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Abstrahlverhalten des asymmetrischen Nuwave-Hochtöners?
Verfasst: Do 15. Sep 2005, 17:42
von ta
Hi.
Die ganze Zeit hab ich immer gedacht, daß bei den Nuwaves zwei verschiedene asymetrische Hochtöner verbaut werden, einer für links und einer für rechts!
Nun hab ich mir mal das Teil genauer angeguckt und festgestellt, daß wenn man z.B. den linken umdreht er genau aussieht wie der rechte, weil auch das u zum n wird und das n zum u!
Frage: Sind wahrscheinlich beides die gleichen Hochtöner, oder?
Dann wäre klar: Wenn die Dinger so verbaut sind, dann straht ein Stereopaar letztenendlich doch wieder symmetrisch auf den Hörer ein, halt von beiden Seiten um den gleichen Winkel abgeknickt.
Aber sicher ist das doch erstmal nur auf der Horizontalebene!?
Weil wenn jetzt z.B. der linke Hochtöner bei 30 Grad nach oben genauso abstrahlt wie bei 45 Grad nach unten, nur mal beispielsweise angenommen...
...und er wird rechts einfach umgedreht... dann klingt er rechts bei 45 Grad nach oben genauso wie bei 30 Grad nach unten
daraus ergäbe sich dann:
Die linke Box klingt bei 30 Grad nach oben genauso wie die rechte bei 45 nach oben,
also die Boxen hätten im Hochton ein unterschiedliches vertikales Abstrahlverhalten?
Was sich in mehr Räumlichkeit bemerkbarmachen müßte?
Ist das so oder strahlt die Kalotte in beide vertikalen Richtungen annährend gleich ab? Odersind es doch zwei verschiedene?
Verfasst: Do 15. Sep 2005, 18:29
von maks
Soweit ich das verstanden habe, sind beides die gleichen Kalotten. Sie haben lediglich in der horizontalen ein etwas asymmetrisches Abstrahlverhalten, weswegen man eine andersrum einbaut und diese dann nach innen schielen läßt.
Der ursprünglich Grund sie asymmetrisch einzusetzten ist aber ein insgesamt besseres Abstrahlverhalten im Hochtonbereich, da sich das "Mitschwingverhalten" der Frontplatte dadurch etwas optimiert.
Soweit hab ich das zumindest verstanden ohne Anspruch auf absolute Richtigkeit
Verfasst: Do 15. Sep 2005, 21:32
von teite
Hallo,
Die asymmetrische Kalotte lasst die Box im Bereich wo der HT spielt leicht nach innen schielen, sind wohl so 10Grad.
Man siehts auch in diesem
Isobarendiagramm der nuWave35.
Vor allem verringern sich die Interferenzen durch die Kantenbrechungen bei der asymmetrischen Kalotte, die Diffraktion an den Kanten erfolgt nicht mehr zeitgleich links und rechts.
cu,
Stefan
Verfasst: Fr 16. Sep 2005, 20:08
von ta
Das mit der Horizontalebene hab ich ja schon verstanden!
Aber ich frage mich wie es in der Vertikalen aussieht!
Wenn die Kalotte nach oben und unten sehr verschieden abstrahlt, und ich dreh sie bei einer Box um, dann werden die Boxen jeweils verschieden nach oben und nach unten abstrahlen. Deswegen frag ich mich wie verschieden das ist?
Verfasst: Fr 16. Sep 2005, 20:26
von Amperlite
Dieses Diagramm wurde mit einer vollständigen Box aufgezeichnet.
Bei wohl sämtlichen Diagrammen, die hier rumschwirren, ist also der Holzkorpus der Box mitgemessen und dadurch ergeben sich Abweichungen.
Ohne es genau zu wissen, nehme ich an, dass der reine Hochtöner (ohne Frontplatte oder in Box eingebaut) jeweils symetrisch abstrahlt.
