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caine2011 hat geschrieben:wir bestimmen unsere evolution?

ich sehe keinerlei evolutionäre ansätze in unserer gesellschaft mehr seitdem es die religion gibt

religion ist mMn das deevolutionärste was die menschheit jemals ersonnen hat

Ich glaube, du hast das nicht verstanden... Sorry.

Frog2 hat geschrieben:Hi Forum,
ich lese gespannt mit.Gerade die Aussagen von rockyou bringen mich auf den Gedanken. Wenn der Mensch in der Lage ist seine evolutionäre Entwicklung so zu beeinflussen ( Medizin Prothetik usw) führt es unausweichlich zur Degeneration. Über lange Zeiträume werden wir auf Grund dessen aussterben. War nur mal so ein Gedanke.
Gruß Wolfgang

Über die körperliche "Degeneration" muss man sich tatsächlich Gedanken machen, aber das liegt wohl mehr an zuwenig körperlicher Aktivität!
Und es gibt die schöne Aussage von Anatomen, dass der Mensch ähnliche anatomische Veränderungen zeigt wie seine Haustiere Er domestiziert sich quasi selbst. Es ist eben nicht mehr so wichtig, sehr stark zu sein oder kräftig Wurzeln zu zerkauen. Allerdings betrifft das Unterschiede zu ausgestorbenen! Ahnen des Menschen!
Wenn wir aber wegen zu starker Degeneration aussterben würden, müsste sich vorher eine Veränderung im Erbgut durchgesetzt haben, und das hat sich bisher beim modernen Menschen insgesamt kaum verändert. Im Gegenteil, es gab noch so viele Menschen.

caine2011 hat geschrieben:wir bestimmen unsere evolution?

ich sehe keinerlei evolutionäre ansätze in unserer gesellschaft mehr seitdem es die religion gibt

religion ist mMn das deevolutionärste was die menschheit jemals ersonnen hat

Ich fürchte, schon die Formulierung "ersonnen" geht am Kern der Sache vorbei. Religion ist nichts, was sich irgendwer ausgedacht hatte, nichts Geplantes. Vielmehr bin ich der Überzeugung wie rockyou (Ähnliches hatte ich in einem meiner ersten Posts in diesem Thread formuliert), dass es sich um ein dem Menschen immanentes, angeborenes Bedürfnis handelt, dass die menschliche Entwicklung mitgeprägt hat.

Das Phänomen vollkommener Areligiosität ist in seiner massenhaften Ausprägung neu. Niemand kann folglich vorhersagen, wohin uns dieser Verlust des Transzendeten führen wird. Wenn es richtig ist, dass es im Menschen (generell betrachtet, natürlich nicht in jedem Einzelfall) ein tiefes Bedürfnis nach Religiosität gibt, dann wird dieser Zustand nicht andauern. Er wurde im 20. Jh. ohnehin durch diverse Ideologische Rauschzustände unterbrochen, die jeweils als schaler Ersatz dienten.

Persönlich bin ich nicht überzeugt, dass alleine die menschliche Vernunft ausreicht, um dem Menschen Sinn und Halt zu geben. Das mag bei Einzelnen so sein (und war es auch zu allen Zeiten), aber sicher nicht bei der Masse.

Viele Grüße

Genussmensch

nur weil etwas "angeboren" ist, heißt es nicht, dass das drumrum nicht menschengemacht gewachsen ist

ich verspüre dieses bedürfnis nicht, sehr viele andere in meinr umgebung auch nicht
ich finde die aussage nur haltbar solang es zu wenig gewissheit über naturphänomene gibt, dann kommen religionen sehr gut an, wenn mehr wissen in der gesellschaft vorhanden ist, sucht ein bedeutend kleinerer teil nach dem übernatürlichen

@rockyou: steht dir, wenn du die meinung hast ja frei, es näher zu erklären

@caine
menschengemacht, aber nicht von Menschen erdacht. Und die Reduzierung auf die Erklärung nicht verstandener Naturphänomene greift mit Sicherheit zu kurz. Andernfalls gäbe es schon lange keine Religion mehr. Im Übrigen würde eine solch triviale Erklärung alle Naturwissenschaftler beleidigen, die religiös sind - und da gibt es durchaus einige. Das Phänomen der Religion kann nicht so einfach abgetan werden, nur weil persönlich kein Bedürfnis danach vorhanden ist.

