"ABL für Einsteiger" - Ein Erklärungsversuch
Verfasst: Sa 1. Mär 2003, 12:47
Hallo,
es kommt in diesem Forum immer wieder die Frage auf, wie man denn das ABL-Modul an einen Surroundreceiver/-verstärker anschließen kann. In der Anleitung zum ABL sind auch schon einige Anschlussvarianten aufgezeigt, das Thema Surroundgeräte wird aber (aus gutem Grund) nur angerissen. Ich will einen Erklärungsversuch wagen:
Variante 1 (wie im Datenblatt zum ABL - und die einzige Passage, wo der Begriff "Surround" auftaucht):
Eine auftrennbare Vor-/Endstufe (oft auch als Pre-Out / Main-In) bezeichnet, ist die ideale Variante für's ABL. Es wirkt dann direkt vor den Endstufen für den linken und den rechten Frontkanal (im folgenden kurz Fronts genannt).
Variante 2
Wenn nur Vorstufenausgänge vorhanden sind, kann man daran für die Fronts eine zusätzliche Endstufe anschließen (oder einen ausrangierten Stereoverstärker dafür hernehmen). Das ABL kommt dann zwischen diese Verbindung - das funktioniert genauso gut wie Variante 1, braucht aber etwas mehr Platz / Geld.
Es bringt mitunter auch kleine klangliche Vorteile, wenn die verwendete Endstufe besser / stärker ist als die im Surroundverstärker eingebaute, und gleichzeitig steht oft auch mehr Leistung für die übrigen Kanäle zur Verfügung, weil die beiden "leerlaufenden" Endstufen das Netzteil nicht belasten.
Variante 3 (Tape Monitor)?
Das Fragezeichen deswegen, weil ich mangels eigener Technik diese Variante nicht durch Ausprobieren überprüfen kann.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sieht die heutige übliche Surroundanlage (SACD und andere "Späße" mal außen vor) meist so aus, dass das Signal digital von der Quelle (DVD, digitaler SAT-Empfänger etc.) in den Surroundreceiver/-verstärker geleitet und dort digital weiter verarbeitet wird. Analog wird's erst am Ende dieser digitalen Bearbeitung, nämlich vermutlich ungefähr da, wo dann bei den besseren Geräten die Vorstufenausgänge sitzen (Geräte mit digitalen Endstufen nicht eingerechnet).
Schaltet man nun das ABL an einen Tape-Monitor-Anschluss (was bei Stereo-Geräten problemlos funktioniert), dann ist die digitale Kette unterbrochen. Der Tape-Ausgang liefert nur ein zweikanaliges analoges Signal, am Tape-Monitor-Eingang kommt nur ein zweikanaliges analoges Signal an und der Receiver geht logischerweise davon aus, dass es sich um ein Stereosignal (oder analog kodiertes Surroundsignal) handelt und kann dieses höchstens mit Dolby-Prologic (II) dekodieren.
(Nachtrag): Außerdem verändert das ABL bei dieser "Anschlussvariante" den Bassverlauf des Gesamtsignals, was für die Frontboxen gewünscht ist, aber für die anderen Boxen (Rear, Center) dann nicht richtig passt, da hier meist andere Modelle eingesetzt werden als für die Fronts.
Variante 4:
Viele Surroundverstärker verfügen über einen zusätzlichen Surroundeingang (Dekodereingang). Wenn man z.B. einen DVD-Player mit eigenem Dekoder verwendet, dann kann man die schon dekodierten (analogen) Signale per Cinchkabel an diesen Dekodereingang weiterleiten. Das ABL gehört dann in die Zuleitung für die beiden Frontkanäle.
Inwieweit der Surroundreceiver/-verstärker dann überhaupt noch auf die Signale Einfluss nehmen kann (Stichwort Bassmanagement), weiß ich nicht. Das ABL wirkt dann natürlich nur für diese eine Quelle, was man sonst noch hört, z.B. Rundfunk, Plattenspieler bleibt unbeeinflusst. Außerdem braucht man einen teureren DVD-Spieler (nimmt man einen billigen mit Dekoder, dann wird der nicht viel taugen).
So richtig praktisch ist diese Variante also vermutlich nicht, es sei denn, man verwendet ohnehin diese Anschlussvariante (z.B. bei SACD-Geräten).
Will man mehrere Geräte auf diesem Wege anschließen, dann braucht man auch noch ein externes Umschaltkästchen (gibts die überhaupt 5/6/7-kanalig?), "Y-Adapter" sind ungeeignet, da sich dann die Geräte gegenseitig die Signale "kurzschließen".
(2. Nachtrag): Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich nur Variante 1 und 2 empfehlenswert finde. Außerdem wird hin und wieder bei Variante 3 und 4 über Probleme berichtet, weil die Vorstufe bzw. der Decoder(?) des Surroundreceivers durch das bassverstärkte Signal des ABL übersteuert.
