Fachkundige und individuelle Beratung ist für uns selbstverständlich - rufen Sie uns an!
Sie erreichen unsere Hotline werktags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter der 07171 8712 0 (Samstags: 10:00 bis 12:00 Uhr). Außerhalb Deutschlands wählen Sie +49 7171 87120. Im Dialog finden wir die optimale Klanglösung für Sie und klären etwaige Fragen oder Schwierigkeiten. Das nuForum ist seit dem 19. Juli 2023 im read-only-Modus: Das Ende einer Ära: Das nuForum schließt

Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Diskussionen zum Thema Filme
Benutzeravatar
Oetti
Profi
Profi
Beiträge: 386
Registriert: So 19. Feb 2012, 14:42
Wohnort: Bei Aschaffenburg

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Oetti »

Oblivion Blu-Ray in 7.1

Wie ich finde ein sehr guter Film mit Tom Cruise.
Erinnert mich etwas an "Die Insel".
Ton absolut Top, Sorround's werden gut unterstützt.
Die Tiefen töne finde ich schon Referenzverdächtig, sauber, präzise und teils schön tief.
Bild ist auch sehr gut.

Sehr zu empfehlen.

Grüße
Michael
11qm Heimkino:
LS: NuLine 102; CS72; Nl32; Canton Plus X; 2x AW560 in Schwarz
Receiver: Yamaha RX-V2067
Blu-Ray-Player: Denon DBP-2012UD
Plasma: Panasonic TX-P50VT30E
Schlafzimmer:
LS: NuLine 32
Receiver: Pioneer VSX-921
Blu-Ray: Pioneer BDP-140
Benutzeravatar
Blap
Star
Star
Beiträge: 8773
Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
Wohnort: Sofa des Todes
Been thanked: 1 time

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

Bild
Derrick Collectors Box 10 (Folge 136-150)



Folge 147 - Entlassen Sie diesen Mann nicht! (Deutschland 1986)

Das alte Leid ...?

Dr. Anna Kerwien (Reinhild Solf) fürchtet um ihr Leben, in ihrer Not wendet sie sich an Derrick. Einst wollte Dr. Kroll (Pinkas Braun) seine damalige Gattin erwürgen, nach fünf Jahren gilt seine Schizophrenie als geheilt, obschon zuvor eine dauerhafte Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik angeordnet wurde. Vorsorglich sucht Derrick den Leiter der Einrichtung auf, laut Professor Schenker (Paul Hoffmann) geht von Dr. Kroll keine Gefahr mehr aus. Diese Ansicht untermauert der behandelnde Arzt Dr. Kraus (Wolf Roth), er ermöglicht ein Gespräch zwischen dem Oberinspektor und dem kurz vor der Entlassung stehenden Wissenschaftler. Kroll zeigt sich von einer freundlichen und friedlichen Seite, dennoch beschleicht Derrick ein ungutes Gefühl. Offenbar ignoriert Dr. Kroll gewisse Tatsachen, so scheint Annas neuer Ehemann Karl Kerwien (Günter Mack) für ihn nicht zu existieren. Derweil sorgt Dr. Kraus weiterhin für seinen Patienten, nimmt ihn im eigenen Haus auf. Niemand kann Anna Kerwiens Angst lindern, Kontaktversuche seitens Kroll sorgen für zusätliche Panik. Bald ist im Kreise der Familie Kerwien ein Todesfall zu beklagen ...

Besondere Freude bereitet das Wiedersehen mit Pinkas Braun, einem der stilvollsten Bösewichter des legendären Edgar Wallace Kosmos. Zwanzig zusätzliche Jahre stehen Braun gut zu Gesicht, verleihen ihm noch mehr Charakter. Seine dämonische Aura kommt regelrecht aus dem Bildschirm gekrochen und greift nach dem Zuschauer, großes Kino im Rahmen einer TV-Produktion! Teils hektischen Fanatismus legt Wolf Roth an den Tag, welcher -auch abzüglich kleiner Übertreibungen seitens der Maskenbildner- eine gute Figur macht. Andererseits sorgt der Einsatz des Kajalstifts für gewisse Erheiterung, es poltert in der Schublade irrer Irrenärzte. Paul Hoffmann zeigt uns einen klapprigen Professor, ausgebremst durch viele Jahre auf dem Buckel. Dr. Kroll, Dr. Kraus und Professor Schenker eint Arroganz, letztlich Vorlagen für clevere Konter unseres Lieblingsermittlers. Für die Eheleute Kerwien bleibt die Rolle verstörter und überforderter Lämmer, Reinhild Solf darf uns Anna Kerwien lediglich als nahezu hilfloses Wrack zeigen, während sich Günter Mack mit der undankbaren Rolle des farblosen Ersatzgatten plagt. Michael Hinz spielt den Schwager der ängstlichen Reinhild Solf, seine Darbietung mutet etwas hölzern an. Marilene von Bethmann ringt als Haushälterin mit Loyalität und Ehrlichkeit, schwere Lasten für Frau Schlehdorf.

