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Verfasst: Fr 31. Okt 2008, 11:47
von Thias
Kikl hat geschrieben:
...
Das ist mit Abstand der beste Beitrag in diesem Voodoo-Thread, Kompliment!

Gruß

Kikl
Hallo Kikl,

sorry, dein Beitrag liegt nicht nur deutlich unter dem Niveau dieses Forums (sind ja nicht im HiFi-Forum :roll: ), sondern ist auch für mich persönlich beleidigend (den Voodoo-Vorwurf kann ich ja nur auf mich beziehen, da hauptsächlich ich pro Platte diskutiert habe).

Ich kann dir nur zu gute halten, dass du diesen Thread wahrscheinlich nicht vollständig gelesen hast.
Als Zusammenfassung:
Ich habe meine Höreindrücke von Platte berichtet. Da das auch in "mein Weltbild" nicht passte, habe ich nach technischen Erklärungen gesucht und bin etwas in die "bit-Tiefe" eingestigen und habe versucht rein technische Erklärungen zu finden, wo bei der CD hörbare Verluste auftreten können. Leider sind in der Diskussion nicht viele mitgegangen (Zeitdarstellung im unter 20 us-Bereich), was sehr interessant wäre und der Thread ist etwas ins Schubkasten-Klische-Pro-Kontra-Denken abgeglitten.

Also nochmal zur Richtigstellung: Ich bin kein Voodoo-Jünger, sondern als Techniker immer daran interessiert eine fundierte Erklärung zu finden, wozu mir dieses Forum helfen sollte.

@ all.
Vielen Dank für die ganzen PC-Tipps, werde ich mal recherchieren.
Aber so ganz ausgereift erscheint es mir trotzdem noch nicht, da
ich privat keinen Server durchlaufen lassen möchte (anti-öko-Stromverbrauch), das booten oder mit Zeitschaltuhr mir zu nervig ist...,
kommerzielle Lösungen zu teuer (bei der Kurzlebigkeit der PCŽs) sind
DIY-Lösungen zur Geräuschdämmung, naja, durchaus denkbar sind.
Werde mich mal mit dem Thema intensiver beschäftigen....

Verfasst: Fr 31. Okt 2008, 12:00
von BlackMac
Thias hat geschrieben:sorry, dein Beitrag liegt nicht nur deutlich unter dem Niveau dieses Forums (sind ja nicht im HiFi-Forum :roll: ), sondern ist auch für mich persönlich beleidigend (den Voodoo-Vorwurf kann ich ja nur auf mich beziehen, da hauptsächlich ich pro Platte diskutiert habe).
Hallo Thias und Kiki. Eine Schlammschlacht bringt nichts. Sachlich diskutieren kann man mit Kiki aber schon, Thias. Man muss sich nur darauf einstellen, wenn man die Dinge zu einseitig betrachtet und sich nur für "Pro Platte" äussert auch mit Gegenwind rechnen muss. Das ist doch deswegen kein persönlicher Angriff.

Eine Diskussion über Klang muss auch immer aus technischer Sicht betrachtet werden (sonst kann man ja nichts technisch erfassen, wenn dazu die Möglichkeit entzogen wird. Erst die Technik macht uns die Schallreproduktion möglich! Und diese Technik ist nur so gut, wie der Entwickler der sie erschaffen hat. Also hat das Ergebnis zwangsläufig immer mit der technischen Durchführung zu tun!
Thias hat geschrieben:Ich habe meine Höreindrücke von Platte berichtet. Da das auch in "mein Weltbild" nicht passte, habe ich nach technischen Erklärungen gesucht und bin etwas in die "bit-Tiefe" eingestigen und habe versucht rein technische Erklärungen zu finden, wo bei der CD hörbare Verluste auftreten können.
Die Verluste sind aber bedeutend geringer als bei einer Vinylscheibe - deshalb kann die Diskussion deutlich missverstanden werden bzw. ist sie ja schon wiederlegt. Wir alle sind in der Musikbranche auf die digitalen Tonträger umgestiegen. Es wird nur noch digital produziert. Es gibt im Grunde kein wirkliches Argument das noch für eine vollständig analoge Produktion und Reproduktion spricht. Ein Grossteil des digitalen Klangs ist von DSP-Algorithmus und Wandlern abhängig. Die digitale Technik an sich ist nicht das Problem - eher eine geringe Bandbreite, die ein ungenügendes Quantisierungsraster bei niedrigen Bittiefen oder Samplingraten zur Verfügung stellt.
Thias hat geschrieben:Vielen Dank für die ganzen PC-Tipps, werde ich mal recherchieren.
Kann aus eigener Erfahrung berichten: Ein Mac mini ist nicht hörbar (der Lüfter in meinem Plasma Fernseher ist lauter), kann per Front Row Fernbedienung oder iPhone gesteuert werden und ist wenn man seine iTunes Bibliothek in PCM oder Apple Lossless (ähnlich FLAC) anlegt klanglich einem CD-Spieler ebenbürtig, solange das Signal digital an einen AVR oder guten Wandler ausgegeben wird. So hat man beispielsweise über 3000 Titel im direkten Zugriff oder kann sich individuell berieseln lassen. Ich kaufe aber immer noch CD, weil ich kein datenreduziertes Format kaufen möchte (wie MP3 oder AAC).

