne ausgelegt, die in erster Linie von den Steuersenkungsmaßnahmen profitiert haben. Der Mittelstand, der nachweislich bei positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die meisten neuen Arbeitsplätze generiert, wesentlich mehr als Großunternehmen, wurde von Schröder vernachlässigt.
Da ist mir in der Wirtschaftspolitik Kohl lieber gewesen, da er mittelstandsfreundlicher war! Bei allen Schwächen, die Kohl vor allem in den letzten Jahren seiner Regierung gehabt hat, sein Auftreten war nach aussen "bescheidener" als das vom "Boss der Bosse" Schröder.
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 11:43
von Blap
Uwe hat geschrieben:Ich finde es wirklich interessant, wie einige die CDU als "böse" bürgerfeindliche Partei betrachten und die SPD dagegen von manchen in den grünen Klee gelobt wird.
Wenn ich das Auftreten und das politische Wirken der jetzigen Regierung mit Schröder an der Spitze mal von 1998 bis heute Revue passieren lasse, dann kommen da bei mir so einige Dinge hoch.
Schröder ließ sich als "Boss der Bosse" feiern und hat ein entsprechendes Auftreten an den Tag gelegt. Seine Brioni-Anzüge und die exclusive Mitgliedschaft in einem Zigarrenclub, etc.. Auch die Unternehmenspolitik war vor allem auf die Großkonzerne ausgelegt, die in erster Linie von den Steuersenkungsmaßnahmen profitiert haben. Der Mittelstand, der nachweislich bei positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die meisten neuen Arbeitsplätze generiert, wesentlich mehr als Großunternehmen, wurde von Schröder vernachlässigt.
Da ist mir in der Wirtschaftspolitik Kohl lieber gewesen, da er mittelstandsfreundlicher war! Bei allen Schwächen, die Kohl vor allem in den letzten Jahren seiner Regierung gehabt hat, sein Auftreten war nach aussen "bescheidener" als das vom "Boss der Bosse" Schröder.
Moin Uwe!
Ja, ich gebe es zu: Ich halte die CDU für "böse" Das bedeutet aber nicht automatisch, dass die SPD unfehlbar ist. Ich betrachte Herrn Schröder durchaus mit großer Skepsis. Man sollte natürlich eine Regierung nicht nur anhand des "Chefs " beurteilen. Aber wenn wir schon Schröder mit Kohl vergleichen, ist Genosse Gerhard doch das erheblich kleinere Übel. Kohl war/ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten, und ein Straftäter der sein Amt übelst missbraucht hat. Dazu kommt noch, dass er offentsichtlich keinerlei Unrechtsbewusstsein hat.
Bezüglich der Steuersenkungen, von denen hauptsächlich die Großunternehmen profitieren, will ich dir nicht widersprechen. Dies wurde aber von der CDU mitgetragen.
Die grössere Kompetenz der Regierung Kohl im Bereich Wirtschaftpolitik, zweifele ich mit erheblichem Nachdruck an. Am Ende der Ära Kohl waren die Arbeitslosenzahlen auf dem gleichen Stand. Hätte man damals schon die Menschen mit einberechnet die heutzutage unter Hartz IV fallen, wären die Zahlen vermutlich nahezu identisch oder sogar größer.
Man sollte aber nicht vergessen, dass nicht die Politik Arbeitsplätze schafft sondern die Unternehmen. Genau dort liegt das Problem. Etliche steuerlich gebauchpinselte Großkonzerne machen riesige Gewinne. Was tun die Herrschaften in den Chefetagen? Sie streichen Arbeitsplätze, um die Gewinne noch größer werden zu lassen, geben fadenscheinige Begründungen ab um ihre Untaten zu rechtfertigen.
Es muss ein Umdenken in den Köpfen etlicher Manager und anderer Führungskräfte stattfinden, und dies kann keine Partei oder Regierung bewirken.
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 12:58
von Maugi
Blap schrieb:
... weil ich der festen Überzeugung bin, dass nur diese Partei in der Lage ist unser Land zu regieren.
Zu 50% stimme ich dir zu, ich denke aber, die jetzige Koalition ist kein schlechter Kompromiss für Deutschland.
Meine Vision eines Systems, wie Menschen zusammen leben und geführt werden (den Ausdruck regieren finde ich blöd) könnten ohne dabei die Natur mit ihrer einzigartigen Tierwelt dabei zu vergessen, ist eine ganz andere. Da müssten vorhandene Systeme komplett neu überdacht werden und der politische Sumpf, Stück für Stück trockengelegt werden !
