Raico hat geschrieben:Klingt nach Voodoo, aber ich glaube, es gibt eine nüchterne Erklärung: Könnte es sein, dass die größere Masse die Eigenresonanz der Seitenwände nun so weit nach unten gedrückt hat, dass sie den Hoch- Mitteltonsektor nicht mehr stören kann und dass auf diese Weise Durchsichtigkeit und Ortbarkeit des Klangs gewinnen?
Vibrierende/schwingende Wände von Gehäusen haben meist folgende Ursachen (ungeordnet) und Auswirkungen:
1. resonierende Gehäusewände [Die Wände sind doch dick und verstrebt? Ob das zusätzliche Gewicht so viel ausgemacht hat?]
2. Wechseldrücke im Gehäuse (Bass) [ist das nicht eine Transmissionline? Müsste dann schwach ausgeprägt sein.]
3. stehende Wellen im Gehäuse (Mittelton) [Da ist doch Dämpfungsmaterial drin? Das "homogenisiert" die Druckverteilung im Gehäuse (vgl. Raummoden!).]
4. die Geschwindigkeit/Auslenkung des Gehäuses bei Membranauslenkungen (Impulserhaltungssatz: m1*v1=m2*v2, also Boxenmasse*Boxengeschwindigkeit=Membranmasse*Membrangeschwindigkeit) [Müsste durch das schon davor große Gewicht der Vertigo sehr gering sein.]
- 1. intermoduliert das Schallsignal (eigentlich kaum/nicht ausgeprägt und wenn, dann nur Hochton) und v.a. machen die Resonanzen Frequenzgangfehler und ein längeres Nachschwingen. Das hört man im Nahfeld besonders gut.
- 2. intermoduliert das Schallsignal (v.a. Mittel-/Hochton)
- 3. wie 2., bloß eigentlich kaum/nicht ausgeprägt. Aber: Frequenzgangfehler und Nachschwingen.
- 4. intermoduliert das Schallsignal (v.a. Mittel-/Hochton)
-- 1. Beschwerung bringt eine Resonanzdämpfung (kleinere Frequenzgang- und Nachschwing-Fehler)
-- 2. Beschwerung bringt eine geringere Nachgiebigkeit der Wände und somit eine geringere Schwingung/"Auslenkung" der Wände. Folglich würde nach außen hin weniger intermoduliert werden (wobei hier die Unterschiede gänzlich gering ausfallen, wenn man keine "Pappe" verwendet), nach innen hin würde jedoch der Druck steigen, was v.a. bei geschlossenen Gehäusen und geringen Membranmassen von Mitteltönern im gleichen Gehäuse Nachteile in Intermodulation bringen kann.
-- 3. Das gleiche wie 2., wobei stehende Wellen zusätzlich Frequenzgangfehler und ein Nachschwingen im Mittelton machen, da sie durch den Mitteltöner "durchdrücken".
-- 4. Beschwerung bringt eine kleinere Geschwindigkeit des Gehäuses, weniger Intermodulation.
Irgendwie zweifle ich, aber halte es schon für möglich, dass sich da klar hörbar etwas tut. Die gehörte Klangveränderung müsste sich wohl aus 1. und vielleicht 4. ergeben haben.
(Hm, ist lang geworden, aber immer noch ungenau. Dazu bisschen chaotisch gegliedert.)