Mein Fazit also: Platte hören ist romantisch aber technisch und klanglich gibt es keinerlei Vorteile.

Gruss,
Jorge

Verfasst: Fr 31. Okt 2008, 12:11
von Lorenz
BlackMac hat geschrieben:Um noch mal auf das Thema "Platte ist besser als CD" zurückzukommen:

Für mich hat eine Vinylplatte deutlich mehr Nachteile:
- Braucht sehr teuren Plattenspieler, ein teures System und separaten Vorverstärker um am den CD-Klang heranzukommen
- Mechanischer Verschleiss von Platten und Abtastnadel durch mehrmaliges Abspielen (Ersatznadeln sind teuer)
- Platten lassen sich nicht mal eben im Autoradio abspielen im Vergleich zu einem CD-Slotin Laufwerk
- Tonmischungen müssen für Vinyl ein eigenes Mastering beanspruchen, da sonst der Schneidestichel Probleme bekommt
- Vinylplatten sind deutlich teurer im Einkauf als vergleichbare CD-Pressungen (unwirtschaftlich)
- Vinylplatten sind sehr schwer (Lagerung, Transport)
Was heißt denn sehr teuer und wie nennst du CD Player welche 1500 - 2000 Euro kosten?
Einen Vorverstärker braucht man nicht unbedingt. Es gibt Geräte mit Phonoeingang immer noch bzw. wieder.

So groß wie im Moment allgemein angenommen ist der Verschleiß gar nicht. Zum einen gibt es die Möglichkeit des Nassabspielens was den Verschleiß deutlich reduziert zum anderen kommt das sehr auf den verwendeten Dreher an. Preiswerte Dreher welche eine hohe Auflagekraft benötigen sind natürlich Plattenkiller. Ich besitze Klassikaufnahmen aus frühen 60ern Jahre welche nahezu einwandfrei sind. Die meisten CDs sind da schon völlig hinüber.
Im übrigen ist das was viele als Knistern und knacksen auf einer Platte hören meistens nur Schmutz und nicht wie oft angenommen ein Schaden.
Platten kann man waschen und damit ist es meistens schon getan.
Diamantnadel halten ca. 1000 Stunden. Da relativiert sich der Preis. Viele kaufen sich in der selben Zeit eine neuen CD Player

Kein Mensch denk ernsthaft daran eine Schallplatte im Auto abspielen zu wollen. Für das kann man seine Platte ja auf ein anderes Medium kopieren.
Ich denke das die meisten auch nicht ihre original CDs im Auto abspielen sondern eine Kopie.

Die MI kann den Hals nicht voll genug bekommen. Bei einer Platte liegt die Handelsspanne ja "nur" bei ca 300% was ja viel zu wenig ist oder? Beim Silberling ist die Handelsspanne um ein vielfaches höher. Man bezahlt für eine CD soviel wie für eine Platte früher.
Wenn man das so sieht ........... ist das natürlich völlig unwirtschaftlich.

Es ging um den direkten Vergleich von CD und Platte.
Wenn ich die Platte auf CD brenne ist der direkte Vergleich nicht mehr gegeben. Es geht doch darum eine Platte abgespielt auf einem Plattenspieler mit einer CD abgespielt auf CD Player zu vergleichen.
Warum irgend etwas gut klingt interessiert mich herzlich und wenig Gott sei Dank will ich das gar nicht wissen denn wenn ich das wüßte würde ich ja, wie so viele die sich hier technisch gut auskennen, alles anzweifen was nicht die optimalen Paramater hat. Für mich entscheiden nicht irgendwelche Parameter sondern mein Ohr.
Ich denke so macht es letztendlich jeder.