Gruß
vom Maugi
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 13:21
von mralbundy
Bei Eurer Diskussion gehts ja schon zu - wie im Bundestag
Im Wesentlichen stellt sich dabei heraus, dass es keine wirklich gute Partei unter beiden Großen gibt.
Schade nur, dass unsere "bedeutende" politische Landschaft eigentlich nur aus 4 Parteien besteht.
Wäre doch schön, wenn auch mal die "sonstigen" in den Bundestag kämen !
Ich stelle mir da grad schöne Diskussionen meiner geliebten "Autofahrer-Partei" mit den Volltrotteln von den Grünen vor
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 13:26
von Uwe
Blap hat geschrieben:
...
Die grössere Kompetenz der Regierung Kohl im Bereich Wirtschaftpolitik, zweifele ich mit erheblichem Nachdruck an. Am Ende der Ära Kohl waren die Arbeitslosenzahlen auf dem gleichen Stand. Hätte man damals schon die Menschen mit einberechnet die heutzutage unter Hartz IV fallen, wären die Zahlen vermutlich nahezu identisch oder sogar größer.
...
Hallo Blap,
da muss ich dir aber deutlich widersprechen!
Jede Bundesregierung hat zwar die Arbeitslosenzahlen statistisch bereinigt, also bestimmte Arbeitslosengruppen aus der Statistik genommen (z. B. bei ABM-Maßnahmen und sinnvollen bzw. sinnlosen Umschulungsmaßnahmen). Aber jedes seriöse Wirtschaftsforschungsinstitut, unabhängig von parteipolitischen Präferenzen, bescheinigt Deutschland eine Rekordarbeitslosigkeit unter der rot/grünen Bundesregierung, die höher als unter der Vorgängerregierung ist. Trotz deiner eindeutigen parteipolitischen Positionierung für die SPD sollten solche allgemeinen Fakten aber richtig dargestellt werden.
Ich behaupte nicht, dass die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen sich unter einer schwarz/gelben Bundesregierung in den letzten Jahren besser entwickelt hätte, solche Annahmen sind immer rein spekulativ.
Aber in der Zukunft, nach der Regierungsübernahme, können wir die neue Regierung aber auch an der Weiterentwicklung der Arbeitslosigkeit messen.
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 13:34
von Michel999
Henry hat geschrieben:Ich muss hier scheinbar gar nicht mehr posten, denn meine Meinung wird hervorragend durch Blap vertreten...
@Blap: Tritt bitte als "Bundestagskandidat, der für linke Alternativpolitik steht" (oder so) an - meine Stimme hättest du sicher!
Mit mir hättest Du jetzt schon zwei Stimmen.
Überlegs Dir, immerhin gibts ja blutdrucksenkende Medikamente.
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 14:56
von Blap
Maugi hat geschrieben:
Meine Vision eines Systems, wie Menschen zusammen leben und geführt werden (den Ausdruck regieren finde ich blöd) könnten ohne dabei die Natur mit ihrer einzigartigen Tierwelt dabei zu vergessen, ist eine ganz andere. Da müssten vorhandene Systeme komplett neu überdacht werden und der politische Sumpf, Stück für Stück trockengelegt werden !
Gruß
vom Maugi
Das liest sich schön, aber die Menschheit ist vermutlich noch längst nicht so weit. Ich halte das Grundgesetz unseres Staates, für eine der besten Verfassungen auf unserem Planeten. (Wobei ich natürlich nicht für mich in Anspruch nehmen kann alle "Mitbewerberprodukte" zu kennen.
)
Der Grundstein auf dem unsere Demokratie aufbaut ist ein solider. Nur würde ich mir wünschen, dass Parteien, Unternehmer und auch jeder einzelne Bürger, die dort verankerten Leitsätze auch wirklich leben.
Zu 50% stimme ich dir zu, ich denke aber, die jetzige Koalition ist kein schlechter Kompromiss für Deutschland.
Mit der Aussage kann ich leben. Obwohl ich mit einigen Ansichten und Positionen der Grünen nicht konform gehe.
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 14:58
von Malcolm
Ich muss hier scheinbar gar nicht mehr posten, denn meine Meinung wird hervorragend durch Blap vertreten...
@Blap: Tritt bitte als "Bundestagskandidat, der für linke Alternativpolitik steht" (oder so) an - meine Stimme hättest du sicher!
Mit mir hättest Du jetzt schon zwei Stimmen. Smile
Überlegs Dir, immerhin gibts ja blutdrucksenkende Medikamente. Mr. Green
Genau Blap, hör auf nur an Dich und Deine Gesundheit zu denken-
jetzt kannst Du etwas tun für Dein Land! Und ich denkee Aussenseiter haben im Moment eine gute Chance,
denn wir inzwischen immer mehr Menschen mitbekommen:
m Wesentlichen stellt sich dabei heraus, dass es keine wirklich gute Partei unter beiden Großen gibt.
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 15:10
von Blap
mralbundy hat geschrieben:Bei Eurer Diskussion gehts ja schon zu - wie im Bundestag
Im Wesentlichen stellt sich dabei heraus, dass es keine wirklich gute Partei unter beiden Großen gibt.
Moin Al,
ist das jetzt ein satirischer Eintrag, oder bewusster "Verbalterror" um die Stimmung zur Eskalation zu bringen?
Im Wesentlichen stellt sich dabei heraus, dass es keine wirklich gute Partei unter beiden Großen gibt.
Zu dieser Ansicht kann ich nicht kommen. Es gibt eine wirkliche Volkspartei mit großer Historie, leider wird diese Partei von ihren führenden Köpfen zu sehr in die Mitte gedrängt. Dann gibt es eine zweite Großpartei, die im Grunde nur die Interessen einer kleinen Minderheit vertritt, aber leider ständig viel zu viele Stimmen erhält.
Ich denke meine Ausführungen muss ich nicht weiter erläutern.
Schade nur, dass unsere "bedeutende" politische Landschaft eigentlich nur aus 4 Parteien besteht.
Wäre doch schön, wenn auch mal die "sonstigen" in den Bundestag kämen !
Nein. Damit wir in ein unregierbares Chaos stürzen? Wohin das führt, sollte uns das Experiment Weimarer Republik gelehrt haben!
Ich stelle mir da grad schöne Diskussionen meiner geliebten "Autofahrer-Partei" mit den Volltrotteln von den Grünen vor
Satire? Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein denkender Mensch, die Grüne Partei ernsthaft als "Volltrottel" bezeichnen kann!?
Mir ist die Unsachlichkeit unverständlich welche ständig von politischen Gegnern über die Grünen ausgekippt wird. Diese Partei hat in unserem Land viel positives bewirkt. Wir sollten uns alle klar sein, dass das Thema "Umwelt" nichts mit ökologischen Spinnereien zu tun hat, sondern uns alle betrifft.
Ohne Rot/Grün hätte es z.B. kein klares NEIN zur Atomkraft gegeben. Wer für diese Art von Energieerzeugung, und den damit verbudenen Risiken, heutzutage noch Symphatien aufbringt, sollte ernsthaft über seine Wahrnehmungsgabe nachdenken. Gut, dass auch die SPD die Atomkraft inzwischen sehr kritisch betrachtet. Das war bekanntlich nicht immer der Fall.
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 15:21
von Blap
Ich behaupte nicht, dass die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen sich unter einer schwarz/gelben Bundesregierung in den letzten Jahren besser entwickelt hätte, solche Annahmen sind immer rein spekulativ.
Aber in der Zukunft, nach der Regierungsübernahme, können wir die neue Regierung aber auch an der Weiterentwicklung der Arbeitslosigkeit messen.
Hallo Uwe,
tragisch wäre es, wenn SchwarzGeld im Herbst die Macht übernimmt, und kurze Zeit später die jetzt angestossenen Reformen greifen. Schon sonnt sich diese Regierung wieder in einem guten Licht, ganz wie es bei der Wiedervereinigung geschah.
Bezüglich der Statistiken zum Thema Arbeitslosigkeit, mag ich nicht darum streiten wer nun im Recht ist. Alles lässt sich so hinbiegen, dass es in den jeweiligen Kram passt. Tatsache ist unbestritten, dass Rot/Grün nicht die angestrebte Verbesserung in diesem Bereich geschafft hat.
Wobei ich nochmals betone, dass nicht die Politik die Arbeitsplätze schafft. Wenn ich mir aber Anstand und Moral vieler Unternehmer betrachte, sehe ich keine große Hoffnung, dass für die Menschen in Zukunft genügend "brauchbare" Arbeitsplätze geschaffen werden.