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Verfasst: Mi 20. Aug 2008, 08:46
von Kat-CeDe
Hi Nehalem,
>Sind die Remastered-Versionen immer klar schlechter als die Original-Abmischungen?
jain. Remastered sind im Prinzip neue Versionen und die können besser aber auch schlechter sein. Liegt am Techniker und der Technik.

Ralf

Verfasst: Mi 20. Aug 2008, 12:27
von Der Marco
Hallo Ralf,
ich denke, das es nur am Tonmeister/Masterer liegt, die Technik spielt dabei eigentlich keine Rolle mehr.
Ich könnte durchaus auch auf meinem PC mit ProTools o.ä. (gute Studiomonitore natürlich vorrausgesetzt) Aufnahmen mastern, will sagen dazu reicht jeder popelige einigermaßen aktuelle PC. Natürlich nur wenn die einzelnen Spuren schon digital vorliegen.
Doch die Sache des Masterns ist nicht so einfach, dazu gehört viel Gefühl und Gespür für die Musik, ein gutes Gehör und eine Menge Ahnung (auch wie Instrumente in Natura klingen). Ich glaube die wirklich guten Masteringstudios und die entsprechenden Tonmeister kann man an einer Hand abzählen.
Natürlich spielt auch noch eine Rolle, ob sich der Mastering-Techniker vom Label oder den Künstlern beeinflussen und unter Druck setzen lässt dahingehend, die Aufnahmen entsprechend laut und ohne Dynamik abzumischen.

Verfasst: Mi 20. Aug 2008, 12:48
von bony
Der Marco hat geschrieben:... vom Label oder den Künstlern beeinflussen und unter Druck setzen lässt dahingehend, ...
Habe mich neulich zu dem Thema mit einem Toning unterhalten, der mir erzählte er hätte fast einen Job + Auftraggeber verloren, weil er "zu leise" abgemischt habe. Sprich: 95% (salopp) der Tonschaffenden haben keine andere Wahl. Übrig bleibt die erwähnte Handvoll, die es sich leisten kann, Kunden auszusuchen, bzw. sich "dem Druck" entgegenzustemmen.

Verfasst: Mi 20. Aug 2008, 13:06
von BlackMac
bony hat geschrieben:
Der Marco hat geschrieben:... vom Label oder den Künstlern beeinflussen und unter Druck setzen lässt dahingehend, ...
Habe mich neulich zu dem Thema mit einem Toning unterhalten, der mir erzählte er hätte fast einen Job + Auftraggeber verloren, weil er "zu leise" abgemischt habe. Sprich: 95% (salopp) der Tonschaffenden haben keine andere Wahl. Übrig bleibt die erwähnte Handvoll, die es sich leisten kann, Kunden auszusuchen, bzw. sich "dem Druck" entgegenzustemmen.
Das ist in der Tat wahr. Diese Forderung kommt schon von der Plattenfirma, das eigene Produkt lauter als das von der Konkurrenz produzieren zu lassen (Stichwort: Loudness War). Der Toning kann da leider nichts dafür, weil er sich an die Vorgaben halten muss.

Gruss,
Jorge

Verfasst: Mi 20. Aug 2008, 13:14
von BlackMac
Der Marco hat geschrieben:Ich könnte durchaus auch auf meinem PC mit ProTools o.ä. (gute Studiomonitore natürlich vorrausgesetzt) Aufnahmen mastern, will sagen dazu reicht jeder popelige einigermaßen aktuelle PC. Natürlich nur wenn die einzelnen Spuren schon digital vorliegen. Doch die Sache des Masterns ist nicht so einfach, dazu gehört viel Gefühl und Gespür für die Musik, ein gutes Gehör und eine Menge Ahnung (auch wie Instrumente in Natura klingen).
Das Mischen und Mastern ist eine Kunst für sich, die man nicht über Nacht am PC perfekt erlernen kann. Dazu gehört auch sehr viel technisches Wissen zu den Geräten im Studio selbst und wie sich funktionieren bzw. welche Charakateristik sie aufweisen. Bis man annähernd zu den Profis aufsteigen kann, muss man sich verdammt viel antrainieren und learning-by-doing praktiziert haben. Wahllos irgendwelche Knöpfchen drehen geht da nicht. Es ist auch wichtig, wie man die Kanäle am Mischpult konfiguriert und nachbearbeitet (z. B. ob das Signal nochmal in der Subgruppe bearbeitet wird oder zum Mix zurückgeführt wird usw.). Darüber kann man Bücher schreiben. Zudem klingt auch heute eine Software nicht in allen Punkten ähnlich gut, wie die entsprechende Hardware im Studio. Im Rechner werden diese Funktionen nur mit begrenztem Rechenaufwand nachgebildet (anders gesagt: ein Entwickler kann nicht die ganze Rechenleistung für ein Plug-In für sich beanspruchen, um dem Algorithmus eine sehr gute Klangqualität zu verleihen).