Die digitaltechnik mag neutral sein aber dadurch das jedes Label meint was besonderes produzieren zu müssen .... naja ich sage halt nur Loudness War.

Allerdings gibt es auch, Gott sei Dank endlich Leute die habens verstanden und produzieren richtig gute CDs.
Was ich aber wohl nie verstehen werde ist das man alles reduzieren und komprimieren muss. Wieso ist es nicht möglich die Musik so wie sie aufgenommen wurde auf CD zu bringen?Warum wird schon an der Quelle die Qualität reduziert?

Sollte die CD die Datenmenge etwa nicht fassen? das wäre dann wieder ein Argument für die Schallplatte.

Vergleich Bandmaschine/Workstation

Also eine Bandschine bzw. das verwendete Bandmaterial ist nicht der 0 DB Begrenzung unterworfen. Deswegen können Beispielsweise der Punch vom Schlagzeug oder eine schnell geschlagene Bassseite sehr viel stärker rüberkommen, werden also nicht bei 0db gekappt.
Eine schallplatte unterliegt übrigens auch nicht einer solchen Begrenzung.

Wie ist das mit dieser Workstation gelöst?

Verfasst: Fr 31. Okt 2008, 12:13
von Thias
BlackMac hat geschrieben:
Kikl hat geschrieben:A propos Aliasing-Effekte: Aliasing tritt nur dann auf, wenn das zu quantisierende Signal Frequenzanteile oberhalt der Nyquistfrequenz enthält. Die Abtastrate ist 44.1 kHz. Die Nyquistfrequenz ist halb so groß, also 22,05 kHz. Der Mensch hört nur bis 20 kHz. Alle analogen Signalbestandteile darüber kann man mittels Tiefpass wegschneiden, ohne dass man es hört. Wenn man das Signal dann quantisiert, gibt's auch keine Aliasing-Artefakte.
Theoretisch ja. Praktisch kann man diese Artefakte schon wahrnehmen (siehe Herr Nuberts Äusserungen zur SACD oder hohen Abtastraten bei 192 oder 96 kHz im Vergleich zu 44.1 kHz). Auch beim erzeugen eines Tons durch einen im Computer berechneten Software Synthesizer, der beispielweise für ein Musikstück abgemischt wird lassen sich klangliche Unterschiede im Hochtonbereich zwischen 44.1 kHz und 96 kHz wahrnehmen. In 44.1 kHz klingt es leicht verwaschener und undurchsichtiger bzw. schärfer, da die feinen Obertöne Richtung 20 kHz beeinflusst werden. Es kann also mit 44.1 kHz leicht metallischer klingen. Das beste wären 192 kHz, die durch zwei geteilt 96 kHz und nochmal geteilt 48 kHz ergeben (rein rechnerisch ist das günstiger und digitale Signale sind ja im Endeffekt nur Eins und Null, deshalb ist weniger Rechenaufwand - der bei (Fliess-)Kommazahlen wegen der Rundungen immer eine gewisse Ungenauigkeit hineinbringt beim Downsampling klanglich eher sinnvoll - nicht zu verwechseln mit dem höheren Datenaufkommen bei höheren Sampleraten. Im übrigen ist eine Echtzeit-Sampleratenkonvertierung je nach Rechenalgorithmus auch heraushörbar).
Kikl hat geschrieben:A propos 16-bit-Quantisierung: Wem das Quantisierungsrauschen der CD auf den Geist geht - sofern er es denn überhaupt hört bei einem Signal/Rausch-Abstand von 98dB SNR!
Korrekt. 24 Bit macht nur bei sehr leisen Signalen Sinn, da die 16-Bit Quantisierung dann nicht mehr ausreicht.
sehr schön, jetzt geht es wieder ums Thema. :wink:

@BlackMac
Genau das ist mein Thema.
Wer schon mal die Möglichkeit hatte, in den Studiobereich etwas reinzuschnuppern und solche Tests durchzuführen, wird auch bemerkt haben, dass es hörbare Unterschiede zwischen CD-Format und 24 bit 96 kHz etc. gibt.
Und das obwohl ich nur bis 16 kHz höre :wink: . Würden für mich schon 32 kHz ausreichen? Eher nicht.
Deswegen möchte ich noch folgendes ergänzen:
Ich hatte es schon mal geschrieben: Hörbare Frequenzen gehen bis max. 20 kHz, Beide Ohren können aber deutlich kürzere Zeitabstände im Gehirn als Richtungsinformationen auswerten. In dieser Richtung vermute ich eine Begrenzung bei der CD. Es geht also nicht um das hörbare Frequenzspektrum, somdern auch um Richtungsinformationen auf der virtuellen Stereobühne.

