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Truesound DSIP Prozessor Geräte

Wenn's nicht so gut in die anderen Themenbereiche passt...
gs1
gerade reingestolpert
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Truesound DSIP Prozessor Geräte

Beitrag von gs1 »

Neuer Versuch in neuem Forum:

Bei meiner neuen Verstärker / CD Kombination (Arcam A75plus mit NAD C541i) stellt sich das Problem, dass schlechte Aufnahmen (zumeist Rock/Pop) entsprechend schlecht klingen.

Um das Problem zu beheben, überlege ich, ein TRUESOUND DSIP Gerät zwischen CD Spieler und Verstärker zu schalten. Laut Aussagen des Vertreibers (www.betron-shop.de) soll dies zu folgendem führen:

"Mehr Brillanz in den Hochtönen
Mehr Power in den Bässen
Mehr Kraft im Klang
Mehr Dampf in den Lautsprechern"

Falls jemand bereits versucht hat, mein og. Problem mit schlechten Aufnahmen ebenfalls mit den TRUESOUND Geräten (oder sonstwie) zu beheben, wäre ich für entsprechende Erfahrungsberichte dankbar.

Würde mich auch über Hinweise auf sonstige externe Loudness-Geräte (falls es so etwas gibt) freuen.
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Benutzername
Semi
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Beitrag von Benutzername »

Hallo gs1,
Das klingt für mich alles sehr nach Voodoo!
Die heutige Elektronik ist bereits so ausgereift, dass man so gut wie nichts mehr verbessern kann=geben die Signale zu 100% richtig weiter.
Der Punkt, dass Höhen schneller wiedergegeben werden als Bässe mag ja sein; unser Gehör ist aber bereits so träge, dass wir nicht einmal die Zeitrichtigkeit/Impulsivität von Verstärkern raushören können, sofern es dies überhaupt gibt;
Verbesserung an Elektronik ist überflüssig wie ein Gropf und dass sogar schlechte LS mit diesem Vodookram besser spielen sollen, halte ich für mehr wie gelogen;
elektronisches Tuning an Lautsprechern kann sinnvoll sein, siehe Abl-Modul, aber an Elektronik wohl kaum!!!

Hierzu auch ein Kommentar von Malte, der vielleicht klarheit schafft:
Malte hat geschrieben:1. CD-Player - typisch <+-0,1 dB, nur wenige Ausnahmen
2. Verstärker - typisch <+-0,5dB, wenige Ausnahmen
3. Kabel - gar nicht im hörbaren Bereich
4. Lautsprecher - typisch +-3dB bei akzeptablen Modellen, bei vielen Hifi-Boxen +-10dB und mehr...
5. Hörraum - typisch +-10 dB im Baßbereich

Die Hörschwelle liegt bei etwa 0,5 dB, auch nur im empfindlichsten Frequenzbereich. Bei anderen relevanten Faktoren (Klirr etc.) sehen die Dinge ähnlich aus. Es dürfte wohl klar sein: Lautsprecher und Hörraum (bzw. die Kombination aus beidem) beeinflußt den Klang sehr stark, Verstärker i.A. nicht hörbar und CD-Player, Kabel etc. gar nicht.

Zu sonstigen "Meinungen": Da schwirren im Hifi- und High-End-Bereich sehr viele rum, die meisten sind falsch. Das betrifft nicht nur die "gigantischen Klangunterschiede bei Verstärkern", sondern auch die Gläubigkeit an Breitbänder, "minimalistische Frequenzweichen", "hörbare Zeitrichtigkeit" und "hochwertige Quellen" - alles Käse!
Kauf den Schwachsinn nicht!!! Investier das Geld lieber in vernünftige LS.

Und nochwas: schlechte Aufnahmen sind schlecht, da kann man auch nicht viel ändern, höchstens erträglicher machen mit einer kleinen Bassanhebung oder dergleichen.