Verfasst: Fr 16. Sep 2005, 20:32
von teite
Hallo,
ta hat geschrieben:Das mit der Horizontalebene hab ich ja schon verstanden!
Aber ich frage mich wie es in der Vertikalen aussieht!
Naja Messungen der Vertikalen Abstrahlung hab ich bei NuWaves noch nicht gesehen. Die dürfte sich zwischen Kompaktbox (nw35) und Standbox (nw85-125) auch ziemlich unterscheiden.
Wenn die Kalotte nach oben und unten sehr verschieden abstrahlt, und ich dreh sie bei einer Box um, dann werden die Boxen jeweils verschieden nach oben und nach unten abstrahlen. Deswegen frag ich mich wie verschieden das ist?
Man kann sichs doch relativ leicht räumlich vorstellen.
Wenn der HT bei der rechten Box nach links schielt und nach rechts bei der linken, hast du ne nach innen gerichtete Keule in der horizontalen und vertikalen Abstrahlung. Wichtig ist, das es vom Hörer aus gesehen symmetrisch ist, also nicht nach links oder rechts bei beiden Boxen schielt.
Und wenn sich das Ohr des Höhrers auf dem gedachten Mittelpunkt zwischen dem Chassismittelpunkt des Hochtöners und Tiefmitteltöners befindet, hat man auch kein Problem. Im Gegenteil, man muss die Box 10Grad weniger auf den Hörer eindrehen.
Noch besser wäre die Abstrahlung mit einem Waveguide (Mini-Horn), damit würde sich die Abstrahlung im Übergang zwischen TMT und HT wesentlich verbessern. Der TMT beamt bei 2kHz Übernahmefrequenz schon recht ordentlich während der HT noch voll als Halbraumstrahler arbeitet. Ausserdem gibs weniger Reflexionen von den Seitenwänden.
cu,
Stefan
Verfasst: Fr 16. Sep 2005, 20:33
von raw
Aber ich frage mich wie es in der Vertikalen aussieht!
Das vertikale Abstrahlverhalten wird besser, je näher die Schallquellen beieinander sind (hin zum Ideal: eine punktförmige Schallwelle). Bei normalen Lautsprechern ist das vertikale Abstrahlverhalten je nach Trennfrequenz und Membranabstand ab etwa 10° versaut. Da nützt jede Abstandverkleinerung und Tieferlegung der Trennfrequenz.
Thema Kantenreflexionen: Vertikal gesehen ist die Kalotte schon versetzt. Es treten Reflexionen aber auch an der Sicke des TMTs und im Konus auf.
Zudem spielt dann noch die Phasenlage der Chassis um die Trennfrequenz eine Rolle. Wenn z.B. der HT leicht verzögert ist, strahlt die Box sehr breit nach oben hin ab.
Verfasst: Sa 17. Sep 2005, 15:32
von ta
teite hat geschrieben:Hallo,
ta hat geschrieben:Das mit der Horizontalebene hab ich ja schon verstanden!
Aber ich frage mich wie es in der Vertikalen aussieht!
Wenn die Kalotte nach oben und unten sehr verschieden abstrahlt, und ich dreh sie bei einer Box um, dann werden die Boxen jeweils verschieden nach oben und nach unten abstrahlen. Deswegen frag ich mich wie verschieden das ist?
Man kann sichs doch relativ leicht räumlich vorstellen.
Wenn der HT bei der rechten Box nach links schielt und nach rechts bei der linken, hast du ne nach innen gerichtete Keule in der horizontalen und vertikalen Abstrahlung. Wichtig ist, das es vom Hörer aus gesehen symmetrisch ist, also nicht nach links oder rechts bei beiden Boxen schielt.
Und wenn sich das Ohr des Höhrers auf dem gedachten Mittelpunkt zwischen dem Chassismittelpunkt des Hochtöners und Tiefmitteltöners befindet, hat man auch kein Problem. Im Gegenteil, man muss die Box 10Grad weniger auf den Hörer eindrehen.