Ich hoffe, ich konnte zur Klärung eurer Fragen beitragen.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
es kommt in diesem Forum immer wieder die Frage auf, wie man denn das ABL-Modul an einen Surroundreceiver/-verstärker anschließen kann. In der Anleitung zum ABL sind auch schon einige Anschlussvarianten aufgezeigt, das Thema Surroundgeräte wird aber (aus gutem Grund) nur angerissen. Ich will einen Erklärungsversuch wagen:
Variante 1 (wie im Datenblatt zum ABL - und die einzige Passage, wo der Begriff "Surround" auftaucht):
Eine auftrennbare Vor-/Endstufe (oft auch als Pre-Out / Main-In) bezeichnet, ist die ideale Variante für's ABL. Es wirkt dann direkt vor den Endstufen für den linken und den rechten Frontkanal (im folgenden kurz Fronts genannt).
Variante 2
Wenn nur Vorstufenausgänge vorhanden sind, kann man daran für die Fronts eine zusätzliche Endstufe anschließen (oder einen ausrangierten Stereoverstärker dafür hernehmen). Das ABL kommt dann zwischen diese Verbindung - das funktioniert genauso gut wie Variante 1, braucht aber etwas mehr Platz / Geld.
Es bringt mitunter auch kleine klangliche Vorteile, wenn die verwendete Endstufe besser / stärker ist als die im Surroundverstärker eingebaute, und gleichzeitig steht oft auch mehr Leistung für die übrigen Kanäle zur Verfügung, weil die beiden "leerlaufenden" Endstufen das Netzteil nicht belasten.
Variante 3 (Tape Monitor)?
Das Fragezeichen deswegen, weil ich mangels eigener Technik diese Variante nicht durch Ausprobieren überprüfen kann.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sieht die heutige übliche Surroundanlage (SACD und andere "Späße" mal außen vor) meist so aus, dass das Signal digital von der Quelle (DVD, digitaler SAT-Empfänger etc.) in den Surroundreceiver/-verstärker geleitet und dort digital weiter verarbeitet wird. Analog wird's erst am Ende dieser digitalen Bearbeitung, nämlich vermutlich ungefähr da, wo dann bei den besseren Geräten die Vorstufenausgänge sitzen (Geräte mit digitalen Endstufen nicht eingerechnet).
Schaltet man nun das ABL an einen Tape-Monitor-Anschluss (was bei Stereo-Geräten problemlos funktioniert), dann ist die digitale Kette unterbrochen. Der Tape-Ausgang liefert nur ein zweikanaliges analoges Signal, am Tape-Monitor-Eingang kommt nur ein zweikanaliges analoges Signal an und der Receiver geht logischerweise davon aus, dass es sich um ein Stereosignal (oder analog kodiertes Surroundsignal) handelt und kann dieses höchstens mit Dolby-Prologic (II) dekodieren.
(Nachtrag): Außerdem verändert das ABL bei dieser "Anschlussvariante" den Bassverlauf des Gesamtsignals, was für die Frontboxen gewünscht ist, aber für die anderen Boxen (Rear, Center) dann nicht richtig passt, da hier meist andere Modelle eingesetzt werden als für die Fronts.
Variante 4:
Viele Surroundverstärker verfügen über einen zusätzlichen Surroundeingang (Dekodereingang). Wenn man z.B. einen DVD-Player mit eigenem Dekoder verwendet, dann kann man die schon dekodierten (analogen) Signale per Cinchkabel an diesen Dekodereingang weiterleiten. Das ABL gehört dann in die Zuleitung für die beiden Frontkanäle.
Inwieweit der Surroundreceiver/-verstärker dann überhaupt noch auf die Signale Einfluss nehmen kann (Stichwort Bassmanagement), weiß ich nicht. Das ABL wirkt dann natürlich nur für diese eine Quelle, was man sonst noch hört, z.B. Rundfunk, Plattenspieler bleibt unbeeinflusst. Außerdem braucht man einen teureren DVD-Spieler (nimmt man einen billigen mit Dekoder, dann wird der nicht viel taugen).
So richtig praktisch ist diese Variante also vermutlich nicht, es sei denn, man verwendet ohnehin diese Anschlussvariante (z.B. bei SACD-Geräten).
Will man mehrere Geräte auf diesem Wege anschließen, dann braucht man auch noch ein externes Umschaltkästchen (gibts die überhaupt 5/6/7-kanalig?), "Y-Adapter" sind ungeeignet, da sich dann die Geräte gegenseitig die Signale "kurzschließen".
(2. Nachtrag): Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich nur Variante 1 und 2 empfehlenswert finde. Außerdem wird hin und wieder bei Variante 3 und 4 über Probleme berichtet, weil die Vorstufe bzw. der Decoder(?) des Surroundreceivers durch das bassverstärkte Signal des ABL übersteuert.
Ich hoffe, ich konnte zur Klärung eurer Fragen beitragen.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt