Hallo Forumleser,
seit kurzem beschäftige ich mich mit dem Austausch meiner ca. 17 Jahre alten Heco-Regalboxen. Da ich einen Harmann Kardon AVR 7000 Receiver habe, passen diese Boxen mittlerweile nicht mehr. Auf der Suche nach neuen Lautsprechern bin ich über das Internet auf die Nubert-Seiten gekommen. Die entsprechenden Kommentare in den Gästebüchern sind schon interessant für mich.
Also in der sehr engen Wahl ist bei mir die nuWave 10 mit ABL aber auch die Kanton M 80 DC. Inspiriert durch den vorhergehenden Beitrag vom "Cantoner" würde mich interessieren, wer einen direkten Vergleich ziehen kann zwischen den beiden Boxen.
Da ich begeisterter Jazz-Musik Hörer bin, haben mich manchmal die erwähnten Test-CD im eher rockigen Bereich nachdenklich gestimmt. Ist also die NuWave auch für Jazzer die beste Wahl? Reicht mein Harmann mit 5x110 Watt Sinus für die nuWave mit ABL?
Als relativer Laie kenne ich von früher noch die Denkweise, gute tiefe Bässe erhält man nur mit großen Membranen. Die nuWave hat nicht so gewaltige Membranen (Kanton 26 cm). Wird sie mir also wirklich einen
gewaltigen Bass bieten können?
Und noch 3 Fragen am Rande:
Warum wird der Lautsprecher als 2-Wege System bezeichnet. Eigentlich ist es doch eine 3-Wege Box mit den Bass- Membranen. Bei welchen Frequenzen wird hier getrennt?
Und benötige ich Spikes oder kann die Box auch so auf Parkett stehen?
Bin schon sehr gespannt auf die Antworten.
Gruß
Rüdiger Meyer zu Drewer
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Kaufentscheidung zwischen Canton M 80 DC und nuWave 10
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Hallo,
den genannten Receiver kenne ich leider nicht, wenn die genannten 110 Watt aber echt sind, sollte es genügen.
Wegen Membrandurchmesser (hier kann aber sicherlich jemand von der NFS noch kompenter Auskunft geben):
Um bei tiefen Frequenzen Ausreichend Schalldruck zu erzeugen, muß eine grosses Luftvolumen bewegt werde, also entweder eine große Membran macht einen geringen Hub oder eine kleinere Membran macht einen entsprechend grösseren Hub.
Prinzipbedingt sind grössere Membranen wegen der gösseren Masse "langsamer", also limitiert bei der oberen Grenzfrequenz und evtl. auch weniger impulsiv.
Aus diesem Grund werden die letzten Jahre generell verstärkt kleinere Chassis mit grösserem Hub eingesetzt (Langhubchassis).
Die Nuwave 10 ist ein sog. 2 1/2 -Weg System, d.h. beide TTs fangen übertragen den Frequenzbereich von der unteren Grenzfrequenz, der Sub-Bass wird dann bei steigenden Frequenzen langsam abgeregelt, während das andere Chassis auch als Mitteltöner bis zur Übernahmefrequenz des HTs fungiert. Nähere Details hierzu gibts hier auf der Site bei den technischen Daten zur jeweiligen Box.
gruss
Jürgen
den genannten Receiver kenne ich leider nicht, wenn die genannten 110 Watt aber echt sind, sollte es genügen.
Wegen Membrandurchmesser (hier kann aber sicherlich jemand von der NFS noch kompenter Auskunft geben):
Um bei tiefen Frequenzen Ausreichend Schalldruck zu erzeugen, muß eine grosses Luftvolumen bewegt werde, also entweder eine große Membran macht einen geringen Hub oder eine kleinere Membran macht einen entsprechend grösseren Hub.
Prinzipbedingt sind grössere Membranen wegen der gösseren Masse "langsamer", also limitiert bei der oberen Grenzfrequenz und evtl. auch weniger impulsiv.