Gruss,
Jorge

Re: Clipping-Analyse

Verfasst: So 26. Apr 2009, 20:26
von Klippenspringer
Klippenspringer hat geschrieben:Hallo zusammen

Kann mir jemand erläutern, was genau die Sigma-Berechnung von WavStat darstellt und wie sie durchgeführt wird?

Da WavStat unter Windows umständlich ist bzw. nicht funktioniert, habe ich mir ein eigenes Analysetool gestrickt. Es benötigt Excel für die Darstellung der Resultate. Würde nun gerne die Sigma-Statistik integrieren.

(...)
Schöne Ostern
Dachte ich schau mal wieder vorbei. Ist zwar schon eine Weile her... wobei, Ostern war ja erst :wink:

Die Sigma-Berechnung und eine Darstellung ähnlich zu der von WavStat ist seit Version 2.0 integriert. Infos zu den Grundlagen dazu fand ich hier: http://web.archive.org/web/200406091634 ... pping.html

Bildschirmfotos und Download des ClippingAnalyzer (brandaktuelle Version 2.3): http://www.geocities.com/ber-sd/dl_clipping.html

Verfasst: So 26. Apr 2009, 22:25
von Homernoid
bony hat geschrieben:
Der Marco hat geschrieben:... vom Label oder den Künstlern beeinflussen und unter Druck setzen lässt dahingehend, ...
Habe mich neulich zu dem Thema mit einem Toning unterhalten, der mir erzählte er hätte fast einen Job + Auftraggeber verloren, weil er "zu leise" abgemischt habe. Sprich: 95% (salopp) der Tonschaffenden haben keine andere Wahl. Übrig bleibt die erwähnte Handvoll, die es sich leisten kann, Kunden auszusuchen, bzw. sich "dem Druck" entgegenzustemmen.
Gibt es da eigentlich nachweisliche Belege, dass Aufgrund der miserablen Abmischungen sich die Verkäufe verbessert haben?

Verfasst: Mo 27. Apr 2009, 08:52
von Movietux
Hallo

nach dem was ich so lese steckt die Branche noch immer im Loch und jammert.
Man setzt Hoffnungen auf MP3 Verkäufe online, aber die stammen letztlich ebenfalls von Loudnesswar Audioträgern und sind einfach zum erbrechen. ML als einer der Branchenriesen ersetzt zb die MP3 Pressungen von alten Alben mit aktuellen Remastern. Wobei Remaster zu 99% heisst: Scherbelnd laut, soviele Clippings wie irgend möglich also die ideale Musik zu Toilettenberieselung wenn die Spülung läuft. Klar dürfte auch sein, dass niemand der guten Klang gewöhnt ist solchen Dreck kaufen wird. Um die Käuferschaft doch zu übertölpeln tauchen nun wie ich schon berichtete Beschiss-CDs in den Regalen auf. Auf dem Cover steht zb 1985, auf der CD ist unter dem 1985 dann noch ganz klein ein 2008 gepresst.


Grüsse
Eric

Verfasst: Mo 27. Apr 2009, 10:57
von eyeball
Bestes Beispiel ist das neue Depeche Mode Album. Ich hatte es erst als MP3 gekauft und dachte, beim Rippen wäre ein Fehler passiert. Jetzt habe ich die Original-CD und muss feststellen, dass der Sound auch völlig verzerrt und übersteuert ist. Die Wellenformen der Titel gleichen einem Rechteck. Die Wellenberge wurden glatt abrasiert. Wer nun glaubt, dass die Fans auf die Barrikaden gehen, sieht sich getäuscht. Im DM-Forum schreiben viele, wie geil doch der Sound wäre. Bei soviel Inkompetenz und Dilettantismus seitens der Käufer muss man sich nicht wundern, wenn alle Produzenten dem Loudness War verfallen :twisted:

Verfasst: Di 28. Apr 2009, 08:44
von Movietux
Hallo

was ich ja auch bei dynamicrange.de geäussert habe. 2dB Restdynamik auf aktuellen CD's sind immerhin noch 2dB die man zum lauter machen missbrauchen kann.
Die neue U2 klingt auch wie eine Hupe oder ein Warnsignal, im Hintergrund tritt jemand gegen Pappkartons. Den Musikern einer Band kann man sagen "gebt euch keine Mühe, man wird euch am Ende eh nicht hören". Die Musiker haben heute kein Wertgefühl und kein Ar*** mehr in der Hose um sich ein Label zu suchen das Qualität produziert.

Wie würde die Depeche oder U2 wohl klingen wenn sie bei Stockfish produziert wäre?

Grüsse
Eric