Für die Regie dieser Folge zeichnet Horst Tappert verantwortlich, er inszeniert "Entlassen Sie diesen Mann nicht!" auf kurzweilige Art. Freilich füllen die Charaktere in erster Linie Schablonen, bewegen sich aber leichtfüßig auf den ausgetretenen Pfaden. Sogar der direkte Blick in die Kamera wird als Mittel zur Kontaktaufnahme mit dem Betrachtet genutzt, sicher nicht allzu feinsinnig, dennoch -oder deswegen- effektiv. Noch einmal muß ich meine Begeisterung für Pinkas Braun aus der Kiste holen. Ehrlich, der Mann könnte stumm auf einer Bank sitzen, ich würde ihm jederzeit Lord Satan abnehmen. Kommt jedoch zusätzlich Brauns markante Stimme ins Spiel, scheinen sich endgültig sämtliche Schlünde ewiger Verdammnis zu öffnen, ich liebe es! Wolf Roth stemmt sich schauspielerisch mit allem was er hat dagegen, so ergibt sich eine verdammt interessante Konstellation, Satans verlängerter Arm im Rausch. Tatsächlich sorgt Tapperts Regie für frischen Wind! Es ächzt im Gebälk, manchmal gerät Sand ins Getriebe, am Ende bleibt wundervolle, charmante und unkaputtbare Unterhaltung, da jazzt sogar der Fernschreiber in Münchens Amtsstube fröhlich mit!

7,5/10 (gut bis sehr gut)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Benutzeravatar
chevalcaplumba
Star
Star
Beiträge: 1492
Registriert: So 4. Sep 2011, 09:49
Wohnort: Backnang

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von chevalcaplumba »

Oetti hat geschrieben:Oblivion Blu-Ray in 7.1

Wie ich finde ein sehr guter Film mit Tom Cruise.
Erinnert mich etwas an "Die Insel".
Ton absolut Top, Sorround's werden gut unterstützt.
Die Tiefen töne finde ich schon Referenzverdächtig, sauber, präzise und teils schön tief.
Bild ist auch sehr gut.

Sehr zu empfehlen.

Grüße
Michael
Da stimme ich dir zu 100 % zu. Habe den Film gestern abend angeschaut, echt gut.
2x NuBox 380, NuBox CS411,2x NuLook DS30,NuBox AW 441
NAD C 316BEE,NAD C 525BEE,Cambridge Audio 540P-B PhonoPreAmp,Pro-Ject Essential Basic
Yamaha RX-V 863, Pioneer BDP-51FD Samsung UE40B-7090
Benutzeravatar
kdr
Star
Star
Beiträge: 4395
Registriert: Mo 18. Jun 2012, 13:04
Wohnort: berlin
Been thanked: 1 time

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von kdr »

..Hänsel und Gretel Hexenjäger ...

grad eben angeschaut , klasse Bild + Ton . Sehr kurzweilige Unterhaltung mit jede menge Action .
Das Ende lässt auf eine weitere Episode hoffen .