Aus diesem Grund werden die letzten Jahre generell verstärkt kleinere Chassis mit grösserem Hub eingesetzt (Langhubchassis).
Die Nuwave 10 ist ein sog. 2 1/2 -Weg System, d.h. beide TTs fangen übertragen den Frequenzbereich von der unteren Grenzfrequenz, der Sub-Bass wird dann bei steigenden Frequenzen langsam abgeregelt, während das andere Chassis auch als Mitteltöner bis zur Übernahmefrequenz des HTs fungiert. Nähere Details hierzu gibts hier auf der Site bei den technischen Daten zur jeweiligen Box.
gruss
Jürgen
Hallo,
ich hab dann allerdings mal eine Frage, wiso wird der Nubox 580 (die eine sehr grosse Membranfläche hat ) die besonders gute impulsive Wiedergabe nachgesagt ?
"hart angerissene Gitarrensaiten oder trockene Schläge auf eine Snare-Drum so direkt und authentisch wie in einem Live-Konzert klingen"
( aus der Beschreibung der 580 )
ich hab dann allerdings mal eine Frage, wiso wird der Nubox 580 (die eine sehr grosse Membranfläche hat ) die besonders gute impulsive Wiedergabe nachgesagt ?
"hart angerissene Gitarrensaiten oder trockene Schläge auf eine Snare-Drum so direkt und authentisch wie in einem Live-Konzert klingen"
( aus der Beschreibung der 580 )
- g.vogt
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Hallo Rüdiger Meyer zu Drewer,
ich will versuchen, deine Fragen zu beantworten, soweit ich das kann:
Ich habe die nuWave 8 mit ABL an einem NAD C350 (60Watt) - für meine Verhältnisse, 25qm, keine Partybeschallung, langt das hin. Und ich höre sehr gerne Jazz, was die nuWave hervorragend spielt - oh ich liebe die gezupften Kontrabässe!!!
Zur Frage Membrandurchmesser und 2/3-Wege:
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist die Membranfläche und der Membranhub ausschlaggebend. Ich vermute, dass große Membranen eher zu unerwünschten Bewegungen neigen, außerdem werden die Boxen damit dicke Kisten - mit zwei teilweise parallel laufenden Chassis erreicht man eine bessere Schallverteilung der Bässe im Raum, hat vermutlich weniger Partialschwingungen und kann schlanke schöne Säulen bauen.
Nubert hat keine echten 3-Wege-Boxen im Programm und führt dafür gute Gründe an - der Bandpass der (Passiv)Weiche für den Mitteltonzweig lässt sich nicht realisieren ohne sich Probleme im Impuls- und Phasenverhalten einzuhandeln. ich hoffe, dass ich das richtig wiedergegeben habe, hier ist's noch mal ausführlicher: http://www.nuforum.de/nuforum/viewtopic.php?t=57. Die Boxen sind im Prinzip 2-Wege-Boxen mit einem bzw. 2 Subbässen - sozusagen mit eingebautem Subwoofer. In den Zeitschriften werden diese Boxen mitunter als 2,5-Wege-Boxen bezeichnet.
Unter "Technik Special" - "Download: Technik satt" gibts interessante und verständlich erklärte Konstruktionsdetails - u. a. auch zu deiner Frage zur Auslegung der Weichen.
Die Frage mit den Spikes hab ich auch schon gestellt, aber keine mich befriedigende Antwort bekommen. Ich vermute, dass es 20kg schweren Kisten ziemlich egal ist, ob da vorne einige Gramm schwere Membranen "flattern" und "dünne Luft anschubsen"; meine Boxen stehen mit Filzgleitern auf dem Teppich. Und bei Herrn Nuberts Perfektionsstreben könnte ich mir vorstellen, dass seine Boxen Gewinde für Spikes hätten, wenn diese Spikes einen nennenswerten Nutzen versprächen.
