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Frequenzanalyse
Verfasst: Fr 18. Aug 2006, 17:22
von WeSiSteMa
Hallo.
Ich wollte mich gerade einem typischen Urlaubsthema (viel Zeit) hingeben und ein paar Verstärkermessungen machen. Und zwar der Bestimmung von Verzerrungen. Dazu hab ich meinen uralten Yamaha StereoVollverstärker herangezogen und folgenden Test durchgeführt.
Von einer Test CD habe ich einen 200 Hz - Ton in den Amp eingespeist. Dann am LS - Anschluss, per Oszi, eine Frequenzanalyse durchgeführt. Mit entsprechender Skalierung sieht das Signal dann so aus:
Sowei so gut. Jetzt hab ich die Skalierung um Faktor 10 verändert (von 5 Volt auf 0,5V). Und jetzt sieht das Signal so aus:
Die Grundfrequenz ist natürlich oben abgeschnitten. Allerdings fand ich die Höhe der Störfrequenzen enorm hoch. So schlecht konnte mein alter Amp gar nicht sein. Also hab ich das Signal nochmal direkt von CD - Player - Ausgang abgenommen. Bei 0,5 V Skalierung sieht das Bild aus wie das erste. Eine Nadel bei 200 Hz. Wieder um Faktor 10 kleiner Skaliert sieht das von cd abgenommen Signal genau wie das verstärkte Signal aus.
Womit sich jetzt für mich folgende Frage stellt:
Ist das Signal auf der CD so schlecht oder meine Messhardware (USB Oszi Typ: Voltcraft DSO 220)? Kein Highlight, ich weiss, aber so was wird es doch wohl nicht machen.
Siganlgenerator hab ich leider keinen.
Hat Jemand eine Idee oder entsprechende Hardware um den Test nachzumachen? Mein Signal würde ich dann schicken.
Gruß,
Werner.
Verfasst: Sa 19. Aug 2006, 11:47
von WeSiSteMa
Ich denke ich hab die Antwort jetzt selber gefunden.
Mein gerade erworbenes USB Oszi scheint doch nicht unschuldig zu sein. So wie es aussieht sind sind im Signal Einstreuungen vom PCI - Bus vorhanden. Mit entsprechender Verschaltung konnte ich über den Verstärker sogar das Verschieben von Windowsfenstern und über die Lautsprecher hören.
Werd das Ding gleich zurückschicken.
An die Elektroniker unter uns (Bin selber einer, Frage trotzdem).
Ich war, was Messhardware angeht, immer recht verwöhnt, da ich Diese im Berufsleben ja von der Firma hatte. Selber hab ich mir nie was gekauft. Da, wie es aussieht, das billige Zeugs nicht ausreicht meine Frage:
Kann mir jemand entsprechende Geräte nennen mit denen ich Frequenzganganalysen von Verstärkern durchführen kann, die aber trotzdem preislich im Rahmen bleiben?
Verfasst: Sa 19. Aug 2006, 12:22
von JensII
Ich bin auch beruflich verwöhnt, konnte nur mal ein Top Multimeter abstauben
Was Oszilloskope angeht, kann ich keine Modelle angeben, aber nachdenken
Du willst mit dem Teil also nur Verstärker betrachten, keine Hochfrequenteren sachen? Kann es da vielleicht besser sein, ein (PC-)Oszilloskop0 zu nutzen, welches nur bis 100 KHz oder so geht, das aber mit Qualität? Die Featuritis ist ja nicht immer sinnvoll, kostet aber Geld, vielleicht findet man ja sowas OHNE viel drumrum, dafür aber mit Qualität...
Verfasst: Sa 19. Aug 2006, 12:48
von K.Reisach
Altes Scope von Hameg kaufen, kosten im funktionsfähigem Zustand etwa 50 Euro. Meist nur bis 5mHz, aber wenn man eh nur NF Verstärker damit untersuchen will is das ja mehr als genug.
Gute Analyzer und Signalgeneratoren sind unbezahlbar...
Frequenzganganalysen
Meinst Du nicht. Ansonsten Referenzkanal, andere Seite AMP, hinten Spannungsteiler, dann wieder in Soundkarte. Einschränkung ist halt die begrenzten Bandbreite, aber wen interessiert schon was das Ding HF-mässig macht...
Verstärker natürlich nicht am Lastwiderstand hängen sondern vernünftig belasten.
Gruß, Kevin
Re: Frequenzanalyse
Verfasst: Sa 19. Aug 2006, 19:11
von Inder-Nett
WeSiSteMa hat geschrieben:meine Messhardware (USB Oszi Typ: Voltcraft DSO 220)
Wer misst misst Mist! - oder -
Wer lesen kann ist klar im Vorteil!
Technische Daten Voltcraft DSO 220:
Auflösung: 8 bit
Genauigkeit: ± 3 %
Ist doch wohl klar, dass man mit einem 8 bit Wandler keine sauberen oberwellenfreien Sinüsse digitalisieren kann und dass man mit 3% Messfehler keine Klirrfaktor-Messungen einer HiFi-Endstufe hinbekommt.
Für den von Dir vorgesehenen Zweck ist wohl jede mittelmäßige Soundkarte besser geeignet.
Man kann das was Du vorhast aber auch nur dann "messen" nennen, wenn die Messtechnik genauer arbeitet als das Messobjekt.
Jede vernünftig ausgelegte Endstufe hat eine bessere Linearität als ein für Amateure finanzierbarer A/D-Wandler.
Insofern ist dein Unterfangen insgesamt etwas realitätsfremd (passt aber in's Gesamtbild

).
Verfasst: So 20. Aug 2006, 10:43
von WeSiSteMa
Inder-Nett hat geschrieben:
Wer misst misst Mist! - oder - Wer lesen kann ist klar im Vorteil!
Technische Daten Voltcraft DSO 220:
Auflösung: 8 bit
Genauigkeit: ± 3 %
Muss dir hier mal uneingeschränkt recht geben (fällt mir nicht leicht, ehrlich!

) Vorher zu lesen wäre hilfreich gewesen. War von den Geräten die ich früher beruflich genutzt habe so verwöhnt, dass ich mich noch nie um Details der Messwerkzeuge kümmern musste.
Hab mich jetzt mal bei ebay umgesehen und dabei festgestellt, dass ich in jedem Fall irgendwo Kompromisse machen muss (oder es ganz und meinen, diesbezüglich kurz aufgeflammten, Spieltrieb diesmal einfach unbefriedigt lassen).
Entweder muss ich auch für Gebrauchte mehr hinlegen als ich urspünglich wollte, oder auf Speicheroszis verzichten, oder auf Mehrkanalgeräte oder auf bequeme Analysefunktionen oder auf irgendwie alles.
Für einen Tipp für ein Gerät unter 300 und möglichst wenigen Kompromissen bin ich nach wie vor dankbar.
Verfasst: So 20. Aug 2006, 10:52
von K.Reisach
Vernünftige Messungen des Klirrs kannst mit preiswerten (-->alten gebauchten) Analyzern IMHO ziemlich vergessen. Die fangen meist selbst erst bei 0,1% Klirr an und das ist schon weit übers Ziel hinausgeschossen, für Radioweckermesungen brauchbar. Ansonsten nicht.
Deshalb einfach mit der Soundkarte rumspielen und altes Oszi + davorgestellte Digicam und gut is erstmal...
Gruß, Kevin