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Dipol vs. Direktstrahler - einige neue (?) Überlegungen
Dipol vs. Direktstrahler - einige neue (?) Überlegungen
Liebe HiFi-Freunde,
als Neuling in diesem Forum möchte ich ein paar Gedanken zur Diskussion stellen, die ich mir in der letzten Zeit vor allem zum Thema
Surround-Klang; gemacht habe. Ich hoffe, damit eine Diskussion anzuregen und meine eigenen Meinungen überprüfen zu können. Beginnen möchte ich mit der auch in diesem Kreis schon oft diskutierten Frage, ob als Surround-Boxen herkömmlichen Direktstrahler-Boxen oder Dipol-Boxen der Vorzug zu geben ist. Ich denke, daß sich jenseits der Frage des persönlichen Geschmacks durchaus etwas zum Für und Wider sagen läßt. Allerdings finden sich häufig (auch in diesem Forum) Argumente, die mir nur schwer nachvollziehbar zu sein scheinen. Die Technik-Experten bitte ich vorab um Nachsicht, daß ich ein phänomenologisches Vokabular benutze, also auf die Höreindrücke Bezug
nehme. In bezug auf die physikalische Seite bin ich leider nicht kundig genug (obwohl ich u.a. Physiker bin, aber aus einem ganz anderen
Gebiet ).
Zunächst einmal halte ich es für wichtig, zwischen dem Einsatzzweck der Boxen zu unterschieden.
1. Heimkino
Im Nubert-Forum habe ich mehrfach die Behauptung gelesen, Dipol-Boxen hätten im Zeitalter von Dolby Surround (3-Kanal) noch ihren Sinn gehabt, seien bei Einsatz von Dolby Digital oder DTS (5/6-Kanal) jedoch nicht mehr sinnvoll. Es hat mich einige Überlegung gekostet,
dieses Argument zu verstehen, und nachdem ich glaube, es verstanden zu haben, bin ich sicher, daß es auf einem Fehlschluß beruht. Es läuft wohl auf folgendes hinaus: Beim alten Dolby Surround gibt es nur einen Kanal für die seitlichen/rückwärtigen Klangeffekte. Folglich sollte das seitliche/rückwärtige Klangfeld möglichst homogen oder "breit" sein, was man am besten mit Dipolsprechern erreicht. Die Verwendung von Direktstrahlern, die eine genaue Lokalisierung der wiedergegebenen Klangereignisse erlauben, macht dagegen keinen Sinn. (Bei Direktstrahlern würde sich ein Klangereignis z.B. eben nicht, wie beabsichtigt, von vorne (rechts/mitte/links) nach hinten bewegen, sondern auf zwei bestimmte hintere Orte zu.)
Soweit stimme ich zu. Nun fährt der Anhänger von Direktstrahlern aber folgendermaßen fort: Bei DD/DTS stehen zwei (inzwischen sogar drei) diskrete Surround-Kanäle zur Verfügung, die eine Positionierung der Klänge nach links-rechts (links-hinten-rechts) erlauben. Folglich brauche man Direktstrahler, da nur diese eine solche Positionierung ermöglichten, während Dipole durch ihre spezifischen Eigenschaften dem erwünschten Ziel gerade entgegenarbeiteten. Soweit das Argument. Was ist daran falsch? Nun, natürlich erlauben auch Dipole dem Hörer eine Differenzierung zwischen rechts und links! (Jeder kann sich sofort davon überzeugen, daß man unterscheiden kann, ob die linke oder die rechte Surround-Box "tönt"). Der Unterschied zu Direktstrahlern besteht nur darin, daß innerhalb der Klangfelder hinten-links und hinten-rechts keine genaue Lokalisierung des reproduzierten Klangereignisses möglich ist. Die Frage ist also, ob eine solche Lokalisierung erwünscht ist oder nicht. Und dazu muß man sich fragen, was eine Heimkino-Anlage leisten soll. Doch wohl vor allem, dem Klang eines Filmtons in einem großen Kinosaal möglichst nahe zu kommen. Wenn man sich nun die Beschallung in einem guten Kino anschaut, wird man feststellen, daß sich dort eine ganze Kette von Surround-Boxen über die gesamten Seitenwände (und auch die Rückwände) erstreckt. Zwar sind Surround-Boxen im Kino in der Regel Direktstrahler, aber sie erzeugen durch ihre große Zahl eben gerade wieder "breite", homogene seitliche Klangfelder. (Man kann im Kino eben gerade nicht ein im z.B. linken Surround-Kanal wiedergegebenes Klangereignis einem bestimmten Ort an der linken Wand zuordnen, vielmehr kommt es "breit" von links.) Wenn man diese Klangcharakteristik im heimatlichen Wohnraum mit nur jeweils einer linken und rechten Surround-Box reproduzieren möchte, so geht das nur mit Dipolen. Genau deswegen, vermute ich, sieht die THX-Norm für Heimkino-Anlagen ja auch zwingend Dipole als Surround-Boxen vor. Man könnte nun allenfalls noch einwenden, daß man nicht an der Reproduktion des Klangs im Kino interessiert sei, sondern des "wirklichen" Klangs der im Film dargestellten Ereignisse. Aber wenn der Film-Sound so erstellt ist, daß er möglichst real wirken soll, dann doch wohl mit dem Ziel, eine solche Realitätsnähe im Kino zu erreichen. Für den Einsatz im Heimkino-Bereich scheinen mir alle Argumente (abgesehen von Fragen
des persönlichen Geschmacks) für Dipole im Surround-Bereich zu sprechen.
2. Musik
Hier sieht die Sache für mein Empfinden viel komplizierter aus, weil die Art der wiedergegeben Klangereignisse äußerst vielfältig ist. Ich
beschränke mich mal auf den Bereich, in dem ich "zu Hause" bin: Klassik. Tonträger werden hier i.d.R. mit dem Ziel produziert, einer Live-Aufführung eines Konzertes möglichst nahe zu kommen, ob es nun Live-Auffnahmen oder Studio-Aufnahmen sind. Es müßte also auch das Ziel einer Surround-Anlage sein, eine reale Hörsituation im Konzert zu reproduzieren. Nun liest man häufig, Dipole seien in diesem Fall
unbrauchbar, da es vorkommen könne, daß einzelne Instrumente bestimmten Kanälen zugeordnet werden - bei Dipolen als Rearspeakern
wären dann Instrumente im hinteren Klangfeld im Gegensatz zum vorderen Bereich nicht lokalisierbar, was in der Tat eine Katastrophe wäre.
