Boxenaufstellug

[gerd]

Hallo,

ich werde demnächst eine neue Wohnung beziehen (ganz für mich alleine) und kann dann frei wählen, wie ich meine fünf Boxen (ein Subwoofer wird noch folgen) am besten aufstelle. Das Wohnzimmer ist 3,4x5,4 m groß. An einer Schmalseite sind zwei Fenster, an einer Längswand zwei Türen (jeweils an den Ecken), an einer Längswand eine Tür (an der Ecke). Ich überlege nun, ob ich meine Nuboxen 380 mit dem Center an der breiten Wand anordne und somit "dichter dran" sitze (die Rears dann seitlich hinter mir an der Wand) oder lieber Boxen und Fernseher vor die Fenster, die Rears hinten an die Wand. Ist es akustisch besser, die Boxen an die breitere Wand des Zimmers zu stellen oder nicht?
Hoffe, ich habe mich einigermaßen klar ausgedrückt und freue mich auf Eure Anregungen. Werde meine Möbel so nach und nach erst nach bestmöglicher Boxenaufstellung kaufen, brauche alles neu.

Grüße, gerd

[mcBrandy]

Hi Gerd

Hast du einen Grundriß oder sowas? Oder vielleicht weißt du schon, was in dem Raum so alles steht oder stehen soll? Dann poste das mal hier, mit deinem Vorschlag, dann kann man besser drüber reden.

Gruss
Christian

[elchhome]

Hi Gerd,

ich kann dir nur empfehlen, die Front an die lange Seite zu stellen. Nach dem Umzug in unser Haus, hatte ich die Front an der kurzen Seite (4x5,6m) und war wirklich unzufrieden. Nur im Nahfeld hat es einigermaßen gut geklungen. Seit wir umgräumt haben (eigentlich nur aus optischen Gründen) klingt es wieder richtig gut. Schau mal in mein Album.
der Abstand der beiden Frontlautsprecher von den Seitenwänden (jetzt 1,4m; 1/4 bzw. 3/4 der Raumbreite -> Eliminierung der Raummoden in dieser Richtung) hat unheimlich viel gebracht:
1) Musik löst sich jetzt wieder von den Boxen,
2) Raummoden in Querrichtung sind eliminiert -> druckvoller und sauberer Bass,
3) ideale Mittenortung,
4) ordentliche Ortbarkeit der Instrumente bei Stereo

Gruß, Andreas

PS: Dichter am Ferseher zu sitzen hat auch den Vorteil, ein größeres Bild zu sehen.

[g.vogt]

Hallo gerd,

beide Überlegungen haben so ihre Ecken und Kanten. Für optimalen Stereogenuss und ebenso auch für Surround ist eine Symmetrie von Vorteil und man sollte vermeiden, den Hörplatz direkt mit einer Wand im Rücken anzuordnen, weil sonst Reflexionen von hinten den Stereoeindruck stören und sich der Surroundeindruck hinten nicht so recht einstellen will, wenn die hinteren Schallquellen eher seitlich angeordnet sind.

Variante 1: Anlage an der längeren Wand
+Hörabstand nicht so groß
+seitliche Wände weit entfernt (keine störenden seitlichen Reflexionen)
-gewisse Unsymmetrie, weil eine Seitenwand anders reflektiert (Fenster)
-Hörplatz vielleicht nicht mit ausreichend Abstand zur Rückwand einzurichten

Variante 2: Anlage an der kürzeren Wand (mit den Fenstern im Rücken)
+Fenster im Rücken der Anlage, keine störenden Reflexionen durch schallharte Flächen
+Hörplatz vielleicht leichter mit gutem Abstand zur Rückwand einzurichten
-Hörabstand zu groß
-seitliche Reflexionen durch nahe Seitenwände

Variante 1 kann insbesondere überzeugen, wenn du die Anlage mittig der langen Wand anordnen kannst und den Hörplatz mit wenigstens 50cm (auf dem Sofa angelehnt), besser noch 1m Abstand von der Rückwand anordnen kannst.

Variante 2 würde ich nicht zwangsläufig verwerfen, sie macht aber IMHO eher nur Sinn, wenn du sowohl Front als auch Hörplatz und Rears mit einigem Abstand zu den jeweiligen kurzen Wänden aufstellen kannst und von den seitlichen Wänden wenigstens knapp 1m wegkommst (Basisbreite vorne bestenfalls 2m, also insgesamt eine eher kleine Fläche des Gesamtraumes für die Surroundanlage einrichtest). So gingest du auch einer heftigen Anregung der Raummoden in Längsrichtung aus dem Weg. Zumindest funktioniert diese Lösung im Labor von Herrn Nubert, wenngleich mit insgesamt etwas großzügigeren Abmessungen.