Bewertung von mir :handgestures-thumbup: :handgestures-thumbup: :handgestures-thumbup:

klaus :D
Nuvero 14 , Nuline CS 70 + DS 60 , Denon PMA 2000ae + DCD 2000ae , AVR Sony , Bluray +TV Philips .
Benutzeravatar
Blap
Star
Star
Beiträge: 8773
Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
Wohnort: Sofa des Todes
Been thanked: 1 time

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Bild
DVD: filmArt (Giallo Edition #002)



Der Schwanz des Skorpions (Italien, Spanien 1971, Originaltitel: La coda dello scorpione)

Anita & George im Nahkampf

Lisa Baumer (Ida Galli) verliert ihren Ehemann durch einen Flugzeugabsturz. Auf die attraktive Frau wartet ein üppiges Trostpflaster, sie erhält eine Million US-Dollar aus der Lebensversichrung ihres verschiedenen Gatten. In Athen lässt sich unsere lustige Witwe die gesamte Summe in bar aushändigen. Bald trübt sich die Stimmung deutlich ein, Lisa wird von der resolut auftretenden Lara Florakis (Janine Reynaud) massiv unter Druck gesetzt, soll die Hälfte des Geldes abliefern. Kurz darauf fällt Lisa einem brutalen Mörder zum Opfer, das Geld ist verschwunden. Versicherungsdetektiv Peter Lynch (George Hilton) arbeitet eifrig an der Aufklärung der Vorgänge, ebenso interessiert befasst sich Journalistin Cléo Dupont (Anita Strindberg) mit dem Fall. Während der zuständige Inspektor Stavros (Luigi Pistilli) Peter Lynch für verdächtig hält, mit Unterstützung des Interpol-Ermittlers und John Stanley (Alberto de Mendoza) Nachforschungen anstellt, kommen sich Peter und Cléo langsam näher. Weitere Morde geschehen, wer steckt hinter den grausamen Taten ...???

Unbestritten war die erste Hälfte der siebziger Jahre die große Zeit des Giallo. Sergio Martino gehört zu den wichtigsten Regisseuren dieser Epoche, lieferte in dieser frühen Phase seiner Karriere fünf relevante Beiträge zum Genre ab. Es folgt eine kurze Übersicht der Werke neben "Der Schwanz des Skorpions":

• Der Killer von Wien (Lo strano vizio della Signora Wardh)
• Die Farben der Nacht (Tutti i colori del buio)
• Your vice is a locked room and only I have the key (Il tuo vizio è una stanza chiusa e solo io ne ho la chiave)
• Torso - Die Säge des Teufels (I corpi presentano tracce di violenza carnale)

"Der Killer von Wien" erfeut (nicht nur) das Auge mit überschäumender Sinnlichkeit und herrlichen Wendungen. "Die Farben der Nacht" punktet mit okkult-pulsierender Schlagseite, während sich Grenzgänger "Your vice ..." -auf Poe-Fundament- in prickelnd-bedrohlicher Dreiecksbeziehungskistensuhle (und viel mehr) aalt. "Torso" lebt (teils) von boshaft-sadistischen Momenten, ist fraglos einer der wichtigsten Proto-Slasher neben Bavas "Im Blutrausch des Satans" (Reazione a catena). So mutet "Skorpion" auf den ersten Blick fast ein wenig unscheinbar an, vermeintlich fehlen ganz besondere Momente. Mit jeder Sichtung offenbart der Streifen mehr Potential! Sergio Martino beschränkt sich hier zwar auf bewährte Strickmuster, präsentiert uns diese jedoch nahezu formvollendet, garniert mit kleinen Spielereien und Höhepunkten. Martino mag kein Genie des Kalibers Mario Bava oder Dario Argento sein, ihn jedoch lediglich als geschäftstüchtigen Handwerker zu bezeichnen scheint mir unangemessen, viel Liebe zum Detail wird dem aufmerksamen Zuschauer nicht entgehen, mindestens Handwerkskunst lasse ich gelten. Freilich darf die hervorragende Kameraarbeit von Emilio Foriscot nicht unerwähnt bleiben, gleiches gilt für den grandiosen Score aus der Feder des zuverlässigen Bruno Nicolai.

Auch das Ensemble wird bei Freunden des italienischen Genrekinos für Begeisterung sorgen, nicht nur die Hauptrollen wurden mit bekannten und geschätzten Gesichtern besetzt. George Hilton darf den smarten Schnüffler geben, natürlich erliegt die weibliche Hauptrolle seinem Charme, wir dürfen Hilton und Strindberg in vielen gemeinsamen Szenen genießen, packendes Finale inklusive. Immer wieder begeistert mich die kühle Schönheit der Schwedin Anita Strindberg, hinter deren nordischer Edelfassade es verlockend brodelt. Ein Blick hier, eine Geste da, trallala. Luigi Pistilli liefert erwartungsgemäß hohe Qualität. Leider gelang dem großartigen Schauspieler nie der ganz große Durchbruch, obschon in Italien ebenso als Theaterdarsteller geschätzt, sein Leben endete 1996 durch Selbstmord. Alberto de Mendoza gibt den gönnerhaft angehauchten Interpol Mitarbeiter, Ida Galli dominiert die Aufwärmphase, Janine Reynaud sorgt für fiese Momente, unterstützt durch Luis "Fratzengeballer" Barboo. Leider bleibt nicht viel Raum für die wunderschöne Lisa Leonardi, deren Filmographie unerfreulicherweise nur wenige Einträge aufweist.