Verfasst: Fr 31. Okt 2008, 12:23
von BlackMac
Thias hat geschrieben:Ich hatte es schon mal geschrieben: Hörbare Frequenzen gehen bis max. 20 kHz, Beide Ohren können aber deutlich kürzere Zeitabstände im Gehirn als Richtungsinformationen auswerten. In dieser Richtung vermute ich eine Begrenzung bei der CD. Es geht also nicht um das hörbare Frequenzspektrum, somdern auch um Richtungsinformationen auf der virtuellen Stereobühne.
Nein, es geht um klangliche Präzision, egal ob Lautsprecher oder Wandler - auch wenn wir nicht bis 20 kHz hören kann ein Wandler im Obtertonspektrum schon deutlich vor den 20 kHz hörbar verzerren (je nach Wandler - es spielt nämlich auch die genaue Clock eine Rolle. Ein Wandler läuft nicht punktgenau dauernd und stetig mit der hunderprozentigen Abtastfrequenz sondern schwankt leicht. Diese Schwankungen können sich klanglich je nach Toleranz negativ bemerkbar machen - Wandler mit stabileren Clocks klingen besser). Das Aliasing kann trotzdem zum Problem werden, wenn die Obertöne sich den 20 Khz nähern und ein Tiefpassfilter nicht unendlich steil trennt. Ich kann das nicht technisch alles genau mal schnell erklären, weil diese Vorgänge kompliziert sind aber einen Einblick gibt entsprechende Fachliteratur oder Wikipedia Artikel.

Was Richtungsinformationen angeht:
Eine Bühne ist auf einem Tonträger erstmal sowieso virtuell. Stereofonie oder Surround ersetzt nie die Rauminformationen, die wir aus der Natur aus dem Konzertsaal kennen. Man kann sie nur künstlich nachbilden (Raummikrofonierung, Hallgeräte). Die Abbildung der Bühne klappt natürlich nicht so gut, wenn die Präzision im Klang fehlt (siehe auch Nubert Artikel auf Technik Satt bezüglich räumlicher Wiedergabe bei Lautsprechern).

Im Endeffekt: Jedes technische Gerät erzeugt gewisse Artefakte bzw. zeigt gewisse Nichtlinearitäten. Sei es ein HiFi-Verstärker oder CD-Spieler oder gar Mikrofone im Studio. Die Frage ist mit welchen Aufwand man diese bekämpfen kann. Mehr Aufwand = teurer.

Verfasst: Fr 31. Okt 2008, 12:38
von Toni78
Lorenz hat geschrieben:Was heißt denn sehr teuer und wie nennst du CD Player welche 1500 - 2000 Euro kosten?
Einen Vorverstärker braucht man nicht unbedingt. Es gibt Geräte mit Phonoeingang immer noch bzw. wieder.
...
Preiswerte Dreher welche eine hohe Auflagekraft benötigen sind natürlich Plattenkiller. Ich besitze Klassikaufnahmen aus frühen 60ern Jahre welche nahezu einwandfrei sind. Die meisten CDs sind da schon völlig hinüber.

"Voodoo-CDPlayer" (schonwieder das böse Wort) für 1500-2000 EUR stehen hier gar nicht zur Debatte, denn die brauchts ja auch gar nicht (mal abgesehen davon das soviel Geld für einen CD-Player niemand ausgeben muss um technisch die besten Vorraussetzung für den max. CD-Klang zu besitzen). Bereits für 200-300 EUR bekommt man wirklich vernünftige CD-Player welche technisch gesehen alle Ansprüche erfüllen können.

Im Gegenzug bekommt man für diesen Preis MIT SICHERHEIT keinen Plattenspieler samt System und Tonabnehmer der die Möglichkeiten der Schallplatte auch nur annähend ausnutzt.

Dann die Sache mit dem Phonovorverstärker... ja es gibt Verstärker mit passendem Eingang.
Leider oft auf MM beschränkt, seltener mit MC. Häufiger kommt vor das die Hersteller diesen Eingang ganz weglassen, wohl wissend das die heuzutage nicht mehr allzusehr gefragt sind und wohl auch wissend das ein guter Phonopre nicht für 10EUR zu realisieren ist.