Viele Grüße

Genussmensch

meine aussage ist auch nur: durch mehr erkenntnisse in den wissenschaften nimmt die zahl der gläubigen ab, nicht er wird sofort auf 0 gesetzt

aber es ist meiner meinung nach nicht so, dass jeder ein angeborenes verlangen nach religiösität hat

Ersteres (Abnahme der Religiosität mit Zunahme insbesondere naturwissenschaftlicher Erkenntnisse) unterschreibe ich sofort. Die Geschichte hat dies hinreichend belegt.

Zu Letzterem: Wie gesagt hat natürlich nicht jeder einzelne Mensch religiöse Bedürnisse; ich glaube aber, dass ein Verlangen nach oder zumindest eine Antenne für Religiosität der menschlichen Gattung eigen ist, wenn man so will, angeboren ist. Wie weit dieser besondere religiöse "Sinn" durch kulturell-gesellschaftliche Entwicklungen unterdrückt oder vielleicht sogar gänzlich beseitigt werden kann, wird die Zukunft erweisen.

Viele Grüße

Genussmensch

Viele Grüße

Genussmensch

@ Caine:
Bitte nicht böse sein, aber bei deinem Wissensstand in Sachen Evolution und Religion (als Wissensfach, das gibt es auch;-), nicht als Glaube) kann ich es dir nicht mal eben noch eingehender erklären. Dazu müsstest du dich deutlich mehr mit der Materie auseinandersetzen, was nicht mal eben in einigen Stunden geht. Mit diesen Dingen beschäftige ich mich schon sehr lange, einiges davon habe ich auch im Studium gelernt. Das kann man nicht mal eben abtun mit Sätzen wie

caine2011 hat geschrieben:ich sehe keinerlei evolutionäre ansätze in unserer gesellschaft mehr seitdem es die religion gibt. religion ist mMn das deevolutionärste was die menschheit jemals ersonnen hat

denn das zeugt nur von Unwissen. Man darf zwar in unserer Demokratie zu allem eine Meinung haben, muss es aber nicht... Die Dinge sind leider immer komplizierter, als man denkt, und je mehr man darüber liest, desto komplexer wird es. Nur Politiker müssen immer zu allem etwas sagen, leider.

oh mir reicht es, wenn du mir einen evolutionären aspekt der heutigen gesellschaft nennst, der dem klassischen "survival of the fittest"-evolutionsansatz entspricht

ich hoffe das ist nicht zu komplex

Hi Leute,
jetzt werden wir persönlich. Religion ist immer ein Minenfeld. Einer glaubt`s ein Anderer nicht. Nicht einmal in diesem kleinen Kreis kommen wir auf einen Nenner.Wen wundert es da noch,dass es zu Konflikten kommt wenn größere Gruppen daran beteiligt sind, die wahrscheinlich über sehr viel weniger Wissen verfügen als der Kreis der Diskutanten in diesem Forum. Ich für meinen Teil habe mit Religionen abgeschlossen. Für mich ein fein austariertes Netzwerk zur Unterdrückung vieler, zum Nutzen eines kleinen Kreises. Früher waren sie die Gralshüter der Wissenschaft. Heute dient es noch immer dazu unter dem Deckmantel der Glaubenslehre viele Menschen zu verunsichern. Die Schwächen des Menschen (Angst, Sterblichkeit, Hoffnung) werden aus meiner Sicht missbraucht. Immer mit dem Hinweis " Nach dem Tode erwarten dich das Paradies, Wiedergeburt in einer höheren Kaste usw." Auffällig bei diesem Thema, das klare Bekenntnis zum Jain. Dann bin ich doch eher bei jenen, die eine klare Position beziehen. Klar ist meine Argumentation leicht angreifbar, aber wohin soll das führen? Wenn überhaupt dann von Angesicht zu Angesicht. Noch eine Frage : Wie kommt ein Anhänger des Kreationismus mit der Realität klar?:
Gruß wolfgang