Wir bekommen einen Killer in schwarzen Klamotten und schwarzen Handschuhen zu sehen, Martino zeigt uns Morde voll blutroter Schönheit, gibt sich allerdings nicht allzu ausufernden Gewaltszenen hin, ähnliches gilt für die erotischen Momente. Unbeschwert wird Hitchcock aus der Schublade geholt, stilsicher gewählte Schauplätze sind sowieso garantiert, Einsatz von Zeitlupe und ungewöhnlichen Kameraperspektiven würzen das ohnehin schmackhafte Menü zusätzlich. Geldgier und Verdorbenheit lassen gierige Geiferlinge aus dem Boden sprießen, der Mensch ist eine Sau. Die Lösung des Falls setzt Martinos stilsicherer Inszenierung die Krone auf. "Der Schwanz des Skorpions" mag nicht mein Liebling im Giallo-Kosmos sein, er ist auch ich nicht mein Favorit aus dem Schaffen Sergio Martinos. Dennoch schaue ich mir den Film immer wieder sehr gern an, kann mich an jeder Sekunde dieser gekonnten Zielgruppenbedienung erfreuen. Bestens für Einsteiger geeignet, dicke Empfehlung!

In Deutschland erfuhr "Der Schwanz des Skorpions" bereits einige Auswertungen auf unterschiedlichen Formaten, die neue DVD von filmArt deckelt vorherige Veröffentlichungen. Im Vergleich zur DVD aus dem Hause X-Rated wurde die Bildqualität verbessert, neben der Videosynchronisation befindet sich nun auch die Kinosynchronisation an Bord. Ferner wird italienischer Ton angeboten, dazu ein interessantes Interview mit Sergio Martino, diverse Trailer, alternativer Vor- und Abspann, Vergleich zwischen 35mm und 16mm, abgerundet durch ein lesenswertes Booklet. Auch Besitzer älterer Ausgaben dürfen zugreifen, Einsteiger sowieso, klarer Kauftipp!

Es bleibt bei dicken 8/10 (sehr gut)!


Lieblingszitat:

"Im Schlafzimmer bist du besser als in der Küche."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Benutzeravatar
Blap
Star
Star
Beiträge: 8773
Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
Wohnort: Sofa des Todes
Been thanked: 1 time

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Im Ultrakurzformat:


• Wake Wood (Großbritannien, Irland 2011) - Nach dem tragischen Tod ihrer kleinen Tochter Alice, haben sich Patrick und Louise in das ländlich gelegene Wake Wood zurückgezogen. Dennoch steht die Ehe kurz vor dem Ende, Louise will ihren Gatten verlassen. Plötzlich eröffnet sich den Eheleuten eine unfassbare Option, offenbar kann Alice für drei Tage ins Leben zurückkehren ...

Unterhaltsamer Mix aus "Friedhof der Kuscheltiere" und "The Wicker Man", getragen durch Atmosphäre und ein sehr starkes Ensemble. Gern hätten Drehbuch und Regie tiefer schürfen dürfen, dennoch zeigt der Daumen insgesamt nach oben. Vorhersehbarer Verlauf, allerdings sorgt die fiese Poin­te für ein kleines Ausrufezeichen. Mir liegt die solide BD von Atlas Film vor, Gruselfans dürfen zugreifen.

6,5/10



• Angkor - Das Tor zur Hölle (Italien, Thailand 1982) - US-Journalist Andrew Cameron will seine Geliebte aus den sadistischen Fängen der Roten Khmer befreien, gerät dabei immer wieder in höchste Lebensgefahr. Bei der Truppe des abtrünnigen Militärschädels MacArthur hofft er auf Hilfe. Ein Trugschluss, doch immerhin gewinnt er mit dem alten Recken Woody einen treuen und schlagkräftigen Kampfgefährten.