In den meisten Verstärkern sind die Phonoeingänge dann auch eher als Notlösung zu verstehen.

Verfasst: Fr 31. Okt 2008, 12:45
von BlackMac
@Lorenz: Kein Kommentar.

Bitte überlege erst einmal sorgfältig was du schreibst. Erst wenn man sich dem Thema vorurteils- und barrierefrei bzw. sachlich und objektiv stellt, kann man als Mensch schlauer werden. Alles auf der Welt hat Vor- und Nachteile. Es bringt mir persönlich nichts, die Physik unserer Welt eindimensional zu betrachten und alle Nachteile auszuschliessen damit man sich der Kritik nicht bewusst ist, denn schliesslich möchte ich ja Zusammenhänge verstehen lernen - das geht nicht wenn man Plus und Minus nicht von beiden Seiten beleuchtet. Und das geht erst recht nicht wenn man nicht bereit ist zu testen, auszuprobieren und/oder sich nicht mit technischen Details auseinandersetzt.

Verfasst: Fr 31. Okt 2008, 13:03
von Toni78
Naja, Lorenz hat nicht ganz unrecht: Letztenendes sind doch Messwerte nur Schall und Rauch wenn man persönlich/subjektiv eben die Dinge anders sieht/hört. Kann doch durchaus sein das sich das persönliche Empfinden nicht mit den Ergebnissen von objektiven Messgeräten deckt.

Da spielen natürlich Emotionen eine gewichtige Rolle, diese können durchaus auch die Wahrnehmung beeinflussen.

Und ausserdem: Thias hat hier einen persönlichen Erfahrungsbericht geschrieben. Er hat dabei den Fehler gemacht seine Wahrnehmung als Fakt darzustellen. Allerdings ist er auch bereit und willens eine technische Erklärung dazu zu bekommen und hier eine Diskussion darüber zu führen.

Ich persönlich finde den Thread durchaus als interessant.

Verfasst: Fr 31. Okt 2008, 13:12
von BlackMac
Toni78 hat geschrieben:Letztenendes sind doch Messwerte nur Schall und Rauch wenn man persönlich/subjektiv eben die Dinge anders sieht/hört. Kann doch durchaus sein das sich das persönliche Empfinden nicht mit den Ergebnissen von objektiven Messgeräten deckt.
Da muss ich leider widersprechen. Erst die Technik macht eine Schallreproduktion möglich. Messwerte und Bauteile sind also notwendig, um das gewünschte Ergebnis auch zu erreichen. Messwerte können aber keinen Höreindruck ersetzen. Unwichtig sind sie aber auch nicht, weil beides voneinander abhängig ist. Eine hohe Präzision im Klang sind erst durch sehr gute Messwerte zu erreichen. Man kann also anhand von Messwerten schon erkennen, ob ein Bauteil oder gar Platine/Lautsprecherchassis seine Dinge anständig erledigt.
Toni78 hat geschrieben:Da spielen natürlich Emotionen eine gewichtige Rolle, diese können durchaus auch die Wahrnehmung beeinflussen.
Das ist leider ein Problem. Es macht keinen Sinn Diskussionen emotional zu betrachten, wenn es sich hierbei um eine technische Aparatur zur Klangreproduktion handelt. Klar kann man etwas liebgewonnen haben aber dann hält man sich doch aus solchen Themen besser raus, wenn man nicht am Ergebnis interessiert ist.
Toni78 hat geschrieben:Und ausserdem: Thias hat hier einen persönlichen Erfahrungsbericht geschrieben. Er hat dabei den Fehler gemacht seine Wahrnehmung als Fakt darzustellen. Allerdings ist er auch bereit und willens eine technische Erklärung dazu zu bekommen und hier eine Diskussion darüber zu führen.
Das macht den Unterschied zu Lorenz Kommentaren aus. Thias hat ja Interesse die technischen Zusammenhänge zu verstehen und betrachtet diese Diskussion mittlerweile eher neutral (was ja auch so sein soll, wenn man die Unterschiede bzw. Vor- und Nachteile abwägen will), denn ohne Technik hätten wir ja kein klangliches Ergebnis.

Deshalb: Die technischen Vorgänge sind deutlich komplizierter als das man sie hier einfach mal kurz abhandeln kann. Erst wenn man versteht was bei einem D/A-Wandler passiert, kann man auch lernen wo die Probleme entstehen.