Nur ist ein solches Szenario natürlich reichlich weltfremd - kein Zuhörer sitzt mitten im Orchester oder zwischen den Musikern eines Streichquartetts, und kein Toningenieur käme (hoffentlich) auf die Idee, eine Konzertaufnahme so abzumischen. Lediglich im Bereich der
neuen Musik, in dem viel mit Klangräumen experimentiert wird, könnten derartige Szenarien auftreten. Für das Abspielen einer 5.1-Aufnahme eines solchen Konzertes wären Dipol-Rearspeaker dann in der Tat ungeeignet. Wenn man solche Fälle außer acht läßt und nur das traditionelle Repertoire berücksichtigt, werden über die Rearspeaker doch wohl nur die Reflexionen der primären Schallquelle wiedergegeben. Hier ist nun die interessante Frage, ob Direktstrahler oder Dipole für diese Einsätze besser geeignet sind (und damit meine ich hier: einer realistischen Wiedergabe zuträglicher). Hierzu würden mich sowohl die physikalische Seite brennend interessieren als auch die Hörerfahrungen von denjenigen glücklichen Nubert-Kunden, die auf Direktstrahler umschaltbare Dipol-Rearspeaker besitzen. (Ich habe die als Dipol überragenden nuLine RS-6, die ich nicht missen möchte, die aber leider keinen Umschalter besitzen. Liebes Nubert-Team: könnt Ihr mir einen solchen Schalter nachträglich einbauen ????)
Fazit: Die gelegentlich geäußerte Meinung, die beste Surroundkonfiguration sei es, fünf mal die gleiche Box aufzustellen, scheint mir allenfalls für die Musikwiedergabe plausibel zu sein. (Aber wer hat schon Platz genug für fünf nuLine 100?) Für eine Heimkinoanlage, in der Front-, Center- und Rear-Boxen vollkommen verschiedene Aufgaben zu erfüllen haben, halte ich diese Ansicht für abwegig. Zumindest hier sind
Dipole für den Surround-Bereich die richtige Wahl. Also spricht wohl alles für einen Nubert-Dipol, der in einen Direktstrahler umschaltbar ist.
Und nun bin ich gespannt auf Eure/Ihre Meinungen! Und was sagt das Nubert Team dazu? Die "offizielle" Nubert-Meinung ist doch wohl,
Dipolboxen in allen Fällen zu empfehlen - oder habe ich das falsch interpretiert? Und warum sind einige Dipol-Modelle nicht in einen
Direktstrahler, sondern in einen Bipol umschaltbar? Mangels eigener Hörerfahrung ist mir völlig unklar, wie Bipole, in denen vordere und
hintere Lautsprecher einer Box gleichphasig schwingen, eigentlich klingen. Fragen über Fragen...
Viele Grüße,
Carsten
als Neuling in diesem Forum möchte ich ein paar Gedanken zur Diskussion stellen, die ich mir in der letzten Zeit vor allem zum Thema
Surround-Klang; gemacht habe. Ich hoffe, damit eine Diskussion anzuregen und meine eigenen Meinungen überprüfen zu können. Beginnen möchte ich mit der auch in diesem Kreis schon oft diskutierten Frage, ob als Surround-Boxen herkömmlichen Direktstrahler-Boxen oder Dipol-Boxen der Vorzug zu geben ist. Ich denke, daß sich jenseits der Frage des persönlichen Geschmacks durchaus etwas zum Für und Wider sagen läßt. Allerdings finden sich häufig (auch in diesem Forum) Argumente, die mir nur schwer nachvollziehbar zu sein scheinen. Die Technik-Experten bitte ich vorab um Nachsicht, daß ich ein phänomenologisches Vokabular benutze, also auf die Höreindrücke Bezug
nehme. In bezug auf die physikalische Seite bin ich leider nicht kundig genug (obwohl ich u.a. Physiker bin, aber aus einem ganz anderen
Gebiet ).
Zunächst einmal halte ich es für wichtig, zwischen dem Einsatzzweck der Boxen zu unterschieden.
1. Heimkino
Im Nubert-Forum habe ich mehrfach die Behauptung gelesen, Dipol-Boxen hätten im Zeitalter von Dolby Surround (3-Kanal) noch ihren Sinn gehabt, seien bei Einsatz von Dolby Digital oder DTS (5/6-Kanal) jedoch nicht mehr sinnvoll. Es hat mich einige Überlegung gekostet,
dieses Argument zu verstehen, und nachdem ich glaube, es verstanden zu haben, bin ich sicher, daß es auf einem Fehlschluß beruht. Es läuft wohl auf folgendes hinaus: Beim alten Dolby Surround gibt es nur einen Kanal für die seitlichen/rückwärtigen Klangeffekte. Folglich sollte das seitliche/rückwärtige Klangfeld möglichst homogen oder "breit" sein, was man am besten mit Dipolsprechern erreicht. Die Verwendung von Direktstrahlern, die eine genaue Lokalisierung der wiedergegebenen Klangereignisse erlauben, macht dagegen keinen Sinn. (Bei Direktstrahlern würde sich ein Klangereignis z.B. eben nicht, wie beabsichtigt, von vorne (rechts/mitte/links) nach hinten bewegen, sondern auf zwei bestimmte hintere Orte zu.)
