horch! hat geschrieben:Nochmal die (ernsthafte!) Frage: Wenn auf eine Skala das Optimum bei 0 liegt - was unterscheidet dann die Richtungen? Was ist der Unterschied zwischen -10 und +10 - beides ist weit vom Optimum entfernt, also ist beides extrem schlecht; die 14er ähnlich schlecht wie die 11er, nur anders schlecht!? Die 10er recht nahe am Optimum... Hm, nicht auszuschließen, dass ich mir die 10er doch mal anhöre...
Plus ist ein Ausreißen in die zu warme Abstimmung, Minus ist eher unterkühlt. Zumindest bei dem, was ich zu Beginn schrieb. Stefan B. hingegen gefallen ja auch all die Kantendispersionen einer MEG 901K, deren unglücklich implementierter HT (oder drei bei anderen Modellen

) nicht wirklich verfärbungsfreien Klang am Hörer (EQ-ing sei Dank!) ankommen lassen kann. Ein genereller Vergleich zum Malen: Ist die Farbe blau zu stark und intensiv oder rot und orange zu ausgeprägt, so wären das Verfärbungen. Ist der Apfel an einer falschen Stelle im Bild, oder zu groß dargestellt, bzw verwischt mit anderen Elementen, so entspricht das den Raum-, Staffelungs-, oder Bühnenproblemen.
Zum Thema Aufnahmetechnik noch ein Wort oder zwei. Jeder einzelne TI, der Klassik abmischt, wird bestätigen, dass er niemals das Ziel hat, den Raum der Aufnahme korrekt abzubilden. Es geht um ein Kunstprodukt. Er malt sein Bild mit den Farben der Aufnahme (seine Mikrofonaufnahmen). Er variiert dabei bewusst bei Bühne, Raumabbildung und Staffelung. Das mit Verfärbungen in dieser Diskussion zusammenzuwürfeln, macht dabei aber wenig Sinn.
Dass nicht jeder ein musikalisch trainiertes Ohr hat und auch die Mikrofonierung von Instrumenten ein sehr komplexes Unterfangen ist, steht außer Frage. Wie schon gesagt wurde, ist es allerdings heutzutage bei dieser Stufe der Verarbeitung von Tönen ungleich schwerer massiv verfärbende Fehler zu machen, als bei den LS an sich.
Viel interessanter wird es im Übrigen erst bei natürlichen Geräuschen. Wie klingt ein Klatschen? Ein Fingerschnippen?
Viele und dabei vor allem die unerfahrenen Hörer, kaufen ihre Boxen ohnehin nur nach den Fähigkeiten im Bass. In den meisten Fällen sind sie dabei nicht in der Lage zwischen Box und Raumeinflüssen zu unterscheiden. Das Bild, dass sich ihnen zeigt ist halt einfach effekthaschend und sie verteidigen es als richtig.
Und um es nochmals zu unterstreichen:
Wem im übertragenen Sinne Kubismus oder Expressionismus oder andere Kunstformen zusagen, der sollte sich einen LS holen, der verfärbt, falsch abbildet und sich andere Schnitzer erlaubt. Wie gesagt, das kann gefallen; jedem das Seine. Niemand kritisiert das.
Wer ein Bild eher sehen will wie ein Foto, denn ein Gemälde, ist mit Lautsprechern besser bedient, die am besten nichts vom Eingangssignal verfälschen.