Munteres Treiben zwischen Kriegsdrama, Liebesschnulze und Exploitation. Während Hauptdarsteller Robert Walker Jr. eher blass anmutet, sorgen Woody Strode und Christopher George in Nebenrollen für gesteigerten Wiedererkennungswert. Auf der DVD aus dem Hause Motion Picture befindet sich die ungekürzte Fassung, die deutsche Kinoversion ist im Bonusbereich enthalten.

6/10


... und viele Sausen mehr, aber keine Zeit für Getippe ...
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Benutzeravatar
Blap
Star
Star
Beiträge: 8773
Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
Wohnort: Sofa des Todes
Been thanked: 1 time

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Bild
DVD: Arrow (Großbritannien)



Midnight (USA 1982, Originaltitel: Midnight)

Liebt der Deibel Blut und Mettgut?

Nancy (Melanie Verlin) wird von ihrem betrunkenen Stiefvater Bert (Lawrence Tierney) belästigt, kann sich dem Übergriff des Polizisten jedoch rechtzeitig entziehen. Angewidert ergreift das siebzehnjährige Mädchen die Flucht, will sich von der Ostküste per Anhalter nach Kalifornien zu ihrer Schwester durchschlagen. Sie trifft auf zwei junge Burschen namens Tom (John Hall) und Hank (Charles Jackson), diese sind mit ihrem Van zwar nicht Richtung Kalifornien unterwegs, immerhin scheint Florida nicht die schlechteste Alternative. Da es an Geld für Benzin und Nahrung mangelt, beschaffen sich Tom und Hank die nötigen Lebensmittel per Ladendiebstahl. Diesmal wird es verdammt eng für die kleine Truppe, nur knapp entgeht man dem Zugiff der Polizei. Allzu lange hält die Freude nicht an, am nächsten Morgen wartet eine schreckliche Überraschung auf die Rumtreiber ...

Regie und Drehbuch John Russo? Hm? Ja, Herr Russo war am Drehbuch zu George A. Romeros Klassiker "Night of the living dead" (1968) beteiligt. Mit "Midnight" präsentiert uns Russo einen kantigen Horrorstreifen, der sein geringes Budget (rund 70.000$) nicht leugnet, mit einfachen Mitteln eine trostlose und gleichermaßen intensive Atmosphäre erzeugt. Pittsburgh und Umfeld, geprägt von Wirtschaftskrise und Strukturwandel, tristes Stadt- und Landleben, Land und Gesellschaft im Zerfall. Am Rande der Zivilisation tummeln sich irre Teufelsanbeter, macht eine durchgeknallte Familie Jagd auf alle greifbaren Zweibeiner. Russo lässt kein Wohlgefühl zu, zerstört ohne Gnade kurzzeitig aufkommende Lagerfeuerromantik. Immerhin freunden wir uns problemlos mit Tom, Hank und vor allem Nancy an, umso schmerzhafter trifft uns die fiese Grätsche der örtlichen Satanisten. Slasher mit Okkulteinlage, so sieht die Marschrichtung aus.

Melanie Verlin mutet zunächst wie eine eher unscheinbare Protagonisten an, erweist sich jedoch schnell als Glückgriff. Nancy hat keine gute Zeit, zunächst vom Stiefvater bedrängt, wenig später von durchgeknallten Mettgutproduzenten drangsaliert. Verlin bietet mehr als übliche Final Girl Klischees, zeigt uns Nancy als greifbaren und liebenswerten Charakter. John Hall kommt als zukünftiger Lover in Frage, Charles Jackson darf als Hank skeptisch bleiben, mutiert angehmerweise nicht nur Nervensäge. Mit diesem Trio würde ich gern einen Trip durch die USA unternehmen, sofern wir nicht im Umland Pittsburghs unterwegs sind. Bekanntestes Gesicht im finsteren Treiben ist Lawrence Tierney, dem ich den schäbigen Stiefvater zu jeder Sekunde abnehme. Er taucht im späteren Verlauf des Streifens erneut auf, sorgt für Überraschungen. John Amplas kennen Romero Fans aus "Martin" (1976), diesmal sorgt er als Teil der teuflischen Familie für Angst und Schrecken. Ich verzichte auf kurze Anmerkungen zu allen Beteiligten, freut euch auf Bedienung diverser Schublader, fettes und debiles Familienmitglied in Latzhose inklusive.

Auf Druck des Verleihs wurde "Midnight" mit einem weniger bitteren Ende ausgestattet, nötigte man Russo diverse Szenen nachträglich anzufertigen. Vermutlich hätte mir das ursprünglich angedachte Finale gemundet, doch auch mit der vorliegenden Fassung kann ich mich anfreunden. Russos Werk schürft in einiger Hinsicht tiefer als der Slasher-Mainstream, eignet sich kaum zur lockeren Unterhaltung im Partyumfeld. "Midnight" bietet grimmige Momente, taumelt hier und da grotesk umher. Liebhaber etwas abseitiger Sausen werden sich in dieser "unbehaglichen Behaglichkeit" wohlfühlen, Wonnen der Tristesse. Träume vom leichten Leben im sonnigen Kalifornien enden irgendwo am Arsch der Welt im Dreck, ausgeliefert den Klauen teuflischer Bestien ohne Gnade. Nebenbei bekommen Kirche, Polizei und Rassisten eins auf die Mütze, alles ein Aufwasch, mitten in die Fresse. Tom Savini steuerte die FX bei, war lediglich beim nachträglich gedrehten Finale nicht verfügbar.

Arrow bietet "Midnight" auf einer ansprechend ausgestatteten DVD feil. Zwar muß der Filmfreund bezüglich Bildqualität Abstriche machen, indes nimmt die Stimmung des Streifens dadurch keinen Schaden, wird vielleicht gar verstärkt. Im Bonusbereich finden wir u. a. Interviews mit interessanten Ausführungen von John Russo und John Amplas, vor allem die Anmerkungen Russos offenbaren wissenswerte Details zu den Produktionsumständen von "Midnight". Dem Fan bietet das Set weiterhin angenehme Hardware, dazu gehören ein lesenswertes Booklet, Poster und Wendecover für Spielkälber. 1982 steht übrigens für das Jahr des Kinostarts, die Dreharbeiten fanden bereits 1980 statt.

Slasher, satanische Hinterwäldler, jede Menge Atmosphäre = Meine Suhle! Ich ziehe dicke 7,5/10 (gut bis sehr gut)! Beachtet: Kein Film für Einsteiger, hier sind Liebhaber gefragt!


Lieblingszitat:

"Don't make a move ... or I blow your brains to bloody pieces!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Benutzeravatar
Blap
Star
Star
Beiträge: 8773
Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
Wohnort: Sofa des Todes
Been thanked: 1 time

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Im Ultrakurzformat:



• Heroes of the East (Hongkong 1978) - Da ihre Väter seit langer Zeit gute Geschäftsbeziehungen unterhalten, werden ein junger Chinese und eine junge Japanerin verheiratet. Glücklicherweise ist sich das Paar tatsächlich zugeneigt. Bald ziehen Wolkem am Horizont auf, die japanische Gattin treibt gern Kampfsport, wird aber von ihrem Ehemann in die Schranken gewiesen, reist gekränkt zurück nach Japan. Per provokanter Botschaft möchte der junge Mann seine Frau anlocken, bekommt es jedoch mit diversen Meistern japanischer Kampfsportarten zu tun ...

Auch im Hause der Shaw Brothers beschäftigte man sich geschäftstüchtig mit dem alten Konflikt zwischen China und Japan. Diesmal geht es jedoch nicht um Kämpfe auf Leben und Tod, vielmehr wird versucht die Ursache für ständige Streitigkeiten aufzudecken. Unkenntnis fremder Sitten, unangebrachter Hochmut etc.. Freilich besiegt der Held aus China seine Gegenspieler, demonstriert die Überlegenheit chinesischer Kampftechniken, vermittelt den Japanern nebenbei gute Manieren. Mit Gordon Liu wurde die Hauptrolle angenehm besetzt, durch den gesamten Film zieht sich -zwischen plump und fein pendelnder- Humor, vielleicht werden Japaner den Streifen nicht ganz so lustig und unterhaltsam finden.

Mir liegt der Film auf einer Scheibe aus den USA vor. Dragon Dynasty präsentiert das Werk in solider Qualität, obendrauf gibt es eine beachtliche Dosis Bonusmaterial. Lust auf ein etwas zahmeres Werk aus dem Shaw-Kosmos? Zugreifen!