Soweit stimme ich zu. Nun fährt der Anhänger von Direktstrahlern aber folgendermaßen fort: Bei DD/DTS stehen zwei (inzwischen sogar drei) diskrete Surround-Kanäle zur Verfügung, die eine Positionierung der Klänge nach links-rechts (links-hinten-rechts) erlauben. Folglich brauche man Direktstrahler, da nur diese eine solche Positionierung ermöglichten, während Dipole durch ihre spezifischen Eigenschaften dem erwünschten Ziel gerade entgegenarbeiteten. Soweit das Argument. Was ist daran falsch? Nun, natürlich erlauben auch Dipole dem Hörer eine Differenzierung zwischen rechts und links! (Jeder kann sich sofort davon überzeugen, daß man unterscheiden kann, ob die linke oder die rechte Surround-Box "tönt"). Der Unterschied zu Direktstrahlern besteht nur darin, daß innerhalb der Klangfelder hinten-links und hinten-rechts keine genaue Lokalisierung des reproduzierten Klangereignisses möglich ist. Die Frage ist also, ob eine solche Lokalisierung erwünscht ist oder nicht. Und dazu muß man sich fragen, was eine Heimkino-Anlage leisten soll. Doch wohl vor allem, dem Klang eines Filmtons in einem großen Kinosaal möglichst nahe zu kommen. Wenn man sich nun die Beschallung in einem guten Kino anschaut, wird man feststellen, daß sich dort eine ganze Kette von Surround-Boxen über die gesamten Seitenwände (und auch die Rückwände) erstreckt. Zwar sind Surround-Boxen im Kino in der Regel Direktstrahler, aber sie erzeugen durch ihre große Zahl eben gerade wieder "breite", homogene seitliche Klangfelder. (Man kann im Kino eben gerade nicht ein im z.B. linken Surround-Kanal wiedergegebenes Klangereignis einem bestimmten Ort an der linken Wand zuordnen, vielmehr kommt es "breit" von links.) Wenn man diese Klangcharakteristik im heimatlichen Wohnraum mit nur jeweils einer linken und rechten Surround-Box reproduzieren möchte, so geht das nur mit Dipolen. Genau deswegen, vermute ich, sieht die THX-Norm für Heimkino-Anlagen ja auch zwingend Dipole als Surround-Boxen vor. Man könnte nun allenfalls noch einwenden, daß man nicht an der Reproduktion des Klangs im Kino interessiert sei, sondern des "wirklichen" Klangs der im Film dargestellten Ereignisse. Aber wenn der Film-Sound so erstellt ist, daß er möglichst real wirken soll, dann doch wohl mit dem Ziel, eine solche Realitätsnähe im Kino zu erreichen. Für den Einsatz im Heimkino-Bereich scheinen mir alle Argumente (abgesehen von Fragen
des persönlichen Geschmacks) für Dipole im Surround-Bereich zu sprechen.
2. Musik
Hier sieht die Sache für mein Empfinden viel komplizierter aus, weil die Art der wiedergegeben Klangereignisse äußerst vielfältig ist. Ich
beschränke mich mal auf den Bereich, in dem ich "zu Hause" bin: Klassik. Tonträger werden hier i.d.R. mit dem Ziel produziert, einer Live-Aufführung eines Konzertes möglichst nahe zu kommen, ob es nun Live-Auffnahmen oder Studio-Aufnahmen sind. Es müßte also auch das Ziel einer Surround-Anlage sein, eine reale Hörsituation im Konzert zu reproduzieren. Nun liest man häufig, Dipole seien in diesem Fall
unbrauchbar, da es vorkommen könne, daß einzelne Instrumente bestimmten Kanälen zugeordnet werden - bei Dipolen als Rearspeakern
wären dann Instrumente im hinteren Klangfeld im Gegensatz zum vorderen Bereich nicht lokalisierbar, was in der Tat eine Katastrophe wäre.
Nur ist ein solches Szenario natürlich reichlich weltfremd - kein Zuhörer sitzt mitten im Orchester oder zwischen den Musikern eines Streichquartetts, und kein Toningenieur käme (hoffentlich) auf die Idee, eine Konzertaufnahme so abzumischen. Lediglich im Bereich der
neuen Musik, in dem viel mit Klangräumen experimentiert wird, könnten derartige Szenarien auftreten. Für das Abspielen einer 5.1-Aufnahme eines solchen Konzertes wären Dipol-Rearspeaker dann in der Tat ungeeignet. Wenn man solche Fälle außer acht läßt und nur das traditionelle Repertoire berücksichtigt, werden über die Rearspeaker doch wohl nur die Reflexionen der primären Schallquelle wiedergegeben. Hier ist nun die interessante Frage, ob Direktstrahler oder Dipole für diese Einsätze besser geeignet sind (und damit meine ich hier: einer realistischen Wiedergabe zuträglicher). Hierzu würden mich sowohl die physikalische Seite brennend interessieren als auch die Hörerfahrungen von denjenigen glücklichen Nubert-Kunden, die auf Direktstrahler umschaltbare Dipol-Rearspeaker besitzen. (Ich habe die als Dipol überragenden nuLine RS-6, die ich nicht missen möchte, die aber leider keinen Umschalter besitzen. Liebes Nubert-Team: könnt Ihr mir einen solchen Schalter nachträglich einbauen ????)
Fazit: Die gelegentlich geäußerte Meinung, die beste Surroundkonfiguration sei es, fünf mal die gleiche Box aufzustellen, scheint mir allenfalls für die Musikwiedergabe plausibel zu sein. (Aber wer hat schon Platz genug für fünf nuLine 100?) Für eine Heimkinoanlage, in der Front-, Center- und Rear-Boxen vollkommen verschiedene Aufgaben zu erfüllen haben, halte ich diese Ansicht für abwegig. Zumindest hier sind
Dipole für den Surround-Bereich die richtige Wahl. Also spricht wohl alles für einen Nubert-Dipol, der in einen Direktstrahler umschaltbar ist.
Und nun bin ich gespannt auf Eure/Ihre Meinungen! Und was sagt das Nubert Team dazu? Die "offizielle" Nubert-Meinung ist doch wohl,
Dipolboxen in allen Fällen zu empfehlen - oder habe ich das falsch interpretiert? Und warum sind einige Dipol-Modelle nicht in einen
Direktstrahler, sondern in einen Bipol umschaltbar? Mangels eigener Hörerfahrung ist mir völlig unklar, wie Bipole, in denen vordere und
hintere Lautsprecher einer Box gleichphasig schwingen, eigentlich klingen. Fragen über Fragen...
Viele Grüße,
Carsten
Hallo Carsten,
Deinen Grundüberlegungen stimme ich im wesentlichen zu, aber einige Korrekturen:
Der Einsatz von Direktstrahlern bei analogem Dolby Surround ist aus anderen Gründen problematisch: Bei einer normgerecht aufgestellten und an die Raumakustik gut angepaßten 5.1-Anlage führt eine Mono-Quelle auf den Rears (die gibts ja zwangsläufig bei PL1) zu der Wahrnehmung einer scharfen, genu rückwärtigen Schallquellenortung, und DAS ist natürlich nicht erwünscht.