Verfasst: Fr 31. Okt 2008, 13:31
von Thias
BlackMac hat geschrieben:
Thias hat geschrieben:Ich hatte es schon mal geschrieben: Hörbare Frequenzen gehen bis max. 20 kHz, Beide Ohren können aber deutlich kürzere Zeitabstände im Gehirn als Richtungsinformationen auswerten. In dieser Richtung vermute ich eine Begrenzung bei der CD. Es geht also nicht um das hörbare Frequenzspektrum, somdern auch um Richtungsinformationen auf der virtuellen Stereobühne.
Nein, es geht um klangliche Präzision, egal ob Lautsprecher oder Wandler - auch wenn wir nicht bis 20 kHz hören kann ein Wandler im Obtertonspektrum schon deutlich vor den 20 kHz hörbar verzerren (je nach Wandler - es spielt nämlich auch die genaue Clock eine Rolle. Ein Wandler läuft nicht punktgenau dauernd und stetig mit der hunderprozentigen Abtastfrequenz sondern schwankt leicht. Diese Schwankungen können sich klanglich je nach Toleranz negativ bemerkbar machen - Wandler mit stabileren Clocks klingen besser). Das Aliasing kann trotzdem zum Problem werden, wenn die Obertöne sich den 20 Khz nähern und ein Tiefpassfilter nicht unendlich steil trennt. Ich kann das nicht technisch alles genau mal schnell erklären, weil diese Vorgänge kompliziert sind aber einen Einblick gibt entsprechende Fachliteratur oder Wikipedia Artikel.

Was Richtungsinformationen angeht:
Eine Bühne ist auf einem Tonträger erstmal sowieso virtuell. Stereofonie oder Surround ersetzt nie die Rauminformationen, die wir aus der Natur aus dem Konzertsaal kennen. Man kann sie nur künstlich nachbilden (Raummikrofonierung, Hallgeräte). Die Abbildung der Bühne klappt natürlich nicht so gut, wenn die Präzision im Klang fehlt (siehe auch Nubert Artikel auf Technik Satt bezüglich räumlicher Wiedergabe bei Lautsprechern).

Im Endeffekt: Jedes technische Gerät erzeugt gewisse Artefakte bzw. zeigt gewisse Nichtlinearitäten. Sei es ein HiFi-Verstärker oder CD-Spieler oder gar Mikrofone im Studio. Die Frage ist mit welchen Aufwand man diese bekämpfen kann. Mehr Aufwand = teurer.
Ich denke, es geht natürlich um Klanginformationen, aber auch um Richtungsinformationen, die letztendlich das "Klangbild ausmachen.

Sicher hast du Recht, dass es selbst bei der klanglichen Präzission im CD-Format Probleme bei dem Obertonspektrum geben kann. Deswegen werden ja die ganzen Kunstkniffe mit Oversampling oder auch Upsamling gemacht, um flache Analogfilter zu realisieren. Auch gibt es auf der Digitalseite verschiedenste Filteralgorithmen, die durchaus unterschiedlich klingen und schlecht oder gut gemacht sein können....

Ich wollte aber auf einen weiteren Punkt hinaus, der gas Klangbild beeinflußt, eben die Rauminformation.
Bei "schlechten Popaufnahmen" verwendet man lediglich die Pegelstereofonie, d.h. im Mix werden lediglich "Monohühner" mit dem Pan-Regler auf der Stereobasis verteilt.
Im Klassikbereich oder bei guten Aufnahmen mit akustischen Instrumenten ist Laufzeitsterofonie angebracht. D.h, man verwendet 2 Mikrofone, die mit einem definierten Abstandsverhältnis ein akustisches Instrument aufnehmen.
Beide Methoden kann man geschickt kombinieren.
Das interessante dabei ist, dass bei der Laufzeitstereofonie Signalverschiebungen in beiden Kanälen vom Menschen wahrgenommen werden, obwohl diese im Bereich von 10 us liegen (verifizierbare Richtungsunterscheidung). Die Signale würden also für ein Ohr schon absolut im unhörbaren Bereich liegen, aber als Richtungsinformation werden sie im Gehirn wahrgenommen.

Mein Verdacht besteht also darin, dass man mit 16 bit und 44,1 kHz diese Dinge nicht mehr exakt darstellen kann. (das Abtasttheorem geht z.B. von idealer Signalform aus, die aber schon mit der Quantisierung nicht mehr gegeben ist usw.)
Bei höheren Abtastraten werden diese Informationen mit dargestellt, was viele durch ein besseres Klangbild bestätigt sehen.