Mit internetten Grüßen
Gerald
ich will versuchen, deine Fragen zu beantworten, soweit ich das kann:
Ich habe die nuWave 8 mit ABL an einem NAD C350 (60Watt) - für meine Verhältnisse, 25qm, keine Partybeschallung, langt das hin. Und ich höre sehr gerne Jazz, was die nuWave hervorragend spielt - oh ich liebe die gezupften Kontrabässe!!!
Zur Frage Membrandurchmesser und 2/3-Wege:
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist die Membranfläche und der Membranhub ausschlaggebend. Ich vermute, dass große Membranen eher zu unerwünschten Bewegungen neigen, außerdem werden die Boxen damit dicke Kisten - mit zwei teilweise parallel laufenden Chassis erreicht man eine bessere Schallverteilung der Bässe im Raum, hat vermutlich weniger Partialschwingungen und kann schlanke schöne Säulen bauen.
Nubert hat keine echten 3-Wege-Boxen im Programm und führt dafür gute Gründe an - der Bandpass der (Passiv)Weiche für den Mitteltonzweig lässt sich nicht realisieren ohne sich Probleme im Impuls- und Phasenverhalten einzuhandeln. ich hoffe, dass ich das richtig wiedergegeben habe, hier ist's noch mal ausführlicher: http://www.nuforum.de/nuforum/viewtopic.php?t=57. Die Boxen sind im Prinzip 2-Wege-Boxen mit einem bzw. 2 Subbässen - sozusagen mit eingebautem Subwoofer. In den Zeitschriften werden diese Boxen mitunter als 2,5-Wege-Boxen bezeichnet.
Unter "Technik Special" - "Download: Technik satt" gibts interessante und verständlich erklärte Konstruktionsdetails - u. a. auch zu deiner Frage zur Auslegung der Weichen.
Die Frage mit den Spikes hab ich auch schon gestellt, aber keine mich befriedigende Antwort bekommen. Ich vermute, dass es 20kg schweren Kisten ziemlich egal ist, ob da vorne einige Gramm schwere Membranen "flattern" und "dünne Luft anschubsen"; meine Boxen stehen mit Filzgleitern auf dem Teppich. Und bei Herrn Nuberts Perfektionsstreben könnte ich mir vorstellen, dass seine Boxen Gewinde für Spikes hätten, wenn diese Spikes einen nennenswerten Nutzen versprächen.
Mit internetten Grüßen
Gerald
Hallo,
zur Impuls-Neutralität von kleineren oder größeren Membranen kann ich wohl einen "eher untypischen" (Nr. 1) und einen eher "eher weitgehend unbekannten" (Nr. 2) Beitrag leisten:
Kleinere Membranen haben bei gleicher Materialstärke und ähnlichen Material-Eigenschaften natürlich ebenfalls weniger Partial-Schwingungungen als größere Membranen.
Inzwischen haben unsere 18 cm-Mehrschichtmembran-Tief-Mitteltöner die Präzision der (ebenfalls außergewöhnlich sauberen) 22 cm-Chassis leicht überholt.
Gruß, G. Nubert
zur Impuls-Neutralität von kleineren oder größeren Membranen kann ich wohl einen "eher untypischen" (Nr. 1) und einen eher "eher weitgehend unbekannten" (Nr. 2) Beitrag leisten:
- 1. In den immernoch "downloadbaren Datenblättern zu Nubert-Boxen" ist beim inzwischen nicht mehr lieferbaren Modell nuForm 120 ein Entwicklungsbericht über den "Kampf um Impuls-Präzision" beschrieben, der (damals noch) bei den 21 cm-Chassis deutlich bessere Egebnisse brachte als bei den 18 cm-Systemen.