Das Problem von Dipolen ist einerseits die (durchaus erwünschte) schlechte Ortbarkeit im Rear-Bereich. Im gegensatz zu einem direktstrahlenden 5.1-Set ist es bei Dipolen nicht möglich, scharfe Schallquellenortungen außerhalb der Stereobasis zu hören. Da stellt sich natürlich die Frage, wo solche Phänomene vorhanden sind, ich würde sagen, bei Filmen eher selten (aber bei einigen Titeln durchaus, sehr stark bei "Saving private Ryan"), bei Musik oft. Eine weitere Folge dieser Unortbarkeit ist der Wunsch nach einem Backcenter, der bei echtem 5.1 nicht notwendig ist, da die beiden Rear-Speaker hintere scharfe Ortungen per Phantomschallquelle darstellen können.
Das andere Problem an Dipolen ist, daß sie nicht den Schall nur einfach unortbar machen, sondern ihn auch in mehrerer Hinsicht verfälschen. Mir ist kein Dipol bekannt, der sowohl auf der Hörerachse als auch auf einen beiden Hauptabstrahlachsen einen wirklich linearen Frequenzgang hätte, man wird die Verfälschungen also immer wahrnehmen können. Zum anderen führen die starken Reflexionen im Hörraum dazu, daß der Zuhörer unbewußt das Hallmuster dieser Reflexionen als "Typ Wohnzimmer" erkennt, was insbesondere ein Problem ist, wenn durch die Rears Rauminformationen gegeben werden.
Wenn man sich schon am Kinosound orientieren will, würde ich den Einsatz von Arrays vorschlagen, also mehreren direktstrahlenden Rears statt einem Dipol - da hat man die Vorteile der "Umhüllung" ohne die Nachteile des Dipols, und man kann für den Musikbetrieb die zusätzlichen Speaker einfach abschalten und hat ein normgerechtes ITU-5.1-Setup. Leider muß man dann ein paar Speaker mehr bezahlen und auch irgendwo unterbringen...
ich betreibe übrigens meine Anlage mit 5 (4) Direktstrahlern, normgerecht nach dem ITU-Kreis aufgestellt, und mir ist noch kein Film in 5.1 untergekommen, bei dem ich irgendwas vermißt hätte...
Zu Musik in 5.1:
Es gibt einige 5.1-Aufnahmen, auch im Klassikbereich, wo Instrumente von der Seite oder von hinten erklingen. Das kann man mögen oder nicht, Fakt ist, mit Dipolen versaut man solche Aufnahme bis zur Unerträglichkeit. Ich kenne übrigens mittlerweile mehrere Aufnahmen, wo solche Effekte durchaus musikalisch sinnvoll eingesetzt werden, es wäre sehr voreilig, hier von "billiger Effekthascherei" zu sprechen. Übrigens - von wegen Neue Musik - eine der gelungensten Abmischungen in diese Richtung ist IMHO das "Konzert für Violine und 2 Orchester" von Vivaldi (erschienen als DVD-A bei Naxos), wo ein Orchester VOR dem Zuschauer und eines HINTER ihm spielt, die barocken "Kanon"-Effekte kommen optimal zur Geltung.
Aber auch für 5.1-Abmischungen mit traditioneller "Frontalaufführung" sind Dipole ungeeignet. In diesen Fällen übertragen die Rear-Speaker ja im wesentlichen Hallanteile und Rauminformationen - für die Räumlichkeitsdarstellung ist es absolut tödlich, wenn diese Signale einerseits verfärbt und andererseits durch den Hörraum nochmal "verhallt" werden, der Räumlichkeitseindruck auf der Aufnahme wird stark verfälscht werden - böse gesagt, eine Aufnahme aus der Berliner Philharmonie klingt dann nicht mehr nach Berliner Philharmonie, sondern teilweise nach Wohnzimmer.
Ich muß ehrlich sagen, ich stehe Dipolen absolut skeptisch gegenüber. Einerseits wg. den o.g. Nachteilen, andererseits auch, weil dadurch die Wiedergabequalität immens durch den Hörraum beeinträchtigt wird und sich Aufnahmen in jedem Raum völlig verschieden anhören. Ich hatte unlängst eine Diskussion mit einem Tontechnikerkollegen, der Jazz-Aufnahmen in 5.1 macht und berichtete, daß sich die Beschwerden von Hörern über die schlechte Abmischung häufen würden - ausnahmslos waren alle Beschwerdeführer Betreiber von Dipolen und "Film-Setups", die Hörer mit 5 identischen Boxen waren immer zufrieden.
Fazit: Nur über eine Normierung kann man eine hohe Wiedergabequalität definieren, und nur wenn wir alle möglichst normgerechte Anlagen haben, haben die Tonschaffenden die entsprechende Gestaltungsfreiheit beim Abmischen...
gruß,
M.
Deinen Grundüberlegungen stimme ich im wesentlichen zu, aber einige Korrekturen:
Der Einsatz von Direktstrahlern bei analogem Dolby Surround ist aus anderen Gründen problematisch: Bei einer normgerecht aufgestellten und an die Raumakustik gut angepaßten 5.1-Anlage führt eine Mono-Quelle auf den Rears (die gibts ja zwangsläufig bei PL1) zu der Wahrnehmung einer scharfen, genu rückwärtigen Schallquellenortung, und DAS ist natürlich nicht erwünscht.
Das Problem von Dipolen ist einerseits die (durchaus erwünschte) schlechte Ortbarkeit im Rear-Bereich. Im gegensatz zu einem direktstrahlenden 5.1-Set ist es bei Dipolen nicht möglich, scharfe Schallquellenortungen außerhalb der Stereobasis zu hören. Da stellt sich natürlich die Frage, wo solche Phänomene vorhanden sind, ich würde sagen, bei Filmen eher selten (aber bei einigen Titeln durchaus, sehr stark bei "Saving private Ryan"), bei Musik oft. Eine weitere Folge dieser Unortbarkeit ist der Wunsch nach einem Backcenter, der bei echtem 5.1 nicht notwendig ist, da die beiden Rear-Speaker hintere scharfe Ortungen per Phantomschallquelle darstellen können.
Das andere Problem an Dipolen ist, daß sie nicht den Schall nur einfach unortbar machen, sondern ihn auch in mehrerer Hinsicht verfälschen. Mir ist kein Dipol bekannt, der sowohl auf der Hörerachse als auch auf einen beiden Hauptabstrahlachsen einen wirklich linearen Frequenzgang hätte, man wird die Verfälschungen also immer wahrnehmen können. Zum anderen führen die starken Reflexionen im Hörraum dazu, daß der Zuhörer unbewußt das Hallmuster dieser Reflexionen als "Typ Wohnzimmer" erkennt, was insbesondere ein Problem ist, wenn durch die Rears Rauminformationen gegeben werden.