Wenn du noch frei bist in deinen Einrichtungsentscheidungen, dann versuche doch mal verschiedene Möglichkeiten und richte danach "den Rest" des Raumes ein.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

[elchhome]

Hallo Gerd und Gerald,

meiner direkten Erfahrung nach, ist es nicht so schlimm relativ nah an der Rückwand zu sitzen. Es ist wesentlich schlechter für das Klangbild und insbesondere die Ortbarkeit, wenn der Abstand zur Seitenwand nur gering ist. Da die Raumproportionen so ziemlich meinem Raum entsprechen, denke ich, daß ich meine Erfahrungen auf Gerds Raum übertragen kann. Wenn der Kopf noch ca 75cm Platz zur Rückwand hat, reicht das aus.
Man kann übrigens sehr schön mit Kissen auf der Rückenlehne des Sofas die Reflexionen der Rückwand abschwächen/eliminieren. Mit den Reflexionen erhält man aber ein wesentlich räumlicheres Klangbild.
Und wie schon oben erwähnt, kann man mit bassfähigen Boxen (bei mir die 380er mit ABL) bei jeweils 1/4 Raumbreite Abstand zu den Seitenwänden, eine sehr gute Basswiedergabe erhalten. Natürlich bleiben die Raummoden in Richtung Raumlänge erhalten... Hinter den 380ern sollten, je nach Möglichkeit 20-40cm Luft zur Vorderwand bleiben.

Bei der Aufstellung mit der Front an der kurzen Seite, war die Ortbarkeit bei Stereo, außer bei geringem Hörabstand (max. 2m), nicht mehr gegeben und ich hatte ausgeprägte Basslöcher und Bereiche mit massiver Bassüberhöhung über die Raumlänge verteilt. Ausgerechnet vor dem Sofa war ein Bassloch. Da ich aber von meinem früheren Wohnzimmer her wußte, daß es die 380er besser können, war ich denkbar enttäuscht.

Viel Spaß beim Ausprobieren...

Gruß, Andreas

[g.vogt]

Hallo Andreas,

...meiner direkten Erfahrung nach, ist es nicht so schlimm relativ nah an der Rückwand zu sitzen...

bei uns steht das Sofa direkt an der Wand - das ist wirklich doof und versaut mir den Spaß an Surround erheblich, zum konzentrierten Musikhören ziehe ich das Sofa ein Stück vor (wenn ich alleine bin...).

Ich vermute aber, dass Gerd bei 3,4m Breite Schwierigkeiten haben könnte, das Zimmer wohnlich und praktisch einzurichten und dann beim bequemen Sitzen auf dem Sofa doch knapp einen Meter Abstand zur Rückwand zu erreichen - da steht das Sofa mit etwas Abstand zur Wand und vorne kommt man kaum noch durch, falls da auch noch ein Couchtisch hin soll.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

[gerd]

Hallo,

vielen Dank für Eure ausführlichen Ratschläge. In der Tat habe ich vor, die Frontlautsprecher an die lange Wand zu stellen. Zu den Seiten wäre dann auf jeden Fall reichlich Platz. Das Problem wäre dann wahrscheinlich wirklich mein Abstand zur Rückwand. Das Schöne an der Sache ist ja, daß ich zum erstenmal in meinem Leben die Möglichkeit habe, die Wohnzimmereinrichtung sozusagen an die Lautsprecher anzupassen und nicht umgekehrt.
Würdet Ihr die Rears eher auf Wandhalterungen stellen oder auf Ständern sozusagen neben das Sofa?
Andreas, Du hast natürlich recht: Dichter am Fernseher zu sitzen, hat den Vorteil, ein größeres Bild zu sehen. Da lauert schon mein nächstes Problem: der Kauf eines neuen Fernsehers (dachte an einen 82er). Plasma erscheint mir etwas groß (und zu teuer), bei LCD konnte mich die Bildqualität bisher nicht so recht überzeugen (allerdings habe ich das nur bei MM und Saturn betrachtet). Leichte Zweifel habe ich, jetzt noch einen Röhren-TV zu kaufen. Allerdings las ich gestern, daß Philips einen neuen Röhrenfernseher mit HDMI herausgebracht hat. Ob der empfehlenswert wäre? Na, ich guck noch mal ein wenig herum.
Am Dienstag bekommen ich die Wohnungsschlüssel und kann dann spätestens an den Feiertagen schon mal ein bißchen die Lautsprecheraufstellung testen.
Nochmals vielen Dank für Eure interessanten Tips!

Gerd

[mcBrandy]

Hi Gerd

Momentan haben die Röhren-TVs noch die Nase vorn, weil das Bildmaterial von den Fernsehsendern noch nicht auf HDTV usw. umgestellt ist. Allerdings hast bei Röhren-TVs das Problem, das bei den Blödmärkten fast keine mehr da drin stehen. Da kann man schlecht vergleichen.

Aber ich kenn einen sehr guten Röhren-TV von Panasonic. Ist ein 16:9 32 Zoll Röhre. Geiles Teil. Allerdings hab ich die Bezeichnung nicht mehr.

Gruss
Christian