7/10 (gut)



• Zombie 5: Killing Birds (Italien 1987) - Nach dem Vietnamkrieg verarbeitet ein Heimkehrer seine Familie zu Mettgut. Viele Jahre später sucht eine Gruppe Studenten nach einer bedrohten Vogelart, muss notgedrungen eine Nacht auf dem verlassenen Anwesen des Schreckens verbringen ...

Man nehme eine Prise Vietnam, menge Tierhorror und Geisterhaus bei, schmecke das Treiben mit ein paar Zombies ab, werfe eine Gruppe talentfreier Darsteller in den Ring, setze einen bekannten Namen (Robert Vaughn) obendrauf, fertig ist die Laube. Mich machen Horror-Sausen aus der späten Phase des italienischen Genrekinos durchaus an. Als Beispiele möchte ich das herrliche Fulci-Mattei-Fragasso Flickwerk "Zombie 3", den haltlosen Unfug "Zombie 4 - After Death" von Fragasso, Umberto Lenzis knuffigen Schlurfer "Black Zombies" anführen, die mir immer wieder Stunden wohlig-bek(n)ackter Unterhaltung schenken. Leider gelingt dies "Killing Birds" nur ansatzweise, zu belanglos die jungen Aushilfsfratzen (vor allem Lara Wendel geht mir teils gewaltig auf die Nerven, nicht nur in diesem Film), immerhin sorgt der ab und an durchs Bild staksende Robert Vaughn für Erheiterung, gibt es hier und da eine Dosis Hackpeter zu bewundern. Für den Zuschauer kommt die Dezimierung der "Forscher" einer fortschreitenden Erlösung gleich.

Shriek Show bietet das Machwerk in brauchbarer Verfassung an. In meiner Sammlung steht ein Set mit dem klangvollen Titel "The Zombie Pack", dort sind neben "Killing Birds" auch "Zombie 3" und "Zombie 4" enthalten, daher spreche ich sehr gern eine klare Kaufempfehlung aus. "Killings Birds" schleppt sich auf knappe 5/10, weniger lässt mein Herz für Schund nicht zu.
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Benutzeravatar
Blap
Star
Star
Beiträge: 8773
Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
Wohnort: Sofa des Todes
Been thanked: 1 time

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

Bild
Derrick Collectors Box 10 (Folge 136-150)



Folge 148 - Mädchen in Angst (Deutschland 1987)

Harry unter Druck

In seiner Freizeit eilt Harry Klein einer jungen Frau zu Hilfe, bewahrt sie vor weiteren Schlägen des brutalen Kriminellen Franz Belter (Henry van Lyck). Anja Ruland (Sona MacDonald) verbringt die Nacht in Kleins Wohnung, verschwindet jedoch wortlos am nächsten Morgen. Freilich lässt Harry das Schicksal des Mädchens keine Ruhe, nach kurzer Suche findet er Anja in einem abgelegenen Büro der Ganoven. Plötzlich taucht Belter mit seinem Kumpel Rotter (Stefan Behrens) im Schlepptau auf, Harry kassiert eine schmerzhafte Abreibung. Zurück im Revier macht Harry eine erschreckende Entdeckung, seine Dienstwaffe ist verschwunden! Flugs eilt unser emsiger Inspektor zurück zum Ort der Prügelstrafe. Dort findet er jedoch nicht seine Waffe, er stößt auf Belters Leiche, drei Kugeln pusteten das Lebenslicht des Ganoven aus. Unangenehm, denn Rotters Aussage belastet Harry schwer, nun ist nicht nur Stephan Derricks unerschütterbare Freundschaft gefragt ...

Normalerweise steht dieser Absatz im Zeichen der Gastdarsteller. Diesmal muss ich jedoch mit Horst Tappert und Fritz Wepper beginnen. Zunächst dominiert Wepper mit einer überzeugenden Leistung die Folge, dann tritt Tappert ins Zentrum der Geschehnisse. "Mädchen in Angst" zeigt -einmal mehr- die enge Bindung zwischen den Hauptfiguren der Reihe auf. Sollte sich Harry ungestüm vergaloppieren, er kann sich auf seinen Freund Stephan verlassen, selbstverständlich ebenso auf dessen präzisen Spürsinn. Monumental ragt Leuchtturm Stephan Derrick auf dem Ozean des Schreckens hervor, schwebt unnachgiebig und mit Adlerauge über feindlichen Sumpfgebieten, rettet das Gute aus Minenfeldern und Höllenschlunden, stets väterlich und weise, wickelt nebenbei den Staatsanwalt locker um den Finger. Nachdem der Plot Harry im späteren Verlauf leicht ausbremst, darf Sklave Berger brav hinter Meister Derrick herstiefeln, teils sogar mit (eingeschränkter) Spracherlaubnis. Henry van Lyck und Stefan Behrens sorgen für Münchens fiese Fratze, van Lyck punktet mit angeborener Ekelhaftigkeit, Behrens gibt den überheblichen Widerling, Ohrfeigengesichter gehobener Güteklasse. Weniger ansprechend Sona MacDonald, deren Vorstellung eher für unfreiwillige Lacher sorgt, ein Opferlämmchen für den Order des Vergessens. Joachim Bissmeier taucht als Vater des Mädchens auf, füllt die Rolle des unscheinbaren Durchschnittsbürgers glaubwürdig aus. Gisela Trowe darf nicht ohne Erwähnung bleiben, eine alte Dame mit Herz, ringend mit kleinen Defiziten.

Horst Tappert nahm erneut auf dem Regiestuhl Platz. Während "Entlassen Sie diesen Mann nicht!" (Folge 147) in charmanter Unbeholfenheit erstrahlte, geht "Mädchen in Angst" diese überwiegend Eigenschaft ab, dirigiert solides Handwerk das Treiben vor der Kamera. Sicher kann man über Tapperts Qualitäten als Regisseur streiten, gleichermaßen darüber, ob es sinnvoll erscheint den Hauptdarsteller als Regisseur zu verpflichten. Ich bleibe dabei, Tappert sorgt auf eigentümliche Art für frischen Wind, obschon mir seine Regie in Folge 147 mehr zusagte. Noch ein paar Worte zum Drehbuch. Der Auftakt lässt auf einen Sprung in die Tiefen Münchens nächtlicher Halbwelt hoffen, inklusive schäbiger Bars, Absteigen, Nutten und illegaler Betäubungsmittel, sorgen Reizworte wie "Drogen und Prostitution" für Geifer in meinen Mundwinkeln. Leider dreht sich der Wind, anders als der Titel schmackhaft suggeriert, kommt "Mädchen in Angst" als Denkmal für die übergroße Freundschaft zwischen Derrick und Klein auf den Bildschirm, immerhin mit feinem Humor garniert. Ja, ich bin eine alte Sleaze-Sau. Dennoch wurde ich gut unterhalten, Nichtbefriedigung gieriger Erwartungshaltungen kann durchaus Freude bereiten. Nicht mein Liebling im Derrick-Kosmos, gleichwohl unverzichtbar.

6,5/10 (oberste Mittelklasse)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Benutzeravatar
Blap
Star
Star
Beiträge: 8773
Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
Wohnort: Sofa des Todes
Been thanked: 1 time

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Im Mega-Ultrakurzformat:


Was für eine herrliche Horrornacht! Hatchet (2006) fand ich bei der Erstsichtung vor ein paar Jahren lediglich nett, vorgestern hat mich der Streifen nachhaltig gepackt! Wunderbare Zitatesammlung mit übertriebenen FX, gekrönt durch einen Unhold mit Kultpotential. Freue mich nun umso mehr auf den zweiten Teil, Blu-ray wurde bereits aus Großbritannien angefordert.

Danach gab es mal wieder den bewährten Wrong Turn (2003), der sich äusserst lustvoll in blutigen Schablonen suhlt. Bitte den englischen Ton genießen, Eliza Dushku wurde eine unerträgliche Synchronstimme verpasst! Erstaunlich die Alterfreigabe ab 16, da es mehrfach durchaus rustikal zu Fleische geht.

Für einen gelungenen Abschluss sorgte "The hills have eyes 2" (2007), den ich auch nach erneuter Sichung für deutlich unterbewertet halte! Etliche Lacher, vielleicht gewollt, vielleicht unfreiwillig. Anwärter auf die Szene/das Zitat des Jahres, DIXI sei Dank!

"Who was that guy?"
"Shitman the Barbarian!? I have no idea!"


3 x 8 = 24 Zentner Mettgut!
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Antworten