2. Der "weitgehend unbekannte" Sachverhalt ist folgender: Das eigentliche Membrangewicht hat (zunächst seltsamerweise) keinerlei Einfluss auf die Impuls-Präzision, sondern nur auf den Wirkungsgrad!! Vielleicht kann ich es es einigermaßen verständlich so beschreiben:
Zu jedem zeitlichen Augenblickswert wirkt sich das höhere Membrangewicht "gleichmäßig bremsend" auf die Membran-Beschleunigung aus. Dadurch sinkt der Schalldruck im ersten Augenblick eines Impulses genau gleich stark wie beim Erreichen des vollen Pegels im eingeschwungenen Zustand. Wenn man bei einem Lautsprecher mit einer schwereren Membrane die Verstärker-Leistung erhöht, hat man wieder genau den gleichen Signalverlauf.
Kleinere Membranen haben bei gleicher Materialstärke und ähnlichen Material-Eigenschaften natürlich ebenfalls weniger Partial-Schwingungungen als größere Membranen.
Inzwischen haben unsere 18 cm-Mehrschichtmembran-Tief-Mitteltöner die Präzision der (ebenfalls außergewöhnlich sauberen) 22 cm-Chassis leicht überholt.
Gruß, G. Nubert
- Frank Klemm
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Zwei Bemerkungen:G. Nubert hat geschrieben:Hallo,
2. Der "weitgehend unbekannte" Sachverhalt ist folgender: Das eigentliche Membrangewicht hat (zunächst seltsamerweise) keinerlei Einfluss auf die Impuls-Präzision, sondern nur auf den Wirkungsgrad!! Vielleicht kann ich es es einigermaßen verständlich so beschreiben:
Zu jedem zeitlichen Augenblickswert wirkt sich das höhere Membrangewicht "gleichmäßig bremsend" auf die Membran-Beschleunigung aus. Dadurch sinkt der Schalldruck im ersten Augenblick eines Impulses genau gleich stark wie beim Erreichen des vollen Pegels im eingeschwungenen Zustand. Wenn man bei einem Lautsprecher mit einer schwereren Membrane die Verstärker-Leistung erhöht, hat man wieder genau den gleichen Signalverlauf.
Natürlich ist es mit einer leichten Membrane ungleich schwieriger, ähnlich "steife" Kolbenschwinger-Eigenschaften zu erzielen. Bei Dynamischen Lautsprecher-Chassis haben schwerere Membranen bei sonst ähnlichen Material-Eigenschaften also weniger Wirkungsgrad und weniger Partial-Schwingungen.
Kleinere Membranen haben bei gleicher Materialstärke und ähnlichen Material-Eigenschaften natürlich ebenfalls weniger Partial-Schwingungungen als größere Membranen.
Schwerere Membranen haben gegenüber leichteren Membranen neben den schon erwähnten Unterschieden bei ansonsten gleicher Konstruktion eine tiefere Resonanzfrequenz und eine geringere Güte (Qes bzw. Qts). Wenn man kleine Boxen mit tiefer Grenzfrequenz entwickeln möchte, ist man mit schweren Membranen im Vorteil. Bei einfach ventilierten Systemen muß man aber gleichzeitig auch den Tunnel etwas länger machen, weil das System gleichzeitig etwas tiefer abgestimmt werden muß.
Tiefmitteltonlautsprecher in Zweiwegesystemen nutzen am oberen Ende ihres Arbeitsbereiches nur noch einen kleinen Teil ihrer Membran.
Damit werden Partialschwingungen reduziert, das Abstrahlverhalten entschärft (geringere Bündlung, um dann besser an die Hochtonkalotte anzufitten) und der Wirkungsgrad erhöht, weil nicht mehr die ganze Membran mit rumgeschleppt werden muß. Dieser Effekt kann optimiert werden durch die radiale Masse/Dämpfungsverteilung auf der Membran, der Krümmung der Membran sowie der Masse des Antriebes. Die Kunst eines guten Chassis besteht zu einem beträchtlichen Teil in der Optimierung dieses Verhaltens.