Wenn man sich schon am Kinosound orientieren will, würde ich den Einsatz von Arrays vorschlagen, also mehreren direktstrahlenden Rears statt einem Dipol - da hat man die Vorteile der "Umhüllung" ohne die Nachteile des Dipols, und man kann für den Musikbetrieb die zusätzlichen Speaker einfach abschalten und hat ein normgerechtes ITU-5.1-Setup. Leider muß man dann ein paar Speaker mehr bezahlen und auch irgendwo unterbringen...
ich betreibe übrigens meine Anlage mit 5 (4) Direktstrahlern, normgerecht nach dem ITU-Kreis aufgestellt, und mir ist noch kein Film in 5.1 untergekommen, bei dem ich irgendwas vermißt hätte...
Zu Musik in 5.1:
Es gibt einige 5.1-Aufnahmen, auch im Klassikbereich, wo Instrumente von der Seite oder von hinten erklingen. Das kann man mögen oder nicht, Fakt ist, mit Dipolen versaut man solche Aufnahme bis zur Unerträglichkeit. Ich kenne übrigens mittlerweile mehrere Aufnahmen, wo solche Effekte durchaus musikalisch sinnvoll eingesetzt werden, es wäre sehr voreilig, hier von "billiger Effekthascherei" zu sprechen. Übrigens - von wegen Neue Musik - eine der gelungensten Abmischungen in diese Richtung ist IMHO das "Konzert für Violine und 2 Orchester" von Vivaldi (erschienen als DVD-A bei Naxos), wo ein Orchester VOR dem Zuschauer und eines HINTER ihm spielt, die barocken "Kanon"-Effekte kommen optimal zur Geltung.
Aber auch für 5.1-Abmischungen mit traditioneller "Frontalaufführung" sind Dipole ungeeignet. In diesen Fällen übertragen die Rear-Speaker ja im wesentlichen Hallanteile und Rauminformationen - für die Räumlichkeitsdarstellung ist es absolut tödlich, wenn diese Signale einerseits verfärbt und andererseits durch den Hörraum nochmal "verhallt" werden, der Räumlichkeitseindruck auf der Aufnahme wird stark verfälscht werden - böse gesagt, eine Aufnahme aus der Berliner Philharmonie klingt dann nicht mehr nach Berliner Philharmonie, sondern teilweise nach Wohnzimmer.
Ich muß ehrlich sagen, ich stehe Dipolen absolut skeptisch gegenüber. Einerseits wg. den o.g. Nachteilen, andererseits auch, weil dadurch die Wiedergabequalität immens durch den Hörraum beeinträchtigt wird und sich Aufnahmen in jedem Raum völlig verschieden anhören. Ich hatte unlängst eine Diskussion mit einem Tontechnikerkollegen, der Jazz-Aufnahmen in 5.1 macht und berichtete, daß sich die Beschwerden von Hörern über die schlechte Abmischung häufen würden - ausnahmslos waren alle Beschwerdeführer Betreiber von Dipolen und "Film-Setups", die Hörer mit 5 identischen Boxen waren immer zufrieden.
Fazit: Nur über eine Normierung kann man eine hohe Wiedergabequalität definieren, und nur wenn wir alle möglichst normgerechte Anlagen haben, haben die Tonschaffenden die entsprechende Gestaltungsfreiheit beim Abmischen...
gruß,
M.
- BlueDanube
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Ein Bipol klingt wie eine Mittelding aus Direkt und Dipol - etwas breiter als der Direktstrahler, aber nicht so diffus wie der Dipol.
Ich habe ein 6.1-System mit 3 RS-6, wobei der hintere RS-6 quer an der Wand hängt und auf Bipol umgelötet ist (damit es zu keinen unsymmetrischen Auslöschungen mit den seitlichen RS-6 kommt). Er füllt die hintere Wandbreite ganz gut aus, da er beidseitig abstrahlt (aber eben gleichphasig).
Ich benutze dieses 6.1-Setup aber nur für Heimkino - Musik höre ich nur in Stereo.
Ich habe ein 6.1-System mit 3 RS-6, wobei der hintere RS-6 quer an der Wand hängt und auf Bipol umgelötet ist (damit es zu keinen unsymmetrischen Auslöschungen mit den seitlichen RS-6 kommt). Er füllt die hintere Wandbreite ganz gut aus, da er beidseitig abstrahlt (aber eben gleichphasig).
Ich benutze dieses 6.1-Setup aber nur für Heimkino - Musik höre ich nur in Stereo.
Gruß
BlueDanube
nuVero140,nuLineCS40,RS6,NAD T778,Oppo BDP-103D,Humax ESd-160s,Technics SL-PS70,Epson EH-TW9400
nuLineCS150,Sony TA-FA3ES
nuBox311,Pro-Ject Stereo Box S2
nuPro A200,Akai EWI 5000,Dynasample XpressO
BlueDanube
nuVero140,nuLineCS40,RS6,NAD T778,Oppo BDP-103D,Humax ESd-160s,Technics SL-PS70,Epson EH-TW9400
nuLineCS150,Sony TA-FA3ES
nuBox311,Pro-Ject Stereo Box S2
nuPro A200,Akai EWI 5000,Dynasample XpressO
Hallo Malte,
danke für den ausführlichen Kommentar. Ich denke, in den meisten Punkten stimmen wir überein. Was die Musik betrifft, so bestätigen Deine Ausführungen meine Skepsis hinsichtlich der Tauglichkeit von Dipolen. Also hilft nur der Kauf neuer Rear-Boxen - falls ich die RS-6 nicht doch noch mit einer Dipol-Abschaltung versehen kann. Was Heimkino betrifft, so stimme ich Dir zu, daß ein Array die beste Lösung wäre - aber wer hat schon ein so großes Zimmer zur Verfügung? Und bei den üblichen Platzverhältnissen sehe ich in Dipolen immer noch die beste Lösung. Und der Wunsch nach einem Backcenter ist ja im neuen EX-Format erfüllt. Was die Nichtlinearität des Frequenzganges betrifft, so scheint mir die RS-6 in dieser Hinsicht schon sehr gut zu sein. (Herr Nubert, nun ist Ihre Meinung gefragt!)