Wenn man sich das ganze vereinfacht als kegelförmigen Trichter vorstellt, dann würden in dem Fall beide Trichter gleich weit nach innen gerichtet sein, aber der eine evtl. mehr nach oben, während der andere runtergezogen wird...
Verfasst: Mo 19. Sep 2005, 00:49
von Frank Klemm
raw hat geschrieben:Aber ich frage mich wie es in der Vertikalen aussieht!
Das vertikale Abstrahlverhalten wird besser, je näher die Schallquellen beieinander sind (hin zum Ideal: eine punktförmige Schallwelle). Bei normalen Lautsprechern ist das vertikale Abstrahlverhalten je nach Trennfrequenz und Membranabstand ab etwa 10° versaut. Da nützt jede Abstandverkleinerung und Tieferlegung der Trennfrequenz.
Thema Kantenreflexionen: Vertikal gesehen ist die Kalotte schon versetzt. Es treten Reflexionen aber auch an der Sicke des TMTs und im Konus auf.
Zudem spielt dann noch die Phasenlage der Chassis um die Trennfrequenz eine Rolle. Wenn z.B. der HT leicht verzögert ist, strahlt die Box sehr breit nach oben hin ab.
Ein akzeptables vertikales Abstrahlverhalten führt immer zu Vielwege-Systemen.
Fängt man mit einer 19 mm-Kalotte an, dann muß man die bei 2800 Hz abtrennen.
Das nächste Chassis darf maximal 6 cm entfernt sein (c/2f für f=2800 Hz ist etwa 6 cm).
Selbst bei kompaktem Aufbau bekommt man das mit maximal einem 35 mm-Mitteltöner hin.
Diesen 35 mm-Mitteltonkalotte ist aber spätestens bei 1200 Hz am Ende.
Das nächste Chassis darf maximal 15 cm entfernt sein (c/2f für f=1200 Hz ist etwa 15 cm).
Selbst bei kompaktem Aufbau bekommt man das mit maximal einem 35 mm-Mitteltöner hin.
Hier benötigt man zum Anschluß eine kompakte 75 bis 85 mm-Mitteltonkalotte oder eine
ultrakompakten 9 bis 10 cm-Mitteltonkonus. Beides kann man bis ca. 350 Hz einsetzen.
Erst hier bekommt man etwas Luft mit dem Chassisanstand (c/2f für f=350 Hz ist etwa 50 cm),
man kann hier problemlos ein 38 cm-Baßchassis ansetzen.
Aber wer verwendet schon so einen Chassisaufwand:
* 19 mm + 35 mm + 75 mm + 380 mm
* 19 mm + 35 mm + 100 mm + 380 mm
Mit Hörnern verbessert sich das Problem nicht, es gehen zwar die Übergangsfrequenzen nach unten, aber die Chassisabstände gehen nach oben.
Verfasst: Mo 19. Sep 2005, 02:08
von Amperlite
Frank Klemm hat geschrieben:Fängt man mit einer 19 mm-Kalotte an, dann muß man die bei 2800 Hz abtrennen.
Das nächste Chassis darf maximal 6 cm entfernt sein (c/2f für f=2800 Hz ist etwa 6 cm).
Selbst bei kompaktem Aufbau bekommt man das mit maximal einem 35 mm-Mitteltöner hin.
Diesen 35 mm-Mitteltonkalotte ist aber spätestens bei 1200 Hz am Ende.
Das nächste Chassis darf maximal 6 cm entfernt sein (c/2f für f=1200 Hz ist etwa 6 cm).
Selbst bei kompaktem Aufbau bekommt man das mit maximal einem 35 mm-Mitteltöner hin.
Das nächste Chassis darf maximal 15 cm entfernt sein (c/2f für f=1200 Hz ist etwa 15 cm).
Frank, du hast da einen kleinen Copy/Paste-Fehler drin.