Gruß,
Andi

P.S. wieviel kostet denn der Spaß?
gs1
gerade reingestolpert
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Beitrag von gs1 »

Vielen Dank, das war zunächst einmal ganz hilfreich. Es stimmt wahrscheinlich, dass man schlechte Aufnahmen nicht ohne weiteres in gute umwandeln kann ... Ich verstehe den Zweck des TRUESOUND Gerätes allerdings nicht darin, die Krankheiten von schlechten Lautsprechern zu kurieren, sondern schlecht abgemischte Aufnahme breitbandiger erklingen zu lassen (ähnlich einem DSP Prozessor). Wahrscheinlich war meine Frage zu externen Loudness Geräten insoweit missverständlich.

Hinsichtlich der Klangunterschiede von CD-Spielern, Verstärkern, Lautsprechern kann ich nicht zustimmen sondern habe in der Tat etwas andere Erfahrungen gemacht: Beim Vergleichen von diversen Komponenten habe ich gerade bei guten Klassikaufnahmen nicht unerhebliche Unterschiede im Detail / Auflösung gehört. Ob das an Zeitunterschieden, der eingebauten Elektronik o.ä. liegt, kann ich allerdings nicht sagen.

Stimme allerdings zu, dass der Hörraum und die Lautsprecheraufstellung (und nicht zuletzt die Aufnahmequalität der Tonquelle!) eine wesentliche Rolle bei der Klangqualität spielen. Und letztlich spielt natürlich auch der subjektive Hörgeschmack eine Rolle.

Würde mich aber weiterhin um (sicherlich subjektive) Hörerfahrungsberichte freuen.

PS: Das Gerät soll so um die EUR 100 kosten.
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Thias
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Beitrag von Thias »

...ich kenne das Gerät zwar nicht, aber 100 EUR erscheinen mir für einen vernünftigen DSP etwas wenig (das riecht dann schon nach voodoo).
Den Sound von schlechten Aufnahmen kann man schon noch verbessern mit guten Geräten. Im Studio beim Mastern wird ja auch nichts anderes gemacht. Z.B. werden bei fehlende Durchsichtigkeit mit einem Exciter Oberwellen erzeugt und beigemischt, mit Kompressoren der Klang verdichtet, mit Röhren Wärme erzeugt usw. Das sind aber unzählige verschiedene Geräte für zig tausende EUR. Ein Gerät mit einem Schalter "Sond besser" ist quatsch. Jeder Sound ist anders schlecht und müßte dementsprechend anders verbessert werden. Ein Universalgerät kann es da nicht geben, erst recht nicht für 100 EUR. Miene Kaufempfehlung: nein
Gruß Thias
cip22
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lieber an der Software rumschrauben

Beitrag von cip22 »

Mein Tip: Wenn's geht, lieber an der Software schrauben.

Mir geht es so ähnlich, ich habe ein paar CDs, die wirklich schlecht klingen, was mir erst mit Nubert-Lautsprechern richtig auffiel. Bei einer war es so, daß sie im Bass mumpfig und dröhnend klang, und es war so schlimm, daß ich zu einer rabiaten Maßnahme griff:

CD auf die Festplatte kopiert, im Audioprogramm den Equalizer angewendet (Bässe im Bereich 100-120 Hz relativ breitbandig abgesenkt), das ganze wieder auf CD gebrannt. Ist nicht perfekt, aber immerhin so, daß man sich beim Hören nicht ständig gestört fühlt. Bei Sachen, die man häufiger hört, lohnt sich das nach meiner Meinung schon.

Vorteil ist auch, daß die so nachbehandelte CD auf allen Anlagen besser klingt, und man muß nicht jedesmal an einem Equalizer/Klangverbesserer herumschrauben... Voraussetzung ist halt, daß man die Software und einen Brenner hat. Ich arbeite mit Logic Audio, aber auch Soundforge und ähnliche Programme haben meines Wissens Plug-Ins, mit denen man equalizen kann (oder von mir aus auch exciten oder das Stereo-Bild erweitern, wobei ich da eher 'konservativ' bin...)