Was Du von der Vivaldi-Aufnahme berichtest, macht mich ganz unruhig - vielleicht lohnt sich die Anschaffung eines DVD-Audio/SACD-Players ja doch schon! Bisher sind meine 5.1-Musik-Erfahrungen auf Opern-DVD-Videos, DTS-CDs und per DSP aufbereitete Zweikanalquellen beschränkt (ja, ich bin - in Grenzen - ein Fan der Yamaha-DSP-Efekte, aber das ist ein Thema für eine andere Diskussion...)
Die Normierung von Anlagen ist sicher aus Sicht des Tontechnikers wünschenswert, aber angesichts der unglaublichen Vielfalt von räumlichen Verhältnissen und HiFi-Komponentenzusammenstellungen nicht realisierbar. Allerdings hätte ich nichts dagegen, für den Musik-Bereich Direktstrahler zum Standard zu erheben. Im Filmbereich gibt es ja den THX-Standard, der nun allerdings Dipole fordert...
Gruß,
Carsten
danke für den ausführlichen Kommentar. Ich denke, in den meisten Punkten stimmen wir überein. Was die Musik betrifft, so bestätigen Deine Ausführungen meine Skepsis hinsichtlich der Tauglichkeit von Dipolen. Also hilft nur der Kauf neuer Rear-Boxen - falls ich die RS-6 nicht doch noch mit einer Dipol-Abschaltung versehen kann. Was Heimkino betrifft, so stimme ich Dir zu, daß ein Array die beste Lösung wäre - aber wer hat schon ein so großes Zimmer zur Verfügung? Und bei den üblichen Platzverhältnissen sehe ich in Dipolen immer noch die beste Lösung. Und der Wunsch nach einem Backcenter ist ja im neuen EX-Format erfüllt. Was die Nichtlinearität des Frequenzganges betrifft, so scheint mir die RS-6 in dieser Hinsicht schon sehr gut zu sein. (Herr Nubert, nun ist Ihre Meinung gefragt!)
Was Du von der Vivaldi-Aufnahme berichtest, macht mich ganz unruhig - vielleicht lohnt sich die Anschaffung eines DVD-Audio/SACD-Players ja doch schon! Bisher sind meine 5.1-Musik-Erfahrungen auf Opern-DVD-Videos, DTS-CDs und per DSP aufbereitete Zweikanalquellen beschränkt (ja, ich bin - in Grenzen - ein Fan der Yamaha-DSP-Efekte, aber das ist ein Thema für eine andere Diskussion...)
Die Normierung von Anlagen ist sicher aus Sicht des Tontechnikers wünschenswert, aber angesichts der unglaublichen Vielfalt von räumlichen Verhältnissen und HiFi-Komponentenzusammenstellungen nicht realisierbar. Allerdings hätte ich nichts dagegen, für den Musik-Bereich Direktstrahler zum Standard zu erheben. Im Filmbereich gibt es ja den THX-Standard, der nun allerdings Dipole fordert...
Gruß,
Carsten
Hätte ich auch gerne - aber wo bekomme ich den dritten RS-6 her (zum Löten würde ich die Box dann doch lieber nach Schwäbisch-Gmünd schicken)? Bei eBay ist zur Zeit nichts zu kriegen. Also, liebe Freunde, wenn Ihr Euch von Maltes Argumenten gegen Dipol-Sprecher habt überzeugen lassen und Eure RS-6 loswerden wollt: ich würde noch 1-2 davon kaufen!BlueDanube hat geschrieben:Ich habe ein 6.1-System mit 3 RS-6, wobei der hintere RS-6 quer an der Wand hängt und auf Bipol umgelötet ist (damit es zu keinen unsymmetrischen Auslöschungen mit den seitlichen RS-6 kommt). Er füllt die hintere Wandbreite ganz gut aus, da er beidseitig abstrahlt (aber eben gleichphasig).
Hallo Carsten,
ich kenne den genannten Dipol von Nubert nicht, aber bei Dipolen gibt es einfach technische Probleme, die es sehr schwer machen, den Dipol gleichzeitig auf der Hörerachse und den Abstrahlachsen linear zu bekommen...
zur Vivaldi-DVD-A: Diese ist voll mit DVD-Video-Playern kompatibel und bietet sogar eine qualitativ hochwertige dts-Spur. Es gibt also keinen Grund, einen DVD-A-Player zu kaufen. Ist aber absolut empfehlenswert. Bei den Opern auf DVD gibt es m.W.n. in der Tat keine Aufnahme, die vom Grundsatz der "Frontalaufführung" abweichen würde - mir fallen da höchstens Verdi "Aida" unter Muti (dts-CD mit Quadrophonie-Aufnahme) und Wagners "Walküre" unter Mehta als DVD-A ein... aber bei den dts-CDs gibt es eine ganze Menge, die so abgemischt sind, daß sie mit Dipolen absolut ungenießbar sind, fällt mir spontan diese ganze "Classic ..."-Serie ein (Beethoven, Mozart, Schubert etc.). Wenn Du Interesse hast, mail mich mal an wg. der Beurteilung einzelner Titel im 5.1-Klassik-Bereich, oder mach einen neuen Thread unter Musik auf.
Für den Musik-5.1-Bereich gibt es längst Standardisieurngen, z.B. die sog. ITU.R Norm, klick mal auf:
http://www.tonmeister.de/foren/surround ... 002_v2.PDF
Da werden auch explizit 5 identische Speaker auf der gedachten Kreislinie gefordert. Meine Erfahrung ist, wenn diese SSF-Normen nur halbwegs eingehalten werden, ist die Streuung zwischen den Anlagen trotz unterschiedlicher Räume doch relativ gering, so gering jedenfalls, daß die Intensionen des Tonmeisters nicht grob verzerrt werden.
Gruß,
M.
ich kenne den genannten Dipol von Nubert nicht, aber bei Dipolen gibt es einfach technische Probleme, die es sehr schwer machen, den Dipol gleichzeitig auf der Hörerachse und den Abstrahlachsen linear zu bekommen...
zur Vivaldi-DVD-A: Diese ist voll mit DVD-Video-Playern kompatibel und bietet sogar eine qualitativ hochwertige dts-Spur. Es gibt also keinen Grund, einen DVD-A-Player zu kaufen. Ist aber absolut empfehlenswert. Bei den Opern auf DVD gibt es m.W.n. in der Tat keine Aufnahme, die vom Grundsatz der "Frontalaufführung" abweichen würde - mir fallen da höchstens Verdi "Aida" unter Muti (dts-CD mit Quadrophonie-Aufnahme) und Wagners "Walküre" unter Mehta als DVD-A ein... aber bei den dts-CDs gibt es eine ganze Menge, die so abgemischt sind, daß sie mit Dipolen absolut ungenießbar sind, fällt mir spontan diese ganze "Classic ..."-Serie ein (Beethoven, Mozart, Schubert etc.). Wenn Du Interesse hast, mail mich mal an wg. der Beurteilung einzelner Titel im 5.1-Klassik-Bereich, oder mach einen neuen Thread unter Musik auf.
Für den Musik-5.1-Bereich gibt es längst Standardisieurngen, z.B. die sog. ITU.R Norm, klick mal auf:
http://www.tonmeister.de/foren/surround ... 002_v2.PDF
Da werden auch explizit 5 identische Speaker auf der gedachten Kreislinie gefordert. Meine Erfahrung ist, wenn diese SSF-Normen nur halbwegs eingehalten werden, ist die Streuung zwischen den Anlagen trotz unterschiedlicher Räume doch relativ gering, so gering jedenfalls, daß die Intensionen des Tonmeisters nicht grob verzerrt werden.
Gruß,
M.
Hi Carsten,
vielleicht noch eine Anmerkung
Gerade wenn Du jetzt noch Yamaha-DSPs ansprichts, so bedenke, dass gerade Yamaha auf Direktstrahler (hier wird ja - auch bei den CinemaDSPs - eben gerade noch eine "ordentliche Portion" von Hall den Rears hinzugefuegt, d.h. kuenstlich eine etwas diffuses Klangbild erzeugt) setzt.
Meine These ist uebrigens, dass bei THX Ultra III oder IV nur noch Direktstrahler bevorzugt werden ...
Andererseits sollte man sich auch etwas genauer die ITU-Empfehlungen ( www.tonmeister.de ) anschauen (inzwischen steht da auch etwas vom Filmton!), denn auch hier strahlt der Rearlautsprecher nicht genau auf den Hoerer (Aufstellungshoehe > 1,2m und Neigungswinkel < 5 Grad), so dass durchaus ein gewisser Unterschied zu den vorderen Mainspeakern besteht.
Auch ich habe lange mit einem System aus Dipolen und Direktstrahlern (zum Umschalten) gelebt und bin seit einigen Monaten auf 4 Standboxen + groesseren Center + Sub umgestiegen, wobei ich diesen Schritt (hatte vorher auch fuer Surround THX-Lautsprecher, d.h. durchaus anderes Abstrahlverhalten) natuerlich nicht bereut hab.
Empfehlen koennte ich Dir evtl. mal Systeme mit wirklich ausgereiftem THX-Processing anzuhoeren, was eben auch z.T. (beachte aber, dass es bei manchen DVDs durchaus verschiedene Abmischungen zwischen Kino und HK gibt) eben die Effekte etwas "gedeckter" ertoenen laesst.
Aber insgesamt ist eben meine Meinung, dass mit Dipolen nur derjenige wirklich zufrieden sein wird, der mehr oder minder auf Mehrkanalmusik verzichtet (wobei auch viele Filme nicht gerade wenig Musiksequenzen haben ).
Gruss
Burkhardt
vielleicht noch eine Anmerkung
wie schon Malte schreibt, reicht da durchaus ein DVD-Player und ich kann Dir in dieer Richtung (noch einiges extremer als bei der Naxos-DVD) die DVD-As von TACET empfehlen, die ebenso mit Dipolen nicht wirklich hoerbar sind.Was Du von der Vivaldi-Aufnahme berichtest, macht mich ganz unruhig - vielleicht lohnt sich die Anschaffung eines DVD-Audio/SACD-Players ja doch schon! Bisher sind meine 5.1-Musik-Erfahrungen auf Opern-DVD-Videos, DTS-CDs und per DSP aufbereitete Zweikanalquellen beschränkt (ja, ich bin - in Grenzen - ein Fan der Yamaha-DSP-Efekte, aber das ist ein Thema für eine andere Diskussion...)
Gerade wenn Du jetzt noch Yamaha-DSPs ansprichts, so bedenke, dass gerade Yamaha auf Direktstrahler (hier wird ja - auch bei den CinemaDSPs - eben gerade noch eine "ordentliche Portion" von Hall den Rears hinzugefuegt, d.h. kuenstlich eine etwas diffuses Klangbild erzeugt) setzt.
aber auch THX (beachte THX Ultra II --> z.B. auf www.teufel.de nachzulesen) fordert ja im Rear-Center-Bereich inzwischen 2 Direktstrahler und bleibt nur noch im Rearbereich bei den Dipolen, wobei ich (die Argumentation ist ja, dass sich damit besser auch Mehrkanalmusik hoeren laesst) das noch nicht ganz kapiert, denn z.B. bei DVD-As mit 5.1-Spur spielen natuerlich nur die Dipolrears auf.Allerdings hätte ich nichts dagegen, für den Musik-Bereich Direktstrahler zum Standard zu erheben. Im Filmbereich gibt es ja den THX-Standard, der nun allerdings Dipole fordert... icon_lol.gif
Meine These ist uebrigens, dass bei THX Ultra III oder IV nur noch Direktstrahler bevorzugt werden ...
Andererseits sollte man sich auch etwas genauer die ITU-Empfehlungen ( www.tonmeister.de ) anschauen (inzwischen steht da auch etwas vom Filmton!), denn auch hier strahlt der Rearlautsprecher nicht genau auf den Hoerer (Aufstellungshoehe > 1,2m und Neigungswinkel < 5 Grad), so dass durchaus ein gewisser Unterschied zu den vorderen Mainspeakern besteht.
Auch ich habe lange mit einem System aus Dipolen und Direktstrahlern (zum Umschalten) gelebt und bin seit einigen Monaten auf 4 Standboxen + groesseren Center + Sub umgestiegen, wobei ich diesen Schritt (hatte vorher auch fuer Surround THX-Lautsprecher, d.h. durchaus anderes Abstrahlverhalten) natuerlich nicht bereut hab.
Empfehlen koennte ich Dir evtl. mal Systeme mit wirklich ausgereiftem THX-Processing anzuhoeren, was eben auch z.T. (beachte aber, dass es bei manchen DVDs durchaus verschiedene Abmischungen zwischen Kino und HK gibt) eben die Effekte etwas "gedeckter" ertoenen laesst.
Aber insgesamt ist eben meine Meinung, dass mit Dipolen nur derjenige wirklich zufrieden sein wird, der mehr oder minder auf Mehrkanalmusik verzichtet (wobei auch viele Filme nicht gerade wenig Musiksequenzen haben ).