Viele Grüße
Christoph
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Thias
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Beitrag von Thias »

Hallo Christoph
Ich arbeite mit Logic Audio
... habe ich auch mal, aber seitdem emagic nur noch für apple arbeitet bin ich auf samplitude 7 umgestiegen, ein fantastisches Audio-Programm, spielt ganz oben in der professionellen Liga. In der neuen Version gibt es hervorragende Plugins, Multibandkompressoren, Raumsimulatoren, FFT-Filter.... Da kann man schlechte CDs komplett neu mastern.
cip22
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Beitrag von cip22 »

Thias hat geschrieben:In der neuen Version gibt es hervorragende Plugins, Multibandkompressoren, Raumsimulatoren, FFT-Filter.... Da kann man schlechte CDs komplett neu mastern.
Klingt auch nicht schlecht. Aber ich dachte immer, zum Mastern braucht man die Multitracks? ;-) Aber im Ernst - machst du das 'defaultmäßig', schlechte CDs aufpeppen? Ich hab's wirklich im Leben erst zweimal gemacht, beide Male wegen im Bass unerträglich fetter Abmischung. Ist ja doch etwas aufwendig. - Was ich noch suche, ist ein Hallentferner! :lol:

Viele Grüße
Christoph
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BlueDanube
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Beitrag von BlueDanube »

cip22 hat geschrieben:Aber ich dachte immer, zum Mastern braucht man die Multitracks?
Nein!
Mastern nennt man das klangliche Anpassen und Erstellen eines Masters (Mutter-CD) für die Pressung. Remastert wird immer mit einer Stereo-Vorlage.
Wenn Multitracks neu gemischt werden, spricht man von Remix. Da dabei aber möglicherweise das Original massiv verfälscht werden könnte und Multitracks oft nicht mehr vorhanden sind und der Aufwand ungleich größer ist, sind Remixes sehr selten.
Gruß
BlueDanube

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Thias
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Beitrag von Thias »

Hallo Christoph,
du hast schon recht, wenn das Grundmaterial versaut ist, kann man auch nicht mehr so viel machen. Nen "Hallentferner" gibt es leider nicht. Evt. kann man mit einem Expander den Hall etwas leiser bekommen? Dafür wird die Aufnahme aber wieder dünner. Es lohnt sich also nur bei extrem schlechten Aufnahmen, die so mehr historischen Charakter haben.
Öfter habe ich es mit Video-Livemitschnitten gemacht, da bringt mastern sehr viel (Stereospuren). Dort komen zum Einsatz Multibandkompressoren, Frequenzgangkorrektur, FFT-Analyse usw. Ansonsten lassen sich auch alte Band- und Plattenaufnahmen deutlich verbessern, knistern und rauschen beseitigen usw. An einer "high-end" pop-Produktion ist in der Regel so glatt gebügelt (überkomprimiert), dass keinerlei Spielräume mehr bestehen.
Gruß Thias
cip22
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Beitrag von cip22 »

Thias hat geschrieben:Nen "Hallentferner" gibt es leider nicht.
Das dachte ich mir schon, die Anfrage war auch eher spaßig gemeint. :arrow: :D Und als kleine Anspielung auf viele eigentlich recht schöne Aufnahmen aus den 60er und 70er Jahren, die einfach ein bißchen zu viel Hall abbekommen haben.

Das mit dem Expander macht Sinn, aber ich habe neulich noch von einem anderen Trick gelesen, glaub ich, da muß ich mal danach suchen.

Jedenfalls danke für die Inspiration, ehrlich gesagt habe ich mich ein klein wenig gefragt, ob ich noch ganz richtig ticke, daß ich jetzt anfange, meine CD-Sammlung zu remastern, obwohl da ja schon überall draufsteht »digitally remastered« - aber wie ich sehe, kann das ja so allerhand heißen. :wink:

Viele Grüße
Christoph
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