Gruss
Burkhardt
Das hatte ich anders verstanden. THX Ultra II sieht meines Wissens sehr wohl für den gesamten Surround-Bereich (2 mal Suround, 2 mal Back-Surround) Dipole vor. Für die Musikwiedergabe wird allerdings der "Music-Mode" angeboten, der die jeweils rechten und linken Surround- und Back-Surround-Dipole zusammenschaltet, um so zwei virtuelle Direktstrahler zu erzeugen - eben um so in beiden Anwendungsfällen mit denselben Boxen auskommen zu können. Oder liege ich da ganz falsch? Ich werde das recherchieren (aber nicht mehr heute...).burki hat geschrieben: aber auch THX (beachte THX Ultra II --> z.B. auf www.teufel.de nachzulesen) fordert ja im Rear-Center-Bereich inzwischen 2 Direktstrahler und bleibt nur noch im Rearbereich bei den Dipolen, wobei ich (die Argumentation ist ja, dass sich damit besser auch Mehrkanalmusik hoeren laesst) das noch nicht ganz kapiert, denn z.B. bei DVD-As mit 5.1-Spur spielen natuerlich nur die Dipolrears auf.
Meine These ist uebrigens, dass bei THX Ultra III oder IV nur noch Direktstrahler bevorzugt werden ...
Gruß,
Carsten
Hi Carsten,
Aber im Enddeffekt sind wir und ja eigentlich alle einig, dass ein array von Direktstrahlern (evtl. auch an Decke und Boden) die noch effektvollere Art und Weise waere, wobei (ausser den Aufstellungs- und Kostenproblemen) ich mich im praktischen Sinne auch eher auf eine einheitliche und auch 5.1-kompatible optimale Loesung freuen wuerde.
Gruss
Burkhardt
lies nochmals genau den Teufel-Artikel und schau Dir auch die THX-Ultra II zertifizierten Systeme an --> im Rear-Center-Bereich sind es Direktstrahler.THX Ultra II sieht meines Wissens sehr wohl für den gesamten Surround-Bereich (2 mal Suround, 2 mal Back-Surround) Dipole vor.
was bei DVD-A und SACD witzlos ist (falls die hochaufloesenden Spuren benutzt werden), da ja das THX-Processing aufgrund der analogen Verbindung nicht eingreifen kann (und gerade mit DVD-A wird argumentiert ...).Für die Musikwiedergabe wird allerdings der "Music-Mode" angeboten, ...
Aber im Enddeffekt sind wir und ja eigentlich alle einig, dass ein array von Direktstrahlern (evtl. auch an Decke und Boden) die noch effektvollere Art und Weise waere, wobei (ausser den Aufstellungs- und Kostenproblemen) ich mich im praktischen Sinne auch eher auf eine einheitliche und auch 5.1-kompatible optimale Loesung freuen wuerde.
Gruss
Burkhardt
Hallo Burkhard,lies nochmals genau den Teufel-Artikel und schau Dir auch die THX-Ultra II zertifizierten Systeme an --> im Rear-Center-Bereich sind es Direktstrahler.
Du hast recht. Ich habe mich durch einige Veröffentlichungen im Internet irreführen lassen, die es explizit anders darstellen. Aber aus den diversen Artikeln über THX Ultra II scheint mir doch auch hervorzugehen, daß THX hauptsächlich deswegen zwei Lautsprecher für den Back-Surround-Kanal vorsieht, weil die Verträglichkeit mit neuen 5.1-Musikformaten wie DVD-A und SACD gewahrt werden soll. Denn es werden ja zwei getrennte Back Surround Lautsprecher benötigt, wenn im Music Mode zwei Direktstrahler in der "offiziell" richtigen Position (also den hinteren Raumecken) simuliert werden sollen. Auf der anderen Seite leuchtet es auch ein, daß es für Heimkino-Anwendungen keinen Sinn macht, zwei nebeneinander liegende Dipole im Back-Bereich einzusetzen, die wahrscheinlich ein sehr merkwürdiges Klangbild ergeben würden. Allerdings scheint mir dann für normales DD/DTS EX, das ja nur einen Back-Lautsprecher vorsieht, ein Bipol das richtige zu sein, also die Konfiguration von BlueDanube (ich bin jetzt mal hartnäckig).
Letztlich kommt mir die THX-Norm, die allen gerecht werden will, wie ein fauler Kompromiß vor. Ich würde aus der bisherigen Diskussion den Schluß ziehen, daß es das beste ist, für die beiden unterschiedlichen Einsatzwecke auch unterschiedliche Lautsprechersysteme zu verwenden. Für Heimkinoanwendungen am besten links, rechts und hinten ein Array aus Direktstrahlern; falls das - wie wohl in den meisten Fällen - aus Platzgründen nicht geht, seitlich Dipole, hinten zwei Direktstrahler a la THX (ein Array in klein) oder ein Bipol. Für Musikanwendungen nimmt man dagegen wohl am besten zwei seitliche Direktstrahler und verzichtet auf die Back-Surround-Box(en) (falls man nicht DSP-Programme verwenden will, die auch noch den Back-Surround-Kanal ansteuern, wie bei Yamahas neuen Verstärkern). Mit umschaltbaren Boxen (am besten Direkt/Bipol/Dipol, wie einige Teufel-Modelle) würde man also am besten fahren, wenngleich immer noch das Problem besteht, daß auch Ausrichtung und Position verändert werden müssen. Oder doch zwei Surround-Sets und einen Denon-Verstärker mit Umschaltmöglichkeit. Jedenfalls ein Appell an Nubert: Bietet doch eine solche dreifache Umschaltmöglichkeit in Zukunft für alle Surround-Boxen an! (Oder geht das auf Kosten der Klangqualität?)
Ja, deswegen warten wir ja alle darauf, daß sich eine digitale Schnittstelle etabliert, die auch für DVD-A und SACD tauglich ist. Ich denke, Pioneer geht da mit i.link in die richtige Richtung, während Denons Denon-Link eher eine Sackgasse zu sein scheint. Aber das ist ein anderes Thema.was bei DVD-A und SACD witzlos ist (falls die hochaufloesenden Spuren benutzt werden), da ja das THX-Processing aufgrund der analogen Verbindung nicht eingreifen kann (und gerade mit DVD-A wird argumentiert ...).
